Mal wieder Rüdengehabe ?
17. Dezember 1998 16:33

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit meinem Laurin. Das ganze beschäftigt mich schon länger, aber bisher bin ich - trotz viel Lektüre und hier viel mitlesen - noch nicht weitergekommen.

Laurin ist 5 Jahre alt und ein kleiner Mischlingsrüde. Er ist recht selbstbewußt, was sich unter anderem auch so ausdrückt: Meine Mutter hat auch zwei Hunde. Beides Rüden und um einiges größer als er. Das hält ihn allerdings wenig davon ab, unheimlich den dicken Otto zu spielen. Seid meine Mutter den zweiten Hund hat (Berner Sennen Rüde, jetzt 7 Monate alt) ist alles noch schlimmer geworden. Wenn wir bei ihr sind, läßt Laurin keine Gelegenheit aus rumzuknurren und alles um sich herum an Spielzeugen usw. um sich zu horten und zu verteidigen.

Draußen ist alles nicht ganz so heftig, aber auch draußen knurrt er die beiden anderen an, sobald sie in seine Nähe kommen. So lange sie ihn in Ruhe lassen ist alles o.k.. Nun werden vielleicht einige sagen, na ja laß ihn halt. Ich denke aber, daß der eine Rüde (Kolja, jetzt 2 Jahre alt) irgentwann die Schnauze voll von Laurins Gehabe hat und ihn sich vielleicht mal zur Brust nimmt. Genau wie Beau (Berner Sennenh.), der ja auch irgentwann erwachsen wird. Bei dem letzten Spaziergang waren einige Situationen, bei denen ich unsicher war, wie ich mich verhalten soll.

Erste Situation: Laurin hatte ein Stöckchen. Beau kam dazu und zerrte frech am anderen Ende. Laurin wurde total sauer und knurrte wie verrückt. Da er aber kräftemäßig keine Chance hatte, ist Beau ganz vergnügt mit dem Stöckchen abgehauen. Von dem ganzen Geknurre aufgeschreckt kam Kolja dazu und wollte wohl schlichten. Da haben wir dann eingegriffen, in dem wir ein anderes Stöckchen geworfen haben, um die Situation zu entspannen.

Zweite Situation: Kolja spielte mit Beau. Plötzlich meinte Laurin er müsse bei diesem Spiel mitmischen (Obwohl ich nicht glaube, daß er wirklich mitspielen wollte). Das fand Kolja gar nicht lustig und knurrte ihn an und stellte alle verfügbaren Haare. Wieder habe ich eingegriffen, in dem ich die Hunde abgelenkt habe.

Ich meine, die müssen sich ja nicht unbedingt lieben, aber wenigstens einigermaßen miteinander auskommen. Ich bin sehr unsicher, inwieweit ich die Rangfolge der Hunde untereinander beachten muß. Was kann ich Laurin durchgehen lassen und inwieweit soll ich mich überhaupt einmischen.

Noch zur Info, ich habe zwei Hunde, Chila (ein 10 Jahre altes Weibchen) und Laurin (ihr Sohn). Chila läßt das ganze Theater ziemlich kalt.

Ich warte gespannt auf Eure Ratschläge

Liebe Grüße Sandra


20. Dezember 1998 08:49

Hallo

Tja, mit dominanten Rüden ist das so ein Probelm: Entweder man kriegt es in den Griff (am besten schon von klein auf), es stört einen nicht oder man kastriert den armen Kerl. Da Dein Hund schon 5-jährig ist, müsstest Du den Tierarzt fragen, wieviel Sinn die letzte Variante noch machen würde.

Auf jeden Fall würde ich Dir raten, die Hund nicht ohne Aufsicht miteinander zusammen zu lassen. So kannst Du allenfalls eine grössere Rauferei verhindern.

