Husky/Wolf-Hybriden (Mischlinge)
01. März 1999 11:13

Hallo,

ich kannte einen Wolfsmischling (1/4 Wolf, Rest kanadischer Schäferhund).
Bis zu einem Alter von ca. 1 Jahr war er lieb und nett, sowohl zu seiner
Familie als auch zu Tieren. Dann hat er sich geändert. Er haute ständig
ab und kam jedesmal mit blutverschmierter Schnauze zurück. Auch gegenüber
seinen Menschen veränderte er sich in Richtung aggressiv. Was aus dem
Tier geworden ist, weiß ich nicht, da der Kontakt zum Besitzer abgebrochen
ist.

Ich rate jedem, der mit dem Gedanken an ein solches Tier liebäugelt, sich
mit der "Gesellschaft zum Schutz der Wölfe" (http://www.geocities.com/Yosemite/4686/gzsdw.htm)
in Verbindung zu setzen.Dort bekommt man genug Informationen
und ich denke, dann wird jeder vernünftige Mensch die Finger davon lassen
oder sich eines der Tiere holen, die der Verein betreut, und die von den
verzweifelten Besitzer abgegeben wurden oder werden sollen.

Viele Grüße

K. Keck

01. März 1999 11:30

Hallöchen,

Ich würde nie im Leben auf die Idee kommen, irgendjemandem dazu zu raten sich solch einen Mischlung zuzutun, ausser er weiss ganz genau was er tut. Ich kenne auch genug Horrorgeschichten (Vor allem von Tschechoslowakischen Wolfshunden, aber auch von "normalen" Huskys) die immer wieder für viel Ärger sorgen. Hakt man nach und erfährt die ganzen Geschichten, liegen praktisch immer schwere Fehler der Besitzer vor. Ich habe einige Bekannte mit Huskys und die haben mir alle das selbe bestätigt: Pass bloss auf, dass er nie auf den Jagdtrieb kommt!, denn dann hast du als Besitzer verloren. Ich war mir dessen wohl bewusst und habe deswegen mit dem Kleinen vom ersten Tag an, als er zu uns gekommen ist, hart gearbeitet. Ihn an Katzen. Hühner, Meerschweinchen und andere Tiere gewöhnt, ihm beigebracht Jogger, Velofahrer und Reiter zu ignorieren und die vielen anderen Dinge die Hunde halt können sollten. Nun wird er in ein Paar Wochen zwei Jahre alt und ich kann mich nicht beschweren. Mit ungefähr einem Jahr fing er auch an zu fremdeln und aggressiv anderen Hunden gegenüber zu reagieren, auch da habe ich sofort Kontra gegeben und intensiv mit ihm gearbeitet.

Es kann gut sein, dass ich einfach unglaubliches Glück hatte. Doch ich kenne auch andere Menschen die "Wolfshunde" besitzen und glücklich und zufrieden mit ihren Hunden leben. Die meisten haben aber auch sehr viel Zeit und individuelle Erziehung investiert. Mir ging es eigentlich nur darum, einmal zu schildern, dass es auch Erfolgsgeschichten geben kann, und nicht nur Horrorstories!

Dass man sich keinen Illusionen hingeben sollte und wirklich schon genug Erfahrungen mit anderen Hunden gesammelt haben sollte, versteht sich von selbst.

Liebe Grüsse

Daniela



01. März 1999 21:21

Hallo Daniela,

,ich persönlich würde mal ineressieren, was für Beweggründe jemand haben kann, sich überhaupt einen Wolfshybriden als Haushund zu holen. Ich kanns ja irgendwo auch nachvollziehen, würde es aber schonn alleinn niemals machen, weil ich diesen Trend basolut nicht unterstützen möchte. Dazu kommt auch noch, daß die Chance, daß dieser Hund zum Problemhund wird, natürlich sehr hoch ist. Ich denke sogar, daß die meisten halb/halb-Wolfhybriden selbst mit dem besten Hundepsychologen zum Problem werden können, da die meisten heute noch wildlebenden Wölfe meiner Meinung nach überhaupt nicht mehr auf den Menschen zu sozialisieren sind (da durch nat. Selektion äußerst Menschenscheu). Also, wie kommt man dazu, sich einen Wolfshybriden anzuschaffen?????

Bis dann

Franziska

02. März 1999 09:26

Hallo Franziska

Ich habe nicht bewusst nach einem solchen Hund gesucht und er wurde auch nicht so angepriesen. Im Inserat ging es um Sibirian Huskys. Im Gespräch mit dem Besitzer kam schliesslich seine Vorgeschichte raus, auch wenn ich das zuerst nicht glauben wollte. Für mich war er zuerst einfach nur ein Husky. Die ganze Wolfsgeschichte habe ich zuerst nur für "Verkaufsfördernde" Massnahmen gehalten. Doch nachdem ich seine Mutter gesehen habe, war mir allerdings alles klar und ich begann ihm zu glauben.

