Hallo Stephan,
:
: ......Ganz genau. Das Problem ist bloß, ihn davon abzuhalten, erst loszustürmen mit gesträubtem fell, weil dann hat sich das Kind schon erschrocken und wird unter Umständen zum Hundehasser (das ist mein größtes problem dabei).
:
: Also, mich hat als kelines Kind ein Bernadiner umgerannt, und ich bin kein Hundehasser geworden.
Ich sagte ja auch "unter Umständen". Mich hat als Kind auch ein Schäferhund (nicht sehr doll) gebissen, und ich liebe Hunde. Aber da es hier so massenweise Hunde gibt (Berlin liegt von allen deutschen Städten weit an der Spitze, was Hund pro Einwohner angeht), kommt es halt öfter vor, das Kinder Hunden begegnen, und wenn die Mutter was gegen Hunde hat, oder Angst vor Hunden hat, passiert es oft, daß sie das Kind auch zum Hundehasser erzieht. Kommt das eh schon verängstigte Kind nun nach Hause und erzählt der Mami, ein hund hätte es angebellt, ist natürlich für die Mutter alles klar, und das sagt sie dann auch dem Kind so. Ich hab schon oft erlebt, daß Mütter ihren Kindern auf der Straße einen Hund gzeigt haben mit den Worten: "das ist ein Kampfhund, die sind ganz gefährlich", ohne daß es überhaupt ein Kampfhund war. Da muß man solchen Menschen ja nicht noch den Beweis liefern.
:
:
: Ich weiß ja, daß mein Hund nichts tut, wenn er erkennt, es ist keine Gefahr (aufgrund des Geruchs), aber das Kind oder dessen Mutter oft nicht. daran arbeite ich seit ein paar Wochen wieder ganz doll (mit Ablenkung) und hab schon ziemlich gute Resultate (zum Glück).
: :
: Es gibt noch eine andere Möglichkeit: Du kannst Deinen Hund durch eine kurze Übung (Umkehren bei Fuss, Sitz, Platz, was er halt am besten kann) im Beisein von Kindern gewöhnen, dass man sich Kindern auch langsam nähern kann. Wichtig ist ja nur, dass er sie nicht umrennt, aber er kann ja ruhig hin. Vielleicht kannst Du das mit einem Kind zusammen üben, es kann dann Deinem Hund eine Belohnung hinwerfen, später reichen. Aber nur, wenn er ruhig sitzt oder steht. Mir Nash komme ich auch gut klar, wenn ich was habe, womit ich ihn etwas ablenke. Aber Kinder interessieren ihn eher wenig. Nur wenn sie auf dem Go-Kart daher gerattert kommen, dann schaut er etwas irritiert. Dann werfe ich ihm ein Bällchen, dann merkt er auch, dass nichts ist. Wenn nicht, dann gibt's ein scharfes Pfui, und wenn er sich abwendet, eine Belohnung.
Naja, umrennen tut er sie nicht, aber die Kinder erschrecken sich immer höllisch, wenn er mit gesträubten Fell auf sie zugerannt kommt, obwohl er immer rechtzeitig abdreht, wenn er merkt, es ist keine Gefahr. Wenn die Kinder ganz normal laufen, beachtet er sie auch nicht, und wenn ich mich mit Kindren unterhalte, können sie auch rumhampeln, ohne, daß ihn das stört. Ich kenne aber, wie gesagt kein Kind, deswegen ist es schwer, eins zu finden, was bereit wäre, mit ihm und mir zu üben, da die meisten Kinder auch sehr viel Respekt vor ihm haben, selbst, wenn sie ähnlich große Hunde spazieren führen.
:
:
: : Ich habe gestern abend danach gesucht, aber ich habe so viele Bücher, dass ich mich nicht mehr erinnern kann, wo das war. Aber ich bleib dran!
:
: ....Das wär sehr nett. Ich würde dir ja auch so glauben, aber die vielen Vorfälle gerade mit Kindern lassen mich das Gegenteil vermuten. Bitte nicht böse sein, daß ich so stur bin.:
:
: Im Gegenteil, interessiert mich ja selbst! Ich habe es aber trotz Suche immer noch nicht gefunden, ich befürchte, es war in einer Zeitschrift. Immerhin scheint mir das mit den Hormonen plausibel, denn Hund riechen 100mal besser als wir. Sie müssten also auch unsere Hormonausschüttungen riechen! Aber das mit den Unfällen passt nicht ins Bild, das stimmt schon!
