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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Unterwerfung
24. November 1998 16:20

Hallo Zusammen,


also wenn ihr in diesem Tempo weiterdiskutiert, komme ich nicht mehr mit lesen nach:smiling smiley)
Also gebe ich hier an dieser Stelle in kurzes Beispiel, was meiner Ansicht nach, Deine Ansicht unterstützt, was das häufige Eingreifen von Hundebesitzerin in die "Raufereien" ihrer Hunde angeht. Kompliziert ausgedrückt gelle ???

Also, nur um ein paar durch meine eigene Schuld hervorgerufenen Mißverständnissen vorzubeugen: Ich bin da derselben Meinung. Mich kotzt es auch an, wenn einer daherkommt und sich schreiend un kreischend unter zwei sich ganz normal berangelnde Hunde mischt und versucht, sie mit treten und grabschen und rumwuseln auseinander zu bringen, und somit die ganze Situation eigentlich noch verschärft.
Nur gibt es gewisse Ausnahmen, wo man meiner Meinung nach doch eingreifen sollte. Die Betonung liegt dabei auf "Ausnahmen". Zum Beispiel (wieder mal selbst erlebt): Die Rangelei beginnt ganz normal. Ein Hund A will seinen Ball gegenüber einem anderen Hund B verteidigen und geht ihn deshalb an. Hund B läßt sich das nicht gefallen, es kommt zur Rangelei. Sie dauert ziemlich lange, ohne daß ein Hund sich unterwirft. Hund A wird auf einmal von Hund B so zu Boden gezwungen, daß er allerdings richtig herum in einem Erdloch landet, sich nicht rechts noch linksherum grehen kann, um sich zu unterwerfen und Hund B sitzt gemütlich auf ihm drauf und beißt ihm überall rein ohne Rücksicht auf Verluste. Hund A fängt an zu schreien vor Schmerz und Hilflosigkeit, obwohl er kein Welpe mehr ist. Der Besitzer von Hund B nimmt seinen Hund weg, der immer wieder versucht, anzugreifen. Hund A geht sofort zu seinem Besitzer, und verkriecht sich. Es stellt sich heraus, Hund A hat mehrere Wunden, davon eine ziemlich große Fleischwunde, die genäht werden muß. Hund B hat dagegen keinen Kratzer abbekommen. Hund B ist gerade mal ein Jahr alt und war vorher noch nie in eine Rauferei verwickelt, hatte aber ständig Kontakt zu anderen Hunden (das weiß ich zumindest hundertprozentig). Nun stelle sich einer mal vor, man hätte da nicht eingegriffen.

Übrigens fand ich euren Bericht über das erste Yorckie-Treffen äußerst spannend und ziemlich lustig...

Bis dann

Morgaine

24. November 1998 16:30

Hallöchen!

:
:Günter Bloch hat auf einem Seminar wortwörtlich gesagt:
: - Wenn Ihr was von Welpenschutz erzählt, dann lügt Ihr Euch selber was in die Tasche!
:Welpenschutz existiert nur im eigenen Rudel!!! -
:
:
Naja ok!

Leider hatte ich noch nicht das Glück, an einem Seminar von Günther Bloch teilzunehmen. Ich habe mich auf sein Buch berufen und da steht wortwörtlich:
"Zusammengefaßt "funktioniert" der Welpenschutz meistens, jedoch längst nicht generell. Ausnahmen bestätigen die Regel."
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das bedeutet, es gibt ÜBERHAUPT keinen Welpenschutz.

Bis bald

Morgaine

25. November 1998 08:21

Hallo Morgaine,

:Nur gibt es gewisse Ausnahmen, wo man meiner Meinung nach doch eingreifen sollte.

Oh ja, Da bin ich ganz Deiner Meinung. Ich denke, es nur sehr schwierig zu wissen, wann...

Ich habe Janosch jetzt seit ca. 2 Jahren. Es gab eine Menge Raufereien, in die er verwickelt war. Dennoch gab es nur zwei, in denen ich bewusst eingegriffen habe, nachdem er "ausgerastet" ist und seine Absichten sehr eindeutig waren.

:Übrigens fand ich euren Bericht über das erste Yorckie-Treffen äußerst spannend und ziemlich lustig...

Schön, daß sich mal jemand hier dazu äussert...

Grüße aus dem Kleinen Saarland sendet mecki

25. November 1998 09:17

Hallo Morgaine,

:Leider hatte ich noch nicht das Glück, an einem Seminar von Günther Bloch teilzunehmen. Ich habe mich auf sein Buch berufen und da steht wortwörtlich:
:"Zusammengefaßt "funktioniert" der Welpenschutz meistens, jedoch längst nicht generell. Ausnahmen bestätigen die Regel."
:Ich kann mir nicht vorstellen, daß das bedeutet, es gibt ÜBERHAUPT keinen Welpenschutz.


also wenn man von der Wolfsforschung ausgeht, gibt es wirklich überhaupt keinen Welpenschutz.
Welpen von anderen Rudeln werden nicht akzeptiert. Die Leitwölfin tötet sogar Welpen von
anderen Weibchen aus dem eigenen Rudel.
Bei unseren Hunden ist das natürlich nicht so krass - zum Glück. Aber Welpenbesitzer
sollten halt mal etwas vorsichtiger sein, ihren Kleinen nicht zu jedem
Hund hin lassen, sich vorher mal erkundigen, wie der andere mit Welpen umgeht.

