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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Wie seht ihr das? - Hunde raufen
04. November 2009 00:12
Hallo Frieda,

oh ja, das waren ja wirklich Sch...-Situationen. Jack Russels - diese Rasse habe ich auch schon häufiger genannt bekommen, wenn mir andere Hundebesitzer erzählt haben, dass ihr Hund gebissen wurde.

Als ich im Sommer Urlaub am Bodensee gemacht hatte, hatte ich den Eindruck, dass die Leute dort sehr viel rücksichtsvoller waren. Hier bin ich schon ein paar Mal blöde angemacht worden, weil ich Durian nicht habe "spielen" lassen (auf engen Wegen will er auch wirklich nicht mit fremden Hunden spielen). Am Bodensee hatten alle Halter ihren Hund sofort angeleint, wenn sie gesehen hatten, dass ich Durian auch angeleint hatte, und dann konnte man sich gut absprechen, ob man die Hunde ableint oder eben nicht.

Viele Grüße
Anila

04. November 2009 08:41
Huhu,

so muss ich jetzt schreiben, auch wenn ich zu spät zur Uni komme.
Also auch in der Großstadt passieren dämliche Sachen.
War grad mit Vasco draußen und hörte von weitem schon irgendeinen Hund kläffen. Ich mir nichts weiter gedacht und weiter gelaufen. Da sah ich dann einen großen Mischling und einen Dackel. Beide frei und spielten. Als meiner um die Ecke bog kam der große auf meinen zu schnupperte und war ok. Mein Hund wollte aber weiter und da ich das eindeutig gesehen habe, rief ich ihn und er machte sich auf den Weg zu mir. Da kam der Dackel kläffend und knurrend auf ihn zu. Als dann beide Hunde sich um ihn gescharrt habe und der Dackel weiter gekläfft hat, hat mein Hund einmal kurz geknurrt und beschwichtigt was das Zeug hält. Ich habe gesehen, er will da weg. Er läuft weiter und beide Hunde ihm hinterher. Dackel fängt wieder an zu kläffen und dann hat der große auch noch geknurrt und da wars vorbei ein Knäuel aus drei Hunden, die sich dann wild aufeinander los gingen. Ich habe meinen Hund gerufen und er hat SOFORT aufgehört und wollte zu mir, die anderen beiden aber wieder drauf. Die Besitzerinnen der anderen nicht in der Lage ihre Hunde aus der Situation zu holen. Das gelang dann erst als ich weiter ging und meinen Hund nochmal rief.
Ich konnte dann einfach nicht an mich halten und musste loswerden, dass es ziemlich rücksichtslos ist einen offensichtlich bedrängten Hund und das war meiner so weiter attackiert zu lassen und das es nunmal auch nicht die feine englische Art ist, wenn ein Dackel auf einen großen Hund kläffend zu kommt.
Ende vom Lied war ich war die dämliche Kuh, mein Hund der Schuldige (naja...) und ich hatte es echt satt. Ich weiß, dass mein Hund solchen Dingen aus dem Weg geht. er hatte nur einfach keine Fluchtmöglichkeit. Ich sehe es nicht ein, warum ich immer die Dumme sein soll, obwohl mein Hund offensichtlich von zwei Hundekumpels mal wieder ordentlich vermöbelt wurde. Hätte er einfach sich das gefallen lassen solln von dem kleinen Dackel? Ich finde mein Hund hat ein recht zu sagen nu ist aber gut. Aber nein... Ich konnte da echt nicht an mich halten und als die Aussage kam mein Hund wäre schuld ist mir echt der Kragen geplatzt. Und dann die Aussage: Naja aber mein Hund ist doch nicht aggressiv, in einem vollkommen hilflosen Ton. Da musste ich dann nur noch lachen und bin weiter gegangen. Ich hab es wirklich satt.

LG Frieda
Ela

04. November 2009 14:24
Hallöchen Anila

O.K. da hab ich mich wohl etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt G::;;:;.

Wenn da ein wirklich großer Hund ( z.B. einer aus der Gebrauchshundekategorie wie Rotti, Dobi, Schäfi, Hovi, usw. ) sich auf meinen stürzen würde, dann weiß ich nicht ob ich mich dazwischen trauen würde. Ich hätte jedoch keinen Skrupel mein Pfefferspray zu benutzen das ich immer bei mir habe. Aber wirklich nur wenn ich merken würde das die Beißerei wirklich schlimm für meinen Hund ausgehen könnte. Übrigens, das Pfefferspray habe ich eigentlich nur zum selbstschutz bei mir, ich habe nämlich schon mal üble Erfahrung mit anderen Menschen gemacht. Ich fühle mich damit einfach sicherer.

