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Hund bellt wieder alle an

geschrieben von Toster & Stan(YCH) 
Hund bellt wieder alle an
13. Februar 2001 22:10


Hall allerseits,
seit letzten Februar habe ich einen Hund ( Dogge-Dobermann).
Bei den Vorbesitzern, die ihn als Weihnachtsgeschenk für ihr 5 jähriges Töchterchen gekauft hatten wurde er nachdem er das Kind beim Spielen angesprungen hatte fast nur noch eingesperrt. Wenn Besuch kam gings ab in den Keller.
Anfangs lies er keinen Fremden an sich dran. Dann rannte er wild bellend auf die Leute zu um sie zu umrunden und danach zu schnuppern.
Das hatte er bis vor einigen Wochen abgelegt. Dann wurde unsere Hündin überfahren. Nun macht er das alles wieder.
Wenn e an der Leine ist, bis die Leute an uns vorbei sind, oder wenn ich mich zu ihnen stelle und ihn dann ableine bleibt er locker. Ich weiß nicht mehr was ich noch tun soll. Ausschimpfen, locken mit Leckerlis, Schleppleine alles hilft nicht. Ich glaube er hat Angst vor Fremden... Ach so er ist 15 Monate alt und den ganzen Tag bei mir in der Schreinerei. Er bellt auch die Kollegen zur Begrüßung an...
Gruß Toster & Stan

13. Februar 2001 23:22

hallo, mit meiner Antwort kann ich jetzt voll daneben liegen, aber in Kürze:
Als vor einem Jahr mein Mischling starb, blieb der Husky alleine zurück. Er veränderte sich, negativ, wurde unsicher, fing wieder an, Menschen zu verbellen, raufte, sogar mit Hündinnen und letztendlich begann er, auch mich recht böse anzuknurren, wenn ich ihn zB streichelte, verlor seine Fröhlichkeit, wo gerade er immer der Optimist war.
Meine Erklärung: Seine Seele war zutiefst verletzt, sein Kumpel lebte nicht mehr, er war verwirrt und auch als Hund alleine.
vielleicht ist das bei Deinem Hund auch so? Hunde reagieren nicht nur "maschinell" oder immer logisch erklärbar.
Ich spürte, daß Jabberwocky wieder einen Hund braucht, nahm 6 Monate nach Berrys Tod eine Hündin auf und seit dem ist jabberwocky wieder ganz der alte. Erzieherische Maßnahmen hätten sicher keinen Erfolg gehabt, schließlich war es ein seelisches Problem.

Vielleicht braucht dein Hund ja einfach nur Zeit, um mit der veränderten Situation zurechtzukommen?
Liebe Grüße
ChristineHd

13. Februar 2001 23:49

Hallo Toster/Torsten (?),

die Verbindung des Rückfalls Deines Rüden mit dem Tod der Hündin scheint mir klar zu sein. Sie hat sich Fremden gegenüber vermutlich neutral verhalten und ihm viel Sicherheit gegeben. Nun ist sie nicht mehr da, ihm fehlt diese Sicherheit und er fällt wieder in sein Misstrauen gegenüber Fremden zurück.
Das würde mir zu denken geben und ich würde mir überlegen, ob es nicht gut für ihn wäre, wieder einen festen Hundekumpan zu haben. Vielleicht ist er durch seine Vergangenheit grundsätzlich ein unsicheres Naturell und würde sich an einer ruhigen sicheren Hündin wieder gut orientieren und sein ganzes Verhalten positiv beeinflussen lassen. Das ist jetzt natürlich nicht die alleinige Lösung für das Problem, aber es würde seinem Leben vielleicht ein Stück Sicherheit und einen Ruhepol zurückgeben, der ihm jetzt wahrscheinlich auch in anderen Bereichen und nicht nur im Verhalten gegenübder Fremden abgeht.
Zu Deinem geschilderten Problem mit Fremden. Was Du von seiner Vergangenheit schreibst, erklärt natürlich einiges. Vermutlich konnte er fremde Menschen nie richtig kennenlernen, wahrscheinlich verbindet er sogar was Unangenehmes damit, weil er bestraft und in den Keller gesperrt wurde.
Sie sind ihm wohl unheimlich, ich denke, da liegst Du richtig.
Wichtig ist nun, dass er lernt, dass von Fremden nichts Negatives ausgeht. Ermögliche ihm viel Kontakt zu fremden Personen (ohne ihn dabei zu stressen), am besten zunächst im freien Gelände, da kann er einfacher ausweichen, als in geschlossenen Räumen.
Wenn er dann rumbellt, unterstütze ihn nicht in diesem Verhalten. Also nicht tätscheln und beruhigend auf ihn einreden, das wäre eine Belohnung für sein unerwünschtes Tun und würde es verstärken. Bleib neutral und solange keine Gefahr besteht, beachte sein Verhalten nicht. Geh zu den Leuten hin, gib ihnen die Hand, sprich mit ihnen. Wenn er dafür offen ist, drück den Leuten ein Leckerchen in die Hand und lasse sie es Deinem Hund geben, wenn er sich ruhig verhält. Willst Du das nicht, oder nimmt er nichts von Fremden, gib Du ihm eins. Aber nicht mit Futter locken, solange er noch Krawall macht. Das Leckerli erscheint erst auf der Bildfläche, wenn er sich ruhig verhält.
Achte darauf, dass der Fremde sich erst entfernt, wenn Dein Hund sich ruhig verhält, damit er nicht auf den Gedanken kommt, er hätte den Feind mit seinem Theater erfolgreich vertrieben.
Das ist auch ganz besonders wichtig, wenn ihr Gäste zuhause habt. Lass die Leute nie in dem Moment zur Haustür rausgehen, wenn Dein Hund hyterisch rumbellt. Er soll niemanden vertreiben. Erst wenn er ruhig ist, verschwinden die "unheimlichen Gestalten" wieder.
Sorge aber auch dafür, dass er von unbekannten Personen nicht unter Stress gesetzt wird. Solange ihm das unheimlich ist, sollten sie ihn nicht mit überschwenglichen Streicheleinheiten überhäufen, damit seine Unsicherheit nicht irgendwann in Angstaggression mündet.
Poste dieses Problem mal im Clicker-Forum. Denn es ist eine Sache, die sich duch C+B gut beeinflussen lässt. Dann schreib ich gerne nochmal was dazu, was jetzt hier nicht hinpassen würde.
Gruß
Conny

14. Februar 2001 06:20

: Als vor einem Jahr mein Mischling starb, blieb der Husky alleine zurück. Er veränderte sich, negativ, wurde unsicher,

Hallo Christine,

wir haben seit drei Wochen einen jungen Rüden aus dem Tierheim. Die beiden verstehen sich prima

gruß Torsten


14. Februar 2001 09:27

:
: Hallo,

ich stimme Constanze zu. Wenn sich das Verhalten nicht ändert, würde ich es zusätzlich mit Bachblüten Arnica (D30 - 6-8 Wochen) probieren. Dies hilft gegen Traumata.

Viel Glück !

14. Februar 2001 09:43

Aber sicher nicht gegen psychische Traumata!!!