Hallo Leute,
im folgenden stelle ich die Geschichte eines Problemverhaltens eines Hundes dar. Ich möchte Euch bitten, mir mitzuteilen, ob Ihr die angewandte Methode für effektiv haltet, unabhängig von der Kenntnis wie oder was angewendet wurde, sondern nur anhand des VORHER und NACHHER.
Inspirit wurde ich zu dieser Frage durch die Diskussion über Ausbilder, "richtige" Methode etc.
Rover und die Hasen.
Mit circa einem halben Jahr ist Rover das erstemal mit anderen Hunden zur Jagd gegangen, vorher ist er immer bei uns geblieben, wenn ein Teil der Truppe am Horizont verschwand. Bei den nächsten Spaziergängen ließ er sich noch abrufen, aber dann war es irgendwann vorbei. Startete ein Hund zum jagen war Rover sofort dabei, es war mir nicht möglich solche Kontakte zu verhindern, zumal Rover auch mit ihm (und mir) noch fremden Hunden loszog. Wenig später brauchte er auch keinen Kompagnon mehr, er kannte alle Karnickelbauten der Umgebung, hörte die Tiere im Dickicht oder sah sie gar. Dann half kein Rufen, kein Drohen, keine Klapperbüchse, keine Kette. Nur mit einer 10m Schleppleine war er zu kontrollieren, nach wenigen Einwirkungen hatte er begriffen, jagen mit Leine tut weh. Nur konnte er mit der Leine nicht mit anderen Hunden spielen, es führte zu ziemlichen Verwicklungen, aber er brauchte Sozialkontakte da er diesbezüglich sehr unsicher ist. Also mußte die Leine wieder ab, kurze Zeit später war Rover auch schon wieder weg.
Nach und nach steigerte sich das Verhalten, er ging nicht mehr nur in bekanntem Gebiet auf die Pirsch, sondern auch in fremdem. Dann verließ Rover auch mal während der Übungsstunden den Hundeplatz, immer öfter brach er auch Übungen ab, um einfach wild bellend über den Platz zu rennen, wenn schon kein Kaninchen in Sicht war so konnte er sie aufscheuchen. Zu allem Übel war er mit circa drei Jahren erfolgreich und erlegte ein Jungkarnickel, danach war er noch öfter weg. Nach Einsetzen der Dämmerung brauchte ich die Leine gar nicht erst lösen, dann startete Rover sofort durch.
Vergleich FRÜHER und HEUTE:
Wie lange ist Rover FRÜHER weggelaufen ?
Tagsüber zwischen fünf Minuten und einer Viertelstunde, ab Einsetzen der Dämmerung auch länger.
HEUTE: Längstens maximal eine Minute, sogar nachts in seinem Lieblingsjagdgebiet am Hundeplatz. Sonst oft auch viel kürzer 10 bis 20 Sekunden
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Wie oft ist Rover FRÜHER weggelaufen ?
Mindestens einmal pro Spaziergang, auf längeren (= 30 min) öfter, im Wäldchen fast ständig, näherten wir uns altbekannten Bauten war er ebenfalls weg.
HEUTE: Kaum noch, da ich ihn in der Orientierungsphase abrufe. Er hält aber immer noch Ausschau, nur viel weniger als früher, wir kommen meist unbeschadet durchs Wäldchen. Ist er wegen meiner Unachtsamkeit schon zur Jagd aufgebrochen rufe ich in der Regel nicht mehr.
Die Kaninchenbauten läßt er mittlerweile links liegen.
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Wie weit ist Rover FRÜHER weggelaufen ?
Bis zu einem Kilometer, andere Hundehalter haben ihn beobachtet.
HEUTE: maximal bis circa 300 Meter meist aber viel weniger weit (50-100m).
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Treffen wir sehr oft Wild oder nur selten?
Kaninchen treffen wir ständig, Rotwild haben wir erst einmal gesehen, da ging Rover auch hinterher, allerdings im Rudel mit zwei wildernden Landseern, das war aber vor Beginn der "neuen" Erziehung. Haustiere wie Rinder, Pferde, Schafe werden nicht beachtet, Hühner und Tauben werden aufgescheucht.
Fünf Monate nach dem ersten Abrufen aus der Orientierungsphase habe ich ihn das erstemal direkt aus der gerade gestarteten Jagd abgerufen, war gar keine Absicht, ich war abgelenkt. Trotz Sichtkontakt zum Kaninchen hat Rover sofort umgedreht. Selbiges hat sich seitdem schon mehrfach wiederholt.
Vor dem ersten Abrufen aus der Orientierungsphase gab es eine Vorlaufzeit von 2-3 Monaten, wo Abrufen aus anderen Situationen geübt wurde. Bei Umstellung der Erziehung war Rover knapp 5 Jahre alt.
Nun, was denkt Ihr, könnte der eingeschlagene Weg sinnvoll sein? Rover ist übrigens ein Jagd- und Gebrauchshund-Mix.
freue mich auf Eure Antworten,
Britta Beispiel