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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Was spricht gegen Clickertraining?
04. August 2003 16:27

Hallo Hanny,

:ich möchte ja auch das natürliche "will-to-please" meines Labbis fördern und das würde ich damit wohl ganz zerstören, denn der Hund würde beim Clickern ja nur alles für Leckerlies machen, oder?

Will der Hund Dir wirklich gefallen, einfach nur so? Oder ist es für ihn etwas Positives, Dich in eine gute Grundstimmung zu versetzen, weil Du dann z. B. zum Spiel aufgelegt bist, oder eben Lecker verteilst?

Oder (etwas provokant gesagt) Deine gute Laune die Abwesenheit von Strafe signalisiert?

: Denke, man kann durch das Clickern wohl sehr das Dominanzverhalten stärken.I

Wie meinst Du das? Welches Verhalten und warum durch diese Trainingstechnik (ich nenne sie mal bewusst so)?

Grüsse - Heike

04. August 2003 17:32

: Für deine frage schau in
: [www.hundezeitung.de]
: Frag dort noch einmal im forum nach. Du wirst auf begeistete ablehnung stoßen.

DANKE, DANKE, DANKE!!! DAS nenn ich doch mal ein vernünftiges und vor allem NEUTRALES Forum!!!

Gruß

Dobermann





04. August 2003 17:50

Hallo Hanny,

auch ich habe zunächst "normale" Ausbildung mit Leinenruck usw. angewendet. Ich bereue es zutiefst, denn erst beim Clickern siehst Du förmlich wie es im Kopf Deines Hundes arbeitet! Er denkt nach und wird selbst aktiv.

Versuch macht klug. Empfehle Dir die Seiten hier aus dem Archiv I und II (aus den Anfängertagen dieses Forumthemas), denn da wird auf die häufigsten Fragen sehr kompetent Antwort gegeben.

Beste Grüße,
Yvonne

04. August 2003 18:10

HAllo Hanny,

: natürliche "will-to-please" meines Labbis fördern und das würde ich damit wohl ganz zerstören, denn der Hund würde beim Clickern ja nur alles für Leckerlies machen, oder?

Kurz gesagt, den "will-to-please" in dem Sinne, wie das Wort gebraucht wird, gibt es nicht. Kein Hund hört "um seinem Herrn zu gefallen". Hunde sind entsetzliche Egoisten. Soll heissen, sie hören nur, weil für sie dabei was rausspringt. Entweder das Erreichen von etwas Angenehmen sprich Belohnung jedweder Art oder das Vermeiden von etwas Unangenehmen also Strafe.
So ziemlich alle derjenigen, die der Meinung sind, ihr Hund hört "weil sie der Chef sind und Hund das anerkennt" ignorieren vollkommen, dass Hund gelernt hat, durch Hören dem Zwang zuvorzukommen. Mit "hören, weil Herrchen/Frauchen Chef ist" hat das nichts zu tun.


: Und wenn er keines bekommt, würde er sich wohl wundern. Ich möchte aber ja, dass er auch für mich hört. Denke, man kann durch das Clickern wohl sehr das Dominanzverhalten stärken.I
:

Nö, wieso denn? Du bist derjenige, der die Clicks und damit das Ziel des Hundes verteilt. Du bist derjenige, der vorgibt, was das Ziel ist. Um an sein Ziel zu kommen, muss Hund erst mal was tun. Und zwar das, was Du möchtest. Du gibst vor, was das Ziel ist. Der Hund "muss" sich sein Leckerlie selbst verdienen. Im Gegensatz zu so manch konventionellen Methoden, wo man zwar einerseits mit Leinenruck aber andererseits auch noch mit "Leckerlie ins Maul stopfen" trainiert.

Wenn Du dich für das Thema im allgemeinen interessierst, würde ich Dir die Bücher "Hunde sind anders" von Jean Donaldson, "Positiv bestärken - sanft erziehen" von Karen Pryor und "So lernt mein Hund" von Sabine WInkler empfehlen. Diese Bücher sind keine Anleitung "How to do" sondern erklären die Theorie, die dahinter steht.

Gruss Cindy

04. August 2003 18:18

Hallo Hanny,

es gibt so einiges negative beim Clickertraining.

1. das Timing, es gibt tatsächlich Leute, die trotz allem das Timing nicht auf die Reihe bekommen. Zumindest nicht mit dem Clicker. Da könnte man dann z.B. mal sog. "Zungenclicks" ausprobieren, also Schnalzer mit der Zunge. Oder eben doch ein "Superwort". Wobei das mit dem Wort idR noch ungenauer in Bezug auf das Timing ist.

2. Du erhälst einen "kreativen" Hund, einen der "mitdenkt" bei dem, was er tut. Einer, der von selbst anbietet. Und das ist etwas, was mancher nicht so gern hat.

und 3. Siehe Posting Susanne, das wirklich sehr gut zum Thema ist. Du selbst wirst vieles ganz anders sehen, wenn Du dich einige Zeit mit dem Lernverhalten von Hunden beschäftigt hast. Und nicht immer wirst Du darüber erfreut sein.

Ach ja, 4. nicht zu vergessen. Du brauchst eine dicke Haut, weil "diese Kinkerlitzchen" sind ja nichts für "richtige" Hunde. Zeigt man dann den entsprechenden Leuten Beispiele auf, wo auch "richtige" Hunde über Clickertraining ausgebildet werden (Rettungshunde, Polizeihunde, VPG-Hunde usw) kommt nur noch ein Schulterzucken.

Und natürlich stehst Du häufig allein da. Da hat Klaus auch recht. Das ist für viele ein Problem. Gerade für Anfänger. Man hat einfach niemand, der einem helfen kann. Und wenn man sich dazu entschlossen hat, über Clickertraining auszubilden, und geht in einen Verein, hast Du evtl. das Pech, dass dort absolute Clickergegner sind, die dich nicht ernst nehmen.

Gruss Cindy

04. August 2003 18:57

Hallo Alex

: gratuliere dir zu diesem Posting smiling smiley))

Danke sehr

: Darf ich es bei Bedarf weiterverwenden?

Aber sicher doch!

Gruß von Susanne und Ninja