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Mein Hund - ein Sündenbock?

geschrieben von Marcel(YCH) 
Mein Hund - ein Sündenbock?
14. August 2003 20:04


hallo zusammen

vielleicht kann mir jemand einen tipp geben:
mein hund wird ständig von anderen hunden angegriffen. eigentlich habe ich mich ertappt wie ich meine hündin dafür verantwortlich machte. mir würde aber rückblickend klar, dass sie eigentlich gar nie jemand angegriffen hat, sondern jedesmal von anderen hunden angegriffen wurde. es ist kein rangordnungsstreit, sondern wirklich gefecht. und das nach dem allerersten schnuppern. schon als welpe wurde sie von erwachsenen hunden angegriffen. ich konnte es damals vorallem in bezug auf den welpenschutz nicht fassen. sie ist eine labrador-hündin. ausserdem lebt sie mit meinem zweiten hund (cocker spaniel) zusammen. unter diesen beiden damen findet nie streit statt. sie haben sich noch nie garauft. mein labrador-"sündenbock" ist jetzt 2 jahre alt. ist es denn eine charaktereigenschaft, bzw. ein bestimmter geruch den andere hunde so provozieren könnte? wie beispielsweise bestimmte menschen trotz netter erscheinung stets sündenbock und angriffsfläche sind und bieten.

ich würde mich über einen hinweis sehr freuen.

liebe grüsse
marcel

15. August 2003 05:38

Hallo Marcel,

:schon als welpe wurde sie von erwachsenen hunden angegriffen. ich konnte es damals vorallem in bezug auf den welpenschutz nicht fassen.:

Nicht alle älteren Hund können mit Welpen etwas anfangen. Der generelle Welpenschutz ist ein Ammenmärchen.Vielmehr existiert dieser vorrangig im eigenen Rudel.

Ich selber habe auch eine Labrador Hündin, die mittlerweile 4 Jahre ist. Sie wird nun nicht ständig angegriffen, so dass ich auch nicht sagen kann, wieso das bei Deiner Hündin nun so ist. Aber gelegentlich kam es schon zu Auseinandersetzungen, wobei meine Hündin eben nicht mit dem Streit begonnen hat. Sie kann bis heute nichts mit streitbaren Hunden anfangen, weil sie eben mit allen nur spielen will. Aber offensichtlich kann nicht jeder Hund etwas mit ihrer Spielaufforderung anfangen. Merkwürdigerweise hat sie bisher noch nie Streit mit anderen Retrievern gehabt. Ob eine Charaktereigenschaft bzw. ein bestimmter Geruch den andere Hunde so provozieren kann, weiß ich auch nicht, vielleicht weiß da jemand anderes hier genaueres.

Viele Grüße

Sandra mit Cookie, die sich inzwischen auch schon mal verteidigt.

15. August 2003 06:30

Hi Marcel,

kann es sein, dass sie nicht von "anderen Hunden", sondern nur von anderen Hündinnen angegriffen wird?? Ist sie vielleicht eher ängstlich abwartend?? Vielleicht verstehen andere Hündinnen sie als Konkurrentin u. greifen deswegen an! Ich erlebe das oftmals bei Schäferhündinnen, mit anderen Hündinnen haben wir kein Problem.
Meine Hündin spürt es aber schon recht schnell, wenn etwas in dieser Richtung auf sie zukommt u. macht einen riesigen Bogen u. hält sich von dominanten Hündinnen fern.
Wurde Deine Hündin denn schon einmal "wirklich" verletzt oder ist es mehr eine Drohgebärde der anderen??
Vielleicht könntest Du in bestimmten Situationen dann den Hund ableinen bzw. den anderen Hundehalter bitten, seinen Hund anzuleinen, wenn es auch eine Hündin ist!! Oftmals hilft schon eine kurze Nachfrage beim Halter, ob es möglich ist, beide Hunde abgeleint zu lassen.
Ansonsten schildere doch mal eine Situation genauer..

lieben Gruß
Gabi

15. August 2003 06:37

Hallo Marcel, dass mit dem Welpenschutz ist so, wie meine Vorgängerin es beschrieben hat, es gibt ihn nicht!
In Eurem Rudel haben sich Eure beiden Hunde arrangiert, daher habt Ihr auch keine Probleme. Die Rangordnung zwischen den beiden ist geklärt.
Zu dem Problem mit dem Angreifen: Bei manchen Hunden ist das so, warum, kann ich Dir auch nicht genau sagen. Vielleicht liegt es daran, dass einige Hunde sehr zurückhaltend sind und vielleicht die falschen Signale gegenüber anderen ausstrahlen.
Bei meiner war es bis zu ca. 2,5 Jahren auch so. Mittlerweile ist sie selbstsicherer und läßt sich auch nicht mehr alles gefallen. Es braucht wahrscheinlich seine Zeit, bis sie herausgefunden haben, wie man "sich schützen" kann. Es könnte auch am Geruch liegen, ist Deine Hündin kastriert?
LG Sylvia

15. August 2003 07:08

Hallo Marcel,

meine beiden können mit Welpen nun garnichts anfangen. Das ist durchaus normal.

