Hallo,
ich kenne das nur zu gut.
Vorab: Meine Colliehündin kam mit 2,3 Jahren zu mir, hatte mehrere Vorbesitzer, keine Prägung im Welpenalter (ich habe den Züchter ´mal aufgesucht) und war ein ängstliches Nervenbündel - aber wir haben es geschafft!
Deine Freundin wird sehr viel Zeit und Geduld brauchen. Entgegen vieler Theorien ist es aber auch in höherem Alter möglich, eine Sozialisation zumindest teilweise nachzuholen.
Die Hündin muß vorsichtig, ohne Zwang, an alle Umweltreize gewöhnt werden. Konsequenz in allen Ehren, aber den ängstlichen Hund einfach weiterziehen bewirkt im allgemeinen eine Angstverstärkung.
Ablenken, Leckerchen, viel Ruhe, aber keinesfalls trösten.
Wichtig ist, angstauslösende Situationen erst einmal zu vermeiden, dann vorsichtig heranführen und mit positiven Erlebnissen verknüpfen. Keinesfalls überfordern, den Hund da abholen, wo er steht.
Klingt ziemlich theoretisch, aber ich muß gerade an mich halten, um hier kein mittleres Werk zu verfassen.
Aber: Alle Mühe lohnt. Meine Hündin, mit deutlich schlechterer Ausgangslage, ist mittlerweile sehr ausgeglichen, macht alles mit und hat sogar im Alter von 9,5 Jahren freiwillig schwimmen gelernt.
Alles Gute
Sylle