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HILFE-Jagdverhalten, wie weiter?

geschrieben von Sandra(YCH) 
HILFE-Jagdverhalten, wie weiter?
20. September 2003 12:38

Hallo zusammen!

Bin total am verzweifeln. Komme soeben von einem Spaziergang zurück, auf dem mein Hund wieder einmal etwas zum Jagen gefunden hat. Dieses Mal war es ein Wiesel (oder so ähnlich, kleiner und schmaler als ein Eichhörnchen)! Das Ganze hat sich in nächster Nähe von mir abgespielt, gerade auf dem Acker neben unserem Weg. Mein Hund speedet los, ich noch gedacht: was ist denn jetzt schon wieder? ich sehe ja gar nichts! Ich habe natürlich ihren Namen gerufen und "nein", aber es hat nichts genützt. Das Tierchen konnte sich nirgendwo hinflüchten, so sind beide einfach wenige Meter vor meinen Füssen hin und her gespeedet. Ich habe weiter aufgeregt gerufen, hatte echt Angst, dass sie das Ding erwischt! Hat natürlich nichts genützt. Dann bin ich mit der Wasserflasche auf meinen Hund los (also mit Spritzen). Immer wenn sie der Strahl getroffen hat, wurde sie einen Moment langsamer, aber ich war nicht schnell genug, um sie richtig, voll anzuspritzen, dass es sie evtl. richtig beeindrucken hätte können. Zum Schluss hat der Wiesel dann noch einen kleinen Busch gefunden... So, ich habe mich aufgeführt wie ein Huhn auf diesem Acker, kam mir so dumm vor! Wie hätte ich mich besser verhalten können?

Weiss langsam echt nicht mehr, was ich machen soll! Bisher hatte ich die Jagdprobleme nur im Wald und da hab ich sie halt einfach an der Flexileine gelassen. Aber seit ein paar Wochen hatte sie zum einen viele Katzen auch auf dem Feld getroffen, denen sie dann hinterher gespeedet ist und zum anderen haben wir angefangen zu spuren (natürlich jetzt wieder aufgehört!)und seither hat sie die Nase nur noch am Boden.
Unsere Feldspaziergänge sehen momentan so aus, dass sie auf jedes Feld rennt, um abzuchecken, ob dort irgendwo eine Katze ist. Und dies auch, wenn das Feld so flach ist, dass ich von blossem Auge erkennen kann, dass dort nichts ist, nichtmal ein Plastiksack, ein Grenzstein oder irgendwas, das wie eine Katze aussehen könnte. Im Speed und manchmal auch wenn sie erst starr aufs Feld schaut, lässt sie sich nicht mehr abrufen. Hat sie gesehen, dass dort nichts ist, kommt sie unverzüglich wieder zurück. Eine Zeit lang habe ich es mit der Wurfkette im Wald versucht, habe sie aber nie auf den Hund geworfen, sondern bloss daneben (möchte meinem Hund keine Kette anwerfen, scheint mir eh schon ein Sensibelchen zu sein und meine Treffsicherheit ist auch nicht so gut). Der Erfolg war teils teils. Manchmal hat sie danach umgekehrt und manchmal war es ihr auch einfach egal. Schleppleine macht wenig Sinn, da noch andere Personen ausser mir regelmässig mit dem Hund spazieren gehen und die nicht dazu bereit wären.
Habt ihr mir dennoch einen Tipp?

Vielen Dank! Erschöpfte Grüsse
Sandra

P.S: Mein Hund ist nicht mehr im Pubertätsalter :-)

20. September 2003 13:11

Hallo Sandra

:- Schleppleine macht wenig Sinn, da noch andere Personen ausser mir regelmässig mit dem Hund spazieren gehen und die nicht dazu bereit wä :-)

Wenn mehrere Personen mit dem Hund gehen und die nicht bereit sind eine Methode "zu fahren", dann wird dein Hund ein Leinenhund oder überfahren oder vom Jäger erschossen.
Dein Hund hat bereits ein derart ausgeprägtes Jagdverhalten, dass du unbedingt die Schleppleine verwenden solltest, weil du zunächst einfach verhindern mußt, das er sein Verhalten ständig weiter trainiert. Ohne Leine hast du keinen Einfluss!!!
Wenn er langfristig merkt, dass er keine Möglichkeit mehr zum Jagen hat, kannst du anfangen ein Ersatzverhalten zu etablieren, bspw. er sieht oder riecht Wild- Blick zu dir- heranrufen und reichliche Belohnung.
Du kannst mit Verstärkung weiter kommen als mit Bestrafung, aber du musst dich so oder so auf eine langwierige Zeit der Umgewöhnung gefaßtmachen.
Sorry, das ist bestimmt nicht, dass was du hören möchtest, aber ich bin davon überzeugt- ohne Schleppleine geht es nicht.

Gruß von Susanne und Ninja

20. September 2003 16:21

Hallo!

