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Depression bei Hündin?

geschrieben von Anett & Joya(YCH) 
Depression bei Hündin?
27. Dezember 1998 22:50

Also ich bin ziemlich ratlos? Meine Ridgeback-Hündin Joja, 16 Monate, ist ansonst ein aufgeweckter und äusserst fresslustiger Hund.

Und nun zu meinem Problemchen, nach ihrer Läufigkeit im Oktober/November
ist mir aufgefallen, dass sie ziemlich lustlos in der Gegend rumschleicht. D.h. bei Spaziergängen, die sie sonst fast nur rennend und hopsend verbringt, schleicht sie nun neben, oder gar hinter mir her, so nach dem Motto, *welch ein scheissleben*. Auch mit ihrem Herzallerliebsten (ein Husky-Schäfer-Rüde) mit dem sie sonst den ganzen Tag rumgebalgt hat, spielt sie nicht mehr richtig, nur zwei drei Runden rennen, und da wars, dann scheicht sie wieder rum!

Und am aller beunruhigensten finde ich, dass sie ihr Futter nicht mal mehr anrührt, (sie die normalerweise die Verfressenheit in Person ist und am liebsten den ganzen 20 kg Sack aufs Mal verspeisen möchte) sogar ihre heissgliebten Schweinsöhrchen lässt sie liegen!!!

Also auch wenn mich manche für irr halten mögen, ich mache mir echt Sorgen. Ich hatte vor ihr schon manchen Hund, aber das hatte ich noch nie, kann das mit der Läufigkeit zu tun haben? Ist mir jedenfalls aufgefallen, dass das kurz nach Ende derselben angefangen hat, ausserdem hat sie geschwollene Szizzen, was ja auf eine Scheinschwangerschaft hindeuten kann, aber da müsste sie ja mehr fressen, oder?

Hatte jemand einen ähnlichen Fall und kann man das irgendwie beheben, oder soll ich einfach nur warten?

Besten Dank für Eure Antworten

Viele beunruhigte Grüsse von Anett (die sich langsam wie ein Animator fühlt, bei den ganzen Aufmunderungsversuchen) & Joya (die momentan an dem Leben keine allzugrosse Freude zu finden scheint)


28. Dezember 1998 08:02

Hi,

ich kenne eine Kaukasen-Hündin, die haargeanau so reagiert, wie deine. Sie war bisher zweimal läufig. Nach der ersten Läufigkeit wurde sie total "depressiv", war nicht mal mehr mit ihrem Namen ansprechbar, lag nur rum, fraß nicht, war einfach total lustlos auf alles. Meine Freundin hat dann bei Günther Bloch angerufen und dessen Frau hat ihr dann die Telefonnummer von einer anderen Frau gegeben, die sich mit Herdenschutzhunden auskennt. Letztendlich hat sich herausgestellt, die Kleine ist scheinschwanger (sie hatte nichtmal geschwollene Zitzen.). Meine Freundin hat bis zu diesem Zeitpunkt auch ständig versucht, sie zu motivieren. Das hat sie ab dem Zeitpunkt gelassen (sie hat sie sozusagen in Ruhe gelassen). Es sei denn, die Hündin ist zu weit zurückgeblieben, wenn sie mit ihr spazieren gegangen ist, dann hat sie sie an die Leine genommen. Nach der zweiten Läufigkeit geschah dann genau dasselbe, nur hat meine Freundin das gleich von Anfang an zu tiemlich kalt gelassen. Und diesmal ging es viel schneller wieder vorbei und war auch nicht ganz so schlimm. Ich würd deine Hündin an deiner Stelle erstmal ganz normal behandeln, als wär sie schon immer so gewesen. Wenn sie nicht frißt, laß den Napf nicht stehen, sondern nimm ihn weg und stell ihn allerfrühestens zwölf Stunden später wieder hin. Frißt sie dann wieder nicht, dasselbe Spiel nochmal (ein oder zwei Tage hungern schadet nichts). Wenn sie danach nur ein kleines bißchen frißt, reicht das auch schon. Die von mir beschriebene Hündin hat in ihrer ersten "Krise" auch ziemlich doll abgenommen. Wenn es allerdings schlimmer wird (mit ihren Zitzen, oder daß sie wirklich tagelang rein gar nichts frißt), würde ich doch mal zum Tierarzt gehen oder falls du mit Scheinschwangerschaften schon Erfahrungen hast, sie wie eine scheinschwangere behandeln (da ist mein Latein auch am Ende, da ich eigentlich keine großartigen Erfahrungen mit Hündinnen habe).

