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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Nicht mit anderen Hündinnen .
28. August 2003 18:06


Hallo Hajo

Stimmt's eigentlich die Aussage, dass Hündinen
: eher dazu neigen 'Feidschaften für's Leben' zu haben? Das die Ladies
: ihre Raufereien seltener als 'Kräfte messen' wahrnehmen und eher
: Bierernst beissen, habe ich schon mal beobachtet ... (ich will nicht
: pauschalisieren, eher nur als Tendenz betrachten)

----Ich denke das kann man auch nicht veralgemeinern, ich kenne auch Rüden die man nie mehr zusammenlassen könnte, die würden sich bis aufs Blut bekämpfen, ev. bis in den Tod. Meine Hündin hat sich auch mit ihrer Freundin (die leider vor 2Wochen überfahren worden ist) gezofft und man konnte sie problemlos wieder zusammenlassen ohne Angst haben zu müssen, dass sie sich zu tode prügeln.
Was mich nur neugierig macht ist, wie willst du ausprobieren ob sie mit anderen Hündinnen klar kommt??? Du kannst sie ja nicht einfach zu anderen hinlassen und sie verprügelt die dann??? Hast du da eine Idee??

Grüsse
Yvonne und Luna

28. August 2003 18:23


Hallo Antje
:
: Als Beispiel unsere "Althündin" (3,5 Jahre, Mutter, Clanchefin ihres Rudels, souverän und instinktsicher). Sie ist grundsätzlich unproblematisch mit anderen Hündinnen, solange diese die Rangfolgen und Hundesignale kennen. Ältere Hündinnen werden problemlos akzeptiert, da ordnet sie sich kommentarlos ein, jüngere werden toleriert, SOLANGE sie nicht DREIST werden (oder bei Annäherung schon sind). Wir haben das bei den wenigen Fällen wo sie eine Hündin angegangen ist, überprüft, weil wir natürlich selbst wissen wollten, was da abgeht: In jedem der Fälle waren es "anerkannte Zicken", denen sie den Marsch geblasen hat. Angehen heißt in dem Fall, dass sie mit Radau und Gedroh die andere unterordnet, sie beißt nicht sondern bügelt die andere mit "Schalldruck" und Imponiergehabe über. Danach ist es aber auch völlig in Ordnung, ich kann sie dann ohne weiteres mit der anderen zusammenlassen, sie trägt nicht nach und ist dann so ruhig und verträglich wie eh und jeh.

------Kenne ich von meiner Hündin auch, die macht das in unserer Dummygruppe auch, ältere Hündinnen werden beschnuppert und für in Ordnung befunden, jüngere, zickige und aufmüpfige Hündinnen oder Rüden werden in die Schranken gewiesen. Der Besitzer wird aber vorgewarnt, dass meine das so macht wenn seine meint sie sei der Chef. In der Regel ist das kein Thema beim Besitzer und er unterstützt das, da Luna ja nachher absolut normal und friedlich zu der Hündin ist.

: Obwohl wir wissen, dass ihr Verhalten im Prinzip völlig in Ordnung ist, heißt das trotzdem, dass wir das Zusammentreffen mit anderen Hündinnen beobachten und gegebenenfalls solche Situationen vermeiden, da andere Hundebesitzer, die wir nicht kennen, das Verhalten oft ganz anders einschätzen

----Du sagst es, ich frage auch vorher ob er das duldet. Sie macht es ja auch nur bei aufmüpfigem Jungvolk und nicht bei "anständigem" Jungvolk.;-)

Sie pflegt andere Hunde, die sie nicht kennt, weitestgehend zu ignorieren
Stürmt aber der andere Hund ohne den gebotenen Respekt auf sie zu und gibt sich dominant, kann es sein, dass sie "meckert".