Ich glaub auch nicht, dass du um ein konsequentes Schleppleinen-Training drum herum kommen wirst. D. h. die "anderen Personen" die mit deinem Hund ausgehen, dürfen ihn nicht mehr unangeleint laufen lassen. Das SL-Training würd ich höchstpersönlich übernehmen.

Weiter wertvolle Tipps zum Anti-Jagd-Training erhälst du unter www.grosse-muensterlaenderin.de unter "Der GM".

Viel Erfolg

Salko

20. September 2003 17:14


D. h. die "anderen Personen" die mit deinem Hund ausgehen, dürfen ihn nicht mehr unangeleint laufen lassen. Das SL-Training würd ich höchstpersönlich übernehmen.
:

Hallo Sandra,
genauso mach ich's auch. Wobei auch die Schleppleine bei mir nur teils das Jagdverhalten unterbinden kann - ansonsten bräuchte ich eine 20m Schleppleine. Aber im Nahbereich würde es nützen und außerdem glaube ich, daß sich meine Hündin dadurch mehr unter Kontrolle fühlt. Was ich mach: es gibt KEINERLEI Futter mehr außer dem aus meiner Hand beim Spaziergang. Jedes Zurückkommen wird so positiv bestärkt und so kommt sie ständig zu mir zurückgerannt. Dazu üb ich fleißig Sitz auf Entfernung (auch da gibt's natürlich Futter, bzw sogar ein Wurststückchen). Wenn sie etwas zu weit vorgerannt ist, verstecke ich mich sofort oder, wenn sie in Sichtweite ist, bleib ich stehen, bis sie wieder da ist. Wenn sie abzischt und SOFORT auf Pfiff umkehrt oder bei Rehkontakt aufs Nachrennen verzichtet, gibt's einen Jackpot: ein Katzenfutterschälchen. Eigentlich klappt es so ganz gut. Seltsamerweise wird es wesentlich schwieriger, wenn ich mit anderen Hunden unterwegs bin, auch wenn die überhaupt nicht jagen... Ich versteh noch nicht so ganz, warum - ob sie in der Meute jagen will? Übrigens ist mein Hund ein Collie und den hab ich mir u.a. deshalb angeschafft, weil sie nicht zum Jagen neigen sollen :-), da ich ja schon wußte, wieviel Wild es hier gibt...
Viel Glück,
Cordula.

20. September 2003 17:26

Hallo Cordula!

Oh, du Ärmste, in einem Wildgebiet... Da haben wir es besser, treffen bloss Katzen und eben diese komischen Wiesel-Dinger ;-)

Wie machst Du es mit der Schleppleine, wenn Dein Hund mit einem anderen spielen will? Kommt bei mir drum noch häufig vor und das will ich ihr auf keinen Fall wegnehmen.

Ich habe auch so eine Schleppleine zu Hause und wenn es mir mal aushängt, muss sie wieder 2-3 Mal so mit mir raus. Aber es stinkt uns beiden eben dermassen. Du solltest mal meinen Hund sehen, wenn er dieses Ding anhat. Sie trottet nur noch neben mir her, als würde sie geschlachtet, entfernt sich allerhöchstens 2 Meter. Ich habe das Gefühl, das bringt gar nix. Sie spürt genau, wenn sie das Ding hinter sich herzieht und würde dann nie durchstarten. Aber so blöd ist sie doch nicht, dass sie dann meint, wenn sie ohne Leine ist, ich hätte immer noch den gleichen Einfluss?! Oder bin ich da falsch?
An der Leine (an der normalen meine ich jetzt) kommen wir ja auch an Katzen vorbei ohne dass ich auf dem Boden lande, weil sie durchstartet. Ich glaube Hundis sind da einfach etwas zu schlau...

Liebe grüsse Sandra

20. September 2003 17:46


: Wie machst Du es mit der Schleppleine, wenn Dein Hund mit einem anderen spielen will? Kommt bei mir drum noch häufig vor und das will ich ihr auf keinen Fall wegnehmen.

Dann mach ich sie ab, denn bei Hundebegegnungen würde sie natürlich nicht gleich lossprinten, da sind doch erstmal die Hunde wichtiger. Wie ich schon schrieb, sind Spaziergänge mit befreundeten Hunden eher ein Problem. Selbst mit Schleppleine scheint sie dann bsonders an Wild interessiert. Also treffen wir uns z.Z. nur in wildarmen Gebieten und laufen nicht mehr im und am Wald.
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. Sie trottet nur noch neben mir her, als würde sie geschlachtet, entfernt sich allerhöchstens 2 Meter.

Na, für mich klingt das ideal. So würde ich sie erst mal laufen lassen, sie wird sich schon dran gewöhnen. Dann, nach und nach die Schleppleine kürzen/abschneiden, so daß sie kaum merkt, daß die Schleppleine eigentlich nicht mehr da ist. Wurde das nicht so im Kosmos Hundeführer (?) beschrieben? Da kommen sicher noch genauere Angaben.
Grüße,
Cordula.

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