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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Flaschenwelpen- Erziehungsprobleme?
01. September 2003 11:57

Hallo Susanne,

ich würde einen Welpen, der mit 8 Wochen schlecht frißt, nicht nehmen, egal ob er von der Mutter gesäugt wurde oder nicht. Generell sollte man einen Hund dort lassen wo er ist, wenn man in irgend einer Hinsicht irgend welche Bedenken hat. Dieses komische Gefühl im Bauch schleppst Du immer mit Dir rum, und wird der Hund wirklich ein Problemhund, denkst Du immer daran, daß Du "es ja gleich gewußt hast". Wenn Du nicht restlos vom dem Welpen überzeugt bist, den Du im Arm hälst, wenn Du beim Züchter weg fährst, ist das so mit der ungünstigste Start, den ich mir für eine Hund-Mensch-Beziehung vorstellen kann.

Viele Grüße

Antje


01. September 2003 17:34

Zur Entscheidung für einen Welpen:
Antje hat Dir das ja mit dem 'Bauchgefühl' dafür oder bleiben lassen schon wunderschön beschrieben.

Habe selber mal dagegen gekauft - was soll ich sagen: die teuer aus dem Ausland importierte Hündin hab ich schließlich verschenkt und wir beide sind jetzt viel glücklicher ohne einander!

Zur Frustrationstoleranz und Mitarbeit und Lust am Fressen:
Habe selber mal - durch Anfängerblödheit und lange sehr gut Milch habende Mutterhündin - versäumt, rechtzeitig verschiedenes Futter ERNSTHAFT zuzufüttern (die machten, satt wie sie von der Muttermilch waren, auch nach der 4. Woche nur Breischlachten mit allem Fressbaren). Eine davon habe ich behalten (erst ab dem 4. Lebensjahr konnte man so einigermaßen was mit ihr anfangen....) und die anderen werden überwiegend jetzt noch mit 'Tricks' und Grillhuhn mit Butter gefüttert und sind von ihren Besitzern über Belohnung überhaupt nicht leicht zu motivieren, obwohl intelligent genug. Und die hatten Geschwister und eine - allerdings sehr sanfte - Mutter die ganze Zeit.

Sind alle Meister der Manipulation geworden, die extrem leicht 'macht mir keinen Spaß wenn das nicht gleich geht' meinen (Klasse, um selbst beim Training besser zu werden, aber zwischendurch so was von frustend!)

Meine eigene ist erst besser zu haben, seit ich mich auf sie alleine konzentrieren kann, sonst war da im Rudel nur schlechter Durchschnitt zu wollen mit normalem Aufwand - und dazu dauernd der Versuch von ihr, Aufmerksamkeit über Futterverweigerung zu provozieren.
Die Einstellung 'if you don't succeed, try again and you will succeed at last' wäre mir mit heutiger Erfahrung mit das wichtigste an einem Hund. Alles andere am Hund mag Vor- und ANchteile haben, mangelndes Durchhaltevermögen hat für mich praktisch nur Nachteile - bei für uns unangenehmen Verhaltensweisen mögen sie zwar bei Misserfolg auch rasch aufgeben dann, das, was sie als Alternativen erfinden, bis sie Erfolg zu haben glauben, freut uns deshalb allerdings nicht unbedingt mehr...

Manches von mangelnder Frustrationstoleranz davon mag evt. ererbt sein, vieles davon ist sicher ganz früh erlernt - und ist in jedem Fall als 'Lebenseinstellung' bei der Welpenübernahme bereits nur mehr ganz schwer zu verändern.

toitoi für eine gute Entscheidung für Dich und den Welpen
Pascal



02. September 2003 19:54

Hallo Pascal, hallo Antje,

eure anmerkungen waren mir ein große Hilfe. Danke euch.
ich werde den Welpen nicht nehmen.

Gruß von Susanne und Ninja , die sich nun wieder auf die Suche machen

02. September 2003 21:10

Hallo Susanne,

gut Ding braucht Weile! Häufig wird ein Welpe gekauft, obwohl nicht der richtige "Draht" zu dem Hund da ist. Weil man schon so lange drauf wartet. Weil man schon den Urlaub eingereicht und/oder anderweitige Dinge arrangiert hat. Weil man dem Züchter nicht absagen möchte usw...

Alles eine schlechte Basis für eine gute Mensch-Hund-Beziehung. Das ist so wie wenn man heiratet und eigentlich gar nicht möchte. Ich denke, Du hast Dich richtig entschieden.

Viele Grüße

Antje

05. September 2003 16:38

Hallo Susanne,

nach dem, was ich gelesen habe, kann ich dir nur raten, lass die Finger von dem Welpen, wenn du dir nicht noch wundersamerweise auf einmal ganz sicher bist.
Habe selbst eine Hündin, die eigentlich super aufgewachsen ist, aber vom ersten Tag an, als sie bei uns war, Verhaltensprobleme zeigte. Anstelle sie sofort an die Züchterin zurück zu geben, habe ich sie natürlich behalten. So sehr ich meinen Hund auch liebe und sicher nicht mehr abgeben würde, ich würde es NIE!!! wieder so machen. Vergiss nicht, wenn alles gut geht, ist wird es eine enge Beziehung zwischen euch auf ca. 15 Jahre. Das ist eine verdammt lange Zeit und da sollte man sich sehr gut überlegen - sofern man von einer Beziehung auf Lebzeit ausgeht - ob der Welpe mit den Vorbelastungen wirklich der Richtige für dich ist.

Ein gutes Händchen bei Deiner Entscheidung und viel Glück für die Welpen wünsche ich!

Andrea