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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Mein Hund jagd Katzen
17. März 2008 13:06
Hallo Dolli,

so wie du es beschreibst, ist dein Hund nur noch auf der Suche nach dem auslösenden Reiz für sein Jagdverhalten, die Katze. Das ist sehr unschön und auch nicht leicht zu ändern, da hier mehr als bei normalen Jagdverhalten körperliche, hormonelle Vorgänge schon so trainiert sind, dass es für den Hund so etwas wie eine Sucht darstellt. Er sucht das, was bei ihm eine Hormonausschüttung auslöst um "glücklich" zu sein. Insgesamt ist dieses Thema sehr komplex und füllt ganze wissenschaftliche Abhandlungen.

Du hast ja viel beschrieben, wie sich dein Hund verhält oder deine Nachbarn, die sich weigern das Glöckchen von der Katze zu machen, aber du hast keine Information darüber gegeben, wie du dich in diesen Momenten verhälst.

Für´s erste kann ich dir nur sagen, dass wenn du rausgehst du nicht erst das Jagen von Katzen unterbinden muss, sondern schon den ersten Ansatz des Suchens. Du musst Platz im Kopf deines Hundes schaffen, dass er sich mit anderen Dingen beschäftigt, im Moment ist da nur KATZE! Was du nicht schaffen wirst ist, das Interesse von den Katzen auf ein Stück Wurst umzulenken, weil die als Reiz nicht ausreichen wird um konkurenzfähig zur Katze zu sein. Also sobald der Blick des Hundes schon wieder wirr nach Katzen ausschau hält oder das erste Mal die Nase auf den Boden nimmt musst du ihm das verbieten, das Verhalten korregieren - wie immer man das nennen mag. Das ist der allererste Schritt von sehr vielen, aber der wichtigste.

Da du wohl aus der Schweiz kommst, kann ich dir auch diese Veranstaltung ans Herz legen:

[www.canis-kynos.de]

Da erfährst du nicht nur, was du tun kannst, sondern auch, was dahinter steckt und was da bei deinem Hund passiert.

Alles Gute

17. März 2008 14:26
Hallo Cathy,

schön, dass du so ehrlich bist:

Quote :
Original geschrieben von cathy

hallo, auch mein hund jagd katzen
Dann das ist die einfache realität. Dass du ihn an der leine führst, ändert daran nichts. Es ist nur eine verhinderung.

Quote :
entscheidet sich mein hund für die katze - pech = hunger.
Und was lernt der hund daraus? Hunger wird erst sehr viel später wirksam und, dass er mit dem versuch des katzenjagens assoziiert wird, ist eher unwahrscheinlich.

Quote :
da ich meinen hund führe und nicht der hund mich.
Aber es kann sehr umständlich und hinderlich sein, den hund immer an der leine zu führen. Es gibt menschen wie mich, die mit ihrem hund zusammen durch die gegend ziehen - meist ohne leine. Und da ist katzenjagen ein thema.

Du hast deine lösung für euch gefunden. Es ist aber wohl eher nach einer lösung gefragt gewesen, bei der der hund nicht mehr mit dem jagen beginnt.

tschüß martin

17. März 2008 14:56
hallo martin - schön dass du zu der gattung HF zählst die auch denken - hund braucht freiheit - leine ist für mich nur hinderlich.... ich führe meinen hund nicht an der leine - der soll lernen nicht zu jagen. je nach rasse eines hundes, oder dessen mischung ist dies nur bedingt möglich. interessant wäre zu wissen zu welcher rasse oder mischung der hund von dolli angehört. denn wenn ein hund schon so ein rad ab hat und nur noch verknüpft - rausgehen = Jagd - da hilft nur noch durchgreifen und leine. aber mit düddel düddel kanst so ein verhalten nicht mehr unterbrechen. sonst gebe ich dir mal gerne einen border collie der vollstens ins jagdfieber kommt und hinter einer schafsherde oder rehen hinterherhetzt. da hast dann echt nur noch die 4 auf dem rücken, weil der hund seinen genen folgt und hier die beste UO nichts mehr nützt.

mein hund wurde auf Natural Dogmanship umerzogen, bzwm ich habe gelernt umzudenken. somit entscheidet sich mein hund für die Katze = Hunger - entscheidet sich mein hund für die Beute = Jagderfolg. inzwischen ist meinem Hund der JAgderfolg = Ressource wichtiger wie die Katze..... das kommt aber nicht von heute auf morgen, sondern braucht viel konsequenz und training. darum - mein hund hat jagd, er hat freiheit, aber auch die leine.

Der hund ist schlicht und einfach ein jäger ... auch mit antijagdtraining egal welcher art - wird es 20x gut gehen, und beim 21. mal kannst nur noch zuschauen wie der hudn wieder auf jagderfolg geht. denn der hund ist keine maschine die man einfach umprogrammieren kann. und den jagdimpuls - dass du deinen hund unterbrechen kanst, ist nur verdammt eng, dass du genau vorausschauen musst, immer auf dem spaziergang auf zack sein musst damit du genau den bruchteil der sekunde erwischst indem dein hund starten will.

aus diesem grund ist mein hund an der leine, da ich genau mit diesem restrisiko leben muss ob nur katze oder hase, das spielt keine rolle...

ich wünsche dir viel viel glück und 1000 schutzengel, dass du nie erleben musst wie trotzt ländlicher gegegend und der idee des freien hundes, dein hund unter ein auto kommt (auf ländlicher Strasse und wegen einem dummen zufall) weil er hinter einer katze hinterher hetzt. spätestens, wenn du die asche in den händen hast, dann wirst du dir denken - shit - hätte ich doch....

