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Zu Anja's Meldung Dominanz""

geschrieben von Susi(YCH) 
Zu Anja's Meldung Dominanz""
03. November 1998 14:29

Hallo, miteinander,
da ich keine echte Antwort auf Anja's Meldung habe, setze ich eine gesonderte Meldung ins Board, weil ich zu diesem Thema eine andere Frage habe. Unser Joey (vor 3 Tagen 3 Jahre alt geworden) ist Collie-Schäferhund-Mix (mit wohl noch allerlei anderen Rassen) und man könnte ihn wohl auch eher in die Kategorie "raufer" setzen. Er versteht sich gut mit jüngeren Hunden und auch (mit Einschränkungen) mit Hündinnen. Dann wird fröhlich gespielt. Als Spielplatz wird vorzugsweise unser großer Garten genutzt. Es gibt in der Hinsicht dann auch keine Probleme mit dem Territorium. Leider ist Joey an Ostern dieses Jahres durch meine Unachtsamkeit aus dem Haus gelaufen, an mir vorbei und direkt auf unseren Nachbarn zu, der in jenem Moment mit seinem Yorkshire-Terrier spazieren ging. Unser Nachbar hatte den Kleinen (ca. 11-jährig) an der Leine und versuchte seinen Hund an der Leine hochzuziehen. Fast gleichzeitig versuchte ich wiederum meinen Hund zu fassen zu kriegen, da sich Joey direkt auf ihn gestürzt hat. Es kam wohl wie es gekommen ist, Joey biß den Yorkshire so schlimm, daß dieser operiert werden mußte. Seitdem gehe ich jedem Hund aus dem Wege, an unüberschaubaren Stellen und zu sogenannten "Hundezeiten" gehe ich nur noch mit Leine.

Mein Mann (der übrigens da die gesündere Hundeeinstellung hat und Joey viel frei laufen läßt) und ich haben in diesem Jahr bereits den zweiten Hundekurs absolviert. Bei diesem Kurs wurde am Ende jeder Stunde die Hunde frei laufen gelassen. Doch kann ich nicht von gleichen Erfahrungen berichten wie die Mitleser, die bei Anja geantwortet haben. Es wurde jedesmal so heftig, daß die Besitzer die Hunde auseinander nehmen mußten. Echte Unterwerfung gab es nur bei Größenunterschieden (der Kleinere hat sich dann unterworfen) oder Altersunterschieden (der Jüngere hat sich unterworfen.

Nun meine Frage, ist bei unserem Joey jetzt wirklich Hopfen und Malz verloren? Was mache ich bei einer Begegnung (die ich zumindest versuche zu vermeiden, was ganz schön lästig sein kann) mit gerade kleineren Hunden? Bei Letzteren ist es leider bei uns hier in der Gegend so, daß die jeweiligen Besitzer nicht die geringste Ahnung von Hund an sich haben.

Ich freue mich auf rege Diskussion. Das Thema liegt mir sehr am Herzen.

Grüße, Susi


05. November 1998 10:12

:Hallo Susi,

ich antworte dir jetzt a. als jemand, der selber einmal einen Collie-schaefer mit der schlimmsten Vergangenheit und keinerlei Sozialverhalten besass und b. als Hundeplatzbesitzer, der Hunde wie deinen staendig vor Augen hat.
Ein Hund wie Joey wuerde bei mir nicht von der Leine kommen. Gehorsam steht bei mir an erster Stelle und solange nicht gewaehrleistet ist, dass der Hund keinen anderen anfaellt, gehe ich dieses Risiko nicht ein. Hunde, die andere wirklich beissen, sind selten, aber es gibt sie - nur leider koennen sich das viele Normalhundehalter nicht vorstellen. Aber ein Biss ist einer zuviel - fuer das Opfer wie auch fuer meinen Hund, der mit Sicherheit auch dadurch gelernt hat - dass er naemlich verdammt stark ist und machen kann, was er will - auch wenn Frauchen ( die ja eigentlich sagen sollte, wo es lang geht) daneben steht und hysterisch und laut schreit, er solle aufhoeren (das Verhalten verstehe ich sogar, aber das darf nicht passieren).
Du hast jetzt das Glueck, dass dein Hund mit einigen Exemplaren problemlos im Garten spielt. Ich hoffe, das geht wirklich ohne Probleme und er buttert die anderen nicht unter. Auch das duerfte er nicht. Versuche nun, Gehorsam ins Spiel zu bringen. Er muss erst sitzen, dann KOmmando "Lauf", in einem guenstigen Augenblick wieder rufen und er hat zu kommen. Ruhig mal beide Hunde ablegen, aneinander Fuss vorbei etc.
Draussen geht das so natuerlich nicht. Der Hund belibt an der Leine und muss den Gehorsam da zeigen. Hundespielwiesen wuerde ich gross umgehen, aber da, wo Platz ist und (am allerbesten) du andere Hunde an der Leine zu Uebungszwecken bestellen kannst, musst du ueben. Grosse Entfernungen einhalten und viel Ablenkung deines Hundes. Du bist die Hauptperson und der Rest hat Joey nicht zu interesseieren. Was mag er besonders? Ball, gekochtes Huehnchen, Wurst, Kaese? Das Fressen zu Hause wird gestrichen, jetzt wird Fuss, Sitz und Platz gemacht und nur, wenn er dich anschaut, bekommt er seine Happen (Loben natuerlich nicht vergessen). Das Ganze dauert lange - ohne Zweifel. Erst langsam kann man die Entrfernungen verringern, erst einen Hund , dann erst weitere ins Spiel bringen. Niemlas darf dein Hund die Chance erhalten, den anderen zu fixieren. Dann ist alles zu spaet, er wird losgehen, ohne dass du Zeit hast, zu reagieren. Ihn dann zu korrigieren, hat kaum Lerneffekt. Also - immer Vorsicht, nie zuviel verlangen, aber konsequent das Ziel verlangen. Solange ein Hund nicht schwerwiegend genetische Probleme hat, kann er lernen. Immer, ein Leben lang (der Halter auch, aber das dauert!) Dany
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