Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Strafen für den Hund?

geschrieben von Anila 
Strafen für den Hund?
18. November 2009 23:42
Hallo,

in einem anderen Forum habe ich mal geschmökert, und da wird über aversive Einwirkungen –also über Strafen diskutiert.

Ich finde, dass das ein spannendes Thema ist, darüber würde ich hier auch gerne diskutieren. Meine Meinung dazu: Ich glaube, es geht nicht ganz ohne, weil wir alle halt in einer Welt leben, in der man täglich auf andere Menschen und Hunde trifft und man hat ein paar Spielregeln zu beachten hat, die dem Hund vermittelt werden müssen. Mein Motto: Sowenig wie möglich, so oft wie unbedingt nötig.

Wann ist es nötig? Ich glaube, es war Martin Rütter, der irgendwo schrieb: Strafen müssen immer etwas sein, was kurzfristig angewendet wird und was im Endeffekt dazu führen muss, dass der Hund mehr Freiheiten genießen darf. Das wäre auch mein Motto:

Wenn mein Hund abrufbar ist, kann ich ihn ohne Leine laufen lassen. Wenn er weder andere Menschen noch andere Hunde angreift, kann er ebenfalls ohne Leine und ohne Maulkorb laufen. Ich finde, dass man zu aversiven Mitteln greifen kann, um dieses Ziel zu erreichen und falls es keine andere Alternative gibt.

In diesem anderen Forum nun schreibt jemand, dass Hundehaltung mehr sei, als nur den Zweck zu verfolgen, dem Hund ein schönes Leben zu bieten. Hundehaltung soll auch dem Halter Spaß machen (soweit stimme ich zu). Wie jener Hundehalter mache auch ich die Dinge mit dem Hund, die auch MIR Spaß machen. Manche Dinge machen die Hunde normalerweise von sich aus nicht (trifft sicherlich auf vieles aus dem Dogdance-, Agility- und Obedience-Bereich zu), d.h., man bringt sie dazu. Viele Leute greifen auch im Sport-Bereich zu aversiven Mitteln.

Wie seht Ihr das?

Ich glaube, meine Meinung geht schon aus dem Gesagten draus hervor: Für mich haben aversive Maßnahmen im Sport- und Freizeitbereich absolut nichts zu suchen.

Mit Diensthunden habe ich mich zuwenig auseinander gesetzt. Da mag es sein, dass bestimmte Dinge sitzen müssen, weil der Hund oder ein Mensch sonst in Gefahr geraten könnten.

Aber auch hier würde ich mir sehr wünschen, dass das obere Motto gilt.

Und schlussendlich würde ich gerne noch wissen, wie Ihr generell zu aversiven Maßnahmen steht? Was ist das für Euch?

Viele Grüße
Anila
Strafen
19. November 2009 09:13
Hallo Anila,

ich stimme deiner Meinung zu: "Sowenig wie möglich, so oft wie unbedingt nötig."

Unter aversiven Maßnahmen verstehe ich die klassische Korrekturmethode, also Leinerucken bei unerwünschtem Verhalten und so weiter.

Ich hab schon einmal erzählt, dass ich eigentlich nur einen Hund wollte und wie es das Schicksal nunmal wollte haben wir den zweiten aufgenommen weil die Besitzer ihn nicht mehr wollten! Und ich muss zugeben, dass ich anfangs mit beiden Hunden total überfordert war!!!

Eine nette Nachbarin gab uns dann die Nummer von einem Hundetrainer.
Bei dem waren wir dann auch und er schwört auf aversive Maßnahmen allerdings in Verbindung mit Kosequenz (denn was nützt es Hund und Herrchen, wenn der Hund eine bestimmte Sache manchmal machen darf und manchmal eben nicht), denn bei dem Einsatz dieser Maßnahmen kann man auch ne Menge falsch machen, denn der Hund sollte ja schon wissen warum er bestraft wird! Bei den aversiven Maßnahmen sollte man auch darauf achten das man eigene Gefühle und Emotionen rauslässt!

Also für mich ist hier in Verbinung mit den aversiven Maßnahmen das Schlüsselwort KONSEQUENZ!

Viele Grüße

Susan

19. November 2009 11:50
Hallöchen,
Ich schließe mich dem Motto der "Straf-verteilung" auf jeden Fall an. Zu viel Strafen führt so meine Meinung nur dazu das der Hund sich unwohl fühlt und evt sogar noch aggresiv werden könnte. Ebenso wie das Belohnen ist das Bestrafen etwas das gut überlegt und angemessen sein sollte.
Sollte der Hund allerdings wirklich zu der Kategorie gehören: " ich habe gar kein Benehmen und höre auch nicht " , dann finde ich den Weg zu einem Hundetrainer wirklich am Sinnvollsten..
Ganz wichtige finde ich bei allen Erziehungsmethoden alledings die Konsequenz des Herrchens / Frauchens, denn wie soll Hund lernen was er darf / nicht darf, wenn es mal erlaubt ist mal nicht?
LG
Franzi

19. November 2009 15:09
Ich bin persönlich nicht so begeistert vom Wort "Strafe", ich strafe meine Hunde nicht, aber ich korrigiere sie sehr wohl. Und zwar so, dass sie genau! wissen wieso es zu der Korrektur gekommen ist, und immer so dass ich Ihnen auch eine gewisse „Neutralität“ zukommen lassen werde. (Unter dem Motto, auch wenn ich dich jetzt korrigiert habe mag und respektiere ich dich noch immer, und bin nicht nachtragend)

Erziehung (oder Beziehung? :-)) ohne Korrektur ist in meinen Augen ist nicht möglich. Die Hunde korrigieren Ihre Artgenossen auch ....und auch uns! tongue sticking out smiley

19. November 2009 15:45
Das Thema finde ich sehr interessant, vorallem da es ja auch der Grund für die meisten Diskussionen zwischen Haltern und Verhaltensstörungen bei Hunden ist.
Für mich sind Korrekturen und konditionierte Verhaltensmuster (Befehle befolgen) ein wesentlicher Bestandteil der Beziehung zwischen Mensch und Hund da es am ehesten dem Rudelverhalten entspricht. Ein Hund ist nunmal nicht mein Kind oder Partner, sondern ich muss ganz klar das Alphatier sein. Früher hab ich das auch anders gesehen aber ich musste mit der Zeit feststellen das Hunde so tatsächlich am glücklichsten sind. Es schafft Sicherheit, Vertrauen und die entspannte Haltung die ein glücklicher Hund braucht.

Bei meiner Hündin bestehen Strafen/Korrekturen je nach 'Vergehen' aus verbalen (NEIN!) Ansagen oder auch Auszeiten (muss sich temporär vom Rudel entfernen).

19. November 2009 18:15
Hallo,

klinke mich mal ein - ausnahmsweise bin wich mal aller Meinungen grinning smiley ? Strafe' muss sein, wobei es eben drauf ankommt, was wie. Hat einer meiner tierischen Partner was gemacht, was nicht sein soll, dann gibt's einen Klaps und ein deutliches 'Nein'. Wirkt eigentlich immer. Allerdings nur 'im Moment der Tat', alles andere ist sinnlos, weil ich es ja nicht erklären kann, wofür es war. Hat er denn doch mal was kaputt gemacht, mache ich weder Hektik noch sonstwas, rede zu ihm und mache das eben weg. Erstens bin ich ein Mensch, der sich prinzipiell nicht aufregt, wenn es eh nichts mehr rückgängig machen lässt und zweitens ziehe ich es vor, mich an Situationen anzupassen, als Energie für unabänderliches zu vergeuden. Meinen Tieren kommt es zugute, denn ich verbreite keine Hektik und sie wissen in dem Moment, wo sie etwas 'verbrochen' haben genau, was Sache ist. Dabei sondiere ich aber auch noch mal: wenn etwas kaputt gemacht oder getan wird, was aus Langeweile entsteht, wird auch nichts bestraft. Sondern eben gespielt bzw. beschäftigt.
Ok, jetzt sagt bestimmt der eine oder andere: die spielen ihr Spielchen mit mir, machen einfach was kaputt und bringen mich so zum spielen - sorry, macht keiner bei mir.

Liebe Grüße

Heidi