Dominanz gegenüber anderen Rüden :: Hundeerziehung + Soziales

Dominanz gegenüber anderen Rüden

von mecki(YCH) am 04. November 1998 08:11

Hallo alle zusammen,

Martin schreibt u.a....

:Ab er warum mehr verschenken als nötig?
:Nachbarn, die z.B. in einer sackgase wohnen oder sich direkt in einem schmalen weg begegnen, können sich oft nicht aus dem weg gehen...

Eben und genau deswegen habe ich auch aufgehört, die Begegnung mit anderen Rüden extrem zu vermeiden, sondern suche sie bewusst. Ich schleppe Janosch zu allen Gelegenheiten (z.B. Reitturnieren, Hunderennen, fremde Ställe, typische Hundewiesen...) mit, wo wir vielen anderen Hunden begegnen. Früher habe ich mich nie getraut, auf solchen Veranstaltungen an den gleichen Rostwurststand zu stellen, wo gerade ein Mensch mit Hund stand. Heute gehe ich bewusst dorthin und zu 90 Prozent läuft es gut und an den anderen 10 Prozent arbeite ich daran.

Mein Ehemann ist in dieser Richtung leider noch anders und vermeidet solche Begegnungen, weil er von meiner Ansicht noch nicht überzeugt ist. So habe ich auch beobachtet, daß sich Janosch bei ihm an der Leine wesentlich aggressiver bei Rüdenbegegnungen verhält, als bei mir.

Gerade vor 2 Wochen waren wir als Zuschauer auf einen Hunderennen, wo ihn ein Teilnehmer angesprochen, ob man ein gemeinsames Training auf der uns bekannten Rennstrecke vereinbaren könnte. Er hatte ebenfalls ein Hundepärchen und wollte testen, ob die 4 sich vertragen. Als Janosch (an der Leine meines Mannes) dem fremden Rüden gegenüberstand, stellte er die Haare, zeigte die Zähne und grollte ihn tief an. Mein Mann zog Janosch an der Leine (obwohl ich ihm schon tausendmal gesagt habe, er solle in diesem Fall trotzdem weiterlaufen und mit genügend Abstand einfach vorbeigehen) heftig zurück und Janosch gebährtete sich wie ein "Wilder", so daß alle Leute zu uns herüberstarrten. Von dieser Sekunde an hatten uns "die Leute" auf dem Rennen ständig "im Auge", wo wir mit Janosch auch nur hingingen und tuschelten. Umso erstaunter schienen sie zu sein, als ich mit ihm + Laika (während mein Mann gerade "um die Ecke" war) einen Bistrotisch angesteuert habe, unter dem 5 große Hunde lagen. Als wir (mein Mann war ganz entsetzt als er wieder dazu kam und uns sah) sogar mit der Besitzerin der Hunde toll in´s Gespräch kamen hatte er gemeint, er wäre froh, er könnte meine Zuversicht in unsere Hunde haben.

Mein Mann hat sich trotzdem mit dem Teilnehmer und seinem Hundepärchen zum gemeinsamen Trainung verabredet und sich fest vorgenommen, etwas "lockerer" im Umgang mit Janosch zu werden. Der erste Schritt ist also schon getan.

Es ist wirklich keine Lösung, unangenehme Situationen einfach zu vermeiden.

viele Grüße sendet mecki

von Susi(YCH) am 04. November 1998 11:09

:Mein Mann hat sich trotzdem mit dem Teilnehmer und seinem Hundepärchen zum gemeinsamen Trainung verabredet und sich fest vorgenommen, etwas "lockerer" im Umgang mit Janosch zu werden.

Genauso ist es bei uns, nur das in unserem Fall mein Mann derjenige ist, der der "lockere" ist. Hinzu kommt bei mir allerdings, daß ich diejenige war, die die böse Begegnung mit Beißerei hatte. Schlichtweg: ich habe nun Angst und dies ist wohl der schlechteste Ratgeber.

:Es ist wirklich keine Lösung, unangenehme Situationen einfach zu vermeiden.

