Jagdhundeausbildung
Hallo Claudia,
laß dir mit deiner Idee bloß nicht von Steffi den Wind aus den Segeln nehmen.
Ich find's eine ganz tolle Idee Deinen Hund jagdlich auszubilden. Denn ein Jagd-oder Jagdgebrauchshund sollte einfach seinem Naturell entsprechend ausgebildet werden.
1. Lernt Dein Hund sein Verhalten und seinem angeborenen Trieb vermeintlichen "Jagdopfern" gegenüber zu kontrollieren.
2. Ist die Jagdgebrauchshundeprüfung eine tolle Sache und nicht schwieriger und schon gleich nicht härter als eine andere Art der Hundeausbildung (bezüglich Fuchs sei gesagt das an der Prüfung das Apportieren eines Fuchses nicht verlangt wird. Wenn Dein Hund wirklich den Fuchs nicht annehmen will - Na und. Außerdem wirklich unangehm riecht nur der Fuchsrüde. Außerdem was wissen wir schon was gut und schlecht für den Hund riecht. Hunde fressen manchmal Sch.... oder wälzen sich mit Genuß in allen möglichen Stinkbomben.)
3. Du und Dein Hund werden viel Spaß dabei haben, da die JGH-Ausbildung ein großes Spektrum umfasst. z.B. Unterordnung, Apportieren am Hindernis, Feldschleppe, Waldschleppe, Schweißfährte, Wasserarbeit
4. Du solltest Dir allerdings klar machen und mit dem Gedanken anfreunden das Du bei der Jagdgebrauchshundeausbildung tote Tiere anfassen mußt. Der Hund soll ja lernen nicht nur einen Apportierbock im Fang zu halten sondern auch weiche Sachen (z.B Deine Hand oder Jagdbeute) sehr vorsichtig im Fang zu halten. Weil wer will schon einen durchgekauten Wildhasen in der Pfanne haben der mehr Hackfleisch im Fellbeutel ähnelt als einem Braten. Sehr angeehm ist das manchmal nicht und kostst mit Sicherheit auch einiges an Überwindung die "Träiningstiere" (die werden übrigens nicht extra frisch für die Hunde geschossen, sondern das sind Tiere die für andere Zwecke nicht verwendbar sind und die eingefroren werden und immer wieder fürs Training aus der Gefriertruhe geholt werden.) Manchmal sehen die natürlich durch die oftmalige Wiederverwendung nicht gerade schön aus.
5. Feld-und Waldschleppen werden Dir und Deinem Hund bestimmt liegen. Dabei muß Dein Hund selbstständig eine Spur verfolgen die vorher z.B. mit einem Hasen geschleppt wurde. Kann man bei einem gut ausgebildeten Hund übrigens mit allen mögliche Gegenständen machen !
6. Bei der Schweißarbeit ("Schweiß" ist Jägersprache und heißt Blut) muß Dein Hund seine feine Nase beweisen. Da wird mit kleinen Blutstropfen eine ellenlange Strecke mit Winkeln markiert. Dein Hund muß dann diese kleinen Blutströpfchen bis zum Endpunkt verfolgen. Diese Schweißfährte liegt oftmals über mehrere Stunden oder sogar Tage, auch bei Regen, bevor ein Hund darauf angesetzt wird. Dies muß ein jagdlich geführter Hund beherrschen da es leider zu oft vorkommt das z.B. ein Reh angefahren wurde und sich schwerverletzt ins Dickicht flüchtet. Würde der Jäger es dann nicht finden würde es vielleicht quahlvoll und langsam verenden verenden. Der Jäger kann es dann nachdem der Hund es gefunden hat von seinen Leiden schnell erlösen.
7. Bei der Wasserarbeit lernt Dein Hund z.B. geschossene Enten (sind übrigens auch "Träiningstiere".) aus dem Wasser zu holen. Das ist später doch auch ganz schön wenn Du an einem See bist und Dein Hund ganz toll irgendweche Stöcke auf Kommando anlandet und bei Dir vorsitzt um Dir den Stock voller Stolz entgegenhält.
Einen Lehrgang zur Jagdgebrauchshundeprüfung kannst Du bei jedem Jagdgebrauchshundeverein mitmachen. Setzt Dich deshalb mal mit einem Jäger in Deiner Nähe in Verbindung der Dir bestimmt sagt wo Du und Dein Hund so einen Kurs mitmachen können.
Jäger mußt Du deshalb nicht sein oder werden.
Aber es macht mit Sicherheit viel Spaß dann einen Hund zu besitzen der in jeder Situation (z.B. Hase springt vor dem Hund auf) gehorsam und beherrschbar ist und nicht gleich jedem Tier nachjagt. Denn der jagdlich ausgebildete Hund lernt nämlich nicht gleich auf alles loszustürmen was sich bewegt. Und das kann für einen Hund in manchen Gegenden lebensrettend sein. Denn wenn Dein Hund beim wildern (das hetzen reicht da schon, es muß nicht töten eines Wildtieres sein) erwischt wird darf der Jäger ihn bedenkenlos abschießen.
Also viel Spaß
Tschau Manu
(Ich und mein damaliger Irischer Setter haben die JGH-Prüfung bereits vor vielen Jahren mit sehr gutem Erfolg abgelegt)