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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Selber ausmachen - Einmischen
07. September 2009 09:05
Hallo DS,

ja, das stimmt, jedenfalls meiner . In zweifacher Hinsicht.

Und mit dem Rest stimme ich vollkommen mit dir überein. Ich habe einen von den größten Hunden und das hat viele 'Vorteile'. Hätte ich einen kleinen, würde ich ihn auch versuchen zu schützen. Und es stimmt, Sciuba ist kein Stänker. Er ist wie ich: ruhig, bedenklich, beobachtend, abwartend, und wenn er dann aber herausgefordert wird, gibt es massenweise Temperament.

Und ja, ich habe ihn auch nicht in Situationen laufen lassen, die gefährlich für einen anderen werden hätten können. Weil ich wusste, er siegt, es ist kein gleiches Verhältnis, und wenn der andere nicht ein 'normales' Verhalten (rechtzeitige Unterwürfigkeit) hat, sieht es übel aus. Und ich hatte auch eigentlich nur mit 'wildernden' Hunden zu tun. Also mit natürlichen Instinkten, die immer schon im Vorraus sehen konnten, wie die Situation sich entwickeln würde. Ich glaube nicht daran, dass Hunde (Tiere im allgemeinen) das nicht im Vorraus sehen können. Ich denke, dass sie nur eine andere Einstellung zu den Situationen haben. Ich sehe es an mir selber: ich weiß oftmals genau, dass es negativ ist, wenn ich etwas tue, tue es aber trotzdem. Es ist für mich eine andere Lebenseinstellung.

Dein letzter Satz ist auch vollkommen richtig, sehe ich auch so. Und hänge noch einmal an: ich sehe alles von Sciuba's Erfahrung, habe keine vergleichbare.

Liebe Grüße

Heidi

07. September 2009 13:56
hallo zusammen,

ich kann mich den Ideen von Jägerin anschliessen. insbesondere dass jeder Hundehalter sich einfach an die einfachsten Regeln im Zusammenhang mit der Begegnung mit anderen Hunden halten sollte.

ich persönlich hatte vom problemlosesten Hund zum wirklich schwierigen Hund nun einen Kleinhund. bei einem Problemlosen Hund, realisiert man die Schwierigkeiten nicht, die das tägliche Leben mit sich bringen. mit einem schwierigen Hund, können Hundebegegnungen zum regelrechten Spiessruten lauf werden. vom 4 Beiner der nur spielen und begrüssen will bis zu "das müssen sie alleine untereinander ausmachen".

hier lernte ich erst - dass ich als 2 Beiner zu entscheiden habe, wie regle ich das ganze gegenüber meinem Hund. wie weit darf ich die Situation "laufen" lassen und wo ist es besser für unsere Beziehung, dass ich klar die Führung übernehme. das ganze enge Zusammenleben zwischen Hund - Rivale/Freund - Hündin/Rüde (kastriert und unkastriert) Territorium usw. ist so komplex geworden, grad wenn man in einem dichtbesiedelten Gebiet lebt, dass ich als Hundeführer viel mehr Führung übernehmen muss um ein so weit wie möglich konflikfreies Leben zu führen gegenübern meinen Mithunden und Mitmenschen.....

heute stehe ich sogar noch in einer Situation wo ich ein 4 kg Hundchen habe, der aber als Hund voll wahrgenommen werden will, aber die meisten Leute dies einzig und alleine süss und herzig finden, ihre Hunde mit dem Spruch laufen lassen, meiner macht nichts und mein Zwerg findet, help ich scheiss gleich in die Hose, so ein Monster walzt auf mich zu, die leine ist zu eng, dass ich flüchten kann, also gib ihm saures und ich keife mal kräftig nach vorn..... tja - super oder ???? die Hundehalter von Grossen hunden finden dann, typischer Kleinhund.... dabei - wärs so einfach --- nehmt doch einfach Eure Hunde unter Kontrolle......

ich kann bei meinem Hund nicht mehr sagen lassen, macht es mal untereinander aus.... dann fehlt der Kleinhund früher oder später...... ich finds aber ehrlich gesagt auch kein Hit mein Knie dem gegenüber in die Brust zu rammen weil der ja nur spielen will.

