Hi,
dann berichte ich mal von unseren:
Alles Jagdleistungshunde, aber unterschiedliche Rassen und somit auch Züchter, der Rasse entsprechend leichte Variationen.
Geburt und Aufzucht im Zwinger mit Aussenanlage. Kontakt primär zum Züchter und teilweise dessen Familie (Ehefrau, jeweils Kinder jugendlich bis erwachsen). Da die Welpen ihre Namen erst sehr spät bekamen wurde keiner gezielt mit Namen angesprochen, nur Locklaute zum Nachfolgen besonders ab der Zeit des Zufütterns. Hündinen hatten alle die Möglichkeit, sich vom Wurf fernzuhalten und taten das auch recht ausgiebig je älter die Banden jeweils wurden. Allerdings stand es den Hündoinnen frei, alleine zu den Welpen zu gehen.
Durch den Züchter gezielte Prägung auf die später zu bejagenden Wildarten. Dazu ein paar Ausflüge mit Auto und Hündin ins Revier. Ein Züchter, der mit der Rasse, die auch Wasserarbeit macht, hatte einen Teich zur Gewöhnung.
Ansonten lief das normale Leben im Garten ab, beim einen da Winter eher weniger.
Ab Übernahme gab es bei mir den Namen, Folge bzw. Kommpfiff und erste Clickerübungen. Viel Körperkontakt beim Schlafen.
Prägung erfolgte weniger gezielt als einfach durch Mitnahme des Hundes zu den anstehenden Tätigkeiten, wo er mich bis zum Lebensende begleiten wird. Ich bin also nicht extra irgendwo hin gefahren, sondern habe das genutzt, was eben eh gerade auf dem Plan stand.
Welpengruppe besuchte ich nur gelegentlich und dann mit dem Ziel, den Hund trotz anderer Hunde mehr auf mich zu prägen. Sozialverhalten wurde hingegen überwiegend mit sicheren Althunden "geübt", wobei das auch keine gezielten Übungstreffs waren, sondern sich beim gemeinsamen Jagen so ergibt.
Einzig wirklich gezielte Übungen: Schussfestigkeit, da Grosskaliber aus nächster Nähe schon gewaltig rummst. Und Wasser bei den Nicht-Wasserarbeitshunden, da die sonst Wasser meiden wie Teufel das zum Weihen...
Im ersten Jahr Führung fast ausschliesslich über Körpersprache, Sichtzeichen, erst danach Hörzeichen, Ausnahme Komm-Pfiff, Ablage-Pfiff und Name und "nein".
Ich kann meine Hunde überall mit hinnehmen ohne dass wir unangenehm auffallen oder die Hunde sich sonderlich unwohl fühlen.
Ich habe langsam das Gefühl, dass dieses Extremprägen möglicherweise Wesensmängel vertuscht (wobei falsch geleitete Welpengruppen sehr heftige Schäden anrichten können, besonders was das Sozialverhalten angeht). Denn warum hab ich hier Landeier, die ebenfalls auf dem Land gross wurden und nun dennoch durchaus grossstadttauglich sind? Dreimal glücklicher Zufall, das ist unwahrscheinlich.
salü
Anke