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Halti

geschrieben von Heike M.-N.(YCH) 
Halti
22. September 1997 06:59

Hallo,
wer hat Erfahrung mit dem Halti. Wir haben Nele einen gekauft, weil sie
momentan fürchterlich an der Leine zieht (sie ist bis zum Urlaub ziemlich
gut bei Fuß gegangen). Nele haßt das Halti, sie schubbert sich dauernd an
der Nase, die Leute schauen uns an, als wären wir die größten Tierquäler (schau mal,
der süße Hund, und dann ein Maulkorb......).
Ich weiß momentan keinen Rat, wie ich ihr dieses plötzliche Ziehen sonst wieder
abgewöhnen soll.
Wer kann mir helfen ?
Liebe Grüße,
Heike


27. September 1997 16:21

Hallo!
Wer ein Halti verwendet sollte folgendes wissenEin Halti fügt dem Hund zwar keinen körperlichen Schmerz zu (wie z.B. ein Würge- oder Stachelhalsband), doch es übt einen enormen psychischen Druck auf ihn aus. Ein Halti sollte man deshalb nur wohldosiert einsetzen, und auch nur dann, wenn andere Mittel versagen. Unarten wie der Leine zerren bekommt man auch ohne Halti in den Griff. Das Halti ist aber ein wirksames Hilfsmittel, wenn der Hund beim Spaziergang z.B. extrem aggressiv auf andere Hunde ist. Wichtig ist, daß man für das Halti eine extra Leine verwendet und der Hund nicht direkt am Halti geführt wird. Sobald der Hund anfängt sich aufzuführen, zwingt man ihn mit dem Halti dazu, sich wieder auf den Hundeführer zu konzentrieren. Sobald der Hund ansprechbar ist, muß der Druck wieder verschwunden sein. Wenn der Hund nach ein paar Versuchen seine Übung verstanden hat, wird die Wirkung des Halti immer mehr reduziert. Nach spätestens einer Woche sollte das Halti überflüssig sein.
AlsoWer seinen Hund ständig am Halti spazieren führt, fügt ihm einen genausogroßen psychischen Schmerz zu, wie er einen physischen Schmerz mit einem Stachelhalsband ausübt. In beiden Fällen sollte man das Hilfsmittel also nur vorrübergehend zum gezielten Training verwenden, denn sonst fördert man entweder unterschwellige Agressionen oder der Hund stumpft einfach ab. Ich habe schon mehrere Hunde kennengelernt, die sich trotz Stachelhalsband mit voller Wucht in die Leine stemmten.
Zum Thema "an der Leine ziehen"Beste Erfolge hatte ich bisher mit einem Brustgeschirr. Dabei ist es nicht das Hilfsmittel selbst, das den Hund davon abhält zu zerren. Es ist vielmehr das Verhalten des Hundeführers. Wie immer bei der Hundeerziehung ist das Wichtigste die Konsequenz. Wer nicht möchte, daß der Hund zieht, darf ihn einfach nicht ziehen lassen. Sobald der Hund anfängt zu zerren, bleibt man stehen. Den Hund NICHT zurückziehen, denn sonst denkt sich der Hund"Hoppla, mein Frauchen hat mich nicht verstanden! Ich muß noch fester ziehen, damit wir endlich zu dieser interessanten Stelle da vorn kommen". Es gibt nichts, womit man das ziehen noch mehr trainieren kann, als mit einem halbherzigen Hin-und-hergezerre. AlsoEinfach stehen bleiben und mit dem Hund sprechen. Man kann ihm entweder sagen, daß er umkehren soll, geht ein Stück in die andere Richtung weiter, oder man sagt zum Hund "Bleib", geht zum Hund und läßt ihn erst nach einem Befehl ("Weiter"winking smiley wieder weitergehen. Wenn der Hund merkt, daß er mit seinem Gezerre nie zum Erfolg kommt, wird er sehr schnell lernen, wie lang die Leine ist. Übrigens sollte man für diese Übung eine Leine nehmen, die mindestens 2-3 m lang ist. Nur so wird der Hund nicht bei jedem zweiten Schritt gezwungen, an der Leine zu zerren.
Viele Grüße!
Eva


27. September 1997 18:19

Hallo!