Mein Labbiopa ist bis jetzt zwei mal gebissen worden. Einmal auf dem Hundeplatz von einem Hovawart. Wir waren im Dogdancing Kurs noch ziemlich neu dabei. In einer kurzen Pause sollten wir alle aus dem Kurs die Hunde frei zusammen laufen lassen. Sobald ich meinen von der Leine gelassen habe ist der Hovawart von oben drauf und hat gleich zugebissen. Mein Hund lag auf dem Rücken unter ihm und hat sich nicht gerührt und trotzdem hat der Hovi weitergebissen. Die Besitzerin hat nach ihrem Hund mit der Wurfdisk geschmissen, hat aber nix genutzt. Er hat dann aber zum Glück doch von meinem Hund abgelassen. Da sagt doch die blöde Kuh zu mir: "Dein Hund ist doch selber schuld das er gebissen wurde, er hat meinen ja schließlich schon mal durch den Zaun angeknurrt. Das ist ein Hovawart, der merkt sich sowas. Die sind halt sol." G:::F::: Da ich noch recht neu im Verein war und nicht sofort Streit wollte, habe ich mich im Zaum gehalten und nur mäßig gekontert. Sie hat sich dann anschließend doch noch bei mir entschuldigt. Meine Pelznase hatte einige Löcher im Halsbereich, der hat knapp an der Kehle vorbeigebissen. Da hab ich mir geschworen, das nächste Mal lass ich meinen Hund nicht im Stich.

Das andere Mal war es ein Foxterrier der meine Hund angefallen hat. Eine typische Situation. Ich gehe mit meinem durch die Siedlung spazieren, da kommt aus einer Hofausfahrt ein Foxterrier angeschossen und beißt ohne zu Zögern gleich meinen Hund in die Seite und dann verbeißt er sich im Kragen. Da habe ich dann zugetreten. Der Terrier hat dann jaulend losgelassen und ist abgehauen. Da meine Labbinase geblutet hat bin ich schnell nach Hause gelaufen und zum TA gefahren. Der Biss in die Seite war gar nicht schlimm aber am Hals sah das schon schlimmer aus. Die TA-Kosten habe ich natürlich nicht ersetzt bekommen weil der Hund angeblich einer Bekannten gehörte und die Bewohner des Grundstückes mir natürlich nicht die Adresse der Bekannten geben wollten.

Ein paar brenzliche Situationen hatte ich natürlich auch schon öfter mal aber da hat es mir geholfen wenn ich die Hunde angeschrieen habe oder ich habe mit einem Kettenhalsband nach den anderen Hunden geschmissen. Da reichte auch schon ein danebenschmeißen, ich musste gar nicht treffen.

Zum Glück sind solche Beißvorfälle aber eher selten. Aber ich bin mir ziemlich sicher das ich doch dazu tendieren würde meinem Hund zu helfen und dazwischenzugehen. Um solchen Situationen aus dem Weg zu gehen mache ich es wie Frieda, ich möchte nicht das mein Hund Kontakt mit jedem hat. Schon gar nicht wenn ich die anderen Hunde nicht kenne.

Grüße von der Labbitante Ela

04. November 2009 20:43
Hallo Frieda une Ela,

@Frieda
Mensch, du ziehst diese dämlichen Situationen ja offenbar magisch an. Deine Wut kann ich absolut gut verstehen, die ist voll und ganz berechtigt. Dein Hund hat sich eine riesige Belohng verdient, dass er so geduldig war, im Grunde ja bis zum Schluss.

Es ist in der Tat ungerecht, dass er jetzt als der „böse Hund“ da steht, aber das scheint tatsächlich oft vorzukommen. Ich habe sowas auch schon erlebt, und halt ähnlich wie du jetzt, wo es zum Glück alles ohne Verletzungen abging. Aber ich finde auch: Natürlich hat Durian ein Recht, dem anderen Hund zu zeigen, dass er nicht bedrängt werden will, und wenn es nicht reicht, dass er ausweicht und Beschwichtigungssignale aussendet, dann muss der andere Hund möglicherweise drastischer vermittelt bekommen, dass sein Verhalten zuweit geht.

Unsere Nachbarn zur linken Seite haben 3 Dackel, die permanant kläffen. Sie sind oft nach Feierabend alleine mit einem Dobermann draußen auf dem angrenzenden Firmengrundstück, und alle 4 Hunde kläffen gerne und anhaltend. Manchmal kommt die Besitzerin nach 10 Minuten raus, schreit dreimal „Aus“ und geht dann wieder rein. Neulich hatte ich sie auf einem engen Feldweg getroffen. Ihre Tochter rief schon von weitem aufgeregt „Mama, Hund voraus!“. Durian geht normalerweise ohne Leine „bei Fuß“ an fremden Hunden vorbei, aber da hatte ich ihn angeleint, denn bei 3 Dackeln war ich mir nicht so sicher, ob er ruhig bleibt oder nicht.

Aber die hatten ihre Dackel nicht an die Leine bekommen, und alle 3 rannten auf Durian zu. Ich habe dann die Leine losgelassen und Durian hatte einen der Dackel ganz gut in der Mangel – hat ihn aber nicht verletzt. Aber da war ich auch sauer, denn das wirkft uns auch in unserem Training wieder gut zurück. Am nächsten Tag kam es dann noch schlimmer: Ich bin mit Durian nach Hause gekommen, es herrschte Berufsverkehr, also habe ich ihn an der Straße (ist leider eine Hauptstraße) angeleint. Die 3 Dackel kläfften wie üblich am Zaun, und plötzlich schossen sie alle 3 unter dem Zaun hervor! Zum Glück ist niemand auf die Fahrbahn gelaufen und zum Glück hat es wieder nur Geknurre, Gekläff und auch Schnappen gegeben, aber alles ohne Verletzungen. Danach fand Durian dann auch erstmal wieder jeden Hund doof und jeder Hund wurde angepöbelt.

