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Hilfe, mein Hund gehorcht nicht!

geschrieben von Nina(YCH) 
Hilfe, mein Hund gehorcht nicht!
16. Februar 1999 11:16

Hallo,
ich habe folgendes Problem; mein Hund ist 10 Monate alt und macht alle Übungen an der Leine wunderbar. Ich kann ihn auch ablegen, mich von ihm entfernen und mit dem Komando "hier" abrufen und er kommt freudig auf mich zugelaufen. Aber wenn ich mit ihm ohne Leine spazieren gehe, und uns Menschen oder Hunde entgegen kommen kann ich ihn nichtmehr abrufen, sondern im Gegenteil, sobald ich rufe läuft er noch schneller in die andere Richtung, nach dem Motto: "Schnell weg, sonst könnte Frauchen mich davon abhalten die Menschen oder Hunde zu begrüßen.
Habt Ihr einen Rat für mich?
Bis denn, Nina.


16. Februar 1999 11:51

Hi Nina,

war am Wochenende in Nuernber bei einer Hundepsychologin, weil der Hund meiner Freundin auch ein Aehnliches 'Problem' hat.
Sie arbeitet mit einer Dose mit Steinchen gefuellt (Cola-Dose) oben zukleben.
Wenn der Hund versucht auszubrechen,gib ihm das Kommando stopp oder bleib, oder was immer du fuer eines nehmen willst. Hoert er nicht sofoert schmeisst du die Dose NEBEN ihn nicht auf ihn.
Fuer gewoehnlich bleibt der Hund dann erstmal stehen und du kannst ihn zu dir zurueck rufen.
Am Anfang musst du das an der 10 Meter Leine ueben, damit die ihn noch im Griff hast. Klappt es kannst du es frei laufend probieren.
Die Dose musst du immer dabei haben denn er wird es mit sicherheit nochmal probieren und dann muss sie fliegen.
Bei vielen Hunden langt es die Dose ein paarmal zu schmeissen und dann gehorchen sie Wochenlang gut bist du nichtmehr dran denkst und dann schlagen sie wieder zu :-)
also sei auf der Hut.
Probiere es aus, es kann nicht schaden und es kostet dich nichts, ausser Konsequenz :-)

Liebe Gruesse
Bine

16. Februar 1999 12:05

Hallo Nina!

Beherrscht Dein Hund "Platz" auf Entfernung? Wir benutzen dieses Kommando in entsprechenden Momenten (aufspringendes Wild, Katzen, entgegenkommende Hunde/Menschen) als Notbremse. Denn ein Hund, der rennt, rennt weiter, fühlt sich durch Deine Rufe vielleicht noch angefeuert und bestätigt. "Platz" dagegen ist "Platz", da gibt es nichts anderes. Eingeübt haben wir das so: Hexe läuft "Fuß" und bekommt das Kommando "Bleib Steh". Nach ein paar Metern bleibe ich auch stehen und gebe das Kommando "Platz". Im Spiel wird (als kurze Unterbrechung) immer mal wieder "Platz" geboten. Legt sie sich sehr schnell, bekommt sie sehr schnell ihr Spielzeug bzw. das Spiel geht fröhlich weiter. Danach haben wir das ganze dann auch auf Spaziergängen geübt. Hexe läuft und untersucht alles mögliche, da gibt es dann immer mal wieder "Platz" und sie muß sich hinlegen. Nach viel Geduld funktioniert das dann auch mit Ablenkung (Menschen/Hunde). Falls Du auf einem Platz übst, kannst Du das ja auch gezielt mit Ablenkung üben.

Viel Erfolg!

Yvonne und Hexe




16. Februar 1999 12:01

Hi Nina,
vielleicht hilft Dir ja die Meldung von Roswitha vom 08.02.1999 weiter!
Viele liebe Grüße senden
Suki und Maxi

16. Februar 1999 12:17

Liebe Nina,

mit 10 Monaten ist Dein Hund in der Pubertät. Das bedeutet, daß er jetzt immer häufiger ausprobiert, ob er denn wirklich immer tun muß, was Du sagst. Soviel zum Trost: Diese Phase geht vorbei, Du darfst nur nicht aufgeben, sondern solltest konsequent (und möglichst gelassen) weiterarbeiten.

