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Tierheimhund uriniert in der Wohnung!

geschrieben von Sandra Darau(YCH) 
Tierheimhund uriniert in der Wohnung!
26. Januar 1999 22:54

Hallo!
Wir haben uns vor ca. einem Monat eine ganz liebe Hündin aus dem
Tierheim angeschafft. Es ist ein Riesenschnauzer und sie ist sehr
dickköpfig. Da sie bis zu dieser Zeit keine Erziehung erfahren hatte,
ist diese Tatsache erschwerend. Als sie zu uns kam war sie stubenrein,
doch seit einer Woche beginnt sie, vor jedem Gassi-gehen in die Wohnung
zu urinieren, und das mehrmals. Beim Tierarzt waren wir schon, um eine
eventuelle Blasenentzündung auszuschließen. Sie ist kerngesund und der
Tierarzt schloß auf die Läufigkeit als Ursache des Problems. Er sagte
aber auch, daß wir darauf achten sollten, daß es nicht zur Gewohnheit
wird. Also versuchten wir es mit Erziehung, Schimpfen und Strafe, aber
nichts half! Gibt es jemanden, der uns einen Rat geben kann???


27. Januar 1999 09:42

Hallo, Sandra,

zwar schreibst Du nicht, wie alt die Riesenschnauzerhuendin ist, aber ich wuerde Dir einfach mal raten, so zu tun, als ob sie ein Welpe waere. Ist diese Huendin Dein erster Hund? Ein Hund aus dem Tierheim beginnt in punkto Erziehung (besonders wenn er vorher noch keine hatte) bei Null. Ich glaube, Deine Huendin ist einerseits noch etwas verunsichert (darum: nicht schimpfen, nur ignorieren und wiederum viel loben, wenn sie draussen ihr Geschaeft erledigt), andererseits setzt sie nun gezielt Duftmarken (wegen Laeufigkeit, zur Reviermarkierung). Sollte die Huendin dein erster Hund sein, kaufe dir einfach ein Hundebuch und halte Dich dort an die Tips: Wie mache ich meinen Welpen stubenrein. Das heisst: alle 2 Stunden hinaus, nachts den Hundeschlafplatz so waehlen, dass man hoert, wenn der Hund hinaus muss. Das ist natuerlich sehr muehsam, aber wenn man durchhaelt, kann man auf diese Weise in ein bis zwei Monaten das Problem Stubenreinheit loesen. Bitte nicht schimpfen, oder gar strafen. Die Huendin ist ERST einen Monat bei euch, sie ist in der Eingewoehnungsphase.

Liebe Gruesse,

Michaela

27. Januar 1999 10:47

Liebe Sandra,

ich habe im Augenblick zwei mögliche Gründe für das Verhalten Deiner Hündin im Kopf.

Erstens: Die Hündin hat beim Spazierengehen eine schlechte Erfahrung gemacht und reagiert nun aus Angst vor einer Wiederholung mit Urinieren. Das könnte man vielleicht in den Griff kriegen, indem man die "Anzeichen" fürs Spazierengehen verändert. Also. z.B. statt des Anzieh- und Anleinrituals einfach so aus der Wohnung gehen (vorher die Klamotten nach draußen bringen, eine Weile warten) und die Hündin nachrufen und erst draußen anleinen. Oder, falls möglich, die Wohnung statt durch die Haustür durch die Terrassen-/Kellertür verlassen.

Zweitens: Die Hündin ist insgesamt nicht ausgelastet. Ich könnte mir vorstellen, daß die Hündin bei Euch noch nicht frei laufen darf. Ein Riesenschnauzer ist ein Arbeitshund, er braucht Bewegung und geistige Anforderungen. "Nur" spazieren gehen (evtl. nur an der Leine) bedingt einen Energiestau für das Lauftier Hund. Es wäre möglich, daß sie ihre Überspannung durch das Urinieren abreagiert. In diesem Fall könntest Du ein Arbeitsprogramm für die Hündin erstellen, mit Fahrradfahren, Beute- und Suchspielen und im Idealfall Freilauf mit Hundekontakten.

Vielleicht meldest Du Dich nochmal und schreibst ein bißchen mehr über Dein Leben mit Deinem Hund?

Liebe Grüße,
Jutta

27. Januar 1999 12:41

: Liebe Sandra,
:
: ich habe im Augenblick zwei mögliche Gründe für das Verhalten Deiner Hündin im Kopf.
:
: Erstens: Die Hündin hat beim Spazierengehen eine schlechte Erfahrung gemacht und reagiert nun aus Angst vor einer Wiederholung mit Urinieren. Das könnte man vielleicht in den Griff kriegen, indem man die "Anzeichen" fürs Spazierengehen verändert. Also. z.B. statt des Anzieh- und Anleinrituals einfach so aus der Wohnung gehen (vorher die Klamotten nach draußen bringen, eine Weile warten) und die Hündin nachrufen und erst draußen anleinen. Oder, falls möglich, die Wohnung statt durch die Haustür durch die Terrassen-/Kellertür verlassen.
:
: Zweitens: Die Hündin ist insgesamt nicht ausgelastet. Ich könnte mir vorstellen, daß die Hündin bei Euch noch nicht frei laufen darf. Ein Riesenschnauzer ist ein Arbeitshund, er braucht Bewegung und geistige Anforderungen. "Nur" spazieren gehen (evtl. nur an der Leine) bedingt einen Energiestau für das Lauftier Hund. Es wäre möglich, daß sie ihre Überspannung durch das Urinieren abreagiert. In diesem Fall könntest Du ein Arbeitsprogramm für die Hündin erstellen, mit Fahrradfahren, Beute- und Suchspielen und im Idealfall Freilauf mit Hundekontakten.
:
: Vielleicht meldest Du Dich nochmal und schreibst ein bißchen mehr über Dein Leben mit Deinem Hund?
:
: Liebe Grüße,
: Jutta

Vielen Dank für deine Antwort!