früher dachte ich auch - nie einen Kleinhund auf den arm nehmen..... ich war völlig perplex, als mir ein sehr anerkannter Trainer erklärte, nimm deinen Hund auf den Arm, gib ihm die Sicherheit deines Körpers, mach die Begegnung und dann lass ihn wieder runter, anstatt einem Affentanz. seither muss ich mir Sprüche gefallen lassen ich solle doch meinen Hund gleich in die Hosentasche nehmen usw.... dabei auch hier - es wäre einfach sinnvoll andere Hundebesitzer würden die Grössenverhältnisse von Mitartgenossen respektieren und Ihren Hund nicht in die Selbstverherrlichung setzen dass für Sie alles perfekt ist....

darum aus meiner Erfahrung und auch meiner Ausbildung gibt es für mich die Aussage macht es untereinander aus - nicht ! heute sind die Kommunikationsdefizite zwischen den verschiedenen Rassen usw. einfach zu gross. (Rassespezifisch bedingt (lange haare vor den Augen, Mimik unter dem Fell verborgen, Fellfarben, usw) Sozialisierungs und Umwelt oder Umfeldbedingte Differenzen zu gross.....

verstehen sich Hunde untereinander wenn man sich begegnet usw. so ist es selbstverständlich super man kann auf gegenseitigem Einverständnis die Hunde herumalbern lassen oder auch in einem umzäunten Gelände , aber einfach so Differenzen untereinander ausmachen lassen, gibt es für mich nicht mehr..... hier sind wir 2 Beiner am hinteren ende der Leine gefragt..... Hunde stufen einandern als Freund/Feind ein viel früher als wir Menschen es erkennen.... Duftmarken sei dank, die sehen wir zum Glück nicht.... sonst würden wir ja noch erschrecken.....

07. September 2009 14:16
Quote cathy:
..........heute sind die Kommunikationsdefizite zwischen den verschiedenen Rassen usw. einfach zu gross. (Rassespezifisch bedingt (lange haare vor den Augen, Mimik unter dem Fell verborgen, Fellfarben, usw) Sozialisierungs und Umwelt oder Umfeldbedingte Differenzen zu gross.....
Genau, deshalb haben bei mir Akzeptanz und Respekt grosses Gewicht.

Ich habe aber auch schon gesehen, dass ein sehr grosser Hund sehr unsicher war und am liebsten vom Erdboden verschluckt worden wäre und der Kleine (war glaube ich Jack Russel oder so was) dies natürlich auch sofort bemerkte und dann den grossen Macker spielte. Also nur immer an der Grösse liegt es auch nicht.
DS1

08. September 2009 06:52
Hi Liesel,

Was mich noch interressieren würde: Deine beiden Hündinnen, die sich ja anscheinend schon gewaltig in den Haaren hatten - vertragen sich die wieder??? Sind die Kämpfe immer irgenwelchen Zyklen unterworfen??? Gibt es da jetzt Frieden - weil die Rangordung momentan wieder geklärt ist, oder vergessen sie diese Kämpfe wieder und sind wieder gute Freunde -- Schließlich sind sie ja Teil des Rudels??? Mußt du sie getrennt halten???

Ich hatte bisher bei Meinem immer das Gefühl -einmal Zoff - und es wird nie wieder so wie früher --- aber das kann eine Fehlinterprätation meinerseits sein.

DS

08. September 2009 07:19
Hallo Cathy,

interessant, dass sich so viele angesprochen fühlen von meinem Satz 'unter sich ausmachen lassen'.

Dein Hund ist ja noch kleiner als mein Kater. Da sieht die Situation natürlich ganz, ganz anders aus. Und ich bin bei meinem Satz auch nicht davon ausgegangen, alle sind an der Leine, sondern sind frei. Da ich diese typischen Situationen in Deutschland nicht kenne, kann ich mir sie auch schlecht vorstellen. Meiner ist immer frei gewesen und unsere Begegnungen sind eigentlich immer gleichgestellt gewesen. Kleine Hunde - ich kenne nur einen Yorckie eines Freundes, der den tatsächlich in seiner Hemsdtasche trug grinning smiley Und Sciuba vor allem was unter seinem Bauch durch konnte, Reiß-aus nahm. Außer Katzen natürlich, da wurde hinterher gelaufen.

