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Flaschenwelpen- Erziehungsprobleme?

geschrieben von Susanne und ninja(YCH) 
Flaschenwelpen- Erziehungsprobleme?
31. August 2003 20:29

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, ob ihr Welpen kennt die mit der Flasche großgezogen wurden. Sind sie im Verhalten anders als "normal " aufgewachsene Welpen? Wie schnell lernen sie? Können sie Frustrationen ertragen? Sind sie ausdauernd zur Mitarbeit motiviert? Wie ist ihr Verhältnis zu anderen Hunden?

Danke euch
Susanne und Ninja


31. August 2003 20:53

Hallo Susanne,

in meinem Zuchtverband ist "Handaufzucht" verboten; die Welpen müssen bei der Mutter oder einer Amme verbleiben. Aus gutem Grund, denn ein großer Teil des Sozailverhaltens wird in den ersten Lebenswochen angeprägt. Nicht nur bei mutterlos aufgezogenen Welpen, auch bei Fohlen etc. kann es zu schweren Störungen im späteren Sozialverhalten kommen.

In wie weit sich so ein Welpe später verhaltensmäßig von anderen unterscheidet hängt von den Umständen seiner mutterlosen Aufzucht ab. Wurde das gut gemacht, was beinhaltet, daß sich u.a. ein anderer Hund mit um die Welpen kümmert, können es ganz normale Hunde werden. Ich kenne aber auch einen Hund, der mit der Flasche aufgezogen wurde, und der zeitlebens einen schweren Schatten hatte (= große Probleme mit anderen Hunden); er wurde etwa mit knapp 3 Wochen von der Mutter und den Geschwistern getrennt. Die Entwicklung des Wesens hängt aber nicht nur davon ab, ob ein Welpe mutterlos aufgezogen wurde oder nicht, sondern wie seine Umwelt während der ersten Lebenswochen strukturiert war. Wurden seine geistigen Fähigkeiten täglich neu angesprochen oder hat er nur in einem ihm bekannten und begrenzten Umfeld vor sich hinvegetiert? Und natürlich von den genetischen Komponenten, die ihm die Eltern mitgegeben haben.

Viele Grüße

Antje


01. September 2003 04:17

Hallo Anke,

bei den Welpen handelt es sich um Hunde, die in den ersten drei Wochen auf die Hündin verzichten mussten (Die wurde operiert). Es wurde versucht von der Bauchmassage bis zur Hygiene halbwegs alles nachzuahmen.
Sozialkontakt zur Mutter ist jetzt wieder da. Vom Sozialverhalten mache ich mir weniger Sorgen (da in den ersten drei Wochen noch nicht sooo viel passiert). Aber ihnen fehlt die Erfahrung, das man für sein Futter kämpfen und sich anstrengen muss. Sie sind alle etwwas futtermäkelig und die einzige die sich anstrengt ist die Züchterin , nicht die Hunde.

Gruß von Susanne und Ninja


01. September 2003 05:35

Hallo Susanne,

in diesem Fall ist die Futtermäkeligkeit wohl das einzigste, wegen dem man Bedenken haben muß. Allerdings hätte der Züchter hier noch einiges tun können im Verlauf der Aufzucht. Aber das passiert auch bei Welpen, die die gesamte Säugezeit über bei der Mutter getrunken haben, daß die Züchter die Welpen pappsatt füttern und so den Grundstein für Futtermäkeligkeit legen. Man muß immer so füttern, daß sie noch einen Nachschlag vertragen könnten.

Sind die Welpen noch beim Züchter? Im Welpenrudel läßt sich das Freßverhalten besser korrigieren als wenn der Welpe alleine ist.

Viele Grüße

Antje

01. September 2003 09:03

'Futtermäkeligkeit' bedeutet meist, zu wenig Konkurrenz beim Futter und zu großes Loch = zu reichlicher Milchfluß im 'Schnuller'.

Daraus resultieren später meist Hunde, die deutlich weniger Frustrationstoleranz haben als andere. Wie sieht das aus? z.B. Futter-Lockung zum Hinsetzen, Hund beißt nach der Hand, rennt dann übre Besitzer weg ins nichts, als der richtigerweise Futter daraufhin nicht fallen lässt, probiert übrhaupt nicht, durch irgend ein Verhalten an den durchaus begehrten Leckerbissen zu kommen.

Hier braucht es einige angeborene Intelligenz und Umwelterfahrung beim Hund und ganz viel Feingefühl und gutes Timing beim Besitzer, damit da noch 'irgendwas' draus wird aus so einem Hund.

Fruistrationstoleranz und durchhalten und 'try again' zu lernen geht ganz früh in der Jugend los, m.M. nach noch weit vor den anderen Sozial- und Umwelterfahrungen.

Extrem wichtig wäre daher für eine später zumindest einigermaßen gute Förderbarkeit dieser Welpen, sie jetzt sehr knapp zu halten, keinerlei Zirkus mehr mit dem Futter aufzuführen und bereits extrem früh = d.h. JETZT mit 'du kriegst etwas besonderes, WENN du vorher etwas dafür tust' zu beginnen! Ich zumindest möchte einen solchen Hund anderes nicht zum längeren Zusammenleben/Zusammenarbeit übernehmen müssen.

toitoi den Welpen
Pascal

01. September 2003 11:49

Hallo Pascal,

du sprichst exakt meine Befürchtungen aus. Ich sehe es auch so, dass der Züchter jetzt und sofort dafür sorgen sollte, dass die Hunde in kleinsten Schritten lernen Anstrengung zu zeigen.
Ich muss jetzt leider die Entscheidung treffen, ob ich einen der Welpen nehme oder nicht. Ausgerechnet die mir zugedachte Hündin ist in Bezug auf die Fütterung die mäkeligste.
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit Hunde die da Defizite haben, diese kompensieren können. Ich weiß das ich den Hund , wenn ich ihn mit 8 Wo bekommen würde, sofort daraufhin erziehe sich zu bemühen und zunehmend fürs Futter zu arbeiten.
Aber !!! ist es für diese Entwicklungsphase evtl schon zu spät?
Andere Hunde erfahren dies automatisch beim Säugen, was hier mühevoll hinterhergeschoben wird
Gruß von Susanne und Ninja