-----Kenne ich, und ich erachte das als ganz normal von einer erwachsenen Hündin. Solange sie weiss wenn sie aufhören muss und nicht beisst. Respekt erwartet meine Hündin ganz stark. Aber die Hundebesitzer die wir so treffen finden das manchmal halt nicht so toll, wenn sie einem Hund den nötigen Respekt abverlangt. Dann muss ich die ganze Palette erklären warum das so ist und das das gut ist, usw. Vorallem habe ich einen Retriever und da sind die Leute doch echt geschockt, dass sie nicht so eine von der Sorte ist "Ichwillspielenhabmichlieb". Sondern sie weiss was sie wert ist.

Wenn das nicht perfekter Kommentkampf ist. Im Gegensatz dazu erlebe ich immer wieder blutige Auseinandersetzungen zwischen Rüden (die ja angeblich nur "kommentieren", auch zwischen solchen, die vermeintlich so gut sozialisiert sind).

----Kann deine Beobachtungen nur unterstreichen, habs ja im Mail an Hajo schon geschrieben.

Grüsse
Yvonne und Luna (Flat 4.5jahre)











29. August 2003 08:59

Hallo Hajo!

Ich würde mich schon darauf verlassen, was die Leute im Tierheim Dir erzählen. Meinen Erfahrungen nach wird sehr zögerlich mit solchen Infos umgegangen, d.h. der Hund muss sich wirklich entsprechend aufführen bis er dieses Etikett "Nicht verträglich mit Hündinnen" bekommt. Schliesslich wird er dadurch auch schwieriger zu platzieren und welches Tierheim macht es sich selbst unnötig schwer? Ich meine nicht, dass Du da gar nichts mehr machen kannst und dies einfach so hinnehmen musst. Mit einem kompetenten Hundetrainer wirst Du das sicher verbessern können. Ich meine bloss, dass Du Dich auf einen Hund einstellen solltest, der tatsächlich nicht verträglich ist mit anderen Hündinnen und Dich evtl. auch schon nach einem geeigneten Trainer umhören könntest. Wenn der Hund sich dann als absolut problemlos herausstellt-umso besser, aber ich würde mich einfach auf das Gegenteil einstellen. Übrigens zeigt ein Hund aus dem Tierheim erst nach ca. einem halben Jahr seinen wirklichen Charakter. Kann also sein, dass Du einen lammfrommen Hund erhältst, der sich erst nach einer gewissen Zeit traut, seine Flausen zu zeigen. Dann finde ich es wichtig, dass Du das anfänglich angenehme und lobenswerte Verhalten bestärkst (kannst also Dein Clicker-Buch gebrauchen!) und so vielleicht einer Verhaltensänderung entgegenwirken kannst. Lass Dich einfach nicht täuschen: Dein Hund wird wahrscheinlich nicht so bleiben wie er sich in den ersten Tagen verhält! Er wird viele Fortschritte machen und möglicherweise auch einige Rückschritte.

Hast Du denn schon einen bestimmten Hund in Aussicht? Wenn ja, was für eine Rasse/Mischung?

Liebe Grüsse und viel Spass mit Deinem Wuff :-) (den wirst Du bestimmt haben, auch wenn es je nach Charakter harte Arbeit bedeuten kann)

Sandra

30. August 2003 14:26

Hy,

meine Schwester hat drei Hunde aus dem tierheim, alles Huskymischlinge, 2 Rüden und eine Hündin.

Die Hündin war angeblich nicht verträglich mit anderen Hündinnen, seid sie die Hündin hat, das sind jetzt 3 Jahre, verstand sie sich blendend mit anderen Hündinnen, lag vielleicht daran das sie diese Verhalten nur im Tierheim zeigt, fühlte sich dort bedräbgt,...?

Erster Rüde angeblich nicht verträglich mit jeglichem anderen Hund, stimmte auch, Therapeut wurde aufgesucht, ich jetzt ein liebevoller Familienhund, der sich nur hin und wieder mit anderen Rüden anlegt wenn sie seine "Lady" die Hündin "anmachen", der Zweite Rüde war angeblich aggressiv gegen andere Rüden, verstand sich von anfang an aber mit dem schon eingelebten ersten Rüden und schnappt aus Angst (er ist ein kleiner Angstbeisser)nach anderen Schäferrüden(!), vielleicht nur eine schlechte Erfahrung?

