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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Was spricht gegen Clickertraining?
06. August 2003 07:03

HAllo Hanny,

noch was "negatives". winking smiley
Du musst dich während des Trainings voll auf deinen Hund konzentrieren, ihn beobachten, da möglichst bereits minimale Verhaltensänderungen geclickt werden sollten. Mal so nebenbei während Du gleichzeitig mit anderen quatscht, fernsiehst, etc. geht nicht (bezieht sich jetzt auf das Training neuer Übungen, also solche, die Hund erst noch lernen muss).
Positiver Nebeneffekt, Du lernst, deinen Hund genauer zu beobachten, und lernst auch seine Ausdrucksweise besser kennen.

Gruss Cindy

06. August 2003 08:30

: HAllo Hanny,
:
: noch was "negatives". winking smiley
: Du musst dich während des Trainings voll auf deinen Hund konzentrieren, ihn beobachten, da möglichst bereits minimale Verhaltensänderungen geclickt werden sollten. Mal so nebenbei während Du gleichzeitig mit anderen quatscht, fernsiehst, etc. geht nicht (bezieht sich jetzt auf das Training neuer Übungen, also solche, die Hund erst noch lernen muss).
: Positiver Nebeneffekt, Du lernst, deinen Hund genauer zu beobachten, und lernst auch seine Ausdrucksweise besser kennen.
:
: Gruss Cindy


hallo Cindy,

Na das ist doch super...niemand will seinen Hund ja auch trainieren und nebenbei Arabella gucken oder irre ich mich da?!
Bin eigentlich mittlerweile, nachdem ich gestern den ganzen Tag was übers Clickern gelesen habe, auch schon recht überzeugt...
Mit einer Ausnahme: Man sollte sich vielleicht vorher fragen, was man mit seinem Hund überhaupt erreichen will, denn ihm irgendwelche sinnlosen Kunststücken beizubringen, finde ich manchmal auch total übertrieben. Und ich denke, man wird schnell dazu verleitet, weil es aufeinmal so leicht ist, dem Hund alles mögliche beizubringen.
Naja, und wenn es nur bei den Grundkommandos bleiben soll und man sonst auch viel mit dem Hund unternimmt, dann ist er ja auch körperlich und geistig voll ausgelastet, dann brauch man wohl nicht noch zusätzlich zu clickern. Will man jetzt aber Agility oder sonst irgendeinen Hundesport betreiben, dann ist das sicherlich eine Hilfe.

Klar, ich möchte meinen Hund und sein Verhalten kennenlernen, aber ich achte auch so auf die "punktgenaue" verbale Belohnung und hinterher gibt es im moment auch noch immer ein Leckerlie....und sie hört soooo gut. Gestern im Park haben wir es in Sachen "kommen auf Zuruf und Bleib" erstmal zwei ausgewachsenen Flatcoated´s gezeigt. Hihi!
Naja und wenn mir das so reicht und ich mich auch so mit den Verhaltensweisen meines Hundes beschäftige, dann brauch ich wohl nicht zu clickern. Klar ist das schön, aber ich sehe darin echt eine Suchtgefahr....hört sich jetzt lächerlich an, aber bei mir wäre es sicher so, dass ich immer mehr wollen würde und wie ich meinen Hund kenne, würde sie das auch. Is wohl schwer, sich da ne Grenze zu setzen.
Zu der erkenntnis bin ich nach meiner gestrigen Lektüre gekommen...kann sein, dass ich das, wenn ich mein gerade erhaltenes Clickerbuch gelesen habe, schon ganz anders sehe.

Gruss, Hanny und Bela

06. August 2003 13:10

Hi!

: Mit einer Ausnahme: Man sollte sich vielleicht vorher fragen, was man mit seinem Hund überhaupt erreichen will, denn ihm irgendwelche sinnlosen Kunststücken beizubringen, finde ich manchmal auch total übertrieben. Und ich denke, man wird schnell dazu verleitet, weil es aufeinmal so leicht ist, dem Hund alles mögliche beizubringen.

Du hörst Dich an, wie eine Bekannte von mir. Die sagt immer "Warum soll meine Tochter Abitur machen? Sie soll doch eh nur Verkäuferin im Supermarkt werden, da reicht doch ein Hauptschulabschluß! Was soll das Kind mit sowas sinnlosem wie Ahlkebra?!?" Das arme Kind... Da sitzt vielleicht ein kleiner Einstein hinter der Supermarktkasse und ist todunglücklich, weil er keinen Spaß an seiner Arbeit hat und er meint, daß ihn sowieso alle für doof halten...

Klar, es gibt sicher Sachen, mir denen man einen Hund, der für gewisse Belohnungen ODER aus Angst vor Strafe ALLES macht, auch überfordern. Aber warum sollte man einem Hund, der das Potential, das Interesse und entsprechende Intelligenz besitzt "Weiterbildung" vorenthalten? Und wenn man eben keine Lust / Zeit hat, regelmäßig Agility oder sonstwas mit dem Hund zu betreiben, kann man ihm an langweiligen, dunklen Regentagen (sind dazu besonders geeignet) eben auch Kunstsückchen beibringen oder ihn als Haushaltshilfe (sozusagen als privater Service-Dog) einsetzen - dem Hund ist´s egal, er ist da - glaub mir - völlig wertfrei ;-). Hauptsache, er hat seinen Spaß, eine Aufgabe und langweilt sich nicht. Man muß ihm ja nicht gleich ein Tütü anziehen *g*.

Guck mal auf die Seite "spass-mit-hund", da sind ganz viele Sachen beschrieben, die man einem Hund beibringen kann und die oftmals sogar ziemlich nützlich sein können. Meine Hündin z.B. sucht mein Handy und bringt es mir, wenn´s klingelt, holt mir, wenn ich nach Hause komme, meine Puschen (manchmal bringt sie mir zwar 2 verschiedene, aber wir arbeiten dran *g*), anstatt mich anzuspringen, hebt heruntergefallene Dinge auf (sofern sie nicht eßbar sind) und bringt sie mir, usw. usf. - das ist doch ne feine Sache und sie ist stolz, wie Oskar!

Grüßle, Silke

06. August 2003 16:14

Hallo Hanny,

:niemand will seinen Hund ja auch trainieren und nebenbei Arabella gucken oder irre ich mich da?!

Das war jetzt vielleicht übertrieben. smiling smiley Gebe es ja zu. Aber wenn ich mir so ansehe, wie manche Leutchens bei uns auf dem Übungsplatz "konzentriert" bei der Sache sind, Hauptkonzentration liegt auf dem Schwatz mit anderen Kursteilnehmern, und nicht auf dem eigenen Hund.

: Mit einer Ausnahme: Man sollte sich vielleicht vorher fragen, was man mit seinem Hund überhaupt erreichen will, denn ihm irgendwelche sinnlosen Kunststücken beizubringen, finde ich manchmal auch total übertrieben. Und ich denke, man wird schnell dazu verleitet, weil es aufeinmal so leicht ist, dem Hund alles mögliche beizubringen.

Warum sollte man dem Hund nicht alles mögliche beibringen? Solange es keine Gefahr für den Hund ist, und ihm Spass macht? Letztendlich sind Herankommen auf Ruf, Sitz, Platz etc. auch nichts weiter als "Kunststückchen". "Sinnvolle" zwar, aber das weisst nur Du, deinem Hund ist es einerlei, ob er "Fuss" lernt, oder Slalom durch die Beine. winking smiley

: Klar ist das schön, aber ich sehe darin echt eine Suchtgefahr...

Na ja, das wäre aber eine Sucht, die idR nicht gesundheitsschädlich ist. Abgesehen davon hat sie den Vorteil, dass man Hund vom Kopf her schön auslasten kann. Bei so manch einer Arbeitsrasse reicht es nicht, 2 Stunden am Tag spazieren zu gehen.


: aber bei mir wäre es sicher so, dass ich immer mehr wollen würde und wie ich meinen Hund kenne, würde sie das auch. Is wohl schwer, sich da ne Grenze zu setzen.