:
:
Ja, bestimmt riechen sie die, aber Kinder haben auch schon Hormone (bloß keine Geschlechtshormone). Kann man Hormone überhaupt riechen, oder nur die Begleiterscheinungen davon, wie gewisse Körpersäfte, die bei so einer Hormonausschüttung ans Licht treten, wie schweiß, bei Adrenalinausschüttung zum Beispiel? Und können Hunde demzufolge unterscheiden, um welche Art von Hormon es sich handelt? Das ist das, was mich dabei ein bißchen wundert.: -----------------------------------------------------------------------
:
: Ja, in der "Pubertät" oder besser im "Rüpelalter" sind wirklich viele Rüden etwas intolerant (das war bei meinem auch so), aber gerade deswegen denke ich, brauchen sie viel Kontakt zu anderen Hunden, damit sie lernen, wie weit sie gehen können, damit das Verhalten auch wieder verschwindet. Wenn der Hund nämlich nicht lernt, sich unterzuordnen (was er meiner Meinung nach genau in dem Alter zwischen 1 1/2 und 2 Jahren lernen sollte), wird er es vielleicht nie mehr tun (weiß ich nicht genau, bloß ne Vermutung). Manchmal ist es auch so, daß gerade große Rüden, denen sozusagen kaum einer etwas entgegenzusetzen hat, die richtige Unterordnung im Ernstfall auch nicht lernen. So in der Art wäre das wohl bei meinem Hund ausgegangen, wenn ich nicht irgendwann damit angefangen hätte, wegzugehen, wenn ein Rüdentreffen war, da bin ich mir relativ sicher. Was die spezielle Rasse angeht, hast du gewiß recht. Aber ich habe, wie gesagt noch nie einen aggressiven Dobi-Rüden getroffen, bzw. hat mein Hund sich noch nie mit nem Dobi-Rüden gerangelt, was mir zeigt, daß es trotz Rasse auch anders sein kann, als bei deinem Hund (was nicht heißt, daß er aggressiv ist).
: :
: : : ________________________________
: :
:
: .....Naja, bestrafen und verbieten sind für mich zwei völlig verschiedene Dinge. Im Fall von einem Hund heißt "verbieten" für mich, den Hund von irgendetwas abzuhalten. Das kann durch ein "Nein" geschehen, oder irgendein anderes Kommando, wie "komm her", wenn er da und da nicht hin soll u.s.w.. Bestrafen heißt: ich bringe ihn dazu, ein Verhalten mit einem unangenehmen Erlebnis zu verknüpfen, damit er es in Zukunft von allein bleiben lässt (das Verhalten). Verbieten tu ich einen Hund also Verhaltensweisen, die ich auch in
: manchen Fällen erlaube. bestrafen tu ich meinen Hund (naja, ich persönlich kaum), wenn ich ihm die Verhaltensweise niemals durchgehen lassen möchte. Eine Verhaltensweise, die auf Trieb beruht, sollte man meiner Meinung nach nicht bestrafen (bis auf wenige Ausnahmen, z. B. bei Gebrauchshunden), da der Hund nicht versteht (er hat doch nur aus innerem Bedürfnis heraus gehandelt), warum er dafür bestraft wird, was ihn enorm verunsichern kann. Ich kann ihm aber dieses Verhalten "verbieten", wenn nötig. Hat er zum Beispiel einen Hasen im Visir, kann man Platz sagen und verbietet ihm somit, dem Hasen hinterherzurennen. ich denke, wir haben bloß verschiedene Ansichten, was die Definition der Wörter "verbieten" und "bestrafen" angeht.
:
: Bitte halte mich nicht für kleinlich: Wenn Du in der obigen Situation Platz sagst, dann verbietest Du ihm nichts, sondern gibst ihm eine Anweisung, was zu tun ist. Könnte ja sein, dass es Dir sonst egal ist, wenn er Hasen jagt. Wenn Du ihm in der Situation immer Pfui o.ä. sagst, evtl. mit Einwirken, dann verbietest Du ihm definitiv, Hasen zu jagen (aber noch nicht Katzen).
