Schöne Grüße an alle Hundefreunde!
Wir haben zwei Schäferhunde, einen 4 Monate alten Rüden
und eine 6 Monate alte Hündin - ein gutes Team. Die Hunde sind sehr
brav: gehen Fuss, perfekt in Sitz, Platz, Ablegen, Warten usw. Aber wir
haben ein Riesenproblem: sie rennen sofort laut bellend zu allen
anderen Hunden die wir treffen, kaum wir draußen sind und reagieren
nicht auf unsere Zurückrufe oder Pfiffe. Die beiden möchten einfach
nur, soweit wir das interpretieren können jeden anderen Hund zum spielen
animieren. Vielleicht ist jedoch auch ein gewisser Anteil von
Provokation und Herausforderung dabei. Mehrere Hundebesitzer reagieren
nicht gerade erfreut wenn zwei aufgeregte Schäferhunde laut bellend
auf ihre Hunde zurennen. Es hat bisher noch keinen Fall von Rauferei
oder Beisserei oder sonst eine Art von agressivem Verhalten
stattgefunden. Es führt eigentlich immer zu einer Art Jagd- und
Laufspiel, wobei die beiden Schäfer den oder die anderen durch die
Gegend hetzen und dabei leider immer besser werden. Oft sehr zum
Spass des Gejagten. Wir finden dieses Verhalten grundsätzlich in
Ordnung, was jedoch nicht in Ordnung ist, dass wir sie in solch einer
Sitation für mehrere Minuten nahezu nichtmehr zurück zu uns rufen
können. Die einzige Lösung die uns derzeit dazu einfällt ist einfach
permanent das Herankommen üben. Und unseren Hunden zu zeigen dass wir
wesentlich interessanter für sie sind als alles andere.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit seinen Hunden in solchen Situationen
oder kann jemand einen Tip geben?

Vielen Dank im Voraus
Antonia, Rudi, Ines und Jasso.

Hallo,

Du hast zwei Welpen, die nahe zu gleich alt sind und natürlich hören sie nicht, wenn es etwas viel Interessanteres als Frauchens rufen gibt, nämlich andere Hunde.

Abhilfe werdet ihr da nur schaffen können, wenn Ihr konsequent einzeln mit den Hunden übt. Zwei in dem Alter gleichzeitig beim Spaziergang davon abzuhalten, werdet Ihr wohl kaum hinbekommen, ohne dies vorher wirklich konsequent evtl auch mit Schleppleine zu üben.

Wenn Ihr da nicht möglichst bald einen Riegel vorschiebt, bekommt Ihr es auf Dauer nämlich kaum noch raus, da ja der Ungehorsam in diesem Fall auch noch selbstbelohnent ist, d.h. schönes Fangen spielen mit anderen Hunden. Vorallem nicht vergessen, zwei Hunde sind schon ein Rudel und fühlen sich natürlich gemeinsam auch noch doppelt so stark, was mit der Zeit auch in Mobbing gegen andere Hunde ausarten könnte.

Auch dürft Ihr nicht vergessen, daß der derzeitige anscheinend gute Grundgehorsam, überhaupt noch nicht sitzen kann, da die Hunde noch Welpen sind und die Flegelphase ja erst noch bevor steht. Da kommt noch einiges an Arbeit auf Euch zu.

Also mein Rat, übt einzeln mit den Hunden, nur so kann es auf Dauer ein Erfolg werden.
viel Glück
sabine+spike

hi!
ich freue mich, dass du das verhalten deiner beiden als problem erkennst und daran arbeitest. ich kenne die von dir geschilderte situation mit schäferhunden zur genüge und es ist tatsächlich noch nie etwas dabei passiert außer lautem geschrei, aber meine hündin schätzt diese überfallkommandos überhaupt nicht und HASST schäferhunde leider inzwischen wie die pest. sie erwartet von einem fremden hund, dass er sich ihr langsam und abschätzend nähert, dann wird geschnuppert, dann gewedelt oder bürste gestellt und dann geht es weiter, jeder seinem halter nach. und welpen, die angetobt kommen, lassen sich von älteren hunden normalerweise leicht zurechtweisen. keine ahnung, warum viele schäferhunde das offensichtlich nicht draufhaben. bei dir ist es um so wichtiger, dass du das in den griff bekommst, weil du zwei junghunde hast, die sich gegenseitig in dem fehlverhalten bestärken und sich doppelt stark fühlen. tipps, wie du das am besten hinkriegst, wirst du bestimmt noch zur genüge bekommen, hoffe ich.
viel glück und erfolg,
gruß susan

