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Unsicher/ängstlich bei Artgenossen

geschrieben von Petra(YCH) 
Unsicher/ängstlich bei Artgenossen
14. Februar 2001 08:04


Seit ein paar Monaten haben wir eine 2 1/2jährige Mischlingshündin (Border-Typ). Sie ist total lieb, gehorcht recht gut und an sich ein sehr unkomplizierter Hund. Einziges Problem: Sie ist gegenüber Artgenossen total unsicher - insbesondere was gleich große oder größere Hunde angeht. Beim Spazierengehen äußert sich das so: Sieht sie einen Hund von weitem wird sie sehr aufgeregt, brummelt und knurrt. Kommt der Kollege näher verbellt sie ihn, läuft auf den anderen Hund zu - bellt/knurrt - macht einen Rückzieher und stellt sich hinter mich oder meinen Mann. Für die anderen Hundehalter hört sich das total aggresiv an, so dass diese ihre Hunde meistens herrufen und anleinen. Wenn sie sich dann doch begegnen und beschnuppern, ist für meine Hündin die Welt eigentlich immer in Ordnung und sie fordert zum Spiel auf oder ignoriert den anderen Hund total - von Aggression oder Angst ist dann keine Spur mehr zu sehen.

Ganz schlimm wird es, wenn wir mehreren Hunden gleichzeitig begegnen. Sie ist dann so ängstlich, dass sie im nahegelegenen Fluss Schutz sucht oder - falls ich sie an der Leine habe - dann keinen Schritt mehr vorwärts bzw. auf die Hunde zugeht.

Wird sie von einem anderen Hund "überrascht", d. h. sie sieht ihn nicht kommen (war kürzlich so - der Husky sprang plötzlich aus dem Gebüsch - kein Herrchen weit und breit...), dann ist die Welt in Ordnung! Die beiden haben sofort gespielt.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mich auf den Spaziergängen verhalten soll: Leine ich Sie an, wird das Problem ja nicht besser - im Gegenteil. Andererseits habe ich von vielen Hundehaltern bei uns in der Nähe schon böse Blicke erhalten, angesichts meines so "aggresiven" Hundes (obwohl es ja nur Unsicherheit ist - ich weiß ja, dass sie sobald sie Schnüffelkontakt hat zum liebsten und verspieltesten Hund wird).

Ich finde es ist halt nicht die feine Art, die Ängste der anderen Hundehalter angesichts meines Knurrers/Bellers zu ignorieren und sie einfach auf deren Hunde bellend/knurrend zurennen zu lassen. Wie soll ich mit dem Problem umgehen? Habt Ihr Tipps?

Unsichere Grüße

Petra & Hera

P.S. Ich weiß, dass die Hundeschule/Hundespielgruppe die beste Lösung hier wäre. Das Problem: Im näheren Umkreis gibt es bei uns keine und ich bin fast immer ohne Auto und die nächste die ich ausfindig machen konnte, ist mit öffentl. Verkehrsmitteln nicht zu erreichen - kommt also nicht in Frage.

14. Februar 2001 08:21

Nachtrag zu meiner Frage:

Wie soll ich mich denn verhalten, wenn sie wieder mal im Fluss Schutz sucht? Einfach ignorieren und weitergehen? Bei ihr am Ufer stehenbleiben? Rufen möchte ich sie nicht, da ich weiß, dass sie den Befehl aus lauter Angst vor dem anderen Hund ignorieren würde (obwohl sie sonst sofort parat steht, wenn ich sie herrufe)

