Hallo!
:In meiner Hand hatte ich nun zwei Leinen. Die eine am normalen Halsband befestigt, die andere am gentle dog. Auf hinzu brauchte ich es gar nicht, aber auf zurück begann sie zu ziehen. Gleichzeitig mit dem Befehl "Langsam" zog ich leicht an der gentledog Leine. Sie schaute zu mir und ich sagte nochmal "Langsam".
:Ich muß sagen, es war mein anstrengenster Spaziergang seit langem.
Ohne Fleiß, kein Preis ;-)
:Am nächsten Tag ging ich nur noch mit gentle dog und sagte immer "LAngsam" und Zog an. Am dritten Tag dasselbe. Allerdings benutzte ich es nur einmal am Tag.
Ich find die Art, wie Du das Gentledog benutzt, gut, denn Du gehst offenbar davon aus, daß es weniger auf das "Hilfsmittel", als vielmehr auf Dein wohldurchdachtes und konsequentes Verhalten ankommt. Deshalb glaube ich aber auch, daß Du genausoweit gekommen wärst, wenn Du statt des Gentle Dog ein normales weiches Nylonbrustgeschirr verwendet hättest.
Statt dem Zug am "Gentledog" bleibst Du beim normalen Geschirr einfach stehen, nachdem Du "langsam" gesagt hast. Kein Zerren, kein Ruck, einfach den Hund nicht weiter lassen. Der Hund lernt dann schnell, daß es nach "langsam" einfach nicht mehr weiter geht, und man erst wieder Kontakt zu "Frauchen" aufnehmen muß, damit man weiter kommt.
Es kommt eben im Grunde nicht so sehr auf das Hilfsmittel an, sondern auf unser Verhalten, und darauf, wie intensiv man auf seinen Hund eingeht. Du hast ja geschrieben, daß es anstrengend ist, so konsequent mit dem Hund zu arbeiten. Aber es lohnt sich!
:Ich hatte dabei den Eindruck, daß sie sich mit dem Geschirr sicherer fühlte, als nur mit Halsband.
Vermutlich ist dem Hund das "Gentledog" lieber, weil es ihm nicht am Hals, dem sozialen Organ der Hunde, herum drückt. Allerdings habe ich schon Bedenken gegenüber dem Gentle dog, denn diese dünnen Nylinbänder, die unter der Achsel durchführen, können eben durchaus Schmerzen, ja sogar Verletzungen hervorrufen.
Natürlich nicht so leicht bei der kontrollierten Art, wie Du das Hilfsmittel einsetzt, aber insbesondere bei Dauergebrauch. Viele Leute glauben eben scheinbar, das Hilfsmittel an sich leistet die Erziehungsarbeit. Gentledog anziehen, und der wohlerzogene Hund ist fertig.
Lustig ist ja, daß viele Kataloge, die die Erziehung mit dem Gentledog als "schmerzfrei" bezeichnet haben, seit einiger Zeit "Schonpolster" anbieten, die über die Schnüre gezogen werden können.
amit sie aber nicht nur brav geht, nach 5 Tagen ging sie nämlich prima ohne zu ziehen, wenn sie das Geschirr an hat, bin ich jetzt wieder dabei, ohne gentle dog zu gehen. Schließlich war mein Ziel, daß sie den Begriff "Langsam" kapiert. Es klappt noch nicht hundertprozentig, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.
Deshalb habe ich mir vorgenommen, daß ich das gentle dog nur noch einmal in der Woche benutze, damit sie wieder weiß, was "Langsam" ursprünglich hieß, und zwar an lockerer Leine zu gehen.
Konsequenter und für den Hund leichter verständlich wäre es vermutlich, wenn Du das gentle dog vorläufig dranläßt, den Hund aber nur dann daran führst, wenn er "rückfällig" wird. Danach müßte man es vermutlich noch eine Weile vorsichtshalber mitnehmen, es sollte aber überflüsseig sein.
Was ich Dir aber noch eher empfehlen würde, ist auf ein normales Geschirr umzustellen. Bei Deiner konsequenten Vorgehensweise weiß der Hund dann nämlich sehr bald, was Du von ihm willst, und das weiche Brustgeschirr kannst Du immer verwenden, ja es tut Deinem Hund vermutlich sogar sehr gut, wenn er nicht am Hals geführt wird.
:Natürlich ist es mein Ziel, in absehbarer Zeit ganz auf das Geschirr verzichten zu können, aber es ist mir momentan lieber als ein Ruck am Hals oder eine Würgehalsband. Schließlich möchte ich meinen Hund nicht quälen. Bei diesem gentle dog habe ich aber nicht den Eindruck, daß es sie so stört oder ihr wehtut.
Das ist ja das Ziel bei allen Hilfsmitteln, auch z.B. beim Halti. Ich denke, Du kannst schon sehr bald auf das Gentle dog verzichten. Mit einem normalen Geschirr - sofort! :-)
:Was haltet ihr von meinem Umgang mit dem Gentle Dog??
Ich finde es toll, daß Du Dir so viele Gedanken, und einen festen Plan gemacht hast, bevor Du das "Hilfsmittel" verwendet hast. Zu oft hört man die Einstellung: Halti/gentledog ran - Problem gelöst. So einfach geht es aber eben nicht.
Ich glaube ganz fest, daß nicht das gentledog an sich, sondern Dein umsichtiger Umgang damit, also die direkte Kommunikation mit dem Hund über Stimme und vermutlich auch Körpersprache, der Grund dafür ist, was Du erfolgreich bist.
Laß Dir doch das mit dem normale Geschirr mal durch den Kopf gehen. Es ist zwar vermutlich etwas teurer als das Gentledog, dafür kann der Hund es aber sein Leben lang tragen, im Gegensatz zum gentledog, das ja nach einer Woche wieder im Schrank verschwunden sein sollte.
Viele Grüße!
Eva