Bellen, hinlaufen
13. Januar 1999 20:28


Lieber Leser,

ich habe z. Z. folgendes Problem mit unserem Hund (ca. 2 Neufi-Hovi-Mix, Rüde).

Es gibt Leute, da rennt dieser "Riesenhund" bellend hin, und springt um die Leute herum. Die finden das verständlicher Weise nicht lustig.

Ich habe bisher kein Schema ausmachen können, verstärkt tritt es allerdings bei Dunkelheit auf, allerdings kann er an 20 Leute (unterschiedlich gekleidet) vorbei gehen, der 21 wird dann angebellt, bei nächsten Mal ist es der 5. und so weiter.

Wenn ich die Leute vorher sehe und Bärchen abrufe, geht er ohne Probleme vorbei.
Selbst Fahrradfahrer ist plötzlich (da ohne Licht) auftauchen, stören ihn nicht.

Wer kann mir dieses Verhalten erkläre? Würde er alle Männer, ab 40 mit Bart und Mütze anbellen, wäre die Lösung wahrscheinlich einfach.

Wie soll ich reagieren, denn wenn er "weg" ist, habe ich fast keine Chance mehr, hin abzurufen (wird allerdings besser, da wir einen Tip aus dem Forum verwendet haben. Ich habe ihn auf ein Wort hin, immer einen Ball geworfen, jetzt brauche ich nur das Wort rufen, und schon reagiert er..)

Für eine Beantwortung wäre ich dankbar

Sabine & simbär

14. Januar 1999 10:03

Liebe Sabine,

daß manche Hunde bei Dämmerung und Dunkelheit mit verschärfter Wachsamkeit reagieren, kommt ziemlich oft vor. Besonders häufig tritt es bei Hunden auf, die gerade dabei sind, richtig erwachsen zu werden.

Mein Tip wäre, Bärchen für die nächste Zeit absolut keine Möglichkeit mehr zu geben, irgendjemanden anzumachen. Laß ihn dicht bei Dir gehen, eventuell angeleint, wenn er Zeichen von erhöhter Wachsamkeit zeigt, lenke ihn ab. Klappt das, wird er gelobt. Ich habe schon bei mehreren Hunden die Erfahrung gemacht, daß sich das vereinzelte Anmachen im Laufe der Zeit verstärkt hat, wenn es nicht konsequent unterbunden wurde. Ich habe meinen Hunden beigebracht, auf die Kommandos "ist okay" und "paß auf!" zu reagieren. Bemerke ich, daß sie etwas für sie Beunruhigendes registrieren, signalisiere ich durch "ist okay", daß kein Anlaß für Schutzverhalten besteht. Bei "paß auf!" erhöhe ich dagegen diese Bereitschaft. So ist es mir möglich, mich (egal ob tagsüber oder nachts) entspannt mit Leuten zu unterhalten (oder an ihnen vorbeizugehen) oder in einer anderen Situation zwei knurrende Hunde als Schutz bei mir zu haben. Ich lasse meine Hunde bei Dämmerung und Dunkelheit ohnehin nicht frei laufen, da mir selbst der Überblick über die Umgebung fehlt. Egal, ob Mensch, fremder Hund, Katze oder Kaninchen: Meine Hunde würden das mit Sicherheit vor mir bemerken.

Liebe Grüße,
Jutta