Viele Grüße

Petra und Hera

14. Februar 2001 08:36

Hallo, Petra!
Ob es für Deinen Hund das Richtige ist, weiß ich nicht, aber mein Hund war auch mal sehr unsicher, allerdings war er da noch etwas jünger. Ich habe es so in den Griff bekommen, daß ich angefangen habe, mit ihm ganz begeistert sein Lieblingsspielzeug zu spielen, wenn andere Hunde kamen. Das hat mehrere Punkte auf einmal erfüllt: er war abgelenkt, hat gelernt, trotz Unsicherheit/Ablenkung auf mich zu hören und er war in einer sehr postiv-entspannten Stimmung und hat daher die Begegnungen mit anderen Hunden viel gelassener gesehen. Außerdem habe ich zeitgleich regelmäßig Hundespaziergänge mit netten Hunden (+ Leuten :-)) gemacht. Mein Hund hat sich da sehr gut an dem anderen, freundlichen Hund orientiert und mitbekommen, daß der ja den fremden Hunden ganz locker und lässig begegnet. Außerdem kamen dadurch automatisch auch fremde Hunde in Kontakt mit meinem, und da hat er gelernt, daß die ja gar keine Bedrohung sind. Heute ist er absolut gelassen, locker und freundlich uzu JEDEM Hund - und wenn einer stänkern will, macht er einfach einen kleinen Bogen um den, oder ich brauche nur mit seinem heißgeliebten Stöckchen zu wedeln, und er kommt sofort. Vielleicht wäre das ja auch eine Möglichkeit für Euch ? Viele Grüße, Amelie

14. Februar 2001 08:48

Hallo Amelie,

vielen Dank für Deine Antwort. Leider kommt das mit dem Spielzeug wohl nicht in Betracht: habe ich nämlich schon versucht! - mit ihrem Ball. Ergebnis: Sie meint dann - trotz ihrer Unsicherheit -, ihren Ball verteidigen zu müssen. Und auch mit anderen, sicheren Hunden laufen habe ich schon probiert: Ergebnis - sie fühlt sich dann auf einmal "topstark" und hat dann auch schon mal eine Rauferei begonnen (so nach dem Motto: Heute sind wir zu zweit - jetzt drehe ich den Spieß mal um und die anderen kriegen die Hucke voll) - ist dann irgendwie auch nicht das wahre.

Trotzdem danke für Deine schnelle Antwort.

Petra

14. Februar 2001 09:27

:

hallo Petra

Macht das dein Hund immer, also bei jeder Begegnung auch wenn du den 10. Hund triffst oder nur beim 1. Hund???
Ich frage deshalb, weil meine Hündin auch knurrend auf andere Hunde zugehen würde, wenn ich sie lassen würde. Aber sie macht es nur beim 1. Hund den sie an diesem Tag sieht. Danach nicht mehr.
Siehst du viele Hunde am Tag????
Bei uns ist es eben unterschiedlich, manchmal keiner dann wieder nur 1er. Ich gehe jetzt bewusst dort spazieren wo es viele Hunde hat. (ich habe aber ein auto, ist also einfacher)
Da meine Hündin einen guten Gehorsam hat, lasse ich sie nicht hinrennen sondern lasse sie Fuss laufen und erst nach Absprache des anderen Hundehalters lasse ich sie laufen. Wenn sie keinen Anlauf hat knurrt sie auch nicht.
Das Hinrennen würde ich ihr verbieten, es gibt Hunde und Halter die das gar nicht schätzen. Notfalls nimm sie am Halsband und lasse sie erst los wenn der Hund nahe genug ist.
Ich weiss, dass dein Hund nicht aggressiv ist, aber die anderen wissen es nicht und mir wird auch mulmig wenn ein knurrender Fellhaufen auf uns zugeschossen kommt.
Wenn sie mit dem Hinrennen Erfolg hat, (spiel mit anderen Hunden) macht sie es immer wieder. War bei meiner leider auch so, alle Hunde machten dann ein Rennspiel daraus und sie hatte ihre Freude und somit auch keinen Grund damit aufzuhören. Mit Spielzeug ablenken geht bei meiner auch nicht, sie würde es ev. verteidigen.

Grüsse
Yvonne und Knurr-Monster Luna

14. Februar 2001 11:53

Hallo Amelie,
ich denke die Sache mit Spielzeug kann auch heikel werden, meine Hündin z.B. ist total versessen auf Stöcke und Bälle, und da ist es ihr ziemlich egal, ob nicht ich sondern jemand anders irgendwo in ihrer Nähe damit rumfuchtelt. Ich verstehe immer die Leute nicht, die bei mehreren Hunden mit Spielzeug rummachen, da das meiner Erfahrung nach auch zu Raufereien führen kann.
Gruß,
Kat