Hallo Sandra!
Erstmal mitleidiges Schulterklopfen von einem Leidgenossen! Ich habe auch so ein Fressmonster zuhause, es ist mittlerweile 16 Monate alt.
Aber ich kann dir sagen: Das Problem ist bei uns nicht ausgestanden, aber doch schon viel besser geworden und ich glaube, du bist auf dem richtigen Weg.
"Unrat aufnehmen" gehört ja nun leider zu dem unerquicklichen Thema des selbstbelohnenden Verhaltens, dem man mit positiver Bestärkung nur wenig wirklich attraktives entgegenzusetzen hat. (Was ist schon ein Stück Wurst gegen vergammelten Fisch oder eine schöne Portion menschlicher Exkremente?)
Sobald meine Süsse sichtbares Interesse für irgendein Ekelteil zeigt, fange ich an, drohende Laute von mir zu geben (Knurren, tiefes "Naaaain"
und rufe sie zu mir. Wenn's klappt (was immer häufiger der Fall ist) dann gibt's natürlich Jubel, Spiel und Leckerchen, auch mal einen "Jackpot". Wenn nicht, gehe ich hin, Schnauzengriff und Rempeln.
Mittlerweile läuft sie mir schon oft entgegen, wenn ich drohend auf sie zugehe, allerdings nicht unterwürfig, sondern eher verhalten-freudig, denn beim Entgegenkommen gibt es auch eine Belohnung.
Ich passe beim Spaziergang immer höllisch auf. Sobald sie witternd die Nase hebt, rufe ich sie sofort her und belohne sie. Denn wenn sie loszischt, zu dem verrotteten Teil, das sie im Gebüsch gerochen hat, ist Rufen oft zwecklos.
Aber wie gesagt, es wird immer besser, also verlier' nicht den Mut und bleib' am Ball.
Mitfühlende Grüße von Sabine S.,
deren Fressmonster gestern eine Schüssel voll roher Kartoffelschalen mit Appetit vertilgt und hervorragend vertragen hat....