17. März 2008 14:59
Hallo Hedkat,

sehr treffend, deine analyse!

Quote :
Original geschrieben von hedkat

.... ist dein Hund nur noch auf der Suche nach dem auslösenden Reiz für sein Jagdverhalten, die Katze. Das ist sehr unschön und auch nicht leicht zu ändern, da hier mehr als bei normalen Jagdverhalten körperliche, hormonelle Vorgänge schon so trainiert sind, dass es für den Hund so etwas wie eine Sucht darstellt. Er sucht das, was bei ihm eine Hormonausschüttung auslöst um "glücklich" zu sein.
Es ist eine sucht und deswegen so schwer zu ändern. Die ganzen probleme entstehen in der übergangszeit von pubertärem zu jungem erwachsenen im verhalten. Dort wird der moment verschlafen.

Quote :
....im Moment ist da nur KATZE! Was du nicht schaffen wirst ist, das Interesse von den Katzen auf ein Stück Wurst umzulenken, weil die als Reiz nicht ausreichen wird um konkurenzfähig zur Katze zu sein.
Verleitungen aus einem ganz anderen appetenzbereich erfordern ein völliges umschalten im hirn, und das ist schwer zu erreichen.

Quote :
Also sobald der Blick des Hundes schon wieder wirr nach Katzen ausschau hält oder das erste Mal die Nase auf den Boden nimmt musst du ihm das verbieten, das Verhalten korregieren - wie immer man das nennen mag. Das ist der allererste Schritt von sehr vielen, aber der wichtigste.
und stellt sich vielen die fragen wie sieht das technisch aus?

Eine frage ist mir noch wichtig, danmit ich mir ein bild machen kann. Um welche rasse oder rassemix handelt es sich?
Im jagdverhalten kann das welten von unterschiedlicher intensität bedeuten.

tschüß martin



17. März 2008 15:16
Hallo Cathy,

Quote :
Original geschrieben von cathy

sonst gebe ich dir mal gerne einen border collie der vollstens ins jagdfieber kommt und hinter einer schafsherde oder rehen hinterherhetzt. da hast dann echt nur noch die 4 auf dem rücken, weil der hund seinen genen folgt und hier die beste UO nichts mehr nützt.
Deswegen habe ich z.B. keinen BC, weil ich dessen probleme kenne und auch täglich bewundern kann. Es sind prima hunde, aber nicht in jede hand und schon gar nicht als familienergänzung.

Quote :
mein hund wurde auf Natural Dogmanship umerzogen, bzwm ich habe gelernt umzudenken. somit entscheidet sich mein hund für die Katze = Hunger - entscheidet sich mein hund für die Beute = Jagderfolg. inzwischen ist meinem Hund der JAgderfolg = Ressource wichtiger wie die Katze.....
Und das möchte ich dann ohne leine sehen. Sonst hat der hund nichts wirklich gelernt, und die erklärung ist nur eine schöne rosa wolke.

Quote :
Der hund ist schlicht und einfach ein jäger ... auch mit antijagdtraining egal welcher art - wird es 20x gut gehen, und beim 21. mal kannst nur noch zuschauen wie der hudn wieder auf jagderfolg geht. denn der hund ist keine maschine die man einfach umprogrammieren kann.
Danke für die aufklärung. Wenn ich da denke, wie viele automaten crashen... Da habe ich lieber einen hund und keine maschine.

Quote :
und den jagdimpuls - dass du deinen hund unterbrechen kanst, ist nur verdammt eng, dass du genau vorausschauen musst, immer auf dem spaziergang auf zack sein musst damit du genau den bruchteil der sekunde erwischst indem dein hund starten will.
Ich mache keine spaziergänge. Ich bin mit meinem hund unterwegs - als "jäger". Ist das kein thema in ND?

Quote :
Ich wünsche dir viel viel glück und 1000 schutzengel,
Ach lass mal. Mein hund hat 1001 schutzengel, ich nur 999.

tschüß martin

17. März 2008 16:43
Vielen Dank für die Beiträge. Da ich keine unerfahrene Hünderlerin bin, und mein Hund eine Malinois Hündin ist, musste ich schon ein paar mal über die Beiträge schmunzeln. Ich bin hier ins Forum gegangen um eventuell weitere Input's zu erhalten, da ich doch schon so einiges ausprobiert habe, und bisher aber nicht erfolgreich war. Ich habe hier schon etwas Input erhalten. Danke. Nun werde ich sehen, was ich da für mich und meine Hündin verwenden kann, damit wir irgendwann das leidige Thema "abhaken" können. Machmal braucht's eben nur einen kleinen Wink und schon geht's wieder vorwärts.
Was ich aber nicht verstehe, ist, dass wenn meine Hündin am Morgen um 11.00h eine Katze jagen will und ich ihr dann als Konsequenz daraus am Abend um 18.00h kein Futter gebe, meine Hündin nun daraus lernen soll, dass sie keine Katzen jagen darf. ????
Ich kann ja auch nicht eine halbe Stunde später erst den Hund bestätigen, nachdem ich von meinem Hund verlangt habe, dass er "Sitz" macht. Da wüsste mein Hund bis heute noch nicht was "Sitz" ist und was ich von ihm will. Oder mit ihm schimpfen wenn er dann endlich nach mehrmaligem rufen erst bei mir ist. Da käme ich als Hund auch nicht mehr zurück. eye rolling smiley