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Hund knurrt und bellt im Dunklen?

geschrieben von Anila 
Hund knurrt und bellt im Dunklen?
10. November 2009 17:42
Hallo,

es wird ja nun leider schon so früh dunkel. Im Sommer (ich habe Durian erst seit dem Sommer) fand nur unsere letzte Runde im Dunklen statt und da haben wir normalerweise niemanden mehr getroffen.

Jetzt habe ich meine Zeiten verändert und gehe nachmittags früher raus, um noch möglichst viel Licht zu haben, aber wenn wir zurück kommen, ist es auch schon dunkel, aber da es ja noch nicht so spät ist, ist auf den Straßen noch sehr viel los.

Durian scheint wachsamer im Dunklen zu sein. Ich habe es noch nie erlebt, dass er Menschen tagsüber angebellt oder angeknurrt hat, aber im Dunklen hatte ich es ein paar wenige Male erlebt, wenn die Leute in irgendeiner Form "anders" waren. Aber es blieb dann beim Knurren.

Jetzt habe ich es 2x erlebt, dass er auch vorgesprungen ist:

Neulich ist uns auf der anderen Straße ein Inline-Skater entgegen gekommen. Auch ich habe ihn erst spät gesehen und im Dunklen sehen solche pendelnden Bewegungen dann natürlich merkwürdig aus. Durian sprang knurrend und bellend in die Leine! Wenn er nicht an der Leine gewesen wäre, wäre er vielleicht sogar über die Straße gelaufen. Dass er gebissen hätte, glaube ich nicht, aber er hätte weiter gedroht.

Heute hat jemand Sperrmüll nach draußen getragen. Wir gingen dicht an dessen Zaun entlang. Draußen stapelte sich schon Sperrmüll und Durian wollte gerade dran schnuppern, als der Mann mit irgendeinem neuen, großen Teil auf den Schultern plötzlich um die Ecke bog. Der stand plötzlich vor uns, sah natürlich mit diesem Teil auf den Schultenr auch "anders" aus und da Durian am Zaun entlang lief, stand er also plötzlich direkt vor Durian.

Durian sprang ihn bellend und knurrend an, kann gut sein, dass er auch in seine Richtung geschnappt hat. Ich hatte ihn an kurzer Leine und gleich weiter gezogen, passiert ist nichts - außer, dass wir uns wohl alle erschrocken hatten.

Kennt Ihr das von Euren Hunden auch? Wie würdet Ihr so ein Verhalten eher einstufen? Ist es eine Art Beschützerinstinkt oder Unsicherheit? Wie würdet Ihr Euch verhalten?

Ich habe bislang nie auf Menschen geachtet, die uns entgegen kommen, weil Durian mit denen im Hellen zumindest keine Probleme hat und normalerweise hat er die auch im Dunklen nicht.

Viele Grüße
Anila
Knurren und Bellen im Dunklen
10. November 2009 20:52
Huhu,

bei Vasco war das in jungen Jahren auch so. Alles ungewöhnliche wurde im Dunkeln angeknurrt. Er hat sich auch leicht erschreckt.
Heute ist das ganze kein Problem mehr. Er ist ruhiger und angebellt wird nichts mehr. Hat sich bei ihm auch einfach so gelegt. Wahrscheinlich war ihm dann alles bekannt und nu gibbet nichts mehr zu meckern.

LG Frieda

11. November 2009 09:46
Hallo Anila,

egal ob es Beschützerinstinkt ist oder einfach nur Angst musst Du Deinem Hund mehr Sicherheit bieten. Du musst ihm das Gefühl geben, dass ihm in Deiner Nähe nichts passieren kann, und dass Du ihn beschützt und nicht umgekehrt! Ein solches Verhalten ist meist darauf zurückzuführen, dass der Hund die Chefrolle hat und denkt, er müsse alles erledigen. Auch wenn der Hund ansonsten keine Dominanz zeigt, kann dies der Fall sein! Ich hatte selbst schon mal so einen Überraschungseffekt bei meinem Rüden.

So etwas kann man aber ziemlich leicht beheben. Geh immer vor ihm die Haustür raus oder rein, gib ihm sein Essen erst, wenn Du selbst gegessen hast. Wenn Du Deinem Hund ein Kommando gegeben hast, achte darauf, dass er es nicht auflöst sondern Du! Wenn Du ihn Sitz machen lässt und gibst ihm dafür ein Leckerchen muss er auch so lange sitzen bis Du das Kommando wieder auflöst, ich sag dann immer "Lauf", nur als Beispiel. Es gibt eine ganze Menge Unterordnungstrainings-Methoden. Sie bewirken manchmal wahre Wunder! Also - werde Chef, er wird es Dir danken!

Liebe Grüße
Abby

11. November 2009 10:21
Hallo,

Hunde, die bellen beißen nicht.(Deutsches Sprichwort)

Ein ängstlicher Hund, der bellt bleibt weit entfernt(Sizilianisches Sprichwort)

Ich denke mal, die Sizilianer haben es klar ausgedrückt. Ein Hund riecht zwar einen anderen Hund oder den Nachbarn, aber er kann die Entfernung nicht so leicht abschätzen. Also bellt er lieber bzw. lieber zu früh als zu spät.

Bei meinem Hund war es so, dass er früher mal in einem Tierheim in Spanien gelebt hat. Nachts haben böse Roma versucht in das Tiergelände einzubrechen und die wertvollen Hunde (Spanische Windhunde) zu stehlen.
Er war sozusagen traumatisiert und das war eben die Ursache.

LG
Sieglinde

11. November 2009 10:22
Hallo nochmal,

Als mein Pinto die erste Zeit in Deutschland war, hat er sogar mich durch die Fensterscheibe angebellt, egal ob ich draußen oder drinnen war. Dies war auch hart für mich. Machte mir am Anfang auch Angst, weil ich nicht wusste was ich machen sollte. Auf beruhigende Ansprachen reagierte er nicht.

Später hat er aber wohl gelernt, dass ihm weder ich noch andere etwas tun. Trotz eines Nachbarn, der schon einmal einen Erdklumpen nach ihm warf weil ihn das Gebelle nervte.

Ich denke mal, ein Hund kann sich immer noch mal erschrecken, das ist Instinkt.
Aber das Gewöhnen an eine neue Umgebung braucht auch Geduld.

LG Sieglinde

11. November 2009 11:04
Gebe meiner Vorrednerin Frieda recht - es waren aber auch alles etwas ungewöhnliche Situationen. Jedes Mal sahen die Menschen nicht ganz so aus wie gewohnt und im Dunkeln oder Halbdunkel wirkt es für den Hund erst mal als ein kompaktes Wesen das er nicht kennt. Was man nicht kennt macht unsicher - da man aber den Job hat sein Rudel zu verteidigen (also Dich) wird diese Unsicherheit mit Drohgebärden kompensiert. Eigentlich solltest Du froh drüber sein das Dein Wauzi sich so für Euch einsetzt - allerdings werden manche Sachen früher oder später zur Gewohnheit und mit zunehmendem Alter wird gelassener auf die Umwelt reagiert wobei in solchen ungewöhnlichen momenten kann es immer mal wieder passieren. Wichtig ist das er nicht zwickt sondern erst mal nur droht smiling smiley