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Dominanz gegenüber anderen Rüden

geschrieben von Anja(YCH) 
Dominanz gegenüber anderen Rüden
02. November 1998 10:31

Lieber Martin und alle anderen,

Du hattest vor ein paar Monaten schon mal einem Mädel ein paar ganz gute Ratschläge gegeben. Heute habe ich auch noch mal ein paar Fragen zu dem Thema.

Mein Briard Rüde ist nun gut zwei Jahre alt. Ich habe das Gefühl, daß er mit zunehmendem Alter immer dominanter wird, was andere Rüden angeht. Ich möchte vorweg sagen, daß er noch nie einem anderen Hund auch nur ein Haar gekrümmt geschweige denn gebissen hat. Trotzdem möchte ich gerne einmal wissen, ob sein Verhalten noch normal ist, da Mogli mein erster Hund ist. Ich möchte nämlich einerseits nicht den Fehler machen einzugreifen, wenn ich die Rüdenbegegnung damit nur stören würde und andererseits auch nicht gleichgültig oder desinteressiert danebenstehen, wenn mein Hund zu weit gehen sollte.

Ist Mogli an der Leine, dulde ich kein Knurren seinerseits, wenn wir an einem Rüden vorbeigehen. Versucht er es trotzdem, kommt sofort ein scharfes Nein von mir und wir gehen in zügigem Tempo weiter.

Meistens läuft Mogli jedoch ohne Leine. Besonders am Rhein bei uns laufen so viele Hunde rum, daß es eigentlich nicht möglich ist, ihn jedesmal ranzurufen und erst mit den Besitzern zu sprechen. Außerdem toben die Hund oft in ganzen Rudeln über die Rheinwiese und es kommen immer neue Hund dazu oder verlassen die Gruppe.

Von 10 Rüdenbegegnungen laufen 8 so ab, daß Mogli und er andere Rüde sich annähern, an der erhobenen Rutenhaltung sehe ich dann schon immer, daß uns da ein Rüde entgegenkommt. Dann gehen die beiden steifbeinig aneinander vorbei, beschnuppern sich und man geht dann irgendwann mit erhobener Rute und steifen Beinen wieder seiner Wege. Meistens geht Mogli als erster. Bei 2 Begegnungen muß der andere Rüde sich unterwerfen. Dies geschieht mit einem ziemlich bösen knurren und Zähne fletschen. Liegt der andere Rüde dann unten, steht Mogli drohend über ihm und duldet nicht, daß dieser sich auch nur noch einen Zentimeter bewegt. Dabei fletscht er die Zähne und knurrt drohend. Ist der andere dann lange genug liegen geblieben, darf er wieder aufstehen und es passiert nicht weiter. In ganz schlimmen Fällen setzt oder legt Mogli sich sogar auf den anderen Rüden.

Gerade gestern noch haben wir einen 10 Monate alten Rüden am Rhein getroffen, den wir auch schon kennen. Mogli hat ihn schon ein paar mal unterworfen. Die nächsten paar mal passiert dann wieder gar nichts. Gestern war es dann so schlimm, daß der andere Rüde unter ihm lag und quietschte, weil Mogli knurrend auf ihm lag. Das war dann so eine Situation, wo wir dazwischen gegangen sind. Ich fand, daß das zu weit ging. Jetzt überlege ich immer ob das richtig war. Hätte man ihn das austragen lassen sollen, oder sollte man da schon eingreifen um ihm zu zeigen, daß er zu weit gegangen ist? Warum muß sich der Rüde in gewissen Abständen immer wieder unterwerfen?

Bei einem anderen Schäferhund-Rüden war es ähnlich. Der mußte sich auch immer wieder unterwerfen und jetzt seit ein paar Monaten nicht mehr (er ist nur ein paar Monate jünger als Mogli). Ich habe darüber nachgedacht, warum das so ist und mir fiel auf, daß dieser Rüde jetzt immer einen Bogen um Mogli macht. Das heißt, er kommt ihm nie näher als 2-3 Meter. Das scheint für Mogli in Ordnung zu sein. Der 10 Monate alte Rüde macht das noch nicht, sondern springt immer in seiner Nähe rum.

Gott sei Dank kenne ich mittlerweile die meisten Leute am Rhein und die meisten dort haben sich mit dem Thema hundliches Verhalten durchaus beschäftigt und stempeln meinen Hund nicht direkt als Bestie ab. Letzte Woche haben wir einen mir noch unbekannten Jagdhund getroffen, der sich auch unterwerfen mußte und der Besitzerin stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Sie fragte mich, ob ich sicher wäre, daß mein Hund ihrem nichts tun würde. Ich weiß ja, daß er nicht tut, aber die anderen eben nicht und ich hasse es, wenn Leute von weitem schon schreien "Meiner tut nix". Ich gehe immer schnell weiter und meistens kommt er dann auch schnell hinterher, ohne großes Getue. Aber eben nicht immer. Leider gibt es nicht viele Hunde, vor denen Mogli noch Respekt hat (Gruß an Mecki und Janosch smiling smiley)) ). Ich wünschte mir wirklich, daß mal wieder einer käme, vor dem Mogli sich unterwerfen müßte, damit er mir nicht größenwahnsinnig wird.

Besteht die Hoffnung, daß sich das mit zunehmenden Alter bessert, oder wird das immer schlimmer? In diesem Falle wird mein nächster Hund auf jeden Fall kein Rüde mehr.

Meine Frage ist jetzt, ob das Verhalten meines Hundes noch normal ist oder ob ich irgend etwas dagegen tun sollte.

Etwas ratlose Grüße von Anja



02. November 1998 11:18

:Hallo Anja!
:
:Mein Briard Rüde ist nun gut zwei Jahre alt. Ich habe das Gefühl, daß er mit zunehmendem Alter immer dominanter wird, was andere Rüden angeht. Ich möchte vorweg sagen, daß er noch nie einem anderen Hund auch nur ein Haar gekrümmt geschweige denn gebissen hat. Trotzdem möchte ich gerne einmal wissen, ob sein Verhalten noch normal ist, da Mogli mein erster Hund ist. Ich möchte nämlich einerseits nicht den Fehler machen einzugreifen, wenn ich die Rüdenbegegnung damit nur stören würde und andererseits auch nicht gleichgültig oder desinteressiert danebenstehen, wenn mein Hund zu weit gehen sollte.
:
grinning smileyas gleiche Problem habe ich auch. Obwohl Freddy kein Riese ist (46 cm Schulterhöhe), ist jeder andere Rüde erstmal ein potentieller Feind. Ohne Leine laufen die Begegnungen meist so ab, wie von Dir beschrieben (steil aufgerichtete Rute, umeinander gehen, beschnuppern, markieren, steifbeinig weg gehen). Mit Leine entwickelt sich der sonst so freundliche Freddy zu einem kleinen Monster. Da hat bisher auch noch kein "Nein", Leinenruck oder Sonstiges gewirkt. Manchmal keift er dann sogar Hündinnen an. Bei Mogli könnte ich mir aber auch gut vorstellen, daß es altersbedingt ist. Wenn er jetzt erst zwei Jahre alt ist, hast Du denke ich gute Chancen, daß sich sein Verhalten bessert.
:
:Ist Mogli an der Leine, dulde ich kein Knurren seinerseits, wenn wir an einem Rüden vorbeigehen. Versucht er es trotzdem, kommt sofort ein scharfes Nein von mir und wir gehen in zügigem Tempo weiter.
:
:Bis vor ca. ½ Jahr habe ich Freddy grundsätzlich bei jeder Hundebegegnung (es sei denn, ich kannte den Hund schon) erst einmal an die Leine genommen. Inzwischen bin ich auch dazu übergegangen, das die Rüden unter sich ausmachen zu lassen bzw. einfach weiter zu gehen, und sie zu ignorieren. Meist klappt es, aber Freddy ist auch nur dann zufrieden, wenn er den anderen unterwirft oder aus diesem Ritual als der Stärkere hervorgeht. Sollte der andere Rüde es wagen zu knurren, stürzt Freddy sich auf ihn und unterwirft ihn. Erst gestern wieder passiert mit einem Afghanenrüden, der knapp 30 cm mehr Schulterhöhe hatte.
:
:Leider gibt es nicht viele Hunde, vor denen Mogli noch Respekt hat (Gruß an Mecki und Janosch ))) ). Ich wünschte mir wirklich, daß mal wieder einer käme, vor dem Mogli sich unterwerfen müßte, damit er mir nicht größenwahnsinnig wird.
:
:Ich denke, in Freddy hätte er da seinen Meister gefunden - der will sich auch nicht unterwerfen. Es wäre eine interessante Überlegung, wer sich dann wem unterwirft. Freddy ist da auch größenwahnsinnig.
:
:Besteht die Hoffnung, daß sich das mit zunehmenden Alter bessert, oder wird das immer schlimmer? In diesem Falle wird mein nächster Hund auf jeden Fall kein Rüde mehr.
:
confused smileyeit kurzem habe ich durch Hündin Krümel ja den direkten Vergleich. Ich muß sagen, mit einer verträglichen Hündin kann man viel entspannter spazieren gehen. Sie versteht sich mit allen Hunden und diese elendige Markiererei an jeder Ecke und jedem Baum fällt auch weg. Ich muß aber auch dazu sagen, daß Freddy in letzter Zeit in Hinsicht auf andere Rüden auch ruhiger geworden ist (vielleicht durch den zweiten Hund, vielleicht aber auch, weil er langsam aber sicher älter und ruhiger wird). Kastrieren soll ja auch helfen, aber nicht immer.
:
:Meine Frage ist jetzt, ob das Verhalten meines Hundes noch normal ist oder ob ich irgend etwas dagegen tun sollte.
:
grinning smileyas wüßte ich auch gern und schließe mich hiermit Anja's Frage an.

