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Dogge beißt Frauchen

geschrieben von Yvonne & Hexe(YCH) 
Dogge beißt Frauchen
28. Oktober 1998 09:52

und läßt sie auch nicht mehr zur Tür rein. Auf deutsch, Der Rüde ist der Boß und Frauchen hat nichts mehr zu sagen. Die Dogge ist jetzt 8 Monate alt. Die beiden waren letzten Sonntag auf dem Hundeplatz und der Kai hat Frauchen nur so über den Platz geschleift. Als sie es dann mit einem Leinenruck versuchte, hat der KAi rumgelangt und sie in den Arm gebissen. Da meinte sie nur: "Das hat ihm jetzt bestimmt wehgetan, da ist doch klar, dass er sich wehrt." Sie hat ihn nicht die Bohne bestraft und der Kai hat fröhlich weitergezogen.

Wie kann man dieser Frau helfen? Denn wenn sie nicht Frau über ihren Hund wird, sind die beiden eine Gefahr für unsere ganze Gruppe. Leider blockt sie bei jeder Art Hinweis ganz schnell ab. Ihr Kai ist doch lieb und macht nichts.

Beim Spazierengehn geht sie immer ohne Leine und Halsband. Und bei Herrchen hört der Kai wenigsten auf Sitz und Platz. Nur zieht er da genauso an der Leine. Der Mann hat eben nur mehr Kraft, um die 60 kg zu halten.

Viele liebe Grüße

Yvonne und Hexe (die den Kai unheimlich findet, er ist ihr Nachbar und macht immer Männchen am Zaun, damit er drüber gucken kann)





29. Oktober 1998 07:35

Hallo Yvonne,

die Geschichte hat mich echt entsetzt. Sie zeigt aber auch, daß viele Leute die "für sie falschen Hunde" halten. Hier müßten die Züchter einfach verstärkt einwirken. Ich kann noch z. B. einen "lauffaulen Menschen" einen Setter verkaufen, oder dieser Frau eine Dogge. Hundhändler werden allerdings immer jedem ihrer "armen Vieher" verkaufen.

Ich denke ernst, daß der Leiter (Hundeplatz) mit der Frau nach einer Übungsstunde ein sehr ernstes Wort reden sollte und ihr klar machen muß, welche Folgen dieses Art von Hundeerziehung haben wird.
Manchen Leuten muß man ziemlich hart die Meinung sagen. Sollte die Frau danach einsichtig werden, kann vielleicht noch etwas gerettet werden, wenn nicht würde ich überlegen, sie aus der Gruppe auszuschliessen. Menschen, die mit Ihrem Hund nicht arbeiten wollen (ich kann das arme Tier noch nicht erziehen und "bestrafen" müssen leider dann halt Lerngeld bezahlen).
Ihr müßt nämlich auch überlegen, das "unmögliche Benehmen dieses Rüden" kann auch für bisher führige Hunde abfärben und was dann.... Es geht nicht darum, der Frau nicht zu helfen, wenn Sie Schwierigkeiten hat, Sie muß es aber auch mit aller Konsequenz wollen und vorallen einsehen.
Ich kenne aus unserer Nachbarschaft einen ähnlichen Fall, der Flat Coat durfte machen was er wollte.... Ich bin dann mit der Besitzerin einige Male unterwege gewesen und konnte meinen Mund nicht halten. Ich war höflich aber direkt und siehe da, heute hat sie ein viel besseres Verhältnis als früher zu ihrem Hund.
Ein guter Vergleich (auch wenn er komisch klingt, funktioniert meist immer): vergleicht Hundeerziehung mit Kinderziehung. Ich würde meinem Kind doch auch nicht alles erlauben, wer eine 2 Jahre altes Kind an der Hauptstraße nicht an die Hand nimmt, hat sie nicht alle. Ein Junghund kann und darf auch nicht alles. Der Vorteil der Hunderziehung: hier sehe ich die Folgen meiner Erziehung nach ungefähr einen Jahr bei den Kinder muß ich etwa 5 Jahre warten.

Nocheinmal zu Hundeplatz: Ich will ja auch mit einem Hund etwas lernen und wenn ein Störenfried (gemacht durch Gleichgültigkeit des Hundesführers) dabei ist, kann ich das nicht. Dies muß auch mir zu denken geben.
Hilfe ja - aber nur bei Einsicht und dem ernsten Wollen, etwas zu ändern, sonst Ausschluß

Informierst Du mich über den Vorgang der Geschichte....

29. Oktober 1998 22:24

Hallo Yvonne,

:Als sie es dann mit einem Leinenruck versuchte, hat der KAi rumgelangt und sie in den Arm gebissen. Da meinte sie nur: "Das hat ihm jetzt bestimmt wehgetan, da ist doch klar, dass er sich wehrt." Sie hat ihn nicht die Bohne bestraft und der Kai hat fröhlich weitergezogen.

Ich finde dieser Hund zeigt deutlich die Grenzen der klassischen Korrekturmethode auf. Eine selbstbewußte Dogge kann man nicht ungefährdet strafen.
Hunde reagieren nie ohne Grund aggressiv, wenn keine medizinische Ursache vorliegt hat er sich oder seine Ressourcen, möglicherweise seine Rangstellung bedroht gefühlt. Aus seiner Sicht war seine Reaktion völlig legitim (menschlich gesprochen, Hunde haben ja kein Rechts- oder Unrechtsbewußtsein). Hätte sein Frauchen ihn anschließen bestraft, so wäre dieser Angriff für den Hund grundlos gewesen. Er hätte nur gelernt, daß sein Frauchen offensichtlich geistesgestört und gemeingefährlich ist, man ihr nicht vertrauen kann. Alphatiere handeln überlegen und souverän, nutzen ritualisierte Aggression also Dominanzgesten.

:Wie kann man dieser Frau helfen? Denn wenn sie nicht Frau über ihren Hund wird, sind die beiden eine Gefahr für unsere ganze Gruppe. Leider blockt sie bei jeder Art Hinweis ganz schnell ab. Ihr Kai ist doch lieb und macht nichts.

Ich schätze sie sieht ihren Hund als Sozialpartner, dem sie unter keinen Umständen ein Leid zufügen will, lobenswert. Dennoch hat sie schon erkannt, daß sich was ändern muß, sonst wäre sie ja garnicht erst zum Hundeplatz gekommen. Vielleicht könnt ihr sie darüber motivieren "Sie möchten doch bestimmt auch, daß der Kai sich so gut benimmt, daß sie ihn überall ohne Probleme mitnehmen können."

Damit die Frau überhaupt eine Chance hat, ihren Hund am Fleck zu halten, sollte sie ihm ein Halti besorgen. Dann wird regelmäßig geübt, ein Leinenende am Halti das andere am Halsband. Sobald der Hund zieht kommentarlos stehenbleiben, lockert er die Leine gehts weiter. Ein Clicker wäre hilfreich, ist aber nicht zwangsläufig nötig.

Unerwünschtes Verhalten wird ignoriert, dann stirbt es aus.
Erwünschtes Verhalten wird positiv bestärkt, dann wird es häufiger gezeigt.

Die Frau hat gute Chancen Kai "in den Griff" zu kriegen, denn sie kontrolliert seine Sozialkontakte und Futter. Wenn es dies nur noch als Belohnung nach "gutem" Verhalten gibt, wird der Hund hochmotiviert sein, das gewünschte Verhalten auch zu zeigen.
Wichtig ist nur, daß sie wirklich immer ruhig reagiert und ihn nie zwingt etwas zu tun, sondern nur motiviert. Außerdem sollte SIE für die nächste Zeit Beginn und Ende von Spiel oder Streicheleinheit festsetzten. Kommt Kai von selbst an und will irgendwas, so wird er ignoriert egal wie sehr er sich auch bemüht Aufmerksamkeit zu erlangen. Trollt er sich, kann sie nach einigen Minuten die Initiative ergreifen, kleine Übungseinheit und zur Belohnung gibt es Spiel, Futter, Zuwendung.

:Beim Spazierengehn geht sie immer ohne Leine und Halsband.

Das ist ein oft zu beobachtende Problemvermeidungsstrategie.

:Und bei Herrchen hört der Kai wenigsten auf Sitz und Platz. Nur zieht er da genauso an der Leine. Der Mann hat eben nur mehr Kraft, um die 60 kg zu halten.

Hundeausbildung ist halt keine Frage der Kraft, sondern der Anwendung des Wissens über tierisches Lernverhalten. Jeglicher Zwang oder Gewaltanwendung ist völlig überflüssig.

Ich hoffe Kai´s Frauchen läßt sich auf diese moderne Art der Hundeerziehung ein, zur Sicherheit aller.

Ciao Anke

09. November 1998 13:40

Hallo Yvonne

ich hatte mal eine Dogge, und deshalb hat mich der letzte Absatz besonders aufhorschen lassen. Wenn diese Leute ihre Dogge am Zaun hochspringen lassen, wird diese allenfalls vier oder fünf Jahre alt werden, falls überhaupt. Sie wird dann an einer Magendrehung verenden. Nicht springen lassen ist hier das oberste Gebot, um ein Ausleiern des Magens zu verhindern oder zu begrenzen. Und Du kannst Ihr von mir ausrichten, dass das mit der Magendrehung das schlimmste sein wird, was sie in ihrem Leben mit Hunden erlebt haben wird.

Aber wahrscheinlich wird sie ihren Hund ohnehin ins Tierheim abgeben, denn wenn sie nicht einschreitet, wenn er beisst, dann wird sie bald nichts mehr zu lachen haben. Ich würde die Frau vor die Wahl stellen, Eure Gruppe zu verlassen, oder Kai hundegerecht zu erziehen.

Echt, so Leute gehen mir auf den Zeiger! Das ist eine Gemeinheit den Hunden gegenüber! Ich wünsche Euch jedenfalls viel Erfolg!

Grüsse Stephan & Nash



09. November 1998 13:49

Hallo Stephan!

Seit meiner Meldung sind 2 Wochen vergangen und die beiden waren auf einer Hundeschule. Es hat sich schon ganz schön gebessert. Jetzt bekommen sie auch bei uns im Verein Einzelübungen. Das ist aber nur möglich, weil sie eine Dogge hat.

Das mit der Magendrehung werde ich ihr unbedingt sagen, wenn ich sie das nächste Mal sehe. Der Kai springt auch nicht richtig am Zaun hoch, sondern legt seine Vorderbeine einfach auf dn oberen Riegel. Aber das hat bestimmt gleiche Folgen, oder?

:Aber wahrscheinlich wird sie ihren Hund ohnehin ins Tierheim abgeben,

So schätze ich sie eigentlich nicht ein. Die Leute hatten schon King Charles Spaniels und haben damit gezüchtet. Sie wollten sich jetzt mal vergrößern und haben eine Dogge genommen. Und daß der Kai nicht ins Tierheim kommt, dafür wird seine Züchterin schon sorgen, die trainiert nämlich auch mit in unserem Verein. Aber die sieht es auch nicht gerne, wie sie in manchen Situationen mit dem Kai umgehen.

Liebe Grüße

Yvonne und Hexe