Gruss




:Hallo zusammen,
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:ich habe ein Problem mit meinem Laurin. Das ganze beschäftigt mich schon länger, aber bisher bin ich - trotz viel Lektüre und hier viel mitlesen - noch nicht weitergekommen.
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:Laurin ist 5 Jahre alt und ein kleiner Mischlingsrüde. Er ist recht selbstbewußt, was sich unter anderem auch so ausdrückt: Meine Mutter hat auch zwei Hunde. Beides Rüden und um einiges größer als er. Das hält ihn allerdings wenig davon ab, unheimlich den dicken Otto zu spielen. Seid meine Mutter den zweiten Hund hat (Berner Sennen Rüde, jetzt 7 Monate alt) ist alles noch schlimmer geworden. Wenn wir bei ihr sind, läßt Laurin keine Gelegenheit aus rumzuknurren und alles um sich herum an Spielzeugen usw. um sich zu horten und zu verteidigen.
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grinning smileyraußen ist alles nicht ganz so heftig, aber auch draußen knurrt er die beiden anderen an, sobald sie in seine Nähe kommen. So lange sie ihn in Ruhe lassen ist alles o.k.. Nun werden vielleicht einige sagen, na ja laß ihn halt. Ich denke aber, daß der eine Rüde (Kolja, jetzt 2 Jahre alt) irgentwann die Schnauze voll von Laurins Gehabe hat und ihn sich vielleicht mal zur Brust nimmt. Genau wie Beau (Berner Sennenh.), der ja auch irgentwann erwachsen wird. Bei dem letzten Spaziergang waren einige Situationen, bei denen ich unsicher war, wie ich mich verhalten soll.
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:Erste Situation: Laurin hatte ein Stöckchen. Beau kam dazu und zerrte frech am anderen Ende. Laurin wurde total sauer und knurrte wie verrückt. Da er aber kräftemäßig keine Chance hatte, ist Beau ganz vergnügt mit dem Stöckchen abgehauen. Von dem ganzen Geknurre aufgeschreckt kam Kolja dazu und wollte wohl schlichten. Da haben wir dann eingegriffen, in dem wir ein anderes Stöckchen geworfen haben, um die Situation zu entspannen.
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:Zweite Situation: Kolja spielte mit Beau. Plötzlich meinte Laurin er müsse bei diesem Spiel mitmischen (Obwohl ich nicht glaube, daß er wirklich mitspielen wollte). Das fand Kolja gar nicht lustig und knurrte ihn an und stellte alle verfügbaren Haare. Wieder habe ich eingegriffen, in dem ich die Hunde abgelenkt habe.
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:Ich meine, die müssen sich ja nicht unbedingt lieben, aber wenigstens einigermaßen miteinander auskommen. Ich bin sehr unsicher, inwieweit ich die Rangfolge der Hunde untereinander beachten muß. Was kann ich Laurin durchgehen lassen und inwieweit soll ich mich überhaupt einmischen.
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:Noch zur Info, ich habe zwei Hunde, Chila (ein 10 Jahre altes Weibchen) und Laurin (ihr Sohn). Chila läßt das ganze Theater ziemlich kalt.
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:Ich warte gespannt auf Eure Ratschläge
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:Liebe Grüße Sandra
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20. Dezember 1998 09:54

Hallo Sandra,

ich glaube, dein Laurin ist sich ziemlich sicher, daß er es sich "leisten" kann, anderen Rüden gegenüber derartig zu reagieren, da er vielleicht das Gefühl hat, daß du ihm Rückendeckung gibst. Wie ich schon so oft geschrieben habe, hatte mein Hund mit 1 1/2 Jahren angefangen, ein ähnliches Verhalten an den Tag zu legen. Bei mir hat es wirklich Wunder bewirkt, wenn ich in einer Situation, wo ich gemerkt habe, mein Hund fängt mit seinem "Macho-Gehabe" an, einfach weggekuckt habe und weggegangen bin. Dadurch habe ich ihm die Sicherheit genommen, daß "ich ja zur Not auch noch da bin". Das mache ich heute auch noch so. Sobald er mit seinem "Macho-Gehabe" anfängt, dreh ich mich um und gehe ein paar Schritte von ihm weg. Sobald er sich "beruhigt" hat und mir hinterhergedackelt kommt, kann ich ja wieder zu dem anderen Menschen hingehen. Wenn er dann wieder anfängt, geht das Ganze von vorne los u.s.w.. Bei meinem Hund funktioniert das wirklich wunderbar, und ich würds an deiner Stelle einfach mal ausprobieren.

Bis dann

Morgaine

20. Dezember 1998 10:45

Liebe Sandra,

Dein Laurin ist zwar nicht der Größte in dem Rudel, aber der Älteste. Von daher sehe ich es es als völlig normal an, daß er zunächst einmal seinen Anspruch als Rudelboß geltend macht. Der Zweijährige ist gerade dabei, erwachsen zu werden, was also bedeutet, daß er die Vorrangstellung von Laurin nicht mehr ohne weiteres akzeptiert.

