Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

6. Jährigen Hund re-sozialisieren?

geschrieben von Xenia(YCH) 
6. Jährigen Hund re-sozialisieren?
01. September 2003 13:18

Hallo ihr Lieben!

Mein Sohn hat einen Hund zu sich genommen (Bernersennen/Schäferhund-Mix, 6 J. alt), der lange Jahre sehr einsam mit seinem Besitzer auf einem abgeschloßenen Aussiedlerhof gelebt hat (Teils draußen, teils im Haus).
Das blöde ist: er kennt keine andere Hunde und ist sehr aggressiv den Rüden gegenüber. Im Haus verhält er sich sehr ruhig und hört auch gut, aber im Freien ist er furchtbar anstrengend und sobald er was gerochen hat, hört er überhaupt nicht.
Da mein Sohn studiert, kümmere ich mich sehr oft um den Hund und das stresst mich ganz furchtbar. Ich trau mich nicht mehr ihn frei laufen zu lassen und an die Leine halten pack ich ihn auch kaum, wenn er losstürmt.
Kann man da noch was machen (mit Training, Klickertraining?), oder ist schon alles zu spät?

herzlichen Dank,
Xenia *ratlos

01. September 2003 13:23

HI Xenia,

Wie wäre es mit einer "guten" Hundeschule u. evtl. einem Halti fürs Erste?? Dadurch kannst Du ihn leichter halten u. steuern! Er muss wohl eine ganze Menge nachholen! Falls es bei Euch in der NÄhe ein Tellington-Seminar gibt, kann ich das nur empfehlen! Dahin kannst Du den Problemhund mitnehmen u. wirst sehr gut beraten.
lieben Gruß u. viel Glück
Gabi

01. September 2003 13:46

Hi Xenia!

Also zu spät ist es mal überhaupt nie. Ich habe Berny zwar "schon" mit 4 bekommen, und er war und ist an sich auch kein "Problemhund" (bis auf terriergerechten Jagdtrieb und Rauflust), trotzdem haben wir erziehungsmäßig fast bei Null angefangen. Er wusste zwar, wie man sich in der Wohnung zu benehmen hat, aber draußen waren wir ihm vollkommen egal.

Ich mache Clickertraining und finde es super. Ich würde an deiner Stelle vorläufig nur dann spazieren gehen, wenn du möglichst wenig andere Hunde triffst und sofort zum Üben anfangen. Am Anfang vielleicht ein Stop-kommando (also Sitz, Platz, Steh oder sonst was) und Blickkontakt auf Kommando, aus dem kann man dann das Abrufen anfangen. Und Leinenführigkeit, also evtl. Halti und das Be-a-tree Spiel (mehr Info dazu gibt's garantiert im Clickerforum).

Viel Spaß und Glück,
Iris und ´Riesenyorki Berny

01. September 2003 18:06

Hallo Xenia,

zu spät ist es wirklich nur in den seltensten Fällen, und in diesen Fällen sind die Besitzer Schuld daran. Da du ja etwas ändern möchtest und auch schon von positiven Erziehungsmethoden gehört hast, glaube ich nicht, dass ihr ein *zu spät* Fall seit!

Erstmal möchte ich dir auch eine Hundeschule ans Herz legen. Vor Ort ist es immer leichter zu helfen, da übers Internet nie so genau eure Situation erkennt werden kann.

*Leider* ist er so gross, und auch zu stark, dass du ihn in Notsituationen halten kannst. Das heißt, dass du dich für den Hund interessanter als alles andere machen musst. Was nicht einfach ist.

Hast du schon einmal etwas von Schleppleinen - Training gehört? Das finde ich in allen Fällen sehr angebracht. Dein Hund hat dadurch die Möglichkeit, alles zu machen, und du die Möglichkeit IMMER einzugreifen! Aber auch hier würde ich dir eine Hundeschule empfehlen, die sich mit SLT auskennt und es dir vor Ort erklärt. Wo kommst du her? Vielleicht ist hier ja auch jemand aus deiner Nähe, der dir helfen kann?!

Zu dem Problem mit anderen Rüden. Das ist etwas, was man nur sehr schwer bis gar nicht aus einem Hund herausbekommt - leider! Es sei denn man hat genügend *Resozialisierungshunde* die aber sehr schwer zu finden sind (und es auch fast nicht gibt - leider!) Aber was du versuchen kannst ist ihm andere Rüden (besonders Streitereien) unschmackhaft zu machen. Das heißt immer wenn ein anderer Hund kommt machst du dich durch Leckerchen, Spielzeug (wenn er gerne spielt) interessant, dadurch merkt er: *Oh Hund? Uiiii Frauli ... noch besser!* irgendwann einmal wird er sich lieber um dich kümmern als sich mit anderen zu streiten. Das ist allerdings sehr langwierig, aber wenn man konzequent genug ist funktioniert es!

Liebe Grüsse
Julia (die ihren Felix *schon* mit 10 Monaten bekommen hat - auch zu spät)

01. September 2003 18:27

:
:Hallo Xenia!
Mein Freundin hat mit Ihrem Rottweiler-Mix eine zeitlang mit Halti gearbeitet und zusätzlich statt eines Halsbandes ein Geschirr genommen. Dadurch konnte sie wenigstens ersteinmal mit ihm laufen. Vielleicht findet ihr so eine Basis zum Arbeiten. Vorschläge gibt es hier ja im Forum genug. Clickern und ein guter Hundeplatz - mit einer Spielstunde - hilft sicherlich. Bei uns werden auch ältere Hunde noch vorsichtig in die Spielstunden eingeführt und lernen dadurch andere Hunde zu akzeptieren. Übe vor allem das Platz- Kommando zu hause und draußen. Du hast sicherlich eine weiten Weg vor Dir. Toll das Ihr den Hund genommen habt. Ist der Hund eigentlich kastriert?

01. September 2003 20:50

Hallo Xenia,

wichtig ist, dass ihr euch interessant macht auf Spaziergängen. zur Zeit habe ich mit einem unserer Hunde Einzeltraining bei einer IG-Hundeschule. Die Trainerin gab mir einen guten Tipp: Es schadet nicht, wenn ein Hund mal einen oder zwei Diättag(e) einlegt. Dann nehmt ihr seine normale Futteration mit auf den Spaziergang und der Hund muss sich sein Futter erarbeiten. Für Sitz, Platz, Kommm usw. gibt es etwas von seiner Ration (ruhig ein paar Brocken auf einmal) Später absitzen lassen und Futter suchen lassen, oder einzelne Stücke ins Gras werfen und Hund suchen lassen etc. Als "Futterquelle" wirst du bestimmt interessant. Ich füttere zur Zeit so gut wie nichts aus dem Napf. Das alles zuerst mit der Schleppleine üben.
Vielleicht solltet ihr mal ein paar Einzelstunden nehmen. Nur leider sind sie sehr teuer, aber auf jeden Fall würde ich eine gute Hundeschule suchen.

Gruß und viel Erfolg

Leonore