Ich hoffe, ich hab dir ein bißchen geholfen.

Bis dann

Morgaine

28. Dezember 1998 08:54

Hallo Anett,

Pauline, die Hündin meiner Freundin, verhält sich nach der Läufigkeit auch genauso, wie Du es beschrieben hast. Was ihr geholfen hat, war schon während der Läufigkeit den Hund möglichst viel abzulenken und zu beschäftigen. Alles was irgentwie als Baby (z.B. kleine Kuscheltiere, die ja oft beliebte Spielzeuge sind) in Frage kommt, abnehmen.

Ansonsten kann ich mich auch nur den Ratschlägen von Morgaine anschließen.

Liebe Grüße Sandra



28. Dezember 1998 09:08

Also ich bin ziemlich ratlos? Meine Ridgeback-Hündin Joja, 16 Monate, ist ansonst ein aufgeweckter und äusserst fresslustiger Hund.
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:Und nun zu meinem Problemchen, nach ihrer Läufigkeit im Oktober/November
:ist mir aufgefallen, dass sie ziemlich lustlos in der Gegend rumschleicht. D.h. bei Spaziergängen, die sie sonst fast nur rennend und hopsend verbringt, schleicht sie nun neben, oder gar hinter mir her, so nach dem Motto, *welch ein scheissleben*. Auch mit ihrem Herzallerliebsten (ein Husky-Schäfer-Rüde) mit dem sie sonst den ganzen Tag rumgebalgt hat, spielt sie nicht mehr richtig, nur zwei drei Runden rennen, und da wars, dann scheicht sie wieder rum!
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:Und am aller beunruhigensten finde ich, dass sie ihr Futter nicht mal mehr anrührt, (sie die normalerweise die Verfressenheit in Person ist und am liebsten den ganzen 20 kg Sack aufs Mal verspeisen möchte) sogar ihre heissgliebten Schweinsöhrchen lässt sie liegen!!!
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:Also auch wenn mich manche für irr halten mögen, ich mache mir echt Sorgen. Ich hatte vor ihr schon manchen Hund, aber das hatte ich noch nie, kann das mit der Läufigkeit zu tun haben? Ist mir jedenfalls aufgefallen, dass das kurz nach Ende derselben angefangen hat, ausserdem hat sie geschwollene Szizzen, was ja auf eine Scheinschwangerschaft hindeuten kann, aber da müsste sie ja mehr fressen, oder?
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:Hatte jemand einen ähnlichen Fall und kann man das irgendwie beheben, oder soll ich einfach nur warten?
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:Besten Dank für Eure Antworten
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:Viele beunruhigte Grüsse von Anett (die sich langsam wie ein Animator fühlt, bei den ganzen Aufmunderungsversuchen) & Joya (die momentan an dem Leben keine allzugrosse Freude zu finden scheint)
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Hallo Anett,

wenn die Läufigkeit deine Hündin so mitnimmt, warum läßt du sie dann nicht kastrieren. Red doch mal mit deinem Tierarzt drüber. Ich weiß, es gibt viele Gegner der Kastration, aber bei uns auf dem Hundeplatz sind eigentlich alle Hündinnen kastriert und ich habe von den Besitzern bis jetzt nur positives über die Kastration gehört, viele der Hündinnen sind ausgeglichener und selbstbewußter, fröhlicher geworden. Ich selbst habe ja einen Rüden und kann deshalb nur von anderen Hündinnen berichten.

Viele Grüße

Birgit


28. Dezember 1998 12:08

Liebe Anett,

die Möglichkeit einer Scheinträchtigkeit halte ich durchaus auch für gegeben. Das kann aber letztendlich nur Dein Tierarzt abklären (unbedingt machen lassen). Scheinträchtigkeiten sind für Hündinnen psychisch und physisch äußerst belastend und nach meiner Erfahrung wirklich wirksam nur durch eine Kastration zu beenden. Einer Scheinträchtigkeit liegt eine Funktionsstörung entweder der Hypophyse, der Eierstöcke oder der Gebärmutter zugrunde. Sie ist also keine harmlose Erscheinung, sondern ein medizinisch relevantes Problem. Hast Du übrigens schon mal Fieber gemessen? Deine Hündin könnte entweder Fieber oder Untertemperatur haben (Normaltemperatur zwischen 38.6 und 38.8). Auch solltest Du mal schauen, ob sie Ausfluß hat.