@Ela
als ich mir diesen Thread gestern nochmal durch den Kopf habe gehen lassen, hatte ich auch gedacht: Vielleicht wäre Pfefferspray noch die harmloseste Methode, echte und schlimme Beißereien zu unterbrechen. Pfefferspray verursacht zwar Reizungen und ist nicht ohne – aber wenn man so einen Biß davonträgt, wie Frieda es beschrieben hat, oder wenn ein Hund (wie am Bodensee geschehen) vom anderen Halter so getreten wird, dass er an seinen Verletzungen stirbt, dann ist Pfefferspray dagegen eine fast niedliche Methode. Eine große Gefahr mag sein, dass man eine Situation falsch einschätzt, denn die meisten Raufereien enden ohne Verletzungen, klingen aber fürchterlich und sehen auch fürchterlich aus, finde ich.

Was Menschen angeht, da fühle ich mich mit Durian an der Seite total sicher und beschützt. Dabei ist er ein Angsthase. Wenn jemand ihn anschreien würde, würde er vermutlich seinen eigenen Pelz retten und die Flucht ergreifen. Aber vielleicht würde er mich bei Gefahr auch nicht im Stich lassen.

Dass deiner ausgerechnet beim Dogdancing gebissen wurde, ist ja der Hammer! Nächstes Jahr möchte ich auch mal an einem Kurs dran teilnehmen.

Völlig unverständlich finde ich es, dass die Halter sich nichtmal entschuldigen können. Ich meine: Niemand steckt in einem Hund drin und es ist eine andere Art, die wir niemals 100%ig werden lesen können. Aber mit rücksichtsvollem Verhalten wäre schon viel gewonnen und wenn dann trotzdem was passiert, dann würde ich mir sehr wünschen, dass die Hundehalter sich dann nicht auch gleich das Kloppen bekommen, sondern dass einer sich entschuldigt und der Andere diese Entschuldigung auch ohne wüste Beleidigungen oder schlimmeren akzeptiert.

Aber: Das blödeste am Hundehalten ist wirklich die Tatsache, dass es noch andere Hundehalter gibt.

Viele Grüße
Anila

04. November 2009 20:59
Huhu Anila,

naja mein Hund zieht solche Situationen an, da er eigentlich immer beschwichtigt, wenn er keinen Ausweg mehr sieht auch mal knurrt, aber sich eben sonst alles gefallen lässt.
Bin sonst eigentlich immer eher so, dass ich mich entschuldige und solange nichts weiter vorgefallen ist weiter gehe. Aber heute früh wars mir echt zu doof.
Mittlerweile wirft uns so ein Erlebnis nicht wirklich zurück. Mein Hund hat zwar heute etwas genauer geschaut, wer ihm guten Tag sagt, aber es war kein Problem. Wir sind noch locker 20 Hunden begegnet und alles war gut. Auch zwei kleineren Herren, die ihn anknurren mussten, da ist er halt im Bogen weiter gelaufen. Und da seh ich, wenn er einen Ausweg hat geht er nicht auf andere los, sondern meidet sowas.
Heute morgen ging das nicht, neben ihm eine Hecke, vorne der Dackel, hinten der große Mischling. Er tat mir mal wieder super leid. Aber er steckt das immer gut weg und wedelt gleich danach wieder als wär nichts gewesen. Wahrscheinlich hätten die Buben danach auch ruhig weiter gespielt. Ich fand es nur so schrecklich, dass die Damen weder gefragt haben ob was passiert ist noch in der Lage waren ihre Hunde ohne unter Kontrolle zu bringen. Meiner war der einzige, der noch reagiert hat. Und dabei mag ich solchen Stunk überhaupt nicht. Hab ich mir sicher heute mit meinem Ausraster zwei Feinde gemacht. (Weiß immernoch nicht, warum ich heute nicht einfach ruhig weiter gehen konnte...)

LG Frieda

04. November 2009 21:03
Quote Anila:
Aber: Das blödeste am Hundehalten ist wirklich die Tatsache, dass es noch andere Hundehalter gibt.

Anila, du bist spitze!!!!thumbs up

Das Dumme an meinem Rudel ist, dass sie ein wirklich bösartiges und gefährliches Alphatier haben, und zwar mich. Der Kerl, der einen meiner Hunde schlägt oder tritt, würde sich wünschen, "nur" eine Ladung Pfefferspray ins Gesicht zu bekommen.

Ob Hundehaltung, Straßenverkehr oder einfach Alltag... man kann sich auf nichts so sehr verlassen wie auf die Dummheit und Rücksichtslosigkeit mancher Mitmenschen.

LG, Liesel