Woraus schließt Du, daß das Halti einen psychischen Druck ausübt? Ich verwende das Halti bei meinem Border Collie, der in aufregenden Situationen wie ein Ziegenbock zieht. Ich habe ihn erst seit einem halben Jahr (er ist jetzt 1 1/2) und hat leider keine ordentliche Welpengrundausbildung bekommen.

Ich verwende das Halti, wenn er aufgeregt ist (z.B. bei Turnierbesuchen). Ich konnte bis jetzt nicht feststellen, daß er psychisch unter Druck steht damit. Er ist genauso munter und spielfreudig wie sonst auch, nur daß er eben nicht mehr zieht.

Gruß

Petra


29. September 1997 06:33

Hallo Eva, du schreibst u.a...

Wer ein Halti verwendet sollte folgendes wissenEin Halti fügt dem Hund zwar keinen körperlichen Schmerz zu (wie z.B. ein Würge- oder Stachelhalsband), doch es übt einen enormen psychischen Druck auf ihn aus.

Ich "nutze" das Halti seit 10 Monaten bei unserem Rüden und kann derartiges nicht feststellen.

Ein Halti sollte man deshalb nur wohldosiert einsetzen, und auch nur dann, wenn andere Mittel versagen.

Welche andere "Mittel" ausser stehenbleiben, schlägst Du denn vor ?

Unarten wie der Leine zerren bekommt man auch ohne Halti in den Griff. Das Halti ist aber ein wirksames Hilfsmittel, wenn der Hund beim Spaziergang z.B. extrem aggressiv auf andere Hunde ist.

Da muß ich Dir in beiden Fallen aus eigener Erfahrung mit zwei grundverschiedenen Hunden zustimmen. Die eine zog aus Tatendrang, der andere bei der Begegnung mit anderen Hunden. Letzter ist in diesen Fällen nur mit Halti zu führen. Erstere mit stehenbleiben, aber auch einfach zurückgehen, bzw. bei "Fuß" mit Leckerlie üben und grundsätzlich nie in Schnüffelwunschecke mitziehen lassen.

Wichtig ist, daß man für das Halti eine extra Leine verwendet und der Hund nicht direkt am Halti geführt wird.

Soll das heissen, 2 Leinen. 1 am Halti und 1 am Halsband ?

Sobald der Hund anfängt sich aufzuführen, zwingt man ihn mit dem Halti dazu, sich wieder auf den Hundeführer zu konzentrieren. Sobald der Hund ansprechbar ist, muß der Druck wieder verschwunden sein.

Genau, dies sollte die "Urbestimmung" des Halti´s sein.

Wenn der Hund nach ein paar Versuchen seine Übung verstanden hat, wird die Wirkung des Halti immer mehr reduziert. Nach spätestens einer Woche sollte das Halti überflüssig sein.

Wie stellst Du Dir dies bei einem "auf andere Hunde ständig und unermüdlich aggressiv reagierenden Hund" vor ?

AlsoWer seinen Hund ständig am Halti spazieren führt, fügt ihm einen genausogroßen psychischen Schmerz zu, wie er einen physischen Schmerz mit einem Stachelhalsband ausübt. In beiden Fällen sollte man das Hilfsmittel also nur vorrübergehend zum gezielten Training verwenden, denn sonst fördert man entweder unterschwellige Agressionen oder der Hund stumpft einfach ab. Ich habe schon mehrere Hunde kennengelernt, die sich trotz Stachelhalsband mit voller Wucht in die Leine stemmten.

Aber was ist wohl besser, Halti oder Stachelhalsband. Ich denke darüber sind wir uns einig. Wenn die Agression zu anderen Hunden nicht nachlässt, was dann tun ?