Unsere Hündin verlangt z. B. eine totale Unterwerfung und dann tut sie so,
als ob der Welpe nicht mehr existiert. Das mit der Unterwerfung lasse ich
aber nicht immer zu. Unser Rüde dagegen fährt total auf Babys ab, er kann es
noch nicht mal ertragen, wenn Spielzeug quietscht.

Also, nicht etwas voraussetzen, was eigentlich nicht zum natürlichen Verhalten
gehört, aber auch keine Panik bekommen, Sozialkontakte sind nach wie vor
eins der wichtigsten Dinge für unsere Hunde!

Liebe Grüsse

Petra

25. November 1998 13:44




Hallöchen!

Naja, ich habe selbst noch keine Wölfe beobachtet. Ich werde mich deswegen mal wieder auf Günther Bloch berufen (auf das Buch).

also wenn man von der Wolfsforschung ausgeht, gibt es wirklich überhaupt keinen Welpenschutz.

Ich denke schon, das die Wolfswelpen innerhalb des Rudels einen gewissen Schutz vor zu strenger Behandlung durch z.B. juvenile Wölfe genießen:
"Einmal wurden wir Zeugen einer strengen Zurechtweisung der Babysitterin, nachdem die Alphawölfin aufgrund schreiender Welpen aus der Distanz noch einmal zurückkehrte: Die Babysitterin hatte den fatalen Fehler einer zu massiven Welpenunterdrückung begangen."
und
"Insgesamt scheint die Geduld erwachsener Wölfe im Umgang mit Welpen oft grenzenlos zu sein,..."

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Welpen von anderen Rudeln werden nicht akzeptiert. Die Leitwölfin tötet sogar Welpen von anderen Weibchen aus dem eigenen Rudel.

Auch da gibt es laut Bloch Ausnahmen:
"Der Wolf hat sich auch hier wieder verhaltensökologischen Bedingungen angepaßt. Man gleicht den hohen Verlust aus, indem nicht selten mehrere Wölfinnen eines Rudels Nachwuchs aufziehen."
Das kommt also auf die jeweiligen Umweltbedingungen an, ob die Alphawölfin die Welpen rangniederer Wölfinnen tötet oder nicht. Ist die Sterblichkeitsrate sehr hoch, geschieht das nicht.
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Bei unseren Hunden ist das natürlich nicht so krass - zum Glück.

Eben. Ich denke nicht, das man alles, was Wölfe tun auch auf Hunde übertragen kann, da sich ja durch jahrhundertelange Domestikation auch einige Eigenschaften verändert haben. Hunde haben diese innerartliche Rudelstruktur gar nicht mehr. Deswegen erübrigt es sich, denke ich der Ansatz, das Welpen anderer Rudel nicht akzeptiert werden, auf Hunde zu übertragen.
Desweiteren ist es doch so, daß innerhalb von Hundegemeinschaften mit rudelähnlicher Struktur mehrere Hündinnen zu gleicher Zeit Welpen aufziehen, ohne daß eine Hündin versucht, die Welpen der anderen Hündinnen zu töten.

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Unsere Hündin verlangt z. B. eine totale Unterwerfung und dann tut sie so,
als ob der Welpe nicht mehr existiert. Das mit der Unterwerfung lasse ich
aber nicht immer zu. Unser Rüde dagegen fährt total auf Babys ab, er kann es
noch nicht mal ertragen, wenn Spielzeug quietscht.

Bei meinem Hund habe ich allerdings erlebt, daß er als Welpe von keinem einzigen Hund in irgendeiner Form grob behandelt wurde, im Gegensatz zu jetzt. Und auch, wenn er auf einen Welpen trifft, behandelt er ihn wesentlich rücksichtsvoller, als bei erwachsenen oder jugendlichen Hunden. Seine Geduld scheint im Umgang mit Welpen ebenfalls grenzenlos zu sein. Das sieht dann meistens so aus, daß er sich sogar auf den Rücken legt und der Welpe auf ihm draufsitzt, ihm in die Backen und in den Hals beißt u.s.w.. Das würde er sich niemals von älteren Rüden gefallen lassen, ganz im Gegenteil.
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Also, nicht etwas voraussetzen, was eigentlich nicht zum natürlichen Verhalten
gehört,

Und das habe ich ihm (meinem Hund) nicht beigebracht, also gehört es wohl doch zu seinem natürlichen Verhalten, sich Welpen gegenüber wesentlich toleranter (oder absolut tolerant) zu verhalten, als älteren Hunden gegenüber.
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Wahrscheinlich habe ich jetzt mal wieder die nächste Diskussion angezettelt, aber was solls...
Dazu ist das Forum ja da.
Ich würde mir echt wünschen, das Günther Bloch persönlich mal was dazu sagt, damit ich weiß, ob ich ihn denn nun ständig falsch verstanden hab, oder nicht...

Bis dann

Morgaine



25. November 1998 21:03

Hallo,

darf ich mich nochmal einmischen?

Da wir jetzt ganz (oder zumindest sehr weit) vom Thema Unterwerfung weg sind, schlage ich vor unter dem Titel "Gibt es Welpenschutz?", den ich somit eröffne, weiter zu diskutieren.

Ciao Anke