Hallo,
ich möchte niemandem zu Nahe treten. Die Frage ist auch ganz ehrlich und neutral gemeint.
Warum schafft man sich einen Wolfshund an? Welche Charactereigenschaften gefallen Dir an dem Hund, dass Du ihn haben wolltest? Was macht man mit so einem Hund, wie kann man ihn sinnvoll beschäftigen?
Ich habe einen Rottweiler (10) und wollte den, weil er tatsächlich ein guter Familienhund ist (wenn man ihn in die Familie und nicht im Zwinger läßt), der auch mit Katzen klar kommt (beim Jagdhund stellte ich mir das schwieriger vor) weil er mich beschützen kann, weil er kein Laufhund ist (der stundenlang am Fahrrad rennen MUSS, aber trotzdem kann), weil er kurzes Fell hat, im Haus sehr ruhig ist, nie ohne triftigen Grund bellt. Na ja und dann wollte ich der Welt beweisen, dass ein gut erzogener Rottweiler ein guter Hund und keine Kampfmaschine ist und mit dem Hund Fährten suchen. Hat alles geklappt.
Er ist übrigens in der Erziehung auch nicht wie "jeder" Hund, lernt extrem langsam, behält dafür alles sein Leben lang (auch total nachtragend) und war auch erst so mit 3,5 Jahren erwachsen. Bis dahin war er aber total umgänglich mit Fremden, zu jedem Dahergelaufenem freundlich und aufgeschlossen.
Als er erwachsen wurde, wurde er auch erst mißtrauisch (vorher hat er sich über jeden hier am Zaun gefreut). Als ich dann schwanger wurde, da konnte auf der Straße niemand (zumindest kein Mann) mehr so ohne weiteres an mich heran. Wenn unsere Tochter (4) dabei ist, ist er auch immer besonders beschützend. Das ist aber absolut rassetypisch. Wir gehen mit ihm auch nicht mehr zu Volksfesten, selten in die Gaststätte. (als Welpe war er überall fröhlich mit dabei). Auf Arbeit ist er seit den ersten Wochen oft mit (Baustelle) und lässt sich dort auch anfassen und bestechen (für ein Frühstücksbrot tut er fast alles). Dort können auch alle zum Bau gehörenden Leute, Dinge in mein Auto tun oder heraus nehmen. An der Apotheke, wo ich ihn manchmal draußen anbinde, bekommt er einen Maulkorb um. Kurz angebunden, würde er bestimmt beissen, da bin ich mir sicher! Bei Besuch ist er aber nach wie vor immer total freundlich und es gibt auch ein paar Leute, die ich mit ihm alleine lasse (natürlich niemals Kinder).
Ich schreibe das erstens, um meine obigen Fragen zu erläutern und zweitens, weil ich es tatsächlich recht bedenklich finde, wenn Dein Hund jetzt schon solche Angst/Mißtrauen (?) hat. Also ich hätte niemals einen Hund von einer Hündin gekauft, die sich nicht anfassen läßt. Wenn ich sehe, wie sich mein Hund in seinem Mißtrauen ab dem 4. Lebensjahr und mit der Geburt unserer Tochter verändert hat, würde ich mir erntshafte Sorgen machen, wenn der Hund als Junghund schon "komisch" ist.
Daher finde ich den Tipp absolut wichtig, sich mit anderen Wolfshundbessitzern auszutauschen und würde mir für meine Neugierde wünschen, wenn Du mir die Fragen beantwortest.
Ich denke, dass Du da eine besonders große Herausforderung und Verantwortung hast und vermute, dass Du große oder gar keine Kinder hast und bestimmt dann auch keine möchtest?!
Danke!
Grüße Tanja