Zu dem angegriffen werden:
Als ich meinen Große vor zwei Jahren übernommen habe, war sie total unsicher anderen Hunden gegenüber und deshalb auch oft ziemlich aggressiv. Sie hatte in den ersten drei Lebensjahren wenig Kontakt zu anderen Hunden und ich denke, daß sie deren HUNDESPRACHE einfach nicht verstanden hat bzw. falsch verstanden hat. Ich habe sie dann viel mit anderen Hunden zusammengebraucht, z.b. tgl. Auslauf in einer großen Hundegruppe, und bis heute hat sich die Situation sehr verbessert (es gibt noch hin und wieder Unsicherheiten, aber selten).

Ich könnte mir vorstellen, daß die Kommunikation zwischen Hunden manchmal einfach nicht gut funktioniert, weil diese von uns Menschen leider oft schon im Keim erstickt wird.
Vielleicht kannst Du Deine Hündin gezielt mit gut sozialisierten Hunden so oft wie möglich zusammenbringen und einfach laufen bzw. lassen. Ich habe den Eindruck, daß die Hunde sich im Lauf der Zeit dann immer besser verstehen. Ich merke das immer wieder ganz deutlich bei meiner Hündin.

An die Geruchsthese mag ich nicht so ganz glauben. Wenn es so sein sollte, dann müßte sich das Verhalten der anderen ja schlagartig legen, wenn man den betroffenen Hund z.B. mit Pansen einreibt (ist jetzt kein dummer Scherz, könnte man mal testen).

LG Anne


15. August 2003 07:42

Hi Marcel,

du schreibst: "eigentlich habe ich mich ertappt wie ich meine hündin dafür verantwortlich machte. "

Wenn sie sowieso schon unsicher war und dies der Grund für das Mobbing der anderen Hunde ist, dann wirkt ein zusätzliches "verantwortlich machen" deinerseits noch zu einer Verstärkung ihrer Unsicherheit. In einem solchen Fall solltest du also eher versuchen deinem Hund Ruhe, Stärke und Selbstbewußtsein zu vermitteln.

Ich kann dir die Situation mal aus anderer Sicht schildern. Meine Hündin neigt dazu andere Hunde, die Unsicherheit zeigen, mit lautem Getöse zu attackieren. Wenn diese weglaufen, dann werden sie gejagt, wenn sie nicht weglaufen, dann weicht meine Hündin aus. Es kommt dabei aber nie zu wirklichen Angriffen, sondern immer nur Schein-Attacken mit lautem Gebell. Die Ursache für dieses Verhalten liegt m.E. in ihrer eigenen Unsicherheit. Normalerweise ist sie bei einer Hundebegegnung "die Unterlegene". Wenn sie aber einen "schwächeren" Hund antrifft, wird mit lautem Getöse "das eigene Ego" aufpoliert.

Natürlich unterbinde ich dieses Verhalten und mit zunehmendem Alter wird meine Hündin auch ruhiger. Allerdings habe ich im Laufe der Zeit einen Blick dafür entwickelt, wer auf ihrer "Abschussliste" steht. Es ist immer wieder ein bestimmter Typus Hund (meist Hündin), unter denen überproportional häufig Labbis zu finden sind. Mit laienhaften Worten gesprochen würde ich diese Hunde als lieb, unbedarft und charakterlich weich beschreiben. Die Halter sind meist Frauen, die auch nicht gerade vor Selbstbewußtsein strotzen...

Grundsätzlich würde ich dir raten bei Anbahnung einer Rauferei deine Hündin ranzurufen und den entgegenkommenden Hundehalter auch darum zu bitten. Meist hat man ja schon von weitem im Gefühl, wann es kritisch werden könnte. Somit schenkst du deiner Hündin ein Sicherheitsgefühl bei dir. Dies kann zur Festigung ihres eigenen Egos beitragen - schließlich ist sie ja noch recht jung und kann sich in Zulunft noch "festigen".

Viel Erfolg!
Susanne007