Hallo Frieda,
ich habe mich, bevor ich einen Hund bekam, intensiv beschäftigt mit Hundeliteratur, habe Applied Dog's behaviour von Lindsay gelesen, die Bücher von McConnell, jetzt Dorit Feddersen, die DVD über das Hundeverhalten (ich komme jetzt gerade nicht auf den Namen der Autorin), und vieles mehr.
Anfangs habe ich trotzdem ehrlich gesagt vieles nicht erkannt, weil sich die Hunde nun mal leider nicht in Zeitlupe bewegt hatten.
Dann habe ich aber immer mehr auch erkannt und Durian kann ich ganz gut lesen, finde ich. Aber ich würde trotzdem noch sagen, dass ich noch am Anfang stehe.
Die vielen, vielen, vielen Signale, die Dorit Feddersen beispielsweise in ihrem Buch beschreibt - die erkenne ich ehrlich gesagt nicht einmal immer in ihren Bildern, und dann kommt ja noch hinzu, dass sie sehr schnell wechseln, selten auch völlig eindeutig zu sehen sind (schreibt Dorit Feddersen). Ich weiß jetzt nicht, wer von Euch das Ausdrucksverhalten des Hundes gelesen hat? Sie beschreibt dort jedenfalls sehr viele, allerkleinste Details, die ich so detailliert noch nirgendwo gelesen habe (ansonsten gefällt mir das Buch nicht besonders - ich hatte mir ein wirklich wissenschaftliches Buch erhofft, aber dazu fehlt mir dann doch einiges - Lindsay gefällt mir um Längen besser).
Wenn die Verhältnisse klar sind - wenn also der andere Hund sich ganz eindeutig unterwirft oder wenn der andere Hund ganz klar drauf besteht, dass Durian sich unterwirft, dann erkenne ich das und erkenne auch, dass Durian in der Lage ist, diese Signale zu verstehen und entsprechend zu reagieren. Er sucht nicht wirklich Streit - jedenfalls nicht mit jemandem, der sich notfalls auch ernsthaft wehren würde. Und ein Hund, der sich unterwirft, dem droht andererseits auch durch Durian kein Ärger.
In solchen Situationen greife ich nicht ein - auch, wenn es da nochmal etwas Geknurre gibt.
Sehr schwierig sind für mich nach wie vor Situationen, wie diese: Die Hunde fixieren sich nicht, sie beschnuppern sich, sie wirken beide (auf mich) neugierig-interessiert, und plötzlich kippt es. Meist in die Richtung, dass Durian es plötzlich zuviel wird. Oft sehe ich bei solchen Beschnupperungen ja auch nur sein Hinterteil, oder der andere Hund verdeckt ihn ganz. Ich sehe also schlichtweg nicht alles. Sowas finde ich sehr, sehr schwierig.
Durian wirkt auch nicht gerade an anderen Hunden interessiert. Aber ich glaube, wenn ich anderen Hunden aus dem Weg gehen würde, würde sich das eher verschlimmern, deswegen fahre ich regelmäßig zu weitläufigen Freilaufgebieten, wo alle ohne Leine sind. Aber Durian ist auch nicht Vasco, für Durian ist es richtig, das ich ihm generell die Möglichkeit gebe, viele Hunde zu treffen.
Viele Grüße
Anila