Hallo!
Ich finde, dass man dieses Thema immer ein wenig überbewertet. Es hängt meiner Meinung nach ganz vom Hund ab. Mein Hund bleibt z. B. sehr gerne alleine zuhause. Da kann er seinen Job, der jedem Haushund so in etwa noch bleibt, machen, nämlich das Territorium bewachen. Warum sind denn so viele Hunde im Tierheim? Weil die ständig übermuttert werden und unter Trennungsangst leiden. Wer beobachtet denn seinen Hund und gewährt ihm seine gewünschte Auszeit. 24 h zusammen! Da frage ich mich, wer die ständige Beachtung braucht? Der Hund kann meiner Meinung nach sehr wohl ohne Mensch, aber die meisten Menschen nicht ohne Hund. Jeder Hund hat ein Recht auf Individualität und Freiraum. Jedem Tierschützer lege ich das Buch "Dogs" von Ray Coppinger ans Herz. Dort stehen Ergebnisse zu Untersuchungen an Hunden und nicht Wölfen, denn der Haushund ist nun mal kein Wolf mehr, der gemeinsam jagen muss, daher ist auch die Rudelhaltung in Frage gestellt. Würde der Wolf denn im Rudel leben, wenn er des Nachbars ständig gefüllte Mülltonne teilen müsste. Da ist wohl eher davon auszugehen, dass auch er dann Einzelgänger mit Territorium wäre. Mir ist jedes Mensch-Hund-Team lieber, bei dem die Chemie stimmt, und das sieht man, wenn es beiden gesundheitlich nicht schlecht geht, welches zwar weniger, aber intensivere Zeit miteinander verbringt, als Hunde, die als Sportgeräte in der Familie weitergereicht werden und dabei Schaden nehmen können. Und warum bitte kann ich meinen Hund nicht in meinen Alltag einbinden. Jeder Hund geht gerne shoppen, ins Cafe, zum Essen bei Freunden und das macht man nach Feierabend sowieso. Nur weil er ein Hund ist, muss er nicht auf den Hundeplatz. Er ist mein Partner und deshalb begleitet er mich bei meinen Unternehmungen und ich ihn bei dem, woran immer er auch Spaß hat (Schwimmen, durchs Gebüsch kriechen, Äste knacken, Knochenpicknick). Nicht dass ich wüsste, dass Hunde Hundeplätze erfunden hätten. Dann müssten sich streunende Hunde dort massenweise freiwillig einfinden, oder? Zu überhören sind die meisten Plätze ja nicht.
Vielleicht sollte der Mensch lernen den Hund als Hund zu respektieren und ihn nicht als Sozialpartner und Sportgerät zu missbrauchen. Anstatt den Hund zu vermenschlichen, sollten wir uns verhundlichen und Hundeverhalten kontinuierlich studieren und nicht an überholten wissenschaftlichen Erkenntnissen hängen bleiben.
MfG