Hallo Ariane,
Du hast ja vollkommen Recht, es gibt Hunde - und das möchte ich nicht nur an bestimmten Schlägen oder Rassen ausmachen - die für bestimmte Dinge mehr oder minder geeignet sind.
Bezüglich Windhunde ist es aber so, daß hier durchaus beachtenswerte Erfolge erzielt werden können. Sicherlich aber nicht in der unkontrollierten Zuverlässigkeit, wie das andere Rassen gewährleisten können. Ich habe auch meines Wissens nicht proklamiert, jetzt alle Hunde freizulassen, vielmehr rief ich zu der ERZIEHUNG zur Leinenlosigkeit auf. Daß hier jeder entsprechend seines Erziehungserfolges agiert; darf man doch wohl bei vernünftig denkenden Menschen voraussetzen.
Hier kommt aber noch ein weiterer Punkt zum Tragen.
Ein Windhund hat eigentlich in der Stadt sowie in Privathand überhaupt nichts verloren, da ich im Normalfall auf die Bedürfnisse, die über Jahrhunderte selektiert wurden, gar nicht eingehen kann.
Diese Hunde werden vor allem wegen ihres grazilen Äußeren gekauft und die unqualifizierten Rasseerklärungen in diversen Hundebüchern tun ihr Übriges. Die meisten Erstbesitzer haben keine Ahnung, was sie sich da in´s Haus geholt haben. Probleme sind hier fast immer vorprogrammiert.
Aus diesem Grunde empfinde ich es als höchst verantwortungslos, solche Tiere in die Hände von Laien abzugeben.
Ein bayrischer Gebigsschweißhund z.B. wird auch Heute noch nur gegen Vorlage eines Jagdscheines verkauft - obwohl dieser Hund sicherlich nicht schwerer führbar ist, als andere Schweißhunde. Was hiermit aber erreicht wurde und wird, ist, daß diese Hunde schwerlich in unerfahrene Hände gelangen. Das nenne ich Verantwortungsbewußtsein.
Wenn ich aber Heute die Zeitung aufschlage finde ich sicherlich einige "Windhundanzeigen" mit dem Grundtenor, es handle sich um ausgezeichnete Familienhunde, etc. pp.. Das stimmt aber so nicht. Trieb und Unterordnung verhalten sich umgekehrt Verhältnisgleich.
Der Windhund ist der gewollt triebstärkste unter allen Jagdhunden und braucht eine verständige Hand, Faszination an seinem sicher einzigartigen Wesen, persönliche Einschränkung des Halters sowie entsprechenden Freiraum, der in unseren Breiten aber kaum gegeben ist.
Das muß aber nicht heißen, daß ich hier keine Erfolge erzielen kann.
Leinenlosigkeit JA - im verantwortungsvollen Rahmen und entsprechend des Erziehungsstandes.
Das Witzige an der Diskussion, ist das Hitzige an der Diskussion.
Anstatt den Ansatz als richtig und wichtig zu betrachten, stürzen sich manche Leser auf Einzelbeispiele, um ihn ad absurdum zu führen.
Wie könnt ihr nur eure Kinder frei herumlaufen lassen, wo man doch weiß, das jährlich zehntausende angefahren und tausende überfahren werden.
Kinder aber werden nicht angeleint oder eingesperrt, sondern erzogen.
Warum sollte man das mit seinem Hund nicht genauso machen?
(Was im Übrigen auch noch viel einfacher ist)
Ich bin überzeugt, daß DU meinen ersten Beitrag definitiv richtig verstanden hast.
Und Deine Intention kann ich auch verstehen.
ABER:
"In der Spitzfindigkeit verliert sich das Wesentliche".
Ehrlich nett gemeinte Grüße
Daniel