Hallo Maren,
: Alle hier (und wohl überhaupt jeder normal denkende Mensch)
: lehnt ja wohl Stromschläge als "Erziehungsmittel" für Hunde
: generell ab.
: Sowei, so gut.
: Nur, was mich dabei immer wundert, ist, dass überhaupt kein
: Mensch ein Problem damit zu haben scheint, dass inzwischen
: so ziemlich um JEDE Wiese - sei es, mit Kühen, Pferden oder
: Schafen - so ein Elektrozaun gezogen ist...
Ich fühle mich als "normaldenkender Mensch" und ich lehne die Arbeit mit dem E-Reizgerät durchaus nicht ab. Sofern sie sachkundig und angemessen erfolgt. Ebenso lehne ich es nicht ab, Pferde-, Rinder- und Schafskoppeln mit dem E-Zaun abzusichern bzw. zu portionieren. Gerade durch den E-Zaun haben unsere Nutztiere bedeutend an Freiheit (= Weidegang) gewonnen. Zudem will man heute Nahrungsmitteln tierischer Herkunft, die aus artgerechter Tierhaltung (Mutterkuhhaltung usw.) stammen. Zugleich wird es immer schwieriger, Baugenehmigungen für die feste Einzäunung von Viehweiden zu bekommen (ebenso ist es in vielen Bereichen heute kaum noch möglich, einen Wetterunterstand für's Vieh bauen zu dürfen...).
Ich lehne aber einen Mißbrauch dieser Geräte ab. Dazu gehört z.B. in der Hundeausbildung, einem Hund, der gar nicht weiß, wie er sich verhalten soll, eine zu schallern, dazu gehört auch, Stall- und Weidetiere mit dem E-Zaun über dem üblichen Maß einzuschränken. Ein Mißbrauch des E-Zauns ist z.B., die Stallboxen mit dem selbigen "abzusichern", z.B. wenn ein Pferd zum Krippensetzen oder zum Benagen des Holzes neigt. Das Pferd steht dann u.U. 24 Stunden auf 3 x 3 m, und wenn's beim Rumdrehen mal mit dem Hintern zu nah an die Boxenwand kommt, bekommt es eine gescheuert. Horror für ein Fluchttier, welches so unter Dauerstreß steht, weil es sich nie entspannen kann...
Übrigens sind die Impulse der moderen E-Reizgeräte und der E-Zaungeräte nicht miteinander zu vergleichen. Die E-Reizgeräte arbeiten auf Reizstrombasis, das ergibt einen völlig anderen Impuls, sehr viel "weicher" als der, den ein E-Zaungerät erzeugt. Man kann damit in den niedrigen Bereichen weit unterhalb er Schmerzgrenze arbeiten, der Hund soll dann durch den Impuls gerade nicht nicht in's Meiden kommen. Der Sinn der E-Zaungeräte ist genau der gegensätzliche, das Vieh soll den Zaun, den es ohne Mühe durchlaufen könnte, meiden, daher auch ein "harter" Impuls.
Ich weiß nicht, ob die früher üblichen Methoden er Einzäunung wirklich das Gelbe vom Ei waren. Eine Jährlingsstute einer Bekannten ist man durch 3 Reihen Stacheldraht galoppiert, normalerweise hätte man sie damals schlachten lassen sollen. Sie war zeitlebens ein Krüppel, die Halsmuskulatur auf der Unterseite völlig durchtrennt, die Sehnen an den Beinen ruiniert....
Viele Grüße
Antje