Zum Thema "an der Leine ziehen"Beste Erfolge hatte ich bisher mit einem Brustgeschirr.

Half uns leider garnicht. Im Gegenteil, ins Brustgeschirr legte sich der Rüde noch mehr in´s Zeug.

Dabei ist es nicht das Hilfsmittel selbst, das den Hund davon abhält zu zerren. Es ist vielmehr das Verhalten des Hundeführers.

Dann müsste es ja auch "ohne Hilfsmittel" gehen. Ist aber anscheinend nicht so.

Wie immer bei der Hundeerziehung ist das Wichtigste die Konsequenz. Wer nicht möchte, daß der Hund zieht, darf ihn einfach nicht ziehen lassen. Sobald der Hund anfängt zu zerren, bleibt man stehen.

Und macht aber vorher einen "Bodybilkurs", damit man seinen Hund auch "packt".

Den Hund NICHT zurückziehen, denn sonst denkt sich der Hund"Hoppla, mein Frauchen hat mich nicht verstanden! Ich muß noch fester ziehen, damit wir endlich zu dieser interessanten Stelle da vorn kommen".

Stimmt.

Es gibt nichts, womit man das ziehen noch mehr trainieren kann, als mit einem halbherzigen Hin-und-hergezerre. AlsoEinfach stehen bleiben und mit dem Hund sprechen. Man kann ihm entweder sagen, daß er umkehren soll, geht ein Stück in die andere Richtung weiter, oder man sagt zum Hund "Bleib", geht zum Hund und läßt ihn erst nach einem Befehl ("Weiter"winking smiley wieder weitergehen. Wenn der Hund merkt, daß er mit seinem Gezerre nie zum Erfolg kommt, wird er sehr schnell lernen, wie lang die Leine ist. Übrigens sollte man für diese Übung eine Leine nehmen, die mindestens 2-3 m lang ist. Nur so wird der Hund nicht bei jedem zweiten Schritt gezwungen, an der Leine zu zerren.

Ich lege meinen "ungezogenen" Rüden in´s Platz wenn´s wir einem anderen Hund begegnen, auf den er aggressiv reagiert. Das ist bis heute meine beste Erfahrung.

Ich möchte mein "Halti" bei der Begegnung mit anderen Rüden nicht mehr missen. Und andere Hunde begegnen einem halt mal ständig und überall ...

gruß mecki


29. September 1997 07:24

Hallo Eva,
unser Rocky lief 6 Jahre lang mit einem Halti. Wir haben nie gemerkt,
dass sich der Hund psychisch verändert hat. Er war bis ins hohe Alter
ein fröhlicher und zufriedener Hund, der zu seinen Artgenossen
freundlich war.
Viele Grüsse,
Gigi


29. September 1997 18:02

Hallo,

also das ein Halti einen psychischen Schmerz verursacht kann bei einigen wenigen Hunden stimmen.
Das ist aber die Ausnahme!!
Der Hund sollte auch nicht am Halti geruckt werden, sondern einfach nur den Kopf zum Besitzer drehen, damit
der Kontakt wieder hergestellt wird.
Mein Hund läuft jetzt schon ein Jahr ohne Halti und spielt damit auch Ball und frißt
ohne Störung.
Falls wir anderen Hunden begegnen, drehe ich um - denn sonst muß ich Druck ausüben und das erzeugt
bei ihm wieder Aggression.
Jetzt hab ich mir eine Sprühflasche mit Thermalwasser - ohne Parfüm reinstes Wasser - besorgt,
damit kann ich ihn wunderbar stoppen, er ist sofort aus seiner Angriffslust raus und geht wieder
ordentlich.
Aber noch was zu dem StehenbleibenDa lacht er drüber. Ich hab das auch schon mit Platz versucht - keine
Wirkung. Im Moment versuche ich es mit Richtungswechsel und ganz langsam gehen und er reagiert sehr
aufmerksam. Das scheint für ihn verständlich zu sein. Na, wir werden sehen!

Grüße

Petra