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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Stromschlag, E-gerät und ähnliches!
21. August 2003 11:36

Hallo Sören,
mit dem "soften" Schwachstrom wirst Du auch das Jagen nicht los werden. Jedenfalls nicht besser oder schlechter als mit ein paar Leckerchen, einem halben Jahr Zeit und einer Schleppe samt Geschirr. Und vom Tackern wollen wir ja besser nicht reden. Da kann soviel schief gehen - ich kenne nach wie vor über fünf Hunde, die damit Bekanntschaft gemacht haben und Schädend davon trugen und nach wie vor keinen, der dauerhaft vom Jagen "geheilt" wurde. Was weiß man, was dem Hund gerade durch den Kopf geht, wenn Du aufs Knöpfchen drückst...
im übrigen hab ich nirgendwo geschrieben, daß man das Jagen rein positiv mit Ignorieren des Ungewünschten wegbekommt. Etwas Zwang ist immer dabei (Schleppe und meistens auch ein paar Vollbremsungen durch diese im Geschirr sowie scharfes "Nein!", wenn man noch den Ansatz erwischt für Abbruch).

Grüße
josh

21. August 2003 11:54

Hi,

ein Bekannter hat so einen "Smart-Fence", denn 30.000qm mit einem hundesicheren Zaun zu umgeben kann sich wirklich so gut wie niemand leisten. Alternative: der Hund verbringt die Zeit wo Herrchen arbeiten ist im Zwinger oder an einer Kette, er möchte ihm nämlich hinterher auch wenn andere Familienmitglieder anwesend sind - ist das wirklich besser? Im Zwinger oder an der Kette kann der Hund sich nicht frei zwischen den einzelnen Familienmitgliedern auf dem Hof bewegen...

Das Halsband zu diesem Zaun gibt auch nicht einfach so einen Schlag ab, sondern piepst mit zunehmender Intensität, wenn sich der Hund der Grenze nähert (in diesem Fall auch optisch erkennbar, da der Grund genau am Waldrand endet), so ab 5m - auch der rennende Hund hat Zeit zu reagieren.

In einem normalen Garten ist aber ein Zaun bezahlbar und wenn man diese 5m Grenze nutzt, wird der Stromzaun wohl für die meisten Gärten nicht in Frage kommen.

ciao
Anke

21. August 2003 11:54

Mal ein kleiner Gedankengang:
Alle hier (und wohl überhaupt jeder normal denkende Mensch) lehnt ja wohl Stromschläge als "Erziehungsmittel" für Hunde generell ab.
Sowei, so gut.
Nur, was mich dabei immer wundert, ist, dass überhaupt kein Mensch ein Problem damit zu haben scheint, dass inzwischen so ziemlich um JEDE Wiese - sei es, mit Kühen, Pferden oder Schafen - so ein Elektrozaun gezogen ist.
Und das sind zum Teil ganz schöne Kracher, die die Tiere da abkriegen (bin selbst unlängst mal wieder an so ein Teil gekommen - jui, da hört man aber echt die Engel singen...).
Mir scheint, im gleichen Maße wie der Starkzwang bei der Haustier, sprich Hundeerziehung, immer mehr abgelehnt wird, wird es beim Nutzvieh zur Regel.
Jedenfalls kann ich mich aus meiner Kindheit nur an wenige Elektrozäune erinnern - und die waren dann größtenteils um eine Bullenwiese gezogen.
Pferdekoppeln oder Schafgehege mit Strom waren da nicht üblich - und ich glaube kaum, dass die Viecher früher friedlicher als heute waren?
Also, armes Hundchen - aber doofes Nutzvieh? Oder warum stört das keinen?

21. August 2003 12:01

Hallo Helena,

der Impuls eines E-Reizgerätes ist bei richtiger Anwendung nicht "schlimm" für einen Hund. Verwiesen ist hier auf das Wörtchen "richtig". So ein Impuls muß genau passend für einen Hund sein, und damit er diesen Impuls dann auch richtig verknüpft muß der Hund lange darauf vorbereitet werden. Und dann muß ein Impuls immer angemessen gegeben werden. Wird durch ein automatisches Zaun-System kaum zu erreichen sein. Ganz abgesehen davon, daß derjenige, der den Hund auf so etwas vorbereitet, sehr viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen besitzen muß, in Bezug auf die Ausbildung von Hunden, in bezug auf das Seelenleben von Hunden, in Bezug auf die Technik des verwendeten Gerätes.

