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:Hallo Yvette
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Briard-)Jutta hat Dir ja schon eine erstklassige Umschreibung gegeben, was passiert. Jetzt musst Du nur noch herausfinden, wie Du Deine Hündin zum Umdenken bewegst. Denn die Männer (sorry, nicht sexistisch) werden sich nicht ändern. Sie sind sich ja nicht bewusst, was sie auslösen.
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:Ich habe folgenden Tip bei John Fisher gelesen und in abgewandelter Form wird er auch vom TT.E.A.M sowie Clicker-Training empfohlen. Zudem benutze ich ihn schon seit Jahren bei meiner äusserst schnell aggressiven Hündin und habe zigmal Belästigungen und schlimmeres damit vermeiden können, nachdem sie soweit war, jeden Fussgänger anzukeifen, der sie auch nur angeschaut hat, sobald sie mehr als ca. 10 Meter von mir entfernt lief (lebte als Zwingerhund beim Züchter bis 6 Monate und liess sich ursprünglich von niemandem streicheln, der sich bückte, sondern ging sofort zur Attacke auf die Hände über etc., kurzum: das volle Programm des nicht-erwünschten Verhaltens).
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:Wen es wundert, dass es der gleiche Tip ist wie der bei Aggressionen gegen Hunde (unter plötzliche Verhaltensänderung), soll sich überlegen, dass es die gleiche Situation ist (wie Jutta schon klargemacht hat):
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:VORGEHEN: Ein Mann taucht weit weg auf, mein Hund hebt den Kopf, ich werde nett. Ich rufe ihn lustig freundlich, entspannt, halte ihm Futter vor die Nase (supergutes naturellement), quatsche nette Sachen. Es ist immer das gleiche Spiel: Ändere das Verhalten Deines Hundes dort, wo Du es noch nicht für nötig hältst, dort, wo man sonst noch zuwartet. So geht es Schritt für Schritt weiter, ob an der Leine oder frei. Möglichst Konfrontationen mit Männern aus dem Weg gehen und nicht versuchen, ob's nun geht. Lieber Situationen schaffen, wo die Männer auf Nummer sicher weg bleiben, z.B. in der Stadt. Alternative: selber Bogen machen. Immer nett bleiben, Situation entspannen durch Deine Stimmung, das Futter ist zur Verhinderung des Blickkontakts (bzw. Abschätzen des Entgegenkommenden). Resultat: Erlernung einer neuen Antwort. Das Herkommen und Dich anschauen kannst Du auch mit einem Wort verbinden. Persönlich benutze ich zudem Trockenfutter zur Ablenkung, weil es einfach besser geht. Je nach Stimmung des Hundes und des "potentiellen Gegners" lasse ich den Hund auch weitergehen und rufe nur wenn's kritisch wird mein "schau weg"-Wort.
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:Keine Angst. Deine Hündin wird nicht zum "Waschlappen" dadurch. Wenn's Dir brenzlig vorkommt, z.B. nachts, funktionieren ihre hundlichen Gefühle trotzdem einwandfrei.
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:Effekte: Dein Hund kann den Blickkontakt nicht aufrechterhalten (will sie auch nicht mehr), ergo wird keine Spannung aufgebaut (bellen); Du gewinnst an Ansehen (bei Deinem Hund), weil Du ja über der Sache stehst (Du ignorierst den anderen ja auch, der ist ja sooo unbedeutend); wenn's Du gut angehst, fängt Dein Hündin an Dich anzusehen, sobald ein Mann auftaucht und Du musst dieses unterstützen. Meine stupft mich manchmal sogar an, he, ich kann dem nicht in die Augen schauen, gib die Ausrede raus.
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:Je nachdem, wie gut Dein Hund und Du zusammenarbeiten, kannst Du das Endprodukt auch abwandeln. Bei mir reicht häufig ein "sssss", damit sie den Kopf abwendet und weitermarschiert.
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:Neuestens habe ich das ganze noch mit einer positiven Bestärkung verfeinert: sobald wer auftaucht (sie mag beinahe niemanden, in ihrem Revier und somit ist jeder gefährdet) und sie mich zur Antwort anschaut, statt den auftauchenden fixieren, wird sie mit dem Clicker "belohnt", das heisst der Click sagt ihr: gut gemacht, Futter wartet. Bis sie dann bei mir ist und das Futter hervorgekramt, ist meist der Mensch/Hund etc. auch wieder aus der kritischen Zone raus.
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:Versuch's. Es macht mehr Spass und der Hund wirkt sooo gehorsam (das Guetzli sieht ja keiner).
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:Roswitha
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Liebe Roswitha
Danke vielmals für Dein Mail. Deine Uebung hört sich sehr gut an, und ich werde sie auch gleich morgen ausprobieren. Auf jeden Fall werde ich Dir in den nächsten Tagen antworten, wie es gelaufen ist. Besten Dank und bis bald
Yvette