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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Besser ohne Leine?
05. Februar 1999 21:44

Hallo Liane,

auch wenn ich meine Hund so gut, wie immer frei laufen lasse, muß ich dir zustimmen. Auf Leute, die Angst vor Hunden haben, sollte man Rücksicht nehmen. Das heißt aber nicht, daß ich meinen Hund, bloß, weil mir so jemand entgegen kommen könnte, IMMER an die Leine nehme. Wenn jemand wirklich Angst hat, sieht man das meist, und dann halte ich meinen Hund auch fest. Auch, wenn jemand nich so dolle Angst hat, daß man es sieht, mich aber freundlich darum bittet, tu ich das auch gerne. Mein Hund ist also ein Freigänger und ich kann trotzdem Rücksicht auf andere Leute nehmen.

Bis dann

Franziska

05. Februar 1999 21:54

Hallo Daniel,

ich wußte bis jetzt gar nicht, daß es so richtige Hundephobie gibt. Ich dachte immer, die Leute haben Angst vor Hunden, aufgrund einschlägiger Erlebnisse, oder diversen Presseartikeln.

Ich bin jemand, der vor Spinnen Angst hat, und ich mußte noch vor kurzer Zeit gezwungenermaßen ständig unter freilaufenden Spinnen leben(in der Wohnung meiner Mutter), bzw. aufgrund von Ofenheizung auch noch öfter in den Keller. Und umso mehr ich diese freilaufenden Spinnen beobachtet habe, desto mehr Angst habe ich bekommen. Würden diese spinnen eingesperrt sein, wäre mir wesentlich wohler gewesen. Also wenn es eine richtige Hundephobie gibt, so wie die Spinnenphobie, dann glaube ich nicht, daß viele freilaufende Hunde diese beseitigen können. Anders ist es bei Leuten, die wirklich nur durch Medien oder Erlebnisse diese Angst haben. Bei den Fällen kann ich dir nur zustimmen.

Bis dann Franziska

06. Februar 1999 08:03

Hallo Ariane,

Du hast ja vollkommen Recht, es gibt Hunde - und das möchte ich nicht nur an bestimmten Schlägen oder Rassen ausmachen - die für bestimmte Dinge mehr oder minder geeignet sind.
Bezüglich Windhunde ist es aber so, daß hier durchaus beachtenswerte Erfolge erzielt werden können. Sicherlich aber nicht in der unkontrollierten Zuverlässigkeit, wie das andere Rassen gewährleisten können. Ich habe auch meines Wissens nicht proklamiert, jetzt alle Hunde freizulassen, vielmehr rief ich zu der ERZIEHUNG zur Leinenlosigkeit auf. Daß hier jeder entsprechend seines Erziehungserfolges agiert; darf man doch wohl bei vernünftig denkenden Menschen voraussetzen.
Hier kommt aber noch ein weiterer Punkt zum Tragen.
Ein Windhund hat eigentlich in der Stadt sowie in Privathand überhaupt nichts verloren, da ich im Normalfall auf die Bedürfnisse, die über Jahrhunderte selektiert wurden, gar nicht eingehen kann.
Diese Hunde werden vor allem wegen ihres grazilen Äußeren gekauft und die unqualifizierten Rasseerklärungen in diversen Hundebüchern tun ihr Übriges. Die meisten Erstbesitzer haben keine Ahnung, was sie sich da in´s Haus geholt haben. Probleme sind hier fast immer vorprogrammiert.
Aus diesem Grunde empfinde ich es als höchst verantwortungslos, solche Tiere in die Hände von Laien abzugeben.
Ein bayrischer Gebigsschweißhund z.B. wird auch Heute noch nur gegen Vorlage eines Jagdscheines verkauft - obwohl dieser Hund sicherlich nicht schwerer führbar ist, als andere Schweißhunde. Was hiermit aber erreicht wurde und wird, ist, daß diese Hunde schwerlich in unerfahrene Hände gelangen. Das nenne ich Verantwortungsbewußtsein.

Wenn ich aber Heute die Zeitung aufschlage finde ich sicherlich einige "Windhundanzeigen" mit dem Grundtenor, es handle sich um ausgezeichnete Familienhunde, etc. pp.. Das stimmt aber so nicht. Trieb und Unterordnung verhalten sich umgekehrt Verhältnisgleich.
Der Windhund ist der gewollt triebstärkste unter allen Jagdhunden und braucht eine verständige Hand, Faszination an seinem sicher einzigartigen Wesen, persönliche Einschränkung des Halters sowie entsprechenden Freiraum, der in unseren Breiten aber kaum gegeben ist.

Das muß aber nicht heißen, daß ich hier keine Erfolge erzielen kann.

