Hallo Abby,
Ablenken klappt in allen Situationen, das würde sicherlich auch im Dunklen klappen. Das mit dem Knurren beim Menschen ist ja jetzt erst aufgetreten.
Es gab übrigens eine Situation, die der Auslöser gewesen sein könnte, nämlich eine Telefonsäule, vor der ICH Angst hatte. Es herrschte dichter Nebel, wir waren nachts draußen, zu einer Uhrzeit, wo uns normalerweise niemand begegnet. Und dann stand auf der anderen Straßenseite ein Mensch, völlig reglos und steif im Nebel. Schien zu uns herüber zu gucken. Mir lief echt ein Schauer über den Rücken und dann hat Durian nur noch gegrollt. Ich war froh darüber, das sollte der ruhig hören! Gleichzeitig fühlte ich mich bestätigt: Da drüben war also was Gefährliches. Vermutlich hat sich Durian in gleicher Weise durch mich bestätigt gefühlt.
Dieser unheimliche Mensch entpuppte sich dann als harmlose Telefonsäule. Wir haben sie uns noch ganz entspannt und erleichtert angesehen - aber mag sein, dass das der Auslöser war, jetzt besonders wachsam im Dunklen zu sein.
Zum Thema Ablenken gibt es ja unter den Trainern sehr viele verschiedene Einstellungen. Bei Hundebegegnungen hatte ich eine Zeit lang mit Ablenkung gearbeitet und das funktionierte auch bestens und ich mache es immer noch, wenn gar nichts anderes geht. Aber ich möchte, dass er auch ohne Ablenkung lernt, an anderen Hunden dran vorbei zu gehen und mache es jetzt so, dass ich ihn bei Fuß gehen lasse, wenn uns fremde Hunde entgegen kommen. Wenn er beginnt, die zu fixieren, unterbreche ich das mit einem scharfen "Hey" oder ich fordere ihn auf, mich anzugucken.
Das klappt recht gut. Es gibt viele Tage, wo es sehr gut läuft, dann aber auch mal wieder Tage, wo es nicht so gut klappt. Aber insgesamt bin ich da ganz zufrieden.
Manchmal gehen wir aber auch noch einen Bogen, und wenn wir überrumpelt werden, der andere Hund nicht unter Kontrolle ist oder sowas, dann greife ich auch zur Ablenkung.
Viele Grüße
Anila