Zudem stellt sich die Frage, wie die Versicherungen die Verwendung eines elektronischen Zaunsystemes bewertet. Möglicherweise erkennen sie ihn nicht als sichere Einzäunung an, und wenn Dein Hund dann trotzdem mal abhaut, übernimmt sie dann nicht die Regulierung des Schadens, sollte er etwas anstellen. Und das könnte einen dann verdammt teuer zu stehen kommen....

Viele Grüße

Antje

21. August 2003 12:31

Hallo Maren,

: Alle hier (und wohl überhaupt jeder normal denkende Mensch)
: lehnt ja wohl Stromschläge als "Erziehungsmittel" für Hunde
: generell ab.
: Sowei, so gut.
: Nur, was mich dabei immer wundert, ist, dass überhaupt kein
: Mensch ein Problem damit zu haben scheint, dass inzwischen
: so ziemlich um JEDE Wiese - sei es, mit Kühen, Pferden oder
: Schafen - so ein Elektrozaun gezogen ist...

Ich fühle mich als "normaldenkender Mensch" und ich lehne die Arbeit mit dem E-Reizgerät durchaus nicht ab. Sofern sie sachkundig und angemessen erfolgt. Ebenso lehne ich es nicht ab, Pferde-, Rinder- und Schafskoppeln mit dem E-Zaun abzusichern bzw. zu portionieren. Gerade durch den E-Zaun haben unsere Nutztiere bedeutend an Freiheit (= Weidegang) gewonnen. Zudem will man heute Nahrungsmitteln tierischer Herkunft, die aus artgerechter Tierhaltung (Mutterkuhhaltung usw.) stammen. Zugleich wird es immer schwieriger, Baugenehmigungen für die feste Einzäunung von Viehweiden zu bekommen (ebenso ist es in vielen Bereichen heute kaum noch möglich, einen Wetterunterstand für's Vieh bauen zu dürfen...).

Ich lehne aber einen Mißbrauch dieser Geräte ab. Dazu gehört z.B. in der Hundeausbildung, einem Hund, der gar nicht weiß, wie er sich verhalten soll, eine zu schallern, dazu gehört auch, Stall- und Weidetiere mit dem E-Zaun über dem üblichen Maß einzuschränken. Ein Mißbrauch des E-Zauns ist z.B., die Stallboxen mit dem selbigen "abzusichern", z.B. wenn ein Pferd zum Krippensetzen oder zum Benagen des Holzes neigt. Das Pferd steht dann u.U. 24 Stunden auf 3 x 3 m, und wenn's beim Rumdrehen mal mit dem Hintern zu nah an die Boxenwand kommt, bekommt es eine gescheuert. Horror für ein Fluchttier, welches so unter Dauerstreß steht, weil es sich nie entspannen kann...

Übrigens sind die Impulse der moderen E-Reizgeräte und der E-Zaungeräte nicht miteinander zu vergleichen. Die E-Reizgeräte arbeiten auf Reizstrombasis, das ergibt einen völlig anderen Impuls, sehr viel "weicher" als der, den ein E-Zaungerät erzeugt. Man kann damit in den niedrigen Bereichen weit unterhalb er Schmerzgrenze arbeiten, der Hund soll dann durch den Impuls gerade nicht nicht in's Meiden kommen. Der Sinn der E-Zaungeräte ist genau der gegensätzliche, das Vieh soll den Zaun, den es ohne Mühe durchlaufen könnte, meiden, daher auch ein "harter" Impuls.

Ich weiß nicht, ob die früher üblichen Methoden er Einzäunung wirklich das Gelbe vom Ei waren. Eine Jährlingsstute einer Bekannten ist man durch 3 Reihen Stacheldraht galoppiert, normalerweise hätte man sie damals schlachten lassen sollen. Sie war zeitlebens ein Krüppel, die Halsmuskulatur auf der Unterseite völlig durchtrennt, die Sehnen an den Beinen ruiniert....

Viele Grüße

Antje



21. August 2003 12:28

hallo maren,

es ist halt nicht so lustig wenn ausgebrochene rindviecher die
autobahn überqueren, da kann das tier noch so friedlich sein, wenn
es plötzlich vor meinem auto auftaucht wird es eine ganz schön gefährliche
angelegenheit. Übrigens nicht nur auf der Autobahn auch auf der Landstrasse.
Das Nutzvieh ist eben nicht dumm und sucht immer nach möglichkeiten auf nachbars wiese zu naschen. der elektrozaun macht das fast unmöglich, aber leider halt nur fast.

jako