Eine Scheinträchtigkeit tritt zwischen 8 und 10 Wochen nach der Läufigkeit auf, also dem Zeitpunkt, wo die Hündin nach erfolgreicher Deckung ihre Welpen bekäme. Die Milchleiste kann anschwellen, manchmal sondert sie sogar etwas Milch ab, wenn man daran drückt. Außer zu Testzwecken sollte man das aber keinesfalls tun, weil es die Milchproduktion erst recht anregt. Manche Hündinnen besäugen sich selbst, was zu schlimmen Entzündungen der Milchdrüsen (mit Fieber, Appetitmangel und Unlust) führen kann. Auch eine Gebärmuttervereiterung kann entstehen. Diese Gefahr sehe ich beim beschriebenen Allgemeinzustand Deiner Hündin!

Mögliche Maßnahmen: Auf alle Fälle zuerst zum Tierarzt! Unter Umständen muß er nämlich mit Antibiotika behandeln. Auch sollte man nie an einem Hund "herumdoktern", ohne den genauen medizinischen Befund zu kennen. Das gilt auch für homöopathische Mittel, die, wie alle Medikamente, in den Stoffwechsel eingreifen.

Sämtliches Spielzeug wegräumen und ablenken wurde bereits in anderen Antworten geraten. Außerdem kannst Du die Milchleiste mit Tüchern, die mit Calendula-Essenz oder Alkohol getränkt sind, kühlen, wenn sie geschwollen und heiß ist. Daß sie wenig frißt, ist gar nicht schlecht: Gib Ihr eine Diät aus wenig Reis, Nudeln und Flocken und nicht zuviel zu trinken, auf keinen Fall Milch.

Was die (homöopathische) Medikamentierung betrifft, habe ich einige Tips, die ich Dir allerdings erst schreiben möchte, wenn der Zustand Deiner Hündin abgeklärt ist.

Was Du in jedem Fall geben kannst, sind Bachblüten. Ist Deine Hündin sehr anhänglich und lieb, derzeit nahezu "überbrav" und bemüht sich, Dir alles recht zu machen, dann gib Centaury und Cerato. Macht sie zudem einen irgendwie schuldbewußten Eindruck (geduckte Haltung, gekrümmter Rücken, verkriecht sich in Ecken oder unter den Tisch, zuckt bei schnellen Bewegungen von Dir zusammen), dann gib noch Pine dazu. Nach Deiner Schilderung würde ich Deine Hündin ungefähr dort einordnen. Paßt davon gar nichts, melde Dich bitte nochmal. Kriegt die Hündin irgendwelche Medikamente, dann warte mit den Blüten bis nach dem Absetzen derselben. Eine Kombination schadet zwar nicht, beeinträchtigt aber die Wirkung der Bachblüten.

Du bekommst die Blüten in der Apotheke, wenn Du Glück hast, mischen sie sie Dir dort gleich. Wahrscheinlich wirst Du die einzelnen Essenzen aber kaufen müssen (pro Blüte ca. 10.--DM) und selber mischen. Dazu besorge Dir ein 20ml-Pipettenfläschchen und stilles Wasser (Evian oder Vittel, möglichst nix anderes). Das Wasser füllst Du ins Fläschchen, gibst von jeder benötigten Blütenessenz 2 Tropfen dazu und schüttelst gut durch. Davon kriegt Deine Hündin eine Woche lang 4x 8 Tropfen, dann 4x4, wenn Du Besserung merkst, 4x2 Tropfen täglich direkt in die Lefzen. Falls die Apotheke die Blüten mischt, sag unbedingt dazu, daß sie nicht zusätzlich mit Alkohol konservieren sollen. Manche Hunde reagieren komisch darauf, und bei der Menge von 20ml ist es auch nicht nötig. Die Essenzen selbst enthalten bereits Alkohol, der aber in der Verdünnung mit Wasser im Normalfall kein Problem darstellt.

Liebe Grüße,
Jutta

28. Dezember 1998 12:18

Hallöchen,:

ich persönlich würde vielleicht noch die nächste oder die nächsten zwei Läufigkeiten abwarten, bevor ich die Hündin kastrieren lassen würde. Wenn sie jedes Mal scheinschwanger wird, ist es, denke ich, das beste, aber wenn das ein einmaliger "Vorfall" bleibt, würde ich es nicht machen.

Bis dann

Morgaine