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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Rauferei - aber nix passiert
15. Juni 2007 09:29
Also ich bin in den letzten Wochen schon ruhiger geworden und bestimmter. Ich versuch durch meine Körperhaltung Boxerchen zu signalisieren, dass ich der Boss bin. Aber da gehört halt noch viel mehr dazu. Ich muss mich anstrengen optimale Situationen zu finden, in denen er einfach nix falsch machen kann. Ich denke auch, dass einfach diese 35 kg unseren Lernprozess verzögern - einen 10 kg Hund zieh ich wenns sein muss 5 Meter in die Wiese aber 35 kg? Ich muss mich da körperlich wirklich anstrengen mit meinen 53 kg, und hab nach so mancher Hundebegegnung das Gefühl im Fitnesscenter gewesen zu sein. Aber er ist sonst ein wirklich toller Hund, lernt schnell und gern, liebt Kinder, Welpen und Weiberln und ich denke er möchte es ja richtig machen, aber irgendwie ist da noch "der Hund drin".

lg Fiona

15. Juni 2007 10:42
Hi Fiona

Weisst du, mit Kraft hat das nichts zu tun. Betrachte mal das Wort "folgen" von einer anderen Seite. Folgen nicht im Sinn, dass der Hund alles machen muss was ich ihm sage, sondern folgen auf einer freiwilligen Basis. Also der Hund folgt hinter mir nach.

Ich weiss aber schon was du meinst, schliesschlich habe ich ein 10 Kg Hündli :-) Wenn ich mal ein grösseres Kaliber an der Leine führe merke ich schon auch einen Unterschied.

Es hat aber bestimt mit der inneren Einstellung zu tun. Ist der Hund bereit mir auf Schritt und Tritt zu vertrauen, dann folgt er auch.

Achte dich mal, wenn du erhobenen Hauptes und ganz selbstbewusst mit dem Boxer gehst, geht er ganz anders neben dir her, als wenn du unsicher bist und hinter jeder Hecke eine Gefahr vermutest. Unbewusst vermitteln wir dem Hund einiges ohne es zu merken.

15. Juni 2007 10:58
Ja, ja, das ist es was ich meine. Ich hab ein Buch gelesen, da steht eben drinnen - dass der Spaziergang die Bindung zum Hund enorm stärkt. Und dass man erhobenen Hauptes - ich spreize auch oft noch meine Finger mach mich sozusagen breiter- dem Hund signalisiert - lass mich vor gehen, ich mach das schon. Wenn er mich überholen will, mach ich einfach einen Schritt auf die Seite und dräng ihn ab. Er beobachtet mich dann ganz genau (vorausgesetzt er ist hinter mir) und akzeptiert das auch. Kommt eine Kurve lässt er mich auch vorgehen - aber wenn er dann einen Hund sieht - Machogehabe. Bei Begegnungen mit Rüden - hat er wohl kein Vertrauen in mich, die will er nach wie vor alleine regeln. Na ja, ich hol ihn jetzt wieder ab, und wir werden das ganze Wochenende so positiv wie möglich gestalten.

LG Fiona

15. Juni 2007 12:09
So bist du auf dem richtigen Weg. An der Beziehung muss man immer arbeiten. Dass du den Hund nur am Wochenende hast ist sehr erschwerend.
Wenn der Hund aber mal gerafft hat, dass er sich bei dir völlig entspannen kann, dann hast du ihn im Sack.

Wie beim Setterfrauli, kann es natülich auch sein, dass er als Rüde meint, er müsse dir helfen. (Du bist DIE FRAU an seiner Seite). Nun musst du ihm klar machen, dass du ihn nicht brauchst und sämtliche Situationen auch ohne ihn meisterst. Das ist nicht einfach aber möglich.