Dass Wölfe durch jahrhundertelange Verfolgung und Abschlachtung durch den Menschen eine extreme Scheu bekommen haben. Dennoch darf man nicht vergessen, dass Wölfe trotz allem auch sehr neugierige Tiere sind. Dass sie auf alle Zeiten keinen Kontakt mehr zum Menschen haben können, glaube ich nicht und dafür gibt es auch genug andere Beispiele. Im übrigen darf auch nicht vergessen werden, das gerade bei den Huskys immer wieder mal Wolfblut eingekreuzt wurde. Doch das absolut menschenfreundliche und fröhliche Wesen der Huskys scheint die wölfische Scheu wettzumachen.

Also wie gesagt, es war nicht meine Absicht mir mit einem "Wolfshund" mein Ego zu polieren.

Liebe Grüsse

Daniela

05. März 1999 13:54

Hallo Daniela,

: Zu verführerisch ist der Reflex "Oh wie schön, der sieht ja aus wie ein Wolf.

Mal ehrlich. So schön sind doch Wölfe eigentlich garnicht. Ich war letztes Jahr im Wolfspark von Werner Freund (Merzig/Saarland)und war platt, wie als ich zum ersten Mal Wölfe (er hat ja vier verschiedene Rassen) in Natura gesehen habe. Von wegen geheimnisvoller Wolf: müde, vollgefressen mit dicken Bäuchen, Senkrücken und völlig zerzaust lagen oder liefen sie gelangweilt im Gehege rum. Da war nix faszinierendes, noch nicht mal, als die Rudel in ein gemeinsames langes Wolfsgeheul verfielen. Also unser Hund heult schöner:smiling smiley)

: Ich besitze selber solch ein Prachtexemplar und kann einiges dazu erzählen. Vielleicht liegt es ja daran, dass der Husky-Einfluss etwas dominater ist...

Wenn seine Mutter, wie Du in einer anderen Meldung schriebst, eine Halbwölfin und sein Vater ein Husky ist, ist er dann nicht nur noch zu einem Viertel Wolf ?

: Gibt es noch andere Menschen, die Erfahrungen mit Wolf-Hybriden gemacht haben?

Gerade vor zwei Wochen "lagerte" bei einen Schlittehunderennen ein Züchter und Musher mit seinem Alaskan-Wolfs-Mischlingsgespann neben uns. Er züchtet diese "Rasse" in Alaska und wir kamen so ins Gespräch. Ehrlich gesagt, fand ich sie alle total hässlich. Aber ich habe auch schon zwei Besitzer mit der gleichen "Mischung" auf einer Schlittenhundemesse kennengelernt habe, deren Hunde echt toll ausgesehen haben. Beide konnten sich auch nicht über ihre Hunde beklagen. Der eine betreibt ebenfalls Schlittenhundesport und der andere joggt regelmässig mit seinem Hund.

Grüße aus dem Kleinen Saarland sendet mecki


12. März 1999 11:31

Hallo mecki

Vollgefressen? Mit Senkrücken? Nun so wie das tönt, sind es wohl schon ältere Wölfe und wenn sie gelangweilt rumhängen, ist wohl ein Zeichen, von wenig artgerechter Haltung. (Zu kleines Gehege?) Ein Hundetrainer bei mir um die Ecke (tschuldigung, in der Schweiz natürlich) hat ebenfalls vier junge Timberwölfe, und vor denen habe ich echten Respekt, denn die Wildheit ist ihnen immer noch in die Augen geschrieben. Momentan ist er dabei ein grosses Gehege (so um 6 ha) für sie anzulegen. Alles andere wäre auch kaum zu verantworten.

Dass meiner tatsächlich nur zu einem Viertel Wolf haben könnte, stimmt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich das falsch angegeben habe. (mea culpa)

Es gibt tatsächlich Wolfmischlinge die sehen überhaupt nicht berauschend aus. Ich kenne so einen tschechoslowakischen Wolfshund, der mir eigentlich auch zu massig, zu schwer und irgendwie seltsam erscheint. Hat vermutlich mit der sehr willkürlichen Genmischung zu tun. Manche sind schöner, andere hässlicher. Doch dies sagt ja noch gar nichts über den Charakter aus.

Liebe Grüsse ins KLeine Saarland aus der (noch) kleineren Schweiz

Daniela