Hallo Antonia,
ich würde Dir auf jeden Fall empfehlen, mit beiden Hunden getrennt spazieren zu gehen. Im Rudel sind sie stark und dementsprechend aufmüpfig anderen Hunden gegenüber- normal müßten sie in dem Alter anderen erwachsenen Hunden auf jeden Fall Respekt zollen. Das haben sie aber leider "nicht nötig", weil sie ja zu zweit sind.
Zumal ich dieses Verhalten auch gar nicht so "in Ordnung" finde. Heute mag das noch gehen, aber für jeden etwas ängstlicheren Hund ist es ziemlich ätzend, wenn gleich zwei fremde Hunde bellend auf ihn zugeschossen kommen.
Wenn Ihr mit den beiden getrennt gehen, fehlt ihnen auch der "starke Partner an der Seite", so daß sie sich mit den anderne Hunden intensiver auseinander setzen müssen (und vielleicht auch eher Respekt zeigen). Außerdem ist das Zurückrufen auch einfacher! Ein einzelner Hund orientiert sich viel mehr am Rudel, könnte ja sein, daß man es verliert )
Ist sicher ein Bißchen aufwendiger, aber ich würde zumindest einen langen Spaziergang mit beiden einzeln machen, einen kann man dann ja vielleicht auch zusammen machen, weil es sonst so aufwendig ist?
Grüße,
Eva

Hallo und Danke für eure Meldungen.

Ich bin heute am Abend, noch bevor ich eure Antworten gelesen hatte
ganz absichtlich zuerst mit Ines und danach mit Jasso getrennt jeweils
etwa eine Stunde lang draussen gewesen um sie beobachten zu koennen.
Mir ist dabei aufgefallen, dass die 6 Monate alte Ines hervorragend
reagiert und gefolgt hat. Man hat bei Ihr echt das Gefühl, dass Sie
nichts schöneres kennt, als mit mir herumzulaufen. Sie spricht sehr
gut auf den Ruf, Heranpfiff oder Spielzeug an. Kommt sehr haeufig von alleine zu mir gelaufen um sich Streicheleinheiten, Zuspruch,
Leckerbissen oder eine Spieleinheit zu holen. Sie achtet auch peinlich
genau darauf mich nicht aus den Augen zu verlieren. Andere Hunde sind
Ihr abgesehen vom normalen Höflichkeitsaustauch nahezu vollständig
gleichgültig.

Ganz anders allerdings bei Jasso, dem 4 Monate alten Rüden. Er reagiert
nahezu überhaupt nicht auf Ruf, etwas besser auf den Heranpfiff und
am ehesten noch auf die Hochfrequenzpfeife an. Er ist nur sehr schwer
zum spielen zu motivieren und dass auch nicht lange. Sobald ein anderer
Hund daherkommt wird der gleich überschwenglich mit lautem Bellen be-
grüsst und zu einem Jagdspiel überredet. Trotzdem reagiert er ohne Ines
noch immer besser als wenn wir gemeinsam draussen sind.

Offensichtlich ist es meistens Jasso der hier die Zündung zum
davonlaufen gibt und Ines dann sofort nachläuft. Sich beide dann gegen-
seitig motivieren und uns dann für kurze Zeit komplett zu vergessen
scheinen.

Ausserdem ist mir aufgefallen, dass meine Beziehung zu Jasso bei weitem
nicht so tief ist wie die zu Ines. Wahrscheinlich weil Ines 4 1/2 Monate
alt war und ich mich mit ihr mehr beschäftigt habe als mit ihm. Obwohl
wir beide Hunde nahezu gleichzeitig bekommen haben.

Zuallererst werden wir nun also die getrennten Spaziergänge fortsetzen.
Und dabei ganz bewusst Jasso das Spielen beibringen. Ich halte sehr
viel davon Spiel und Spass als Belohnung im Rahmen der Erziehung
einzusetzen. Dabei sollte es uns wohl gelingen eine tiefe Beziehung
zu Jasso aufzubauen. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass die beiden
die bravsten und folgsamsten Hunde innerhalb der abgeschirmten
Wohnungsumgebung sind? Und sobald sie draussen sind, sind sie wie
ausgewechslt Vor allem Jasso.

Viele Gruesse

Rudi

hallo,

:Wir finden dieses Verhalten grundsätzlich in
: Ordnung, was jedoch nicht in Ordnung ist, dass wir sie in solch einer
: Sitation für mehrere Minuten nahezu nichtmehr zurück zu uns rufen
: können.

ich finde es alles andere als in Ordnung und solche rücksichtslosen Hundehalter, die ihre Hunde einfach zu meinen Hunden laufen lassen, hasse ich wie die Pest!
Hunde, die nicht hören, GEHÖREN AN DIE LEINE! solange, bis sie hören. ganz einfach! erzieht endlich mal eure Hunde und nehmt gefälligst Rücksicht !!!

Gruß
Merlino