Zeigen kannst du es ihm auch indem du ihn mal an einem Baum o.ä. anbindest, zielstrebig auf einen Hund zugehst und mit dessen Halter und Hund sprichst. Dabei schenkst du dem Boxi keine Beachtung. Danch gehst du wieder zu ihm und gehst weiter. Er darf dann allerdings keinen Kontakt zum Hund oder Halter haben.
Es kann sein, dass ihm das nicht passt und dich korrigiert (er springt z.B. an dir hoch)ignoriere das, sprich kein Wort mit ihm und gehe einfach weiter.

Damit signalisierst du ihm, ich mach Kontakt mit wem und was ich will, du aber nicht.

15. Juni 2007 12:54
hallo Fiona - ich kann Jägerin nur zustimmen. und führen - hat wirklich nichts mit KRaft zu tun. auch im Reitstall - ich kann zwar mit Schlaufzügeln und scharfen Instrumenten im sensiblen Maul eines Pferdes - 500 kg Tier gefügig machen - aber nur weil das Pferd den Schmerz empfindet - und nicht weil es mit dem RAubtier Mensch zusammenarbeiten und vertrauen kann. schaue mal gewissen Reitern zu und schau dir deren Pferde auch an.

ich habe oftmals eine Hündin bei uns die 39 kg wiegt. als meine Kollegin noch mit Kettenhalsband und zusammengerollter Zeitung Spazieren gegangen ist, hatte sie die grössten Probleme. heute nach sehr viel umdenken von meiner Kollegin kann man die Hündin sprichwörtlich am seidenen Faden führen

darum führen hat nichts mir Kraft zu tun, sondern mit Vertrauen , dass das tier gerne dem 2 Beiner folgt und sich seinem Schutz gerne annimmt, Geborgenheit, und Sicherheit spürt - und das muss man sich erarbeiten.

Spazieren gehen - naja - auf dem Spaziergang hat der Hund im Grunde keine Aufgabe. denn kein Wildhund oder Strassenhund geht einfach spazieren weil es schön ist. er hat ein Ziel und die Bewegung einen Sinn. Revierkontrolle, Paarung, Soziale Kontakte oder vor allem Nahrungsbeschaffung. wir gehen aber spazieren weil man das so macht.... wo ist da der Sinn für den Hund ?

19. Juni 2007 06:22
Also ich denke schon, dass es die ursprüngliche Lebensweise von Hunden die ist, dass sie am Tag im Rudel herumstreunen und auf Futter- und Wassersuche sind. Der Rudelführer sagt wo es lang geht, schließlich ist er ja der Erfahrenste und der Rest hat ihm zu folgen. Und ein Spaziergang bedeutet meiner Meinung nach dasselbe. Dabei kann man soziale Kontakte knüpfen, oder auch nicht und die Rangordnung klären. Aber jetzt noch mal auf die Kraft zurückzukommen. Es ist schon richtig, dass man bei einem Hund keine Kraft braucht, wenn er normal sozialisiert ist und folgt, aber bis dahin muss ich ordentlich viel Kraft aufwenden - manchmal. Also wenn ich Boxerchen nicht mehr von der Stelle krieg lass ich ihn halt sitzen, aber sobald der andere Hund ihn anpöbelt steht er auf und hängt sich so richtig rein. Jetzt hab ich aber noch einen Ansatz: Es ist ja so, meistens oder besser gesagt jedesmal wenn sich Boxerchen so aufführt schauen die anderen Hundebesitzer, dass sie schnell das Weite suchen - so jetzt hat natürlich auch Boxer das Gefühl ihn erfolgreich verjagt zu haben. Sollte ich die Hundebesitzer nicht darum bitten, stehen zu bleiben, bis sich Boxer beruhigt hat? Wie gesagt, bei Hunden hinter dem Zaun hab ich es so gemacht, dass er die Situation angebellt zu werden ertragen muss bis er sich beruhigt hat, und ich finde das klappt schon ganz gut. Gestern war das erste Mal, dass er nicht zum Zaun sondern einen Bogen von sich aus gegangen ist. Das ist das gleiche mit Hunden und Briefträgern, die Hunde bellen den Briefträger an, und der verschwindet erfolgreich.

LF Fiona