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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Frage zum Gebrauchshundesport
13. August 2003 16:07

: Im Schutzdienst steht der Hund voll im Trieb, weil er das sich bewegende Beuteobjekt (= den Schutzarm) immer im Blick hat. Trotzdem muß er auf Kommando bzw. selbstständig seinen Trieb kontrollieren. Das verlangt eine andere Qualität von Gehorsam als z.B. in der Unterordnung, in welcher der Hund ja nicht ja hoch im Trieb steht.

Warum kenne ich dann soviel Sportschutzhunde, deren Gehorsam zwar beim Training auf dem Platz vorbildlich ist, die aber völlig unberührt von den Kommandos ihres Herrchens auf Spaziergängen Hasen jagen und sich auch nicht aus einer zünftigen Rauferei abrufen lassen?

Wozu soll dann diese angebliche "Triebkontrolle" gut sein?


Senta
:
: Antje


13. August 2003 16:16

Hi,
der Hund wird ja bei der VPg - ich nehme an, das meinst Du - nicht darauf trainiert, Beute gegen andere Hunde zu verteidigen. Stattdessen lernt er (wenn es korrekt gemacht wird, das ist leider nicht überall der Fall, also genau hinsehen, v.a. auf den Helfer...), um den Ärmel zu kämpfen, nur auf dem Platz, nur mit dem Helfer und ausschließlich dort. Das steigert zwar den Beutetrieb - aber a) auch das Auslassen auf Kommando (wenn richtig gemacht, wie gesagt, viele HF und Helfer scheitern hier und greifen wieder auf Unschöne Mittel zurück) und b) kann der Hund ziemlich genau unterscheiden, in welcher Situation er zubeißen soll und in welcher er wie bisher (falls nicht von Welpe an nur Triebförderung gemacht wurde...) alles abzugeben hat. Das alles gilt für das Verhalten dem Menschen gegenüber, vor allem dem HF gegenüber. Wie das dann mit anderen Hunden ist, steht auf einem ganz anderen Blatt - ein anderen Hunden gegenüber selbstbewußter Hund ist das nicht unbedingt bei Menschen und umgekehrt. Von der Wesensschilderung ist das genau der Hund, der an VPG Spaß haben könnte.

Grüße
josh

13. August 2003 16:55

Hallo Senta,

ein gut ausgebildeter VPG-Hund ist auch in einem anderen Umfeld kontrollierbarer. Leider weiß ich nicht, ob die Hunde, die Du kennst, unter den Begriff "gut ausgebildet" fallen...

Nach meinen Erfahrungen ist es so, daß die Leute, die einen Hund sportlich führen (egal welchen Sport), mit diesem Hund aber nicht ganz klar kommen, i.d.R. noch mehr Probleme hätten, wenn sie gar keine sportliche Ausbildung betreiben würden.

Viele Grüße

Antje

14. August 2003 02:27

Tschau Gaby,

Bitte sage mir, wo der Hund im Agility sein Triebziel direkt vor der Nase hat? Du kannst behaupten was du willst, nirgends wird im Hund, was Gehorsam unter vollen Trieb anbelangt, soviel abverlangt wie in der Abteilung C.

Ob das nun ein Hund ist, der auch sonst gut gehorcht, ist natürlich nicht gewährleistet. Denn es gibt Hundeführer die im Alltag zu faul sind, ihren Hund vernünftig zu halten. Von mir ausgesehen kann ein Hund natürlich umschalten, spazieren, Trainingsplatz. Wobei solcher Ungehorsam, nie gut sein kann. Aber gerade auch in der Abteilung C ist ja ein Helfer vorhanden, der viele Mängel des Hundeführers verdecken kann, das heisst, der Helfer übernimmt einen Teil der Aufgaben des Hundeführers. Schlussendlich ist es so, dass der Hund der in Abteilung C eine hohe Punktzahl erreicht hat, dass dieser unter Belastung im höchsten Trieb sich konzentrieren kann und einen guten Gehorsam zeigt. Ob der Hundeführer diese Veranlagung auf den Spaziergang umsetzt, ist eine andere Frage. Beim guten Hundesportler ja.

Das ging nur um die Abteilung C, in der Abteilung A und B zeigt der Hund auch Spitzenleistung wie im Agility auch. Aber es wäre doch vermessen zu behaupten, dass der Hund im Agility die bessere Nase braucht, als einer auf der Fährte. Für Agility brauchst Du einen triebigen Hund, aber er steht in der Übung selber nicht so hoch im Trieb, wie in Abteilung C. Das bedeutet aber nicht, dass einer der bessere ist, es werden nur verschiedene Sachen verlangt und deshalb ist es schlecht vergleichbar.

Gruss P.H


14. August 2003 05:32

Hi!
Also ich mache mit meiner Hündin Schutz und Agility, und ich würde nicht behaupten das sie beim Agility mit weniger Trieb arbeitet als bei der Schutzarbeit.

Außerdem ist es ein ganz gewaltiger Unterschied ob der Hund seine "Arbeit" (Unterordnung, Fährte, Schutz, Agitlity,...) perfekt beherrscht, oder ob er im täglichen Alltag gehorcht.
Dieselbe Hündin die zB. bei Unterordnungsprüfungen mit 99 Punkten abschneidet darf im Wald nicht ohne Leine gehen weil sie gerne Vögel jagt; obwohl sie im Schutzdienst jederzeit abrufbar ist.

Weiters habe ich schon oft erlebt das die Hunde durch die Schutzarbeit sehr wohl an Beißhemmung verlieren, wobei das jetzt nicht bedeutet das der Hund schneller jemanden beißt, sondern das er lernt fester zuzubeißen und zu halten.

Übrigens arbeite ich nur über Beuteschutz und lehne Teletakt, Stachel,... im Hundesport ab!

Viele Grüße
Claudia

14. August 2003 05:43

Hallo Claudia,

: Weiters habe ich schon oft erlebt das die Hunde durch die
: Schutzarbeit sehr wohl an Beißhemmung verlieren...

Ich denke, daß Hunde, bei denen das durch ihre Wesenskonstellation so passiert, heute im Gebrauchshundesport nix mehr zu suchen haben! Ihr solltet auf Eurem Platz besser selektieren, welche Hunde in diesem Bereich gearbeitet werden und welche nicht. Für ungeeignete Hunde gibt es heute im Sport auch andere Beschäftigungsmöglichkeiten...

Viele Grüße

Antje