Wo ist das Problem dabei? Das verstehe ich jetzt ehrlich gesagt nicht. Meine ältere Hündin ist jetzt 6 Jahre alt. Und sie liebt es, irgendwas zu lernen. Aus dem Stadium "Sitz" und "Platz" ist sie schon lange raus. Auch wenn wir das ganze nochmal etwas üben, so von wegen Perfektion und auch Distanzkontrolle für's Obedience. Aber es gibt auch genug anderes.
Birgit Laser z.B. hat in ihrem Buch "Clickertraining für den Familienhund" einiges an Übungen beschrieben, die für den Alltagsgebrauch sind. Auch sämtliche "Gehorsams"übungen können mit dem Clicker trainiert werden. Und und und.

: Zu der erkenntnis bin ich nach meiner gestrigen Lektüre gekommen...kann sein, dass ich das, wenn ich mein gerade erhaltenes Clickerbuch gelesen habe, schon ganz anders sehe.
:

winking smiley, weisst Du, als ich das erste Mal von Clickertraining hörte, dachte ich "so ein Quatsch". Wofür braucht man das? Kann ich mit meinem "Superwort" auch. Was ich damals nicht begriffen hatte, war, dass es gar nicht auf den Clicker ankommt, sondern auf die Trainingsweise. Die ist vollkommen anders als die herkömmlichen Trainingsweisen.

Gruss Cindy

06. August 2003 17:02


: Na das ist doch super...niemand will seinen Hund ja auch trainieren und nebenbei Arabella gucken oder irre ich mich da?!

Wer will überhaupt Arabella gucken...?

Gruß Klaus

07. August 2003 05:49

Hallo Silke,

nimms mir nicht übel, aber besser als du hat noch kaum jemand die Gefahren von Clickertraining beschrieben. Genau das ist der Punkt: Aus Langeweile und Quatsch macht man den Hund zum Affen. Das Problem dabei ist, dass man vor lauter Überlegung was man dem Hund wohl als nächstes anclickern kann völlig aus dem Sinn verliert, was der Hund von sich aus mitbringt, und da bringst du dich wirklich um was. Wir haben vier eigene Hunde im Rudel (echtes Rudel mit allen arttypischen Verhaltensweisen, nicht vier zusammengesperrte) und mehreren gelegentlichen Pflegegästen. Glaube mir, ich langweile mich nie, es gibt so viel zu beobachten, zu bestaunen und zu lernen. Wenn du mal gesehen hast wie eine Hundemutter ihre Welpen unterrichtet, das vergisst du nie. Darüber hinaus habe ich erlebt wie die bei mir aufgewachsenen Welpen vieles, was andere als große Trainingsleistung ansehen, völlig selbständig entwickelt haben (Nicht falsch verstehen, ich halte Hundeerziehung für unverzichtbar, ebenso häufige Beschäftigung und Aufgaben mit den Tieren; wir machen Agility und Obedience), aber ich möchte auf die natürlichen Veranlagungen meiner Hunde und auf die Geduld, sie auch selbst etwas entwickeln zu lassen, nicht verzichten. (Beispiel: bei den beiden jüngsten (jetzt 15 Monate)war das Thema zurückbringen im Jugendalter nicht wirklich zu bewerkstelligen; gegen eine fröhliche Jagd mit dem Geschwister kann man so leicht nicht anmotivieren. Ich habe mir da aber Zeit gelassen und war noch so recht dabei, mir zu überlegen, wie ich das wohl bewerkstelligen könnte als, siehe da, die beiden vor etwa 2 Wochen ganz von selbst damit anfingen.)

Meine Befürchtung beim Clickern ist halt (davon abgesehen, dass es bei vier Hunden sowieso nicht funktioniert), dass man sich zu sehr von der Konditionierungswut (oder -begeisterung, kommt aufs gleiche raus) hinreißen lässt und der Hund am Ende vor lauter hundeuntypischen Mätzchen gar nicht mehr weiß, wer er eigentlich ist.

Besorgte Grüße Antje