Ich kann ja auch sagen "Nein" und dann "Platz" als Alternativhandlung (in dem Fall reicht aber Platz und ich glaube nicht, daß er durch nur "Pfui" von der Handlung ablässt, sofern er nicht schon sehr doll dafür bestraft wurde, weiterzumachen). Daß einer Strafe oder einem Verbot eine Alternativhandlung folgen sollte, denkst du doch auch, oder? Wenn ich Pfui sage, verbiete ich ihm in dem Moment, meiner Meinung nach, das was auch immer zu jagen, aber halt nicht für immer und in jedem Fall, sonst müsste ja dann auch das Apportieren für ihn tabu sein. Wenn es sich nur auf den Hasen bezieht, dann versteh ich zum Beispiel nicht, warum mein Hund an jeder Borsteinkante stehenbleibt und nicht nur an der, an der ich es ihm beigebracht habe, oder an welcher ich bisher "Nein" gesagt habe.
:
: Ausserdem finde ich bei Deinem Gebrauch des Wortes Strafen eine moralische Note, die meines Erachtesn unangemessen ist: "Man darf nicht strafen für etwas, wofür der Hund nichts kann (weil es seinem Trieb entspricht)" (sags mir, wenn ich mich täusche, das ist mal eine Unterstellung). Natürlich hat "Strafe" bei einem Hund keinerlei moralische Eigenschaft, sondern nur eine Ursache-Wirkungs-Beziehung.
na, ich meine es nicht moralisch. Ein Hund kann für nichts, was er tut, wenn mans genau nimmt. Bloß in der Natur würde (um mal auf die Wölfe zurückzukommen)alles, was er aus triebgründen tut, nie irgendwie strafmäßig geahndet werden. Er wird nur "bestraft", wenn er die Privilegien eines ranghöheren Wolfes verletzt, oder wenn er die Privilegien der Welpen verletzt, was er aber nie aus Trieb tut. Deswegen finde ich ein bestrafen von Triebhandlungen so unsinnig, da ich vermute, daß der Hund es nicht "versteht".
:
: Deswegen verwende ich lieber den Begriff einwirken, der ist neutraler.
:
Einwirken beinhaltet aber wieder auch positives und negatives Einwirken, es beinhaltet so ziemlich alles, was man als Mensch mit seinem Hund macht, wenn man ihm etwas beibringen will, oder so.
:
: _____________________
: : : : __________
: : Wenn der Hund den Schmerz mit einem anderen Hund in verbindung bringt, dann ist ziemlich sicher falsch eingewirkt worden, und es kommt zu der falschen Verknüpfung. Er muss es mit einem Fehlverhalten in Verbindung bringen, z.B. inkorrektem Bei Fuss-Laufen. Damit soll ja erreicht werden, dass er sich auf Dich konzentriert, und nicht auf den Hund. Wenn er das tut, dann regt er sich auch nicht auf, und das Ziel ist erreciht..
:
: .......Aber kann es nicht auch bei dem inkorrekten Bei-Fuß-laufen mit dem in-der-nähe-des-Herrchens-bleiben allgemein verknüpfen, so daß er denkt, er macht alles falsch? Wie soll er denn verstehen, daß die Strafe (und ein stacheliger Ruck wird von einem Hund garantiert als strafe "verstanden"
sich nur auf Einzelheiten der Handlung bezieht.
:
: Genau da isser, der Knackpunkt: Er lernt es dadurch, dass er für korrektes Verhalten belohnt wird, und für inkorrektes Verhalten bestraft. Wenn man den Hund nur bestraft, wenn er wegen einem Hund zerrt, dann wird er das auf den Hund beziehen. Wenn man ihn bestraft, dass er unaufmerksam ist, und ihn belohnt, wenn er auf Dich hört, dann weiss er bald ganz genau bescheid, und Du kannst auf Zwang oder Strafe fast verzichten, und mit der Belohnung weitermachen. Kann ich aus der Praxis bstätigen! Des wegen ist es auch so wichtig, dass man auf eine sehr korrekte Ausführung von Befehlen achtet,denn nur so kann der Hund lernen, dass es auf den Befehl ankommt, und nicht auf die Umgebung, in der er ausgeführt werden soll. Er lernt sich dann auf die Ausübung des Befehls konzentrieren.
Wenn man einen Hund immer für korrektes verhalten belohnt, bin ich der Meinung, daß er sehr bald, auch ohne Strafe, das falsche verhalten sein lassen wird, da er lernt: Richtig ausführen=belohnung, und desewgen bald nur noch das erwünschte Verhalten zeigen wird. Deswegen ist dabei Strafe meiner Meinung nach gar nicht nötig.
:
: .....ich glaube auch nicht, daß ein Hund das Stachelhalsband lediglich als Aufmerksamkeitsheischer emfindet. Er empfindet dabei Schmerz und da das Stachelhalsband immer wieder in gleicher Situation angewandt wird, wird der Hund unweigerlich mit diesem schmerz eine Handlungsweise verknüpfen, und wie ich denke, immer falsch (kommt natürlich wieder darauf an, wie man das sieht).