Frage: Wie rufst Du denn, wenn Du Deinen Hund beim "Hier" abrufst (Tonfall, Lautstärke, Körperhaltung)? Und wie rufst Du, wenn Du Deinen Hund von etwas Interessantem abrufen willst? Ich vermute, daß es da ziemliche Unterschiede gibt. Du weißt, daß Dein Hund beim "Hier" freudig und zuverlässig kommt. Dementsprechend freundlich und motivierend wirst Du ihn rufen, ganz im Vertrauen darauf, daß er angeflitzt kommt. Anders, wenn "Gefahr" am Horizont auftaucht. Da hast Du die Erfahrung gemacht, daß Dein Hund nicht unbedingt kommt und somit das Vertrauen in ihn verloren. Entsprechend alarmiert klingt vermutlich Dein Rufen. Deinem Hund signalisierst Du damit "Vorsicht, da passiert gleich was!" Er müßte dumm und taub sein, wenn er dieses Signal nicht verstehen würde. Und natürlich muß er dann unbedingt schauen, WAS denn da Tolles zu sehen ist. Oft hat eine bestimmte Art des Rufens auch auf die Menschen, die entgegenkommen eine gewisse Wirkung: Sie vermuten, der Hund sei nicht unter Kontrolle und vielleicht sogar gefährlich und reagieren ebenfalls beunruhigt. Damit wecken sie wiederum erst recht das Interesse Deines Hundes.

Wenn das für Dich so in etwa stimmt, wäre mein erster Tip, für Dich selbst das Heranrufen zu trainieren. Am besten zunächst in Situationen ohne "Feindberührung", in denen eigentlich gar kein Anlaß fürs Rufen besteht. Rufe bewußt freundlich und motivierend. Vermutlich wird Dein Hund erst mal gucken, was denn los sein könnte. Dann dreh Dich auf dem Absatz um und gehe in die entgegengesetzte Richtung davon. Kommt er jetzt angedüst, wird er mordsmäßig gelobt, kriegt vielleicht ein Leckerle oder (noch besser) ein kurzes Spiel mit Dir und darf dann wieder laufen. Wichtig: Nur einmal rufen und dann gehen. Du kannst aus den Augenwinkeln schielen, ob er kommt, aber bleibe möglichst weder stehen, noch dreh Dich um oder rufe nochmal. So lange Du dafür zuständig bist, den Kontakt zu ihm aufrecht zu erhalten, hat er nämlich keine Veranlassung, selber zu schauen, wo DU denn bleibst. Wenn Du das immer wieder übst, lernt Dein Hund zwei Dinge: 1. Ich muß auf Frauchen aufpassen, sonst verliere ich sie. 2. Herkommen ist klasse, da wird gelobt und gespielt.

In diesem Alter ist ein solches Vorgehen ziemlich erfolgversprechend. Laß Dich nicht entmutigen, wenn es im Ernstfall nicht auf Anhieb klappt. Fremde Menschen und vor allem Hunde üben einen sehr starken Reiz aus, dem Du einen stärkeren entgegensetzen mußt. Am besten ist es, zu schaffst diesen "Ernstfall" selber, indem Du eine bekannte Person bittest, den Spaziergänger zu spielen. Wenn Dein Hund ihn nicht näher kennt, ist es einfacher. Die Person kriegt den Auftrag, den Hund völlig zu ignorieren und ihn auch nicht anzuschauen. Du übst das Rufen-Weggehen-Spiel. Und wenns klappt, natürlich mit viiiiieeeeel Lob.

Was Du gleichzeitg üben kannst, ist das "Platz" zunächst aus der Bewegung (also während er an der Leine neben Dir geht), dann aus der Entfernung. Wenn es Dich interessiert, wie das aufgebaut wird, laß es mich wissen.

Viel Erfolg und liebe Grüße,
Jutta

18. Februar 1999 11:15

Was Du gleichzeitg üben kannst, ist das "Platz" zunächst aus der Bewegung (also während er an der Leine neben Dir geht), dann aus der Entfernung. Wenn es Dich interessiert, wie das aufgebaut wird, laß es mich wissen.
Hallo Jutta,
natürlich würde es mich interessieren, wäre wirklich super, wenn Du es erklären würdest.
Schonmal herzlichen Dank für Deine Hilfe, Nina.