Für mich ist zunächst die Frage, ob die Notwendigkeit besteht, in diesem Rudel eine Rangordnung herzustellen, d.h. ob diese Hunde öfter zusammen sind oder sich nur gelegentlich treffen. Im letzteren Fall würde ich es mit Morgaines Rat versuchen oder nach Deiner Methode der Ablenkung verfahren. Haben die Hunde aber häufig miteinander zu tun, sollte die Rangordnung geklärt werden. Ihr könnt das unterstützen, indem Ihr den Boß entsprechend stützt: Er wird zuerst gestreichelt, und den anderen beiden in jedem Fall vorgezogen. So wie es im Moment aussieht, wird sich Laurin auf Dauer nicht gegen den Zweijährigen behaupten können. Der wird Laurin früher oder später sagen, wie er künftig die Rangreihenfolge sieht. Wenn beide Hunde gut sozialisiert sind (und davon gehe ich aus), wird das Ganze ohne größere Verletzungen abgehen. Sollte es also soweit sein, dann geht weg und laßt es sie austragen. Der Sieger wird von Euch dann künftig als solcher behandelt. Eventuell ist es sogar möglich, daß Laurin sich von selber zurücknimmt, wenn er merkt, daß Ihr seine Führeransprüche ab sofort nicht mehr unterstützt.

Spielzeug (Beute!) ist innerhalb eines Rudels immer ein beliebter Streitpunkt. Ich würde in diesem Fall immer dafür sorgen, daß keine Beute da ist, um die man streiten kann - schon gar nicht im Revier erster Ordnung (Wohnung) des einen oder anderen Hundes. Oder Ihr geht den offensiven Weg und nehmt grundsätzlich Laurin die Beute weg und unterstützt den anderen Rüden dadurch.

Interessant wäre noch die Information, ob Laurin sich in Anwesenheit "seiner" Hündin stärker als Boß aufspielt, als wenn er alleine mit den Rüden zusammen ist. Auch wenn die Hündin nämlich scheinbar unbeteiligt ist, ist durchaus wahrscheinlich, daß sie Laurin dazu veranlaßt, für sie die Arbeit zu erledigen.

Liebe Grüße,
Jutta

20. Dezember 1998 17:31

Hallo Jutta,

den Eindruck habe ich auch, daß Kolja (der 2-jährige) jetzt langsam versucht sich über Laurin zu stellen.

Die Hunde sehen sich so alle 1-2 Wochen. Ich war vor kurzem einmal nur mit Laurin da. Es war wirklich ein Riesenunterschied dazu, als wenn ich Chila dabei habe. Er hat zwar auch rumgemosert, aber lange nicht so extrem, als wenn Chila dabei ist. Ich hatte das Gefühl, daß er sich ohne Chila nicht so stark fühlte, und vor allem mußte er sie auch nicht verteidigen.

Ich werde Morgaines Rat auf jeden Fall ausprobieren.

Meinst Du ich soll, wenn es zur Auseinandersetzung kommt, mich nicht einmischen?

Liebe Grüße Sandra

20. Dezember 1998 17:45

Hallo Morgaine,

bei Spaziergängen habe ich das bei anderen Rüdenbegegnungen schon öfter gemerkt, daß sich die Hunde, wenn man zusammen steht und rumklönt, schneller in die Wolle kriegen, als wenn man weiter läuft. Auch wenn man aufeinander zuläuft und dann zügig aneinander vorbeigeht, kommt es wohl auch nicht so schnell zum "Krach".

Ich werde Deinen Tip auf jeden Fall bei dem nächsten Besuch ausprobieren.

Allerdings ist es auch so, daß wenn wir z.B. zusammen in der Wohnung sitzen, ich dann theoretisch dauernd aufstehen müsste. Auch mit dem Weggucken ist es unter Umständen etwas schwierig, da Laurin oft unter dem Tisch liegt und sozusagen die "Stellung" hält, in dem er Kolja und Beau anknurrt, sobald sie in seine Nähe kommen. Wenn ich da wegschaue, wird er das nicht bemerken. Hast Du da noch einen Tip für mich?

Liebe Grüße Sandra