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Arroganz neuer Hundebesitzer

geschrieben von straalster 
Arroganz neuer Besitzer
24. November 2009 17:17
Ich bin überrascht wie schnell hier so viele Beiträge zusammen gekommen sind.

Zu Mortisha möchte ich sagen: Wie kommst du darauf dass ich den neuen Haltern irgendwas aufzwingen wollte oder sie für weniger intelligent halte?

Wie ich schrieb ist ja genau das Gegenteil der Fall. Obwohl sie über ein wenig theoretisches Wissen verfügen und keinerlei praktische Erfahrung haben, sind sie der Meinung alles aber auch wirklich alles besser zu wissen. Genau das finde ich sehr arrogant, da ich obwohl ich über weit mehr Kenntnisse und Erfahrungen verfüge ihnen keinerlei Vorschriften gemacht habe oder versuchte sie mit meinen Überzeugungen zu erdrücken. Dass das unsinnig ist weiß ich sehr wohl und würde es auch für mich selbst nicht wollen wenn die Rollen anders verteilt wären.

Es geht mir auch gar nicht um die Unterschiede sondern lediglich die Art die meiner Erfahrung nach unglaublich oft bei neuen Haltern zu finden ist. Es ist dieses 'Ich weiß alles besser' das genau solange vorhält bis sie vor dem ersten ernsthaften Problem stehen. Dann wandelt es sich nämlich in 95% der Fälle in ein 'Sag mal du hast da doch mehr Ahnung, was kann man denn da machen?'

24. November 2009 17:31
Um das noch durch ein praktisches Beispiel zu ergänzen:

Vor ein paar Monaten adoptierte eine Freundin zwei junge Katzen die gerade so Katzenschnupfen überlebt hatten. Dementsprechend waren sie gesundheitlich angegriffen und ziemlich mager. Da die frischgebackene Besitzerin ein wenig gelesen hatte bevor sie die Katzen zu sich nahm (darunter auch ein, wie sich im Nachhinein herausstellte, sehr fragwürdiges Internetforum) fing sie bald an mich darüber aufzuklären was ich den bei meinem Kater alles falsch mache, z.B.bezüglich der Ernährung und das obwohl sie gar nicht weiß womit ich meinen Kater ernähre.

Obwohl die Katzen ausschließlich drinnen (sehr sehr wenig Platz) gehalten werden und das in einem Dorf habe ich mich dazu nicht weiter geäußert. Auch nicht als sie mir diese Arroganz entgegenbrachte. Alles was ich dazu sagte war der Hinweis auf die fehlenden Proteine und Mineralstoffe ihrer supertollen Katzendiät. Nachdem sie die beiden 2Wochen hatte rief sie mich total verstört und ängstlich an weil sie kontinuierlich abgenommen hatten und wieder kränker wirkten.
Wie sich herausstellte hatte sie sie aufgrund der Informationen aus diesem Forum (das es zum Glück nicht mehr gibt) tatsächlich komplett flasch ernährt und sie damit total unterversorgt. Die Nachwirkungen davon sieht man den beiden Katzen bis heute an.

24. November 2009 18:08
Hallo,
ja leider ist es so, dass Hundeneubesitzer glauben, wenn sie nur fleißig im Internet surfen und das eine oder andere Buch gelesen haben, dann sind sie Hundeexperten. Das stimmt leider nicht, denn nur durch jahrelange Erfahrung mit immer anderen Hunden und Hunderassen wird man irgendwann wirklich zum Experten.

Bei uns im Hundeverein gibt es Trainerinnen, die schon seit über 10 Jahren wöchentlich in Welpengruppen, Junghundkursen etc. immer wieder neue Hunde und deren Halter kennenlernen. Das sind wahre Experten. Ich selbst zähle mich nicht dazu, obwohl ich seit 29 Jahren selbst Hunde halte.
Daher halte ich mich auch zurück, wenn in meinem Bekanntenkreis ein Welpe angeschafft wird. Erst wenn ich um Rat gefragt werde, oder mir offensichtlich krasse Fehler auffallen, biete ich meine Hilfe an. Die meisten Neunmalklugen Welpenhalter merken spätestens im Rüpelalter, dass ihr theoretisches Wissen doch nicht ausreichend ist.

Die Krönung war vor einigen Wochen eine Dame, die beim Welpentraining zuschauen wollte, da sie sich in absehbarer Zeit einen Hund zulegen wollte (grundsätzlich ist das ja sehr wünschenswert). Sie kam nun jeden Samstag über mehrere Wochen und stellte auch eifrig Fragen an die Trainerinnen. Mit diesem "Wissen" fühlte sie sich nun bemüßigt die Welpenbesitzer zu belehren! Die Trainerinnen sahen sich dann gezwungen die Dame vom Platz zu entfernen....