:
: Wenn man ein Stachelhalsband, oder was auch immer, immer wieder in der gleichen Situation einsetzt, dann macht man was falsch! Ein Schmerz ist für den Hund ein Grund, seine Handlung zu unterbrechen (Es gibt auch andere, das sind wir uns ja einig!). Dies ist für den Hundeführer die einzige Chance, die Aufmerksamkeit des Hundes auf eine gewollte Handlung zu richten. Ist diese Chance vertan, hat der Hund nichts gelernt. Und genau darin liegt auch die Problematik, dass das nur wenige Leute richtig beherrschen!
Aber du sagst doch zum Beispiel, man verwendet das Halsband in der Situation, wenn er unaufmerksam ist. Daraus schließe ich, daß es oft in dieser Situation angewendet wird. Insofern wird es doch immer in gleichen Situationen eingesetzt. Ist der hund nun auch noch oft aus ein und demselben Grund unaufmerksam, wird er es damit verknüpfen, nicht mit seiner Unaufmerksamkeit, sondern mit dem Grund dafür. Könnte doch theoretisch sein, oder nicht?
: :
: : Wie gesagt, damit kann man bei einem sehr agressiven Hund sein Handlung unterbrechen. Mehr nicht! Aber manchmal ist das schon was! (Ich will allerdings nicht ausschliessen, dass es dazu auch andere Methoden gibt!)
:
: ....Aber dann würde ich doch lieber die "anderen Methoden" benutzen, als einen aus Angst aggressiven Hund durch den Schmerz, der das Stachelhalsband verursacht, evtl. noch mehr Unsicherheit zu verursachen.
:
:
:
:
: : : -----------------------------------
: :
:
: .....Erik Zimen hat auch Pudel mit Wölfen gekreuzt, und das Resultat war, daß die Nachkommen der F1-Generation (mendelsche gesetze) haargenau gleich aussahen, in der F2-Generation (Kreuzung aus zwei Vertretern der F1-Generation) jedoch völlig unterschiedlich aussahen, schon allein von der Fellfarbe her. Und nach 15000 Jahren (oder so in der Art) Hundedomestikation können da schon durch Selektion enorme Unterschiede zustande kommen. Entzieht sich der Hund jedoch dieser Selektion durch den Menschen, werden die Formen wieder völlig einheitlich (Bsp. Dingos). Auch im Verhalten unterscheiden sich viele Hunde deutlich voneinander. Das betrifft aber meistens nur ganz betsimmte Verhaltensweisen, wo der mensch bewußt selektiv eingegriffen hat. Bei anderen Verhaltensweisen, die der Mensch nicht bewußt beeinflußt hat sind alle Hunde fast gleich (sexualverhalten zum Beispiel). Was das innerartliche sozialverhalten angeht, gibt es Rassen, die ja direkt auf Hemmungslosigkeit und Aggression gezüchtet wurden, auch oder besonders gegenüber Artgenossen. Dazu gehören laut Erik Zimen auch die "Kampfhunde", Dobermänner, Rottweiler. Allerdings wird in der Hinsicht
: heutzutage meiner Meinung nach ganz doll zurückgezüchtet, das heißt, das Aggressionspotential wird wieder "herausgezüchtet", außer von einigen wenigen verantwortungslosen Züchtern vielleicht.
:
: Einen Dobermann als Kampfhund zu bezeichnen, finde ich dreist.
Weder ich noch Erik Zimen haben Dobermänner, als kampfhunde bezeichnet. Kleines Mißverständnis. gemeint war "Kampfhunde" UND Dobermänner.... Übrigens sehen das hier in berlin einige Politiker so, wie du es verstanden hast und die Medien auch (die sollten sich erstmal über Hunde aufklären lassen, bevor sie andauernd neue Verordnungen erlassen)
Ich glaube auch nicht, dass das denen angezüchtet wurde, sondern ein Ueberbleibsel aus den Pinschertagen ist.
Kann ich nicht beurteilen, aber Erik Zimen sagt, es wurde angezüchtet, soweit ich mich erinnern kann.
:
: :
: Hier ist es schöner als in Malorca!
Kann ich nicht beurteilen (ich finde Mallorca auch schön, allerdings nicht so, wie mans aus dem Fernsehen kennt), aber bestimmt schöner, als in berlin (bis auf den Hundemangel) ;o)
:
Bis dann
Morgaine
: