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aggressiver Rüde in Hundeschule

geschrieben von Anke(YCH) 
aggressiver Rüde in Hundeschule
06. Februar 2001 15:20

HalloIhr,
wir sind seit kurzem mit unserer 1 Jahr alten Hovi-Hündin in einer neuen Hundeschule in einer Gruppe von 10 Hunden und zwei Ausbildern und üben für einen Team-Test. Ein 1 Jahr alter Rüde ist aggressiv gegenüber allen anderen Hunden - er soll z.b. sitzen, und während ein Team an ihm vorbeigeht, knurrt er den Hund an und versucht zu beißen. Als Frauchen das unterbinden wollte, wurde Frauchen angeknurrt. Beim letzten Mal war dann der Mann dabei, da sich die Frau nicht traut. Auch der Mann wurde angeknurrt. Sobald dem Rüden ein Hund näher als ca. 2 Meter kommt, wird geknurrt, und kurz danach kommt dann der Versuch zu schnappen. Der Hund hat mind. 70 cm Schulterhöhe (Mischung aus Bobtail und wahrscheinlich IW) und wiegt einiges. Zu Hause ist noch ein 5 jähriges Kind, mit dem der Hund bisher prima auskommmt, aber die Beiden sorgen sich jetzt. Die Ausbilder haben ein Stachelhalsband vorgeschlagen, weil ihnen nach ein paar Stunden und immer wieder üben (Hund ständig loben, wenn es dann mal unter viel Ablenkung gutging) nichts anderes mehr einfiel.
Hat jemand vielleicht noch eine andere Idee? Samstag haben wir wieder Hundeschule, vielleicht kann ich den Beiden ja etwas Hilfestellung geben.
Danke schonmal
Anke


06. Februar 2001 15:44

:Hallo Anke,


also, das gibt noch Probleme - Frauchen traut sich nicht, den Hund zu maßregeln? Haben die Leute Angst vor dem eigenen Hund?

Ich würde folgendes machen: In dem Moment, wo der Hund anfängt zu knurren, Schnauzengriff (die Hand von oben über die Schnauze legen) und ein deutliches, ruhiges Nein oder Pfui.

Das funktioniert aber nur, wenn die Rangordnung einwandfrei geregelt ist und das scheint mir nicht der Fall zu sein, so wie Du ihn schilderst.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis beide, Frauchen und Herrchen, deutlicher angeknurrt werden als jetzt, wo der Hund es zunächst nur mal bei Frauchen versucht.

Ganz deutlich muß dem Hund JEDEN TAG gezeigt werden, wo sein Platz im Rudel ist.
Da gibts ganz einfache Sachen; Zuerst ißt der Mensch, dann der Hund, erst geht der Mensch aus der Tür, dann der Hund - das kann man ausbauen, z.B. das der Hund erst Sitz machen muß, bevor es Futter gibt oder erst aus dem Auto darf, wenn das KOmmando dazu kommt etc.

Zwischendurch ein Bauchkraulen hilft auch ungemein - denn da liegt der Hund auf dem Rücken und zeigt damit eine Unterwerfungshaltung.

Es tut mir leid, aber auf dem Hundeplatz werdet ihr das nicht ausschließlich über positive Motivation in den Griff bekommen.

Vielleicht sollte Herrchen mal mit dem Hund bei Fuß um andere Hunde im Slalom rumlaufen - und auf gar keinen Fall das Tempo verlangsamen, wenn der Hund anfängt zu knurren. Das Verhalten wird mit einem deutlichen Nein untersagt und Herrchen geht unbeeindruckt weiter, evtl. mit einem kurzem Ruck an der Leine (nicht den Kopf abreißen, sondern einfach einmal kurz an der Leine ziehen). Geht der Hund ohne Kommentar an den Hunden vorbei, loben - wie es jetzt gemacht wird.

Der Hund ist im MOment in der Flegelphase und versucht, die Rangordnung einige Stufen hochzuklettern - eine schwierige Zeit, aber da müssen die Besitzer durch.

Man darf aber NIEMALS Angst vor dem eigenen Hund haben! Sag den Leuten doch mal, in solchen Fällen sollen sie einfach mal daran denken, das sie dem Kerl schließlich den Hintern als Baby abgewischt haben, es ist immer noch der gleiche Hund!

Viel Glück, Gaby

06. Februar 2001 16:15

Hallo Gaby,

danke für die Tipps, werde ich weitergeben. Die Frau hatte tatsächlich Angst vor ihrem Hund, deswegen hat beim letzten Mal auch der Mann mitgemacht, die Frau hat nur zugeschaut.
Ich hoffe für die Leute wirklich, dass die ihren Hund (oder sich?) in den Griff bekommen.
Gruß Anke

06. Februar 2001 17:32

Hallo Anke,

kleiner Tipp: stell die gleiche Frage noch mal ins Clicker-Forum. Dort gibt es sehr kompetente Leute, die Dir sicher weiterhelfen können.

Es ist zwar schwer, das Verhalten so übers Internet zu beurteilen, denn Aggression ist nicht gleich Aggression. Knurrt er auch Hündinnen an ? Dann könnte er ev. schlecht sozialisiert sein und vielleicht aus Unsicherheit so knurren. Aggression muss nicht immer ein Zeichen von Dominanz sein.
Das Problem mit einem Stachelhalsband angehen zu wollen, halte ich für sehr gefährlich, da die Leute ein kleines Kind haben, sogar für kriminell !!! Das kann echt nach hinten losgehen, vor allem, wenn es nicht professionell gemacht wird !!! Ich bin mir sicher, mit positiver Bestärkung ist das auch in den Griff zu bekommen, wahrscheinlich haben die Ausbilder davon nur keine Ahnung, deshalb klappt es nicht.
Ich kann Euch allen nur das Buch von J.Donaldson "Hunde sind anders", Kosmos Verlag, empfehlen. Sie räumt gründlich auf mit dem "Dominanzdenken" und erklärt, wie man (fast) jedes Problem auch anders lösen kann.
Hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen...
Viele Grüsse Barbara & Aikan



06. Februar 2001 17:59

: Hallo Barbara,
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: kleiner Tipp: stell die gleiche Frage noch mal ins Clicker-Forum. Dort gibt es sehr kompetente Leute, die Dir sicher weiterhelfen können.
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Toll, klasse find ich suuper Deinen TIP kann Dir nur zustimmen.
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Aggression muss nicht immer ein Zeichen von Dominanz sein.


Genau, das hatten wir auch das Problem, Knurren kläffen wie verrückt schnappen an der Leine das ganze Programm. Also ab in die Hundeschule.
"Ihr Hund ist Dominant". Es folgte Disk Scheiben Training tägliche Unterordnung an der Leine mit nachhelfen wenn Hund zu langsam. Knurrte sie einen anderen hund an Disk scheibe. Es wurde und wurde nicht besser.
Nach einem schlimmen Erlebniss mit meinem Hund, das mir die Tränen in meine Augen trieb, Hundeschule abgebrochen. Und der Clicker kam. In drei Wochen war das Problem fast weg. Ich war platt 9 Monate Disk Training hatten nichts gebracht. Im Laufe der Zeit stellte sich raus wie unsicher meine Hündin eigentlich ist. Ich bestärke nur positiv mit Clicker. Hatte aber gestern mal wieder einen Ausrutscher und wurde Laut (bin ja auch nur ein Mensch) Folge mein Hund traute sich nicht mal sich zu setzen solche Angst hatte sie wieder.
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Ich bin mir sicher, mit positiver Bestärkung ist das auch in den Griff zu bekommen, wahrscheinlich haben die Ausbilder davon nur keine Ahnung, deshalb klappt es nicht.

Ganz bestimmt. Es ist toll und man lernt seinen Hund kennen. Lernt zu verstehen und zu merken wozu er fähig ist. Und man wird ein tolles TEAM.

Ich kann Euch allen nur das Buch von J.Donaldson "Hunde sind anders", Kosmos Verlag, empfehlen. Sie räumt gründlich auf mit dem "Dominanzdenken" und erklärt, wie man (fast) jedes Problem auch anders lösen kann.

Stimmt das hast Du mir auch empfohlen und ich habe es fast fertig und war danach völlig durcheinander und beobachtete meinen Hund und andere Hunde und stellte fest das Buch ist klasse Spitze .Es hilft mir sehr.
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liebe Grüße

Stephanie+Frechdachs
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06. Februar 2001 18:04

hallo, Anke!

hoffen kann man, aber die Erfahrung lehrt, daß diese Hunde üblicherweise im Tierheim oder in der Todeszelle enden...
leider, leider....

Gruß
Merlino