Verbellen aus dem fahrenden Auto heraus :: Hundeerziehung + Soziales

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Verbellen aus dem fahrenden Auto heraus

von Hajo(YCH) am 18. August 2003 20:58

Liebe Hundefreunde,
unsere beiden Schäfer-Mix-Rüden (3J/5J) fahren leidenschaftlich gerne Auto (glauben wir zumindest ;-)). Absolviert der jüngere die Fahrten äußerst gelassen, legt der ältere ein Gebahren an den Tag, das uns mitunter verzweifeln läßt: Er verbellt mit wachsender Begeisterung während der Stadt-Fahrt jeden Passanten und jeden Radfahrer, steht das Fahrzeug, z.B. an einer Ampel, läßt er jedermann ohne einen Laut zu geben großzügig passieren. Geht die Fahrt weiter, meldet er erneut fast jede Begegnung. Merkwürdig, nicht wahr!
Sein Verhalten in freier Natur, also "zu Fuß", ist zwar etwas irritierend, aber erträglich: Er zieht, wenn jemand (per pedes oder per Rad) entgegenkommt, wird aber nicht aggressiv. An der Toleranzschwelle gegenüber anderen Vierbeinern arbeiten wir noch mit beiden.
Beide Hunde haben wir über die Organisation "Tiere in Not" vor Jahresfrist aufgenommen, sie haben sich wunderbar eingelebt.
Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich über jeden Hinweis freuen.

Beste Grüße, Hajo

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von Antje & Dark Angels(YCH) am 19. August 2003 05:33

Hallo Hajo,

es ist schon etwas eigenartig. Beim "normalen" territorialen Verbellen müsste er ja auch im Stand Laut geben. Ich habe noch keine klare Vorstellung, was deinen Hund dazu bewegt. Ich würde dir raten, mal in das Buch "Hunde auf der Couch" von Roger Mugford. Der beschreibt aus seiner Praxis auch einige Fälle von Hunden mit Gebell im Auto, was die Ursachen waren und wie er damit umgegangen ist. Vielleicht findest du da Anhaltspunkte.

Beste Grüße Antje
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von Trix(YCH) am 19. August 2003 07:58

Hallo Hajo

Mein Hovirüde "leidet" unter dem gleichen Syndrom! Er verbellt aber auch alle Hunde, Katzen, Schafe in einer Weide wenn wir daran vorbeifahren.
Zu Fuss ist er total neutral und hat weder mit Velo,Pferden,Menschen/Joggern ein Problem und beachtet sie nicht!! Nur andere Rüden sind im Moment "hochaktuell" und wir arbeiten auch an diesem "Problem" ;-)
Mir wurde geraten ich solle mit einer Wasserpistole arbeiten. Allerdings bin ich meistens allein im Aufo unterwegs so dass ich nicht fahren kann und gleichzeitig meinen lauten Hund anspritzen kann.
Ich versuche es hauptsächlich über die Stimme. Oder hab auch schon die Wurfkette an den Hintersitz geworfen wenn es dann ganz arg wurde. Da meine Hündin, die den Platz mit ihm teilt sehr sensibel ist auf sowas, muss ich da vorsichtig umgehen.
Ev. wäre eine Lösung den Hund in eine Transportbox zu tun, so würde er nur noch hinten raussehen.
Aber das ist nicht jedermans Sache und auch ich bin nicht so "Boxenfan" da ich meine Hunde sehr viel im Auto habe und sie ohne Box einfach mehr Platz haben und gegenseitig Kontaktliegen können. Ich habe lediglich ein Heckgitter damit ich hinten offen lassen kann wenn sie warten müssen. Dies ist übrigens kein Problem wenn dann ein Hund oder was auch immer daran vorbei geht. Ausser er ist frech genug und kommt ganz nah zum Auto dann wird schon gegrummelt!!Und wenn ich NICHT im Auto sitze, ja dann ist auch mehr Ruhe als wenn ich drinn bin !!

Ich wünsche auch Dir "gut Training zur Abgewöhnung"
Grüsse von Trix




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von Hajo(YCH) am 19. August 2003 10:45

Vielen Dank für den Tip, Antje, werde mich nach dem Literaturhinweis einmal umsehen. Vielleicht hast Du den thread von Trix gelesen. Sie hat scheinbar (fast) identische Probleme.
Tschüss, Hajo
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von Michaela(YCH) am 19. August 2003 16:51

Hallo Hajo samt Anhang,

wir haben fast exakt das gleiche Problem - unsere Hündin liebt es, aus dem Fenster raus Leute anzubellen. Sind wir dagegen zu Fuß unterwegs, würde ihr das nie einfallen.

Wir denken, daß sie sich durch die sichere Umgebung Auto und die Nähe zu uns einfach stark fühlt. Sie hält auch die ganze Zeit während des Bellens den Schwanz so vorwitzig hoch.

Sicher spielt bei dieser Verhaltensweise auch eine Rolle, daß sich das Auto ja meist in einer großen Geschwindigkeit ( vom Hund aus gesehen )bewegt. Das führt sicher dazu, daß die Hunde ein wenig desorientiert sind und unbekanntes anbellen. Dafür spricht auch, daß euer Hund nicht bellt, wenn das Auto steht. Mit "unbekanntes" meine ich Dinge, die sie vielleicht auf die Schnelle nicht gleich erkennen und eben anbellen, weil es sich bewegt.

Wir versuchen unsere Hündin möglichst unten zu halten. Sie ist duch Gurt gesichert. Kommando Platz muß einfach sein. Nur in Ausnahmefällen darf sie die Nase aus dem Fenster halten. Sie liebt den Fahrtwind so sehr, aber Zugluft ist ja nicht so toll.

Also, liebe Grüße und viel Erfolg beim Alltagstraining.

Michaela
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von Hajo(YCH) am 19. August 2003 19:02

Ich bin doch froh oder zumindest getröstet, daß wir hier nicht ganz allein mit unserem "Problem" stehen. Deine Argumente leuchten ein. Da wir für "Hundefahrten" unseren Avant einsetzen und dieser leider sehr flach baut, hat gerade der größere stets die beste Aussicht von der Ladefläche. Ich werde jetzt mal versuchen die Scheiben mit Rollos leicht abzudunkeln. Vielleicht unterstützt das auch Deine Theorie.
Danke und Tschüss, Hajo
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