Verlass dich aber darauf was die im tierheim sagen, trotz allem, in dem Tierheim wo meine Schwester ihre HUnde hat, hat man die Möglichkeit einen Hund auf Probe oder hin und wieder fürs wochenende mit nach Hause zu holen, wenn man austesten will wie er zur Familie passt.

31. August 2003 16:22

Hi Antje :-)
(Tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte! Es kam sicher ziemlich
unhöflich vor: man stellt Fragen, kriegt wunderbare Antworten und
verschwindet ohne Adieu zu sagen. Ich konnte leider nicht posten!)

: ich würde Hündinnen-Auseinandersetzungen nicht so ohne weiteres vom
: Hormonhaushalt abgeküppelt sehen wie du. Nach den Umfragen von Gudrun
: Beckmann ist der Läufigkeitsbereich durchaus mit erhöhtem Stress und
: Auseinandersetzungen verbunden, weswegen sie auch bei Mehrhundehaltern
: mit nur Hündinnen zur Kastration rät (dem würde ich mich allerdings
: so pauschal nicht anschliessen).

Jede pauschale Aussage ist bei Lebewesen nicht angebracht. Deswegen
habe ich überhaupt meine Frage hier gestellt. Etwas kam mir zu pauschal
vor :-)

: Beispiel soll sagen: Wie vieles andere auch sind die Verhaltensweisen
: unserer Hunde sehr häufig "hausgemacht", leider wissen wir das nur
: sehr selten.

Deinem wunderbaren Beispiel kann man nichts hinzufügen. Ich habe's nur
bombenfest ;-) gespeichert. Fazit meinerseits (wenn ich dich richtig
verstanden habe: Ein ausgeglichener Rudel tut Wunder.
Bezugsperson, aber auch befreundete Hunde, die regelmässig (samt Besitzer)
einen temporären Rudel bilden, können viel Gutes beitragen, oder?

Ich denke in Tierheimen, trotz all der Mühe der Mitarbeiter ist eine Rudelbindung
einfach nicht möglich, daher vielleicht, u.A. die extreme Reaktionen,
die eben auch zu pauschalen (und manchmal verhängnisvollen) Hunde-Portraits
führen können.

Grüße
H-J

31. August 2003 16:45

Hi Yvonne,

: Was mich nur neugierig macht ist, wie willst du ausprobieren ob sie
: mit anderen Hündinnen klar kommt??? Du kannst sie ja nicht einfach zu
: anderen hinlassen und sie verprügelt die dann???
: Hast du da eine Idee??

Bitte betrachte die Antwort so wie die ist: Intuitiv, theoretisch, ohne
den lebendigen Beispiel und ohne Gespräch mir einem Trainer, der
die Lady kennengelernt hat:

Ich würde in einem Park wie Clint Eastwood durch staubige Mainstreet
in einem Western wandern ;-) Total locker, neugierig, gelassen, für
jede Begegnung offen und immer bereit blitzschnell zu reagieren ;-)

Im Ernst: Falls es tatsächlich hier eine solche Hündin einzieht,
werde ich versuchen die ersten Begegnungen auf einem neutralen Terrain
zu arrangieren (auch nicht auf der täglichen Gassi-Route der Hündinnen
aus der Nachbarschaft). Später wird's schon leichter die Körpersprache
richtig zu deuten, bzw. mehr Detail wahrzunehmen.

Nun, es steht noch nicht fest *wer* und wann hier einzieht. Wenn es dann
ein Rüde ist, der sich als Sofakönig entpuppt hat, werde ich hier *ganz*
andere Fragen stellen müssen :-)

Grüße
H-J