Leinenlosigkeit JA - im verantwortungsvollen Rahmen und entsprechend des Erziehungsstandes.

Das Witzige an der Diskussion, ist das Hitzige an der Diskussion.
Anstatt den Ansatz als richtig und wichtig zu betrachten, stürzen sich manche Leser auf Einzelbeispiele, um ihn ad absurdum zu führen.

Wie könnt ihr nur eure Kinder frei herumlaufen lassen, wo man doch weiß, das jährlich zehntausende angefahren und tausende überfahren werden.
Kinder aber werden nicht angeleint oder eingesperrt, sondern erzogen.

Warum sollte man das mit seinem Hund nicht genauso machen?
(Was im Übrigen auch noch viel einfacher ist)

Ich bin überzeugt, daß DU meinen ersten Beitrag definitiv richtig verstanden hast.
Und Deine Intention kann ich auch verstehen.
ABER:
"In der Spitzfindigkeit verliert sich das Wesentliche".

Ehrlich nett gemeinte Grüße

Daniel


06. Februar 1999 20:27

: Hallo Franziska,

sollte nicht derjenige, der unter einer Phobie leidet, daraum bemüht sein, dieser zu begegnen, unter Umständen mit Hilfe verhaltenstherapeutsicher Mittel? Oder ist von allen anderen zu erwarten, daß sie tagtäglich sich auf das Nahen einer solchen Person vorbereiten und damt sich und ihrem Hund Freiheit und Lebensfreude stark einschränken?
Rücksicht kann ich nehmen gegen über mir bekannten Personen, da ich dann einer Einzelsituation ausgesetzt bin. Allerdings zeigt sich dabei meist, daß keineswegs eine Phobie vorliegt, sondwern eine Ängstlichkeit, ide aussd der Unsicherheit der Reaktionsweise meines Hundes entspringt und sich mit Geduld gutem Willen und entspanntem Umgang bedier Seiten recht schnell lösen läßt.
In der Allgemeinheit kann für mich jedoch die Forderung nach einem Anleinen für den statistisch sicherlich absolut zu vernachlässigenden Fall des Auftauches eines Phobikers nicht akzeptabel sein.

Gruß,

Andreas

06. Februar 1999 21:48

Hallo Andreas,

habe ich irgendwas anderes gesagt, als du? Vielleicht ja wieder ein Mißverständnis, aber ich bin ganz genau deiner Meinung.

Nur ist es so, daß auch wenn ich einem Menschen auf der Straße begegne, der wirklich Angst (egal, ob er aus schlechter Erfahrung oder was auch immer Angst vor Hunden hat) vor meinem großen freilaufenden Hund hat, ich ihn trotzdem zumindest festhalte, bis derjenige vorbeigegangen ist. Und zwar aus folgenden Gründen: Erstens möchte ich nicht, daß es noch mehr Leute gibt, die wegen mir sagen könnten, Hundehalter wären egoistisch, würden keine Rücksicht nehmen, mit Hundehaltern könne man nicht reden etc., zweitens aus reiner Rücksichtnahme (ich hatte selbst mal kurzzeitig Angst vor Hunden, nachdem ich als Kind "gebissen" wurde). Es gibt natürlich, wie Daniel schon dagte, auch die Art Leute, die ankommen, sich neben mir aufbäumen, ohne meinen Hund überhaupt eines ängstlichen blickes zu würdigen und sagen: "Nehmen Sie gefälligst ihren Scheiß-Köter an die Leine, schließlich habe ich angst vor hunden." Da hört meine Rücksichtnahme auch auf.

Bis dann

Franziska

07. Februar 1999 07:46

: Hallo Franziska,
:
: bleibt noch die Frage, woher ich jeweils vorausahnend weiß, welcher der Passanten Angst vor Hunden hat.
Ich denke zudem, daß es gut für das Image der Hunde ist, wenn die ängstlichen Menschen sehen, wie friedlich und entspannt mein Hund an Ihnen vorbeispaziert, ohne eine Leine zu benötigen.
Nehme ich meinen Hund an die Leine , kann das doch auch signalisieren: "ich kann die Situation und die Reaktion meines Hundes nicht beherrschen".
Ansonsten bin ich sehr dafür, Rücksicht aufeinander zu nehmen und bin meist bereit, Aggressivitäten und Unfreundlichkeiten meiner Mitmenschen hinzunehmen, und diese mit erstaunlicher Höflichkeit zu erwidern, da uns als Hundehaltern eigene Aggressivität und Sturheit nicht weiterhilft.
Schön, daß wir eigentlich einer Meinung sind.

Viele Grüße,

Andreas
:
: Franziska