Gruß Birgit

24. November 2009 18:14
Hmm, ich glaube eher, dass es sich da um einen bestimmten Schlag Mensch handelt. In meinem Umfeld sind eher Leute vertreten à la "das haben wir schon immer so gemacht" und einen dann auch vehement von ihren -z.T. haarsträubenden- alteingesessenen Erziehungsmethoden überzeugen wollen. Bzgl. Neu- Hundehalter habe ich aber ehrlich gesagt auch nicht sonderlich viele Vergleichsmöglichkeiten.
Was ich aber eigentlich damit sagen wollte: Ein arroganter Neu- Hundehalter, der alles besser weiß , wird (zumindest wenn er nicht ganz gravierend auf die Schnute fällt) mt ziemlich großer Wahrscheinlichkeit auch ein arroganter Alt- Hundehalter. (der die wertvollen Möglichkeiten, sich gegenseitig auszutauschen und Alternativen zu vergleichen verpasst, bzw. vom Tisch gefegt hat).
Viele liebe Grüße!

24. November 2009 23:24
Hallo Birgit,

Quote Birgit:
ja leider ist es so, dass Hundeneubesitzer glauben, wenn sie nur fleißig im Internet surfen und das eine oder andere Buch gelesen haben, dann sind sie Hundeexperten. Das stimmt leider nicht, denn nur durch jahrelange Erfahrung mit immer anderen Hunden und Hunderassen wird man irgendwann wirklich zum Experten.

Ich möchte dir da mal ein wenig widersprechen: Hundehaltung ist kein Beruf, nicht einmal Hundepsychologie ist ein anerkanntes Studium. Es herrscht ein unglaublicher Wildwuchs und wenn man sich beispielsweise den Thread von Sabine ansieht, die sich derzeit über bestimmte Züchter aufregt, dann regt die sich über Halter auf, die durch ihre vielen Würfe eine ganze Menge an praktischer Erfahrung mitbringen! Sind das nun zwangsläufig Experten?

Ein Experte - egal, ob das nun ein Arzt, ein Handwerker oder Lehrer ist - der verfügt über theoretisches und praktisches Wissen und der bildet sich kontinuierlich fort. Wie in der Kindererziehung auch hat es Forschungen gegeben, alte Theorien mussten verworfen und durch neue ersetzt werden, die vielleicht übermorgen bereits wieder verworfen werden müssen. Aber wer sie nicht kennt, ist ebensowenig ein Experte wie der Neuling, der sein Wissen bislang aus der Literatur bezogen hat.

Du scherst alle Neuhundbesitzer über einen Kamm:
- Neulinge halten sich für Experten und sind keine
- Vielhundhalter oder solche, die seit vielen Jahren Hunde halten sind Experten

In der Pauschalität hat das ehrlich gesagt Bildzeitungs-Niveau und ich würde es schön finden, wenn man zu einer differenzierteren Betrachtung zurückfinden würde.

Ich reagiere da so empfindlich, weil ich selbst zu dieser Gruppe gehöre, die du pauschal angreifst:

Ich verfüge über kaum praktische Erfahrungen, aber über sehr viel theoretisches Wissen. Für eine Expertin halte ich mich nicht, ich halte aber auch nicht automatisch jeden, der schon seit 10 Jahren mit Hunden arbeitet, für einen Experten, denn:

Über die vielen Foren bin ich andererseits auch schon auf Hundehalter mit sehr viel praktischer Erfahrung gestoßen, die Hunde aber noch so erziehen, wie es vor 20 Jahren üblich war, oder auch, weil sie pauschal bestimmte Rassen oder Hundehalter über einen Kamm scheren, was auch kein Zeichen von Expertentum ist, sondern was ein Zeichen von festgefahrenen Vorurteilen ist.

Viele Grüße
Anila

25. November 2009 05:09
Hallöchen..
Mhh als ich den Titel dieses Themas lass, dachte ich : wow das wird interessant.. Aber nun stelle ich doch fest, dass es tatsächlich zu einer art Streit zwischen " Alten Hasen ( Hundebesitzern ) " und den jungen gekommen ist und finde es ehrlich gesagt scheibenhonig...
Es ist doch mit den Tieren ( ich fasse nun mal Hund,Katze, Maus ) zusammen, wie mit Kindern. Wer erzieht besser?
Ist es nicht normal das jeder der einen Familienzuwachs bekommen hat, sich erst mal überall schlau macht und dieses auch mitteilen möchte? Und ist es nicht ebenso normal das im laufe der Zeit erkannt wird das die therorie anders ist als die Praxis? Und das ist doch in allen Bereichen des lebens so. Was hat das bitte mit Arroganz zu tun?
Jemand hatte hier gepostet das es z.b. nervig ist , dass bei neuen Besitzern das Thema : Hunderasse, wer ist der Größe,. Beste, Schnellste und Schönste nervt, und da gebe ich recht. Sowas bezeichne ich als arrogant zu meinen das genau er / sie das beste Tier hat und keines kommt in seine Nähe, aber doch nicht das angelesene Halbwissen. Nein das zeigt doch eher davon das man etwas lernen möchte und für sein Tier nur das Beste will oder?

So nun habe ich auch meine Senf dazu gegeben ;-)
LG Franzi