Leah (die Hündin) wird auf ca. 1 1/2 Jahre geschätzt. Da sie sehr
temperamentvoll ist, versuchen wir, so gut wie es geht, sie auszulasten,
d.h. am Wochenende lange Spaziergänge (bis zu 5 Stunden) und Wochentags,
abgesehen von den "normalen" Gassigängen, mindestens 1 Stunde spazieren mit Stöckchenwerfen
und Rumtollen.Da wir auf ein positives Sozialverhalten wert legen,
gehen wir entweder mit einem weiteren Tierheimhund spazieren, oder mit
dem Nachbarshund zusammen. Damit sie frei laufen kann, haben wir vom ersten Moment
darauf geachtet, daß sie die wichtigsten Kommandos (Sitz!, Platz!, Bei
Fuß!, Bleib!) lernt, was mit Erfolg gekrönt war. Sie hört, trotz der
kurzen Zeit sehr gut auf uns, nur dieses Urinieren bekommen wir nicht
in Griff. Sie hat mit uns beim Spazierengehen keine schlechten
Erfahrungen gemacht, im Gegenteil: Sie freut sich immer riesig, wenn
es raus geht. Nachts muß sie überhaupt nicht und kann bis zu 8 Stunden
einhalten.
Sie uriniert auch nicht immer. An manchen Tagen klappt es prima und am
nächsten Tag können wir 5 mal am Tag putzen!
Sie wird zur Zeit auch nicht alleine gelassen, da ich gerade mein Examen
mache und nur für die Prüfungen in die Uni muß. Es ist immer jemand für
sie da.
Woran könnte das Problem liegen?

Sandra

27. Januar 1999 12:54

: Hallo, Sandra,
:
: zwar schreibst Du nicht, wie alt die Riesenschnauzerhuendin ist, aber ich wuerde Dir einfach mal raten, so zu tun, als ob sie ein Welpe waere. Ist diese Huendin Dein erster Hund? Ein Hund aus dem Tierheim beginnt in punkto Erziehung (besonders wenn er vorher noch keine hatte) bei Null. Ich glaube, Deine Huendin ist einerseits noch etwas verunsichert (darum: nicht schimpfen, nur ignorieren und wiederum viel loben, wenn sie draussen ihr Geschaeft erledigt), andererseits setzt sie nun gezielt Duftmarken (wegen Laeufigkeit, zur Reviermarkierung). Sollte die Huendin dein erster Hund sein, kaufe dir einfach ein Hundebuch und halte Dich dort an die Tips: Wie mache ich meinen Welpen stubenrein. Das heisst: alle 2 Stunden hinaus, nachts den Hundeschlafplatz so waehlen, dass man hoert, wenn der Hund hinaus muss. Das ist natuerlich sehr muehsam, aber wenn man durchhaelt, kann man auf diese Weise in ein bis zwei Monaten das Problem Stubenreinheit loesen. Bitte nicht schimpfen, oder gar strafen. Die Huendin ist ERST einen Monat bei euch, sie ist in der Eingewoehnungsphase.
:
: Liebe Gruesse,
:
: Michaela

Hallo und Danke für Deine Antwort,

Leah ist ca. 1 1/2 und wir sind sicher, daß sie schon voher in einer Wohnung gelebt hatte, weil sie sich wirklich lobenswert in der Wohnung verhält. Sie ist nicht unser erster Hund, im Gegenteil, ich bin mit Hunden groß geworden. Das Urinieren vor Freude kenne ich und auch das "Stubenreinwerden" habe ich schon mitgemacht, aber das jetzige Phänomen kann ich mir einfach nciht erklären. Wir gehen wirklich sehr oft mit ihr raus, aber sie macht trotzden einen großen Teil in der Wohnung (manchmal 2 mal hintereinander) und den "Rest" draußen. Nachts hält sie ein, sogar bis zu 8 Stunden! Wenn sie draußen gemacht hat lobe ich sie auch. Sicherlich braucht sie eine Eingewöhnung, aber was mich erstaunt ist die Tatsache, daß es Tage gibt, an denen nichts passiert und Tage, an welchen es bei jedem Gassigang geschieht!

Viele Grüße
Sandra

28. Januar 1999 10:26

Liebe Sandra,

leider bin ich, ohne die Hündin und die Situation zu kennen, momentan in Sachen Ursachenforschung ziemlich ratlos.

Kannst Du bitte noch mal genau beschreiben, wann Leah reinmacht? Ist es immer nur dann, wenn Ihr Euch zum Spaziergang rüstet? Vielleicht wäre es eine Lösung, die Hündin auf ihrer Decke abliegen zu lassen, bis Ihr fertig seid zum Rausgehen. Dann Leine an Hund und im Eiltrab nach draußen.

Liebe Grüße,
Jutta