A:
:Liebe Grüße
:Ana
:
:
:ealname

02. November 1998 12:28

Hallo Anja
Ja, das Verhalten Deines Rüden ist ganz normal und wird sich wahrscheinlich nicht so schnell ändern.
Hier mein ganz persönlicher Tip, selbst erfahren und erlebt:
Mein Dalmatiner-Rüde war genau gleich, wenn nicht viel schlimmer. Jede 2 (Rüden-)Begegnung wurde gerauft und ging mit einem Biss aus.
Ich wurde dann schwanger und konnte mir nicht vorstellen, bei jedem Spaziergang dieser Aufregung ausgesetzt zu sein, geschweige dann mit dem Kind.
So entschied ich mich, meinen Dalmi kastrieren zu lassen, wobei der Tierarzt mir nicht garantieren konnte, dass die Raufereien aufhören.
2-jährig kastriert veränderte sich mein Hund so sehr zum positiven (vor allem in dieser Angelegenheit), dass ich mit gutem Gewissen jedem,
der sich überfordert und keine züchterische Absichten mit seinem Rüden hat, dazu raten kann, diesen Schritt zu wagen.
Es hat seit dem (Januar .19996) nie mehr, ich betone NIE mehr eine Streiterei gegeben. Er wurde auch führiger (habe mit ihm schon vor der Kastration
Begleithundesport betrieben), hat aber an Temprament nichts verloren. Er wurde auch NICHT dick!!!
Ich weiss, es gibt Gegner der Kastration und es soll auch kein Allheilmittel sein. Doch bevor ich meine Freude an meinem Hund
verliere oder nicht mehr fertig werde mit ihm eine doch in Betracht zu ziehende Möglichkeit.

Gruss von Lilo



02. November 1998 17:36

Grüß Dich Anja,

:
:Mein Briard Rüde ist nun gut zwei Jahre alt. Ich habe das Gefühl, daß er mit
:zunehmendem Alter immer dominanter wird, was andere Rüden angeht. Ich möchte
:vorweg sagen, daß er noch nie einem anderen Hund auch nur ein Haar gekrümmt
:geschweige denn gebissen hat.:

Das ist die wichtigste Information.

:Ich möchte nämlich einerseits nicht den Fehler machen einzugreifen, wenn ich
:die Rüdenbegegnung damit nur stören würde und andererseits auch nicht
:gleichgültig oder desinteressiert danebenstehen, wenn mein Hund zu weit gehen
:sollte.

Meist machen die anderen hundehalter druck. Wenn der eigenen hund unten liegt,
empfindet man das schnell als zu weit.

