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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hund lässt sich nicht anfassen
14. Februar 2007 11:40
hallo cornelia
ich habe selbst einen wolfhund, mutter saarloos, vater tscheche, und ich finde, dass du es sehr gut machst. ich hatte das problem mit dem scheusein mit meiner hündin auch.
im gegensatz zu deinem hund war meine vom züchter nur schlecht bzw. gar nicht sozialisiert worden und sie hat es trotzdem gelernt.
wichtig ist, deinen hund nicht zu forcieren (das gibt bei einem saarloos nur rückschritte!), gib ihm VIEL vertrauensvorschuss und bleib immer am ball. erbraucht viele positive erlebnisse, damit er - in seinem tempo - seine scheu überwinden kann.
es wird viel zeit brauchen und er ist ja erst 5 monate alt. lass dich von der umwelt nicht unter druck setzten. auch ich wurde oft schräg angemacht, sogar in hundeschulen, mit bemrkungen wie "oh der hund ja angst!!! (unterton: "was für eine rabenhalterin!"winking smiley und lass dir nicht einreden, dass wolfshunde zu erziehen sind wie andere hunde! das stimmt nur bedingt: wolfshunde brauchen für vieles sehr viel mehr zeit (für anderes sehr viel weniger, das hast du bestimmt schon gemerkt...), geduld und konsequenz. wenn du mit deinem hund durch viele gute erlebnisse eine gute vertrauensbasis bei ihm geschaffen hast, wird er auch später noch dinge lernen können, die andere hunde schon viel früher können. es stimmt nicht, dass dein hund es jetzt lernen muss, weil es sonst zu spät ist. mit einem jahr, so meine und anderer wolfshundehalter/innen erfahrung, machen die hundis einen grossen entwicklungsschritt, es geht dann plötzlich vieles, das vorher nicht möglich war. meine hündin ist jetzt 4 jahre alt und erst jetzt kann ich sagen, dass sie erwachsen ist.es hat sich ja sooooo gelohnt, durchzuhalten (ich war oft nahe daran aufzugeben!), faiby ist eine ganz tolle hündin geworden.
wo wohnst du? vielleicht könnte ich dir eine gute hundeschule und/oder leute mit wolfshunderfahrung empfehlen. du kannst mich auch gerne persönlich kontaktieren, wenn du magst: email info@wolf-point.ch.
mir hat der kontakt mit anderen wolfshundehaltern/innen sehr geholfen.

übrigens noch: natural dogmanship hat sehr viel zur positiven entwicklung von faiby (und mir...) beigetragen ich wende es auch heute noch an. wichtig ist jedoch, dass du es bei jemandem lernst, der/die sich wolfshunden auskennt.

ich wünsche dir alles gute, viel freude mit deinem racker sowie viel durchhaltevermägen und geduld, catherine

15. Februar 2007 21:04
Hallo Cornelia,

bist Du sicher,daß der Hund sich aus Angst nicht anfassen lassen will oder will er es schlicht und ergreifend nicht ? Unser Hund läßt sich auch nicht von jedermann so einfach angrapschen, was ich auch ganz OK finde. Beim TA oder bei Leuten, der erkennt, ist er anders, aber bei völlig fremden ? Muß nicht sein ! Wenn man auf die Hundeausstellungen geht, kann man sogar Rassen erleben, die menschengleichgültig oder ablehnend reagieren, sobald sie jemand anfassen will. Warum muß ein Hund sich denn von jedem anfassen lassen ? Ich weiß, ist hier wieder so `ne Grundsatzfrage ?
Nicht jeder Hund, der daß nicht mag, muß zum Psychiater, es gibt halt welche, die das einfach nicht mögen.


18. Februar 2007 13:55
Hallo,

ich möchte niemandem zu Nahe treten. Die Frage ist auch ganz ehrlich und neutral gemeint.

Warum schafft man sich einen Wolfshund an? Welche Charactereigenschaften gefallen Dir an dem Hund, dass Du ihn haben wolltest? Was macht man mit so einem Hund, wie kann man ihn sinnvoll beschäftigen?

Ich habe einen Rottweiler (10) und wollte den, weil er tatsächlich ein guter Familienhund ist (wenn man ihn in die Familie und nicht im Zwinger läßt), der auch mit Katzen klar kommt (beim Jagdhund stellte ich mir das schwieriger vor) weil er mich beschützen kann, weil er kein Laufhund ist (der stundenlang am Fahrrad rennen MUSS, aber trotzdem kann), weil er kurzes Fell hat, im Haus sehr ruhig ist, nie ohne triftigen Grund bellt. Na ja und dann wollte ich der Welt beweisen, dass ein gut erzogener Rottweiler ein guter Hund und keine Kampfmaschine ist und mit dem Hund Fährten suchen. Hat alles geklappt.

Er ist übrigens in der Erziehung auch nicht wie "jeder" Hund, lernt extrem langsam, behält dafür alles sein Leben lang (auch total nachtragend) und war auch erst so mit 3,5 Jahren erwachsen. Bis dahin war er aber total umgänglich mit Fremden, zu jedem Dahergelaufenem freundlich und aufgeschlossen.

Als er erwachsen wurde, wurde er auch erst mißtrauisch (vorher hat er sich über jeden hier am Zaun gefreut). Als ich dann schwanger wurde, da konnte auf der Straße niemand (zumindest kein Mann) mehr so ohne weiteres an mich heran. Wenn unsere Tochter (4) dabei ist, ist er auch immer besonders beschützend. Das ist aber absolut rassetypisch. Wir gehen mit ihm auch nicht mehr zu Volksfesten, selten in die Gaststätte. (als Welpe war er überall fröhlich mit dabei). Auf Arbeit ist er seit den ersten Wochen oft mit (Baustelle) und lässt sich dort auch anfassen und bestechen (für ein Frühstücksbrot tut er fast alles). Dort können auch alle zum Bau gehörenden Leute, Dinge in mein Auto tun oder heraus nehmen. An der Apotheke, wo ich ihn manchmal draußen anbinde, bekommt er einen Maulkorb um. Kurz angebunden, würde er bestimmt beissen, da bin ich mir sicher! Bei Besuch ist er aber nach wie vor immer total freundlich und es gibt auch ein paar Leute, die ich mit ihm alleine lasse (natürlich niemals Kinder).

Ich schreibe das erstens, um meine obigen Fragen zu erläutern und zweitens, weil ich es tatsächlich recht bedenklich finde, wenn Dein Hund jetzt schon solche Angst/Mißtrauen (?) hat. Also ich hätte niemals einen Hund von einer Hündin gekauft, die sich nicht anfassen läßt. Wenn ich sehe, wie sich mein Hund in seinem Mißtrauen ab dem 4. Lebensjahr und mit der Geburt unserer Tochter verändert hat, würde ich mir erntshafte Sorgen machen, wenn der Hund als Junghund schon "komisch" ist.

Daher finde ich den Tipp absolut wichtig, sich mit anderen Wolfshundbessitzern auszutauschen und würde mir für meine Neugierde wünschen, wenn Du mir die Fragen beantwortest.

Ich denke, dass Du da eine besonders große Herausforderung und Verantwortung hast und vermute, dass Du große oder gar keine Kinder hast und bestimmt dann auch keine möchtest?!

Danke!

Grüße Tanja




18. Februar 2007 21:02
Hallo Christa,

wir wohnen in der Nähe von Karlsruhe. Das Leute verbellen, wie Du es schilderst fängt jetzt bei ihm auch an, aber nur Leute, die ihm "seltsam" vorkommen, z. B. ihn anschauen, ansprechen oder frontal auf ihn zugehen. Normale Spaziergänger sind ihm völlig gleichgültig.
Ich wüsste gerne, wie ich ihm dies abgewöhnen könnte. Im Moment ist er in einem Alter, wo das alles eher noch "schlimmer" wird und wir Rückschläge in Kauf nehmen müssen.
In solchen Situationen ist das Leckerlie weniger wichtig und alters- und rasse entsprechend ist sein Gehorsam noch nicht so gut, dass ich ihn an meine Seite rufen kann.

Viele Grüße
Cornelia

18. Februar 2007 21:10
Hallo Cathy,

Bosko ist ein Rüde. ich weiß, dass er jetzt in einem schwierigen Alter ist und er ist auch nicht mein erster Hund, trotzdem will ich möglichst wenig Fehler machen bei seiner Erziehung, gerade weil er sehr sensibel und ängstlich ist. Allerdings will ich auch nicht, dass er andere Leute erschreckt oder belästigt, darum muss ich mir einen Weg überlegen, der für alle am besten ist. Ein Leben an der Leine möchte ich ihm gerne ersparen, deshalb trainieren wir recht viel im Gehorsam. Er ist sehr rennbegeistert und braucht auch das freie Herumtollen und Spielen mit anderen Hunden. Allerdings hat er auch vor manchen Hunden Angst und zeigt auch Unsicherheit, in dem er sie teilweise anbellt, einen großen Bogen macht bzw. bei Zudringlichkeit auch "Angstschnappen" zeigt. Soll ich ihm das verbieten? Und wenn, dann wie???
Oder verliert sich das mit zunehmendem Alter?

Viele Grüße
Cornelia

18. Februar 2007 21:18
Hallo Catherine,

vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Ich habe auch Hoffnung, dass Bosko, wenn er älter wird, vieles leichter ertragen kann.Er ist jetzt in der Vorpubertät und die nächsten 6 Monate werden bestimmt kein Zuckerschlecken werden.
Ich habe jetzt schon begonnen mit dem Futterbeutel zu arbeiten und bisher funktioniert es ganz gut. Allerdings kann ich ihn nicht ausschließlich unterwegs füttern, da er teilgebarft wird.
Ich hoffe, dass es dafür auch einen Kompromiss gibt.

Viele Grüße
Cornelia