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Im Rudel sind sie stark!

geschrieben von Simone(YCH) 
Im Rudel sind sie stark!
31. Juli 2003 19:35

Hallo,

ich habe ein Problem mit meinem Hunderudel. Es besteht aus dem Vater ( 7 Jahre mittelgroßer Mix), der Mutter( 2 Jahre kleiner Terriermix) und den beiden Kindern ( Rüde und Hündin beide eher klein geraten und 8 Monate).

Mir gehören der Vater und die Tochter, jedoch wohne ich zur Zeit bei meiner Mutter so das wir/ ich also täglich mit 4 Hunden unterwegs sind.

Wenn ich mit meinen Beiden alleine gehe gibt es keine Probleme, wenn ich jedoch mit allen Vieren gehe benehmen sie die Kleinen( Mutter und ihre Kinder) unmöglich.

Jeder Hund dem wir begenen wird lauthals angebellt. Die 3 stürmen laut kläffend auf den Hund zu. Bleibt er stehn beruhigen sie sich und sind freundlich.

Doch kommt es ab und zu vor das der Hund der so stürmisch begrüßt wird Angst bekommt und wegläuft, während unsere dann bellend hinterher laufen.

An manchen Tagen wird auch ein allein auf den Feld stehender Mensche der Drachen steigen lässt so angebellt.

Die Kleinen sind nicht aggressiv sondern bellen nur lautstark, doch natürlich geht das nicht.

Ich habe mit einer Hundetrainerin gesprochen die sagt das sei völlig normal das ein Hunderudel einen anderen Hund so begenet und ich sollte mich damit abfinden.

Das möchte ich aber nicht.

Ich habe schon einiges probiert. Ich habe die Mutter angeleint, doch ihre Kinder laufen auch ohne sie laut kläffend auf jeden Hund zu.

Habe alle rangerufen ( wenn ich sie früh genug rufe klappt es) und erst nach einem Sitz zu den anderen Hund gelassen. Sie laufen dann nach dem Freizeichen genauso kläffend auf den anderen Hund zu.

Also habe ich gedacht das ich sie einzelnd zu den anderen Hund hinlasse, doch wenn zuerst?

Sie gar nicht zu anderen Hunden lassen möchte ich auch nicht, da sie nach der lauten Begrüßung immer sehr nett sind und viel mit anderen Hunden spielen.

Die letzte Möglichkeit ist wohl die lange Leine, doch 3 Hunde gleichzeitig halten und richtiges Verhalten zu belohnen ist wohl fast unmöglich.

Ist das eigentlich das berühmte Mobbing was meine Drei da machen?

Der Vater hält sich da immer raus und bleibt bei mir.

Ich habe Glück das die Drei so klein sind, die anderen Hundebesitzer finden es immer ganz süß und mutig wenn sie die Drei wie die Irren auf ihren Hund zustürmen.

Wenn ich schimpfe bringt es überhaupt nichts weil die Drei wohl denken ich mache mit.

Hat jemand von euch eine Idee was ich tun kann damit die künftigen Hundebegenungen besser verlaufen?

An die Mehrhundehalter! Wie laufen eure Hundebegegnugen ab?

Liebe Grüße
Simone mit Rudel

01. August 2003 06:22

Hallo,

wir haben fünf Hunde und wenn alle zusammen im Rudel spazieren gehen fühlen sie sich genauso sicher und stark wie Deine. Das ist ganz normal.
Um die Hunde besser kontrollieren zu können, solltest Du einfach öfter mal mit den Hundis einzeln alleine gehen. Wenn Du immer alle auf einmal mitnimmst gewöhnen sie sich schnell solche Unarten wie Bellen und Jagen usw. an. Hören auch nicht mehr so gut, weil sie sich eher aneinander orientieren und Du erstmal aussen vor bleibst. Wenn Du nicht aufpasst lernen sie schnell viele Unarten voneinander.

Lb Grüße
Sandra

01. August 2003 12:49

Hallo Sandra,

wenn ich einzelnd mit den Hunden gehe benehmen sie sich großartig.

Wie reagierst Du den wenn deine Fünf bellend auf andere Hunde zulaufen?

Liebe Grüße
Simone

01. August 2003 14:48

Hallo Simone,

ich rufe sie zurück und wenn sie nicht hören kommen sie an die Leine und aus ists mit der Freiheit. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich auch nicht alleine mit fünf Hunden spazieren gehe. Gehe ich alleine, nehem ich höchstens zwei Hunde mit und gehe lieber zweimal raus. Zwei der Teufel habe ich unter Kontrolle, bei mehreren wirds alleine dann eng.