:Von 10 Rüdenbegegnungen laufen 8 so ab, daß Mogli und er andere Rüde sich
:annähern, an der erhobenen Rutenhaltung sehe ich dann schon immer, daß uns da
:ein Rüde entgegenkommt. Dann gehen die beiden steifbeinig aneinander vorbei,
:beschnuppern sich und man geht dann irgendwann mit erhobener Rute und steifen
:Beinen wieder seiner Wege. Meistens geht Mogli als erster.

Markiert er auch als erster oder nur manchmal?

:Bei 2 Begegnungen muß der andere Rüde sich unterwerfen. Dies geschieht mit
:einem ziemlich bösen knurren und Zähne fletschen. Liegt der andere Rüde dann
:unten, steht Mogli drohend über ihm und duldet nicht, daß dieser sich auch nur
:noch einen Zentimeter bewegt. Dabei fletscht er die Zähne und knurrt drohend.
:Ist der andere dann lange genug liegen geblieben, darf er wieder aufstehen und
:es pssiert nicht weiter. In ganz schlimmen Fällen setzt oder legt Mogli sich
:sogar auf den anderen Rüden.:

Was du berichtest, ist das hundsnormale verhalten eines rüden, der sich in der
hierarchie oben ansiedelt, der seiner selbst ziemlich sicher ist. Da kann man
dir nur gratulieren. Auch dazu, daß du im wesentlichen ruhig bleibst.

:Jetzt überlege ich immer ob das richtig war. Hätte man ihn das austragen
:lassen sollen, oder sollte man da schon eingreifen um ihm zu zeigen, daß er zu
:weit gegangen ist? Warum muß sich der Rüde in gewissen Abständen immer wieder
:unterwerfen?:

Dein bericht zeigt, daß es vor allem hunde etwas gleichen oder jüngeren alters
sind, die sich gerade in die hierarchie einfügen. Sie wissen noch nicht, wo sie
stehen. Das wird durch die blick und steifbeinduelle entschieden. Wenn das
nicht reicht, geht es weiter. Das kommt in der regel zwischen etwas gleich
starken hunden vor. Dann geht der kommentkampf los. Das ist wie ein boxkampf im
ring im vergleich zu einer normalen prügelei. Es geht nach regeln ab. Einen
ratscher kann es aber geben. Je lauter, desto harmloser. Die hunde können sich
später prächtig vertragen. I.a. wird nicht immer wieder unerworfen. Es kann
aber sein, daß der andere stärker ist und den spiess in einigen monaten
umdreht.
Übrigens, ob sich der eine oder andere überlegen fühlt, hängt auch vom ort ab.
Je näher am eigenen heim, desto sicherer.

confused smileyie fragte mich, ob ich sicher wäre, daß mein Hund ihrem nichts tun würde. Ich
:weiß ja, daß er nicht tut, aber die anderen eben nicht.:

Du kannst nur sagen, daß nach deiner bisherigen erfahrung die angelegenheit
schnell und ohne verletzungen vorüber sein wird. Sicher kannst du nie sein. Du
kannst aber noch anmerken, daß leider ein hund, der sich oben ansiedelt, viele
solche begegnungen hat. Je unbefangener man sie die sache austragen läßt, desto
besser bei allen späteren begegnungen mit dem gleichen hund.
Sollte er aber einem verhaltensgestörten hund begegnen, mußt du einschreiten.
Gebissen wird dann mit 90 % wahrscheinlichkeit der deinige, nicht der andere.

:Besteht die Hoffnung, daß sich das mit zunehmenden Alter bessert, oder wird
:das immer schlimmer?:

Aber ja. Warte noch ein halbes jahr, dann hast du einen hund und was für einen!

Noch eine frage. Wie verhält er sich, wenn er einem alten sicheren hund
begegnet?

:In diesem Falle wird mein nächster Hund auf jeden Fall kein Rüde mehr.:

Ach komm, das richtige mobbing beherrschen nur weibsen.
In erwartung der prügel

tschüß Martin & Mirko



02. November 1998 19:35

:Lieber Martin und alle anderen,
:
grinning smileyu hattest vor ein paar Monaten schon mal einem Mädel ein paar ganz gute Ratschläge gegeben. Heute habe ich auch noch mal ein paar Fragen zu dem Thema.
:
:Mein Briard Rüde ist nun gut zwei Jahre alt. Ich habe das Gefühl, daß er mit zunehmendem Alter immer dominanter wird, was andere Rüden angeht. Ich möchte vorweg sagen, daß er noch nie einem anderen Hund auch nur ein Haar gekrümmt geschweige denn gebissen hat. Trotzdem möchte ich gerne einmal wissen, ob sein Verhalten noch normal ist, da Mogli mein erster Hund ist. Ich möchte nämlich einerseits nicht den Fehler machen einzugreifen, wenn ich die Rüdenbegegnung damit nur stören würde und andererseits auch nicht gleichgültig oder desinteressiert danebenstehen, wenn mein Hund zu weit gehen sollte.
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:Ist Mogli an der Leine, dulde ich kein Knurren seinerseits, wenn wir an einem Rüden vorbeigehen. Versucht er es trotzdem, kommt sofort ein scharfes Nein von mir und wir gehen in zügigem Tempo weiter.
:
:Meistens läuft Mogli jedoch ohne Leine. Besonders am Rhein bei uns laufen so viele Hunde rum, daß es eigentlich nicht möglich ist, ihn jedesmal ranzurufen und erst mit den Besitzern zu sprechen. Außerdem toben die Hund oft in ganzen Rudeln über die Rheinwiese und es kommen immer neue Hund dazu oder verlassen die Gruppe.
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:Von 10 Rüdenbegegnungen laufen 8 so ab, daß Mogli und er andere Rüde sich annähern, an der erhobenen Rutenhaltung sehe ich dann schon immer, daß uns da ein Rüde entgegenkommt. Dann gehen die beiden steifbeinig aneinander vorbei, beschnuppern sich und man geht dann irgendwann mit erhobener Rute und steifen Beinen wieder seiner Wege. Meistens geht Mogli als erster. Bei 2 Begegnungen muß der andere Rüde sich unterwerfen. Dies geschieht mit einem ziemlich bösen knurren und Zähne fletschen. Liegt der andere Rüde dann unten, steht Mogli drohend über ihm und duldet nicht, daß dieser sich auch nur noch einen Zentimeter bewegt. Dabei fletscht er die Zähne und knurrt drohend. Ist der andere dann lange genug liegen geblieben, darf er wieder aufstehen und es passiert nicht weiter. In ganz schlimmen Fällen setzt oder legt Mogli sich sogar auf den anderen Rüden.
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:Gerade gestern noch haben wir einen 10 Monate alten Rüden am Rhein getroffen, den wir auch schon kennen. Mogli hat ihn schon ein paar mal unterworfen. Die nächsten paar mal passiert dann wieder gar nichts. Gestern war es dann so schlimm, daß der andere Rüde unter ihm lag und quietschte, weil Mogli knurrend auf ihm lag. Das war dann so eine Situation, wo wir dazwischen gegangen sind. Ich fand, daß das zu weit ging. Jetzt überlege ich immer ob das richtig war. Hätte man ihn das austragen lassen sollen, oder sollte man da schon eingreifen um ihm zu zeigen, daß er zu weit gegangen ist? Warum muß sich der Rüde in gewissen Abständen immer wieder unterwerfen?
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:Bei einem anderen Schäferhund-Rüden war es ähnlich. Der mußte sich auch immer wieder unterwerfen und jetzt seit ein paar Monaten nicht mehr (er ist nur ein paar Monate jünger als Mogli). Ich habe darüber nachgedacht, warum das so ist und mir fiel auf, daß dieser Rüde jetzt immer einen Bogen um Mogli macht. Das heißt, er kommt ihm nie näher als 2-3 Meter. Das scheint für Mogli in Ordnung zu sein. Der 10 Monate alte Rüde macht das noch nicht, sondern springt immer in seiner Nähe rum.
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:Gott sei Dank kenne ich mittlerweile die meisten Leute am Rhein und die meisten dort haben sich mit dem Thema hundliches Verhalten durchaus beschäftigt und stempeln meinen Hund nicht direkt als Bestie ab. Letzte Woche haben wir einen mir noch unbekannten Jagdhund getroffen, der sich auch unterwerfen mußte und der Besitzerin stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Sie fragte mich, ob ich sicher wäre, daß mein Hund ihrem nichts tun würde. Ich weiß ja, daß er nicht tut, aber die anderen eben nicht und ich hasse es, wenn Leute von weitem schon schreien "Meiner tut nix". Ich gehe immer schnell weiter und meistens kommt er dann auch schnell hinterher, ohne großes Getue. Aber eben nicht immer. Leider gibt es nicht viele Hunde, vor denen Mogli noch Respekt hat (Gruß an Mecki und Janosch smiling smiley)) ). Ich wünschte mir wirklich, daß mal wieder einer käme, vor dem Mogli sich unterwerfen müßte, damit er mir nicht größenwahnsinnig wird.
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:Besteht die Hoffnung, daß sich das mit zunehmenden Alter bessert, oder wird das immer schlimmer? In diesem Falle wird mein nächster Hund auf jeden Fall kein Rüde mehr.
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:Meine Frage ist jetzt, ob das Verhalten meines Hundes noch normal ist oder ob ich irgend etwas dagegen tun sollte.
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:Etwas ratlose Grüße von Anja

Hallo Anja !
Ich möchte dich wirklich loben. Wichtig ist, daß du nicht größtwahnsinnig wirst.
Ich hatte bis jetzt drei verschiedene Rüden.
Momentan habe ich einen Riesen als Baby. 6 monate 68 cm und ca 38 kg.
Er ist momentan harmlos aber später wenn er Geschlechtreif wird ändert sich die Situation.
Und das war bis jetzt immer so bei jeden Rüden. Die machen sowas instinktiv. Ich habe eins gelernt. Nicht eingreifen, die regeln sowas
untereinander. Wichtig ist,dein Hund nie an die Leine nehmen oder am Halsband festhalten. Wen du ihn an die Leine nimmst,dann fühlt er sich durch deine Nähe und die Leine doppelt so stark,das gleiche beim Halsband.
Außerdem behinderst du ihn, falls er angegriffen wird. So kann er sich
nicht verteidigen. Normaleweise läuft die Sache ohne Beißerei ab. Falls es soweit kommen sollte, kannst du eh nichts verhindern. Und noch ein Ratschlag, falls du eingreifen solltest, nur dann, wenn du dich mit dem anderen Hundehalter abgesprochen hast,und ihr beide euere Hunde an den hinterbeinen gleichzeitig außeinander bringt. Dein Hund ist Klug genug, sich zu merken, wer beißt und wer nicht. Rüden sind halt überwiegend
rauflustig. Egal wie groß oder wie klein die sind. Das ist meine Erfahrung. Und sich Hoffnungen zu machen, sowas unter Kontrolle zu bringen, ist etwas illusorisch. Besonders bei euch, wo am Rhein so viele Hunde rumlaufen. Er wird schon seine Niederlagen einstecken müssen. Mach dir keine große Sorgen, solange bis er keine Bestie wird. Und ein Briard als Bestie ist eigentlich unvorstellbar.
Ciao Peter

02. November 1998 21:51

:Lieber Martin und alle anderen,
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grinning smileyu hattest vor ein paar Monaten schon mal einem Mädel ein paar ganz gute Ratschläge gegeben. Heute habe ich auch noch mal ein paar Fragen zu dem Thema.
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:Mein Briard Rüde ist nun gut zwei Jahre alt. Ich habe das Gefühl, daß er mit zunehmendem Alter immer dominanter wird, was andere Rüden angeht. Ich möchte vorweg sagen, daß er noch nie einem anderen Hund auch nur ein Haar gekrümmt geschweige denn gebissen hat. Trotzdem möchte ich gerne einmal wissen, ob sein Verhalten noch normal ist, da Mogli mein erster Hund ist. Ich möchte nämlich einerseits nicht den Fehler machen einzugreifen, wenn ich die Rüdenbegegnung damit nur stören würde und andererseits auch nicht gleichgültig oder desinteressiert danebenstehen, wenn mein Hund zu weit gehen sollte.
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:Ist Mogli an der Leine, dulde ich kein Knurren seinerseits, wenn wir an einem Rüden vorbeigehen. Versucht er es trotzdem, kommt sofort ein scharfes Nein von mir und wir gehen in zügigem Tempo weiter.
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:Meistens läuft Mogli jedoch ohne Leine. Besonders am Rhein bei uns laufen so viele Hunde rum, daß es eigentlich nicht möglich ist, ihn jedesmal ranzurufen und erst mit den Besitzern zu sprechen. Außerdem toben die Hund oft in ganzen Rudeln über die Rheinwiese und es kommen immer neue Hund dazu oder verlassen die Gruppe.
:
:Von 10 Rüdenbegegnungen laufen 8 so ab, daß Mogli und er andere Rüde sich annähern, an der erhobenen Rutenhaltung sehe ich dann schon immer, daß uns da ein Rüde entgegenkommt. Dann gehen die beiden steifbeinig aneinander vorbei, beschnuppern sich und man geht dann irgendwann mit erhobener Rute und steifen Beinen wieder seiner Wege. Meistens geht Mogli als erster. Bei 2 Begegnungen muß der andere Rüde sich unterwerfen. Dies geschieht mit einem ziemlich bösen knurren und Zähne fletschen. Liegt der andere Rüde dann unten, steht Mogli drohend über ihm und duldet nicht, daß dieser sich auch nur noch einen Zentimeter bewegt. Dabei fletscht er die Zähne und knurrt drohend. Ist der andere dann lange genug liegen geblieben, darf er wieder aufstehen und es passiert nicht weiter. In ganz schlimmen Fällen setzt oder legt Mogli sich sogar auf den anderen Rüden.
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:Gerade gestern noch haben wir einen 10 Monate alten Rüden am Rhein getroffen, den wir auch schon kennen. Mogli hat ihn schon ein paar mal unterworfen. Die nächsten paar mal passiert dann wieder gar nichts. Gestern war es dann so schlimm, daß der andere Rüde unter ihm lag und quietschte, weil Mogli knurrend auf ihm lag. Das war dann so eine Situation, wo wir dazwischen gegangen sind. Ich fand, daß das zu weit ging. Jetzt überlege ich immer ob das richtig war. Hätte man ihn das austragen lassen sollen, oder sollte man da schon eingreifen um ihm zu zeigen, daß er zu weit gegangen ist? Warum muß sich der Rüde in gewissen Abständen immer wieder unterwerfen?
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:Bei einem anderen Schäferhund-Rüden war es ähnlich. Der mußte sich auch immer wieder unterwerfen und jetzt seit ein paar Monaten nicht mehr (er ist nur ein paar Monate jünger als Mogli). Ich habe darüber nachgedacht, warum das so ist und mir fiel auf, daß dieser Rüde jetzt immer einen Bogen um Mogli macht. Das heißt, er kommt ihm nie näher als 2-3 Meter. Das scheint für Mogli in Ordnung zu sein. Der 10 Monate alte Rüde macht das noch nicht, sondern springt immer in seiner Nähe rum.
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:Gott sei Dank kenne ich mittlerweile die meisten Leute am Rhein und die meisten dort haben sich mit dem Thema hundliches Verhalten durchaus beschäftigt und stempeln meinen Hund nicht direkt als Bestie ab. Letzte Woche haben wir einen mir noch unbekannten Jagdhund getroffen, der sich auch unterwerfen mußte und der Besitzerin stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Sie fragte mich, ob ich sicher wäre, daß mein Hund ihrem nichts tun würde. Ich weiß ja, daß er nicht tut, aber die anderen eben nicht und ich hasse es, wenn Leute von weitem schon schreien "Meiner tut nix". Ich gehe immer schnell weiter und meistens kommt er dann auch schnell hinterher, ohne großes Getue. Aber eben nicht immer. Leider gibt es nicht viele Hunde, vor denen Mogli noch Respekt hat (Gruß an Mecki und Janosch smiling smiley)) ). Ich wünschte mir wirklich, daß mal wieder einer käme, vor dem Mogli sich unterwerfen müßte, damit er mir nicht größenwahnsinnig wird.
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:Besteht die Hoffnung, daß sich das mit zunehmenden Alter bessert, oder wird das immer schlimmer? In diesem Falle wird mein nächster Hund auf jeden Fall kein Rüde mehr.
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:Meine Frage ist jetzt, ob das Verhalten meines Hundes noch normal ist oder ob ich irgend etwas dagegen tun sollte.
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:Etwas ratlose Grüße von Anja
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Hi Anja,
Benji ist mein Briard-Rüde. Auch wir haben ähnliche Erfahrungen machen müssen. Mein Rüde hat sich ab dem Alter von 8 Monaten ziemlich wüst benommen. Ob Rüde oder Hündin war im mit c.a. 15 Monaten egal (Motto: "Erst zuschlagen dann nachsehen"winking smiley. Viele dieser Situationen entstanden auch aus Unsicherheit über seinen Status zu anderen Hunden.

Da die dies auch unser erster Briard (und dazu noch ein Rüde) war, sind wir auch sehr Ratlos gewesen. Der Versuch mit Druck dagegen anzugehen scheiterte. Die Anspannung die ich als Hundeführer bei Begegnungen innerlich aufbaute reichte aus meinen Hund in Kampfposetur zu gehen. Jeder gewonne Kampf steigerte seine "Kampfeslust".

Ein Briard ist erst mit drei Jahren richtig ausgewachsen. Benji ist nun vier Jahre alt und seit über einem Jahr haben wir keine Rauferei mehr gehab. In dieser Zeit haben wir sehr viel gelernt. Dabei haben wir uns folgende Regeln auferlegt:

- Bei Begegnungen mit unbekannten Hunden kommt alle unsere Hunde an die Leine. Unter Umständen ist eine Ablenkung mit Lekerli immer ganz Toll.

- Hast Du Dein Biard nur am Halsband festgehalten, dann lasse genügend Abstand zum anderen Hund bevor Du ihn wieder los lässt. Das Festhalten am Halsband bringt besondere Sicherheit und Herrchen/Frauchen sind auch ganz dicht dabei.

- Auf Rufe wie "Meiner macht nichts!" wird "Aber meiner!!!" geantwortet (egal ob es nun stimmt oder nicht).Dies hat zur Folge, dass der andere Hundeführer sein Hund auch schnell an die Leine nimmt.

- Lasse immer genügen Raum für Deinen Hund, dass er auch aus dem Weg gehen kann.

- Als Hütehund hat der Briard ein ausgeprägten Besitzansprich: Lasse Dich auf einer Bank nieder und Dein Hund wird den Platz um die Bank behüten (vorallem gegen fremde Hunde). Der Radius kann hierbei duchaus zwischen 5 und 50 Meter (oder dem ganzen Hundeplatz) liegen!

- 95% aller Hundebesitzer mit den mein Rüde eine Rauferei hatte, haben kein Verständnis dafür, dass sich ein großer Hund auf einen kleineren Kläffer stürtzt (Benji macht dies jetzt nicht mehr).

- Bedenke auch, dass andere Hunde deinen Briard nicht lesen können. Die Augen und Lefzen sind verhangen und einen Kamm kann der Briard auch nicht stellen. Es bleiben nur die Körperhaltung, Schwanzstellung und der Gang aus dem auch der Hundeführer seine schlüsse ziehen muss. Drohgebärden die ein anderer Hund nicht sehen kann, lassen den Briard schnell als aggresive Kampfbestie aussehen (die er eigentlcih nicht ist).

- Die wenigsten Hundevereine oder Ausbilder kennen den Charakter eines Hütehundes und noch weniger den Charakter eines Briards. Kontakte zu anderen Briard-Halter haben sich als Goldwert herausgestellt (hier viel Gruesse an Tanja & Armin ;-))

- Zu guterletzt sind alle Hunde Psychologen (besonders die Briards) die uns nur um ihre Finger... Kralle wickeln wollen.

Mit vier Jahren ist Benji nich umbedingt weniger dominant wir vorher. Aber ich denke, dass er dies nicht vor jedem anderen Rüden beweisen muß. Sein Auftreten ist wesentlich Sicherer geworden.
Also nicht die Gedult verlieren. Du hast noch gut 1 Jahr Arbeit vor Dir.
Viele Grüße
Michael