Kleine Hunde sind eine Spezies für sich, ich denke sie haben ganz andere Bedürfnisse als große. Allein schon das immer nach Riesen hochgucken müssen, ist bestimmt frustrierend. Sie brauchen besonders viel Liebe und Zuneigung und das Gefühl: da ist wer für mich da, der mir durch dieses Riesenland hilft.

An Jägerin: Genau dass war bei meinem - wie bei den meisten großen eigentlich. Ich hatte es irgendwo schon einmal erwähnt: alles was sie in die Beine/Kehle beißen könnte, wird gemieden. Ein natürlicher Instinkt.

An DS: Eigentlich ist das nicht so. Einmal streiten bedeutet nicht das Ende der Freundschaft. Es kann sich um eine ganz einfache Meinungsverschiedenheit handeln oder auch sonstwas. Normalerweise sind sie da nicht Menschen ähnlich grinning smiley ...

Liebe Grüße

Heidi

09. September 2009 08:13
Quote DS1:
Hi Liesel,

Was mich noch interressieren würde: Deine beiden Hündinnen, die sich ja anscheinend schon gewaltig in den Haaren hatten - vertragen sich die wieder??? Sind die Kämpfe immer irgenwelchen Zyklen unterworfen??? Gibt es da jetzt Frieden - weil die Rangordung momentan wieder geklärt ist, oder vergessen sie diese Kämpfe wieder und sind wieder gute Freunde -- Schließlich sind sie ja Teil des Rudels??? Mußt du sie getrennt halten???

Hallo DS,

es herrscht eine verzwickte Situation unter meinen Mädels. Im Grunde hängen sie aneinander, die Große hat die Kleine praktisch adoptiert und aufgezogen. Die Große ist aber eine geborene Mutter, ihr Sohn wird immer noch wie ein Baby behandelt, ich musste sie bei ihrem eigenen Wurf später wegsperren, um die Welpen zu entwöhnen (2 waren mit 12 Wochen noch bei ihr und sie hat sie weiter gesäugt, bis sie völlig abmagerte). Und das ist der eigentliche Konflikt zwischen den beiden.

Die Große macht ihr das Gesicht sauber, knabbert an ihrem Fell, reinigt ihr in der Hitze die Genitalien und meint, die Kleine hätte gefälligst still zu halten. Diese fühlt sich gegängelt und bevormundet (sag ich jetzt mal einfach so vermenschlicht) und wehrt sich. Die Große ist Chef, also will sie sich durchsetzen, und bedrängt die Kleine so lange, bis ihr die Nerven durchgehen.

So lange ich dabei bin, weise ich die Große in die Schranken, wenn sie wieder übertrieben ihren Pflegetrieb und ihre Alphaposition auslebt. Dann liegen sie sogar auf Kontakt und kuscheln. Allein lasse ich sie nicht mehr zusammen laufen. Im Moment habe ich sie sogar komplett getrennt, denn ich will mit der Kleinen gern einen Wurf machen und wie schon geschrieben findet keine Ovulation mehr statt, seit sie den letzten Rangordnungskampf verloren hatte. Da steckt doch noch viel Wolf in unseren Hunden, wenn man ihnen eine wolfähnliche Haltung ermöglicht (also Rudel und freilaufend auf dem Grundstück).

Der schwelende Konflikt zwischen den beiden verläuft tatsächlich in Zyklen, er steigert und senkt sich immer entsprechend den hormonellen Zyklen. Zickereien gibt es immer mal zwischendurch, meistens sind sie lieb zu einander, die Kämpfe fanden jedoch immer statt, wenn eine in der Hitze war.

Auch wenn es im Grunde für mich die bequemste Lösung wäre, werde ich nicht aus eigener Bequemlichkeit einem meiner Tiere ein gesundes Organ amputieren lassen, ich bin ein Kastrationsgegner, wenn keine medizinische Indikation vorliegt.

LG, Liesel