Lb Grüße Sandra

05. August 2003 07:47

Hallo Simone,

das Problem, das du schilderst, kommt mir sehr vertraut vor. Ich habe selbst ein sehr ähnliches Rudel (Mutter, ein Sohn, zwei Töchter, hin und wieder den Vater als Pflegehund). Die vier sind unser wahrer Sonnenschein, aber die Geschichte mit den attacken ist genau wie du sie beschrieben hast, zwar grundsätzlich freundlich aber lautstark und damit für Fremde verständlicherweise beängstigend. Auch meine spielen nach dem erreichen des Hundes, aber es dauert ein bischen, bis die Besitzer ihren Schreck überwunden haben. Dummerweise sind unsere Hunde nämlich groß und schwarz, was nicht gerade zur Beruhigung der Hundehalter beiträgt. Bei uns entwickelte sich das so: Zuerst hatten wir nur drei (Mutter, ein Sohn, eine Tochter), viel Hundekontakt, keine Probleme. Im Alter von 11 Monaten haben wir einen unserer Welpen von den neuen Besitzern zurückgeholt; die Hündin war völlig verängstigt, lebte in Panik vor anderen Hunden und Menschen. Am Anfang war alles easy, das Rudel gab Schutz und die Kleine machte im Rudel beste Fortschritte. Bis zu dem Moment vor etwa zwei Monaten, als (verständlicherweise) sie sich sicher genug fühlte, um nun ihrerseits die Initiative zu ergreifen und bellend auf andere Hunde loszustürmen. Ist sie erst dort, gibt es kein Problem, sie ist freundlich und will spielen. Das wissen aber im Voraus nur die Leute, die sie kennen. Problem zwei: Rennt einer unserer Meute los und warnt, rennen die anderen hinterher und mischen mit. Auch sie haben nichts Böses vor, aber drei - vier große schwarze Hunde, die bellend auf einen anderen Hund zustürmen, sind nicht jedermanns Sache (Was ich absolut nachvollziehen kann). Derzeit arbeiten wir noch an dem Problem, ich kann dir also noch keine fertige Lösung präsentieren, aber hier der Ansatz:

Du hast Vorteile, weil die anderen Leute sich von deinen Hunden nicht bedroht fühlen und du mit ihnen auch frei arbeiten kannst. Trotzdem würde ich dir am Anfang zu Übungen an der Leine raten und zwar:

Mach ihnen klar dass du das Bellen nicht willst, und zwar durch positive Verstärkung (bei Nähern eines Bellobjekts die Hunde ablenken und bestätigen, was das zeug hält, wenn sie nicht bellen. Dabei möglichst an die anderen Hunde heran und spielen lassen - Lernziel: Andere Hunde sind was Tolles, wenn ich nicht belle gibt es Leckerlies oder Spiel und toben kann ich ausserdem. Bellen sie, wird nicht gespielt (auch nicht mit den anderen Hunden). Nimm so viele Hunde mit, wie du bewältigen kannst, das geht auch mit mehreren (geliehenen) Hundeführern. Die Mutter solltest du in dem Fall nehmen und vorangehen, die Welpen richten sich nach ihr, wenn sie mit gutem Beispiel vorangeht.

Im Freilauf solltest du das Nachlaufen dadurch stärken, dass du, wenn deine Hunde vorlaufen, immer wieder die Richtung wechselst (ohne Ton und Kommando, die Hunde sollen lernen, von sich aus auf dich zu achten.). Kommen sie schnell und freudig hinterher, kannst du sie zusätzlich bestätigen (Spiel oder Leckerli, Lob natürlich sowieso).
Der Punkt ist der: Wenn sie auf andere Hunde zurennen und du in die gleiche Richtung gehst oder rennst und eventuell noch schimpfst verstärkst du die Richtung der Attacke, deine Hunde fühlen sich bestätigt. Siehst du in Zukunft dann am Verhalten deiner Hunde: aha, gleich könnte es losgehen, wechselst du die Richtung (bevor!! sie losrennen) und gehst oder rennst weg. Wenn die Hunde sich vorm Losrennen aufbauen, wissen sie ja schon, dass es gleich losgeht. wenn sie dann merken: Hoppla, das Rudel geht aber in die andere Richtung, sind sie eher dem Folgen als dem Losrennen zugeneigt.

Funktioniert Bestätigung und Nachlauf- bzw. bei dir bleiben nicht, solltest du wirklich Schleppleinentraining anfangen, aber dazu brauchst du genaue Anleitung. (In Buchform würde ich dir den Kosmos - Erziehungsratgeber empfehlen, noch besser ist jemsnd mit Erfahrung, der dich dabei unterstützt.)

Grundsätzlich ist das Verhalten aber, wie deine Trainerin schon sagte, natürlich und auch eigentlich nicht bedenklich, man sollte es aber zur Schonung der eigenen Nerven und der Nerven anderer Hundebesitzer in den Griff bekommen.

Viel Glück Antje