Da stimme ich voll zu. Doch was tun, um das Vertrauen in den eigenen Hund wiederzugewinnen. Bewußt habe ich bei einem Tagesausflug unseren Joey genommen, mit wie auch ohne Leine, habe auch Situationen gesucht, die nicht ganz einfach waren. Das hat mir schon sehr geholfen. Andererseits verstehe ich Deinen Mann sehr gut, wenn er fast entsetzt gesehen hat, wie Du mit auch noch 5 anderen Hunden zusammengesessen hast.

Wie kann man dem Hund diese Gleichgültigkeit und Desintresse (ich meine dies im besten Sinne) nur beibringen?

Grüße, Susi



von Ingrid(YCH) am 04. November 1998 15:48

:Hallo Martin,
:::
:grinning smileyeine Kommentare zum Thema Dominanz gegenüber Rüden habe ich mit allergrößtem Interesse gelesen. Ich besitze auch solch ein Prachtexemplar (am Samstag ist er genau 2 Jahre alt). Da Anko außerhalb der Hunderennbahn leider nur an der Leine (bis 10 m) spazieren gehen darf, werde ich täglich mit den üblichen "Stänkereien" konfrontiert, die ich nicht so recht einschätzen kann.
Ist Anko unsicher oder fühlt er sich sehr stark? Je größer der andere Hund ist, desto eher fängt meiner an, grundsätzlich läßt er kaum einen erwachsenen Rüden in seine Nähe. Ab und zu treffe ich eine Frau mit 2 Afghanen-Rüden (8 + 2 J.). Diese Begegnungen sind super - überhaupt kein Gegrumele, mit dem jüngeren wird sofort getobt. Beieiner anderen regelmäßigen Begegnung mit 2 Rüden
verträgt er sich mit dem Afghanen super macht aber den Neufundländer-Rüden (90 kg!!!) sofort gnadenlos an. Unser Nachbar-Rüde, ein Jack-Russel legt sich sofort in, wenn Anko kommt. Dieser ignoriert ihn dann.

Als Randinfo: Anko wurde im Alter von 3 Monaten von einem Schäferhund gebissen (es waren damals 5-6 verschiedene große Hunde zusammen und einer "langte zu). Danach hatte mein Hund etwa ein halbes Jahr tierische Angst vor jedem Hund, auch vor einem Zwergpinscher.
- Wenn wir unterwegs sind trägt er immer stolz nach oben gerichtet (Stärke?).

Mitlerweile ist es so, daß ich schon immer von weitem rufe: "Rüden bitte festhalten" (schwitz ...) damit wir einigermaßen gesitet aneinander vorbeikommen.
Ich wäre Dir dankbar, wenn Du mir Deine Einschätzung zum Domminanzgehabe von Anko mailen würdest. Auch für Tips, wie ich trotz Leine eine "gelassene" Rüdenbegegnung herbeiführen kann, wäre ich dankbar.

Viele Grüße von Ingrid und Anko, der bei Dunkelheit auch manche 2-beinigen Rüden ablehnt

von Martin + Mirko(YCH) am 05. November 1998 18:13

Grüß Dich Ingrid,

irgendwie kenne ich deine beschreibung:

:Ist Anko unsicher oder fühlt er sich sehr stark? Je größer der andere Hund ist, desto eher fängt meiner an, grundsätzlich läßt er kaum einen erwachsenen Rüden in seine Nähe. Ab und zu treffe ich eine Frau mit 2 Afghanen-Rüden (8 + 2 J.). Diese Begegnungen sind super - überhaupt kein Gegrumele, mit dem jüngeren wird sofort getobt. Beieiner anderen regelmäßigen Begegnung mit 2 Rüden
:verträgt er sich mit dem Afghanen super macht aber den Neufundländer-Rüden (90 kg!!!) sofort gnadenlos an. Unser Nachbar-Rüde, ein Jack-Russel legt sich sofort in, wenn Anko kommt. Dieser ignoriert ihn dann.

Es ist immer sehr schwer, etwas über einen hund zu sagen, den man nie gesehen hat. Viel ungesagt information kommt halt optisch rüber. Ich vermute einmal, daß dein hund eher unsicher ist. Das verhalten sieht so nach "vorfahrt durch erchrecken" aus.

:Als Randinfo: Anko wurde im Alter von 3 Monaten von einem Schäferhund gebissen (es waren damals 5-6 verschiedene große Hunde zusammen und einer "langte zu). Danach hatte mein Hund etwa ein halbes Jahr tierische Angst vor jedem Hund, auch vor einem Zwergpinscher.

Ja, das dauert. Sehr verängstigte hunde kann man oft mit sehr jungen hunden wieder aufbauen.

:- Wenn wir unterwegs sind trägt er immer stolz nach oben gerichtet (Stärke?).

Schwer zu sagen. Ist er zwischendurch auch einmal richtig entspannt oder ist unterwegs immer gelbalarm?

:Mittlerweile ist es so, daß ich schon immer von weitem rufe: "Rüden bitte festhalten" (schwitz ...) damit wir einigermaßen gesittet aneinander vorbeikommen.

Bei einem unsicheren hund ist es einfacher, ihn sitzen und den anderen vorbeigehen zu lassen.

:Ich wäre Dir dankbar, wenn Du mir Deine Einschätzung zum Domminanzgehabe von Anko mailen würdest. Auch für Tips, wie ich trotz Leine eine "gelassene" Rüdenbegegnung herbeiführen kann, wäre ich dankbar.

S.o. Ich wage es kaum zu schreiben, aber versuche es einmal mit dem clicker. Gerade sozialverhalten ist damit auch beinflußbar. Sobald er den blick von dem anderen hund abwendet, C&B. Es kann sein, daß dein hund regelrecht "dankbar" wird, wenn er sich nicht um jeden kontrahenten kümmern muß. Dir selber würde ich empfehlen, nichts zu sagen, gar nichts. Die stimme verrät immer die anspannung. Wenn der andere hund ein nachgewiesen freunliches exemplar ist, du dir aber nicht traust, den deinen von der leine zu lassen, dann gib ihm die leine lang und laß sie locker, gehe immer so mit, daß er sie nicht spürt. Dann kannst du ihn im zweifelsfalle zurückhalten. Der andere hund wird i.a. selber abdrehen. Aber wie gesagt, du mußt wissen, wie der andere normal reagiert.
Je mehr du deinem hund vertraust, desto mehr kann er dir vertrauen, das ist der eine allgemeinplatz, den ich unterschreiben möchte und der andere in diesem zusammenhang "wenn wir wollen, daß sich das verhalten unseres hundes ändert, müssen wir zuerst unser bisheriges verhalten ändern."

Ich wünsch dir und deinem hund, daß ihr das umsetzen könnt.

tschüß Martin & Mirko


von Ingrid(YCH) am 06. November 1998 09:29

:Hallo Martin,
:Vielen Dank für Deine Tips, die Sache mit dem Clicker werde ich sofort ausprobieren.
:irgendwie kenne ich deine beschreibung:

confused smileychwer zu sagen. Ist er zwischendurch auch einmal richtig entspannt oder ist unterwegs immer gelbalarm?
:Richtig entspannt ist er nur, wenn er in irgendeinem Gebüsch einen Kaninchenbau erweitern kann ...
Wenn Anko einnmal wirklich freiläuft, interessieren ihn andere Hunde überhaupt nicht (nicht einmal die Damen!?), er
läuft dann grundsätzlich auf keinen Hund zu sondern jagd nur hinter Kaninchen o.ä. hinterher.
Das ist auch der Grund, warum er nur noch auf der Hunderennbahn freilaufen darf. Mein Liebling ist ein ausdauernder und
leider auch erfolgreicher Jäger... er kommt nicht vor 5-6 Stunden freiwillig zurück und ist im Umkreis von ca. 20 km unterwegs.
Das ist mir einfach zu gefährlich.

Nochmals Danke und Dir und Mirko ein schönes Wochenende!

Ingrid und Anko
:

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