Grüß Dich Sabine
:was bezeichnest du als raufer?
:
:Als Raufer würde ich meinen 1. Schäferhundrüde bezeichnen, der Spaß daran gefunden hat, jeden Hund zu unterwerfen. ..... Ich glaube allerdings, daß, hätte Santo die gleiche Sozialisierung genossen, wie mein jetziger Rüde Gero, daß er vom Wesen auch her sicherer gewesen wäre und nicht gleich auf den anderen losgestürzt wäre. Santo hat eine vernünftige Begegnung gar nicht erst abgewartet. Nach dem Motto: ngriff ist die beste Verteidigung.
Das ist das typische verhalten eines relativ unsicheren hundes: vorfahrt durch erschrecken.
Anja berichtete ja von ihrem rüden etwas ganz anderes. Nämlich etwa 8 von 10 begegnungen sehr gesittet.
:: Wenn zwei solche hunde das nie klären konnten (je jünger je besser), dann kann es später einmal richtig zoff geben.
a gibt es halt verschiedene Meinungen zu. Deine ist mir wohl bekannt. Es kann durchaus sein, daß danach die Fronten geklärt sind. Aber es kann auch genauso gut sein, daß die beiden Gegner sich überhaupt nicht mehr aufs Fell gucken können, womit wohl auch keinem gedient ist. Ich bin der Meinung, daß es echte Rangordnungen nur bei Rudelmitgliedern gibt, die sich auch nicht aus dem Wege gehen können. Das ist bei Spaziergehbekanntschaften ja wohl nicht der Fall. :
Natürlich gibt es die ausnahme. Ab er warum mehr verschenken als nötig?
Nachbarn, die z.B. in einer sackgase wohnen oder sich direkt in einem schmalen weg begegnen, können sich oft nicht aus dem weg gehen. Wenn ich zurückschaue, mit wem mein Mirko nicht zurechtkommt, dann sind es die drei Rüden, bei denen es mir nie gelungen ist, mit den haltern ein vernünftiges wort zu wechseln. Mit allen anderen kommen wir super klar. Um die meisten hunde kümmert er sich überhaupt nicht, sobald er erkannt hat, um wen es sich handelt.
:Wir haben auch einige Hundebekanntschaften (wir gehen fast jeden Tag 1 Stunde den gleichen Weg) und trotzdem dulde ich keine Rauferei.
Dazu möchte ich eine bemerkung machen. Leider versuchen immer wieder hundehalter miteinander spazieren zu gehen, deren hunde sich zwar höflich begrüßen, aber im grunde nicht besonders leiden können. Also keinen längeren gemeinsamen spaziergang machen. Der zoff ist dann vorprogrammiert. Das kann man nicht den hunden anlasten.
Aus deinen berichten sehe ich, daß du zwei sehr verschiedene hunde hast. Anja hatte eine sehr gut definierte frage, auf die ich zu antworten versucht habe. Ich habe halt im laufe meines hundelebens festgestellt, daß 90% der hundeaggressionen durch den menschen bedingt waren. Sogar das scharf gebrüllte kommando AUS hatte in einem falle die wirkung eines angriffskommandos. Aber das ist ein ganz andres thema.
In einer anderen mail wird von einer junghundegruppe berichtet, in der es dauernd händel gibt.
Dazu einige bemerkungen. Ein 10 Monate alter hund ist kein welpe!!! er ist ein junghund in der pubertät, entspricht also einem etwa 14-jährigen. Vergleicht den einmal mit einem dreijährigen. Das wäre ein welpe. Was pubertät bedeutet, wird jedem klar, wenn er sich einmal ehrlich beantwortet, wie angenehm er da gegenüber seinen eltern und anderen "würdenträgern" war oder wie rabaukig man sich unter gleichaltrigen benommen hat.
Beim spaziergang einer größeren gruppe sollte nicht die sympathie der hundler den platz beim spaziergang bestimmen, sondern die rangordnung der hunde. Dominante nach vorn, submissive nach hinten. Dann kann man lange entspannt miteinander laufen. Rezepte und computer-news kann man später immer noch austauschen.
Ich bin ziemlich sicher, daß es weitaus weninger "raufende" hunde gibt, als man gemeinhin glaubt. Die erste konsequenz für uns selber sollte nämlich sein: wenn mein hund sein verhalten ändern soll, muß ich ihm das ermöglichen, indem ich selbst mein verhalten zuvor ändere. Und das lehnen viel menschen leider ab. Je mehr sicherheit man dem hund vermitteln kann, desto sicherer kann er reagieren. Deswegen ist ruhe die erste bürgerpflicht als hundler.
tschüß Martin & Mirko