Hi Marcel,
du schreibst: "eigentlich habe ich mich ertappt wie ich meine hündin dafür verantwortlich machte. "
Wenn sie sowieso schon unsicher war und dies der Grund für das Mobbing der anderen Hunde ist, dann wirkt ein zusätzliches "verantwortlich machen" deinerseits noch zu einer Verstärkung ihrer Unsicherheit. In einem solchen Fall solltest du also eher versuchen deinem Hund Ruhe, Stärke und Selbstbewußtsein zu vermitteln.
Ich kann dir die Situation mal aus anderer Sicht schildern. Meine Hündin neigt dazu andere Hunde, die Unsicherheit zeigen, mit lautem Getöse zu attackieren. Wenn diese weglaufen, dann werden sie gejagt, wenn sie nicht weglaufen, dann weicht meine Hündin aus. Es kommt dabei aber nie zu wirklichen Angriffen, sondern immer nur Schein-Attacken mit lautem Gebell. Die Ursache für dieses Verhalten liegt m.E. in ihrer eigenen Unsicherheit. Normalerweise ist sie bei einer Hundebegegnung "die Unterlegene". Wenn sie aber einen "schwächeren" Hund antrifft, wird mit lautem Getöse "das eigene Ego" aufpoliert.
Natürlich unterbinde ich dieses Verhalten und mit zunehmendem Alter wird meine Hündin auch ruhiger. Allerdings habe ich im Laufe der Zeit einen Blick dafür entwickelt, wer auf ihrer "Abschussliste" steht. Es ist immer wieder ein bestimmter Typus Hund (meist Hündin), unter denen überproportional häufig Labbis zu finden sind. Mit laienhaften Worten gesprochen würde ich diese Hunde als lieb, unbedarft und charakterlich weich beschreiben. Die Halter sind meist Frauen, die auch nicht gerade vor Selbstbewußtsein strotzen...
Grundsätzlich würde ich dir raten bei Anbahnung einer Rauferei deine Hündin ranzurufen und den entgegenkommenden Hundehalter auch darum zu bitten. Meist hat man ja schon von weitem im Gefühl, wann es kritisch werden könnte. Somit schenkst du deiner Hündin ein Sicherheitsgefühl bei dir. Dies kann zur Festigung ihres eigenen Egos beitragen - schließlich ist sie ja noch recht jung und kann sich in Zulunft